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Krebszellen fressen Zucker und fürchten Pflanzen
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Krebszellen fressen Zucker und fürchten Pflanzen

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About this ebook

Die Medizin befasst sich mit der Krankheit Krebs in aller Regel erst fünf Minuten vor zwölf. Was sich schon bei ihrem Beginn viele Jahre davor im Körper ereignet, interessiert auch die Medien viel zuwenig.
Dabei gibt es wirklich Sensationelles zu berichten: Pflanzen entwickeln zu ihrem eigenen Schutz Substanzen, die eine Krebsentstehung erschweren, verhindern, stoppen oder umkehren. Denn für jedes Gewächs hat das unnormale Zellwachstum außerhalb der vorgesehenen Regulationen unter allen Bedrohungen ihrer Existenz ebenfalls eine extrem hohe Sonderstellung.
Nach Verzehr schützen diese Phytostoffe auch im menschlichen Körper. Denn einige Dutzend dieser Pflanzenmoleküle sind extrem wirksam. Ihre Eigenschaften können sogar den menschlichen Organismus vor Zellschäden bewahren. Im Idealfall schützen sie vor Krebs bereits in jenem Augenblick, in dem eine einzige Zelle mit beschädigten Erbsubstanzen in ihre tödliche Entwicklung startet.
Manche Lebensmittel mit Inhaltsstoffen für eine ausgeprägte Krebshemmung kennt praktisch jeder: Broccoli, Ingwer, Ginseng, Grüner Tee, Knoblauch, Petersilie, Spinat. Manche Anti-Krebssubstanzen sind erst einem kleineren Kreis bekannt: Curcumin, Resveratrol, Tinospora cordifolia, Ecdyson, Lycopen, Tribulus terrestris. Wieder andere stehen bisher nur in der wissenschaftlichen Literatur.
Zusammen sind es Hunderte Phytostoffe, Phytamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Fettsäuren. Sie besitzen die fast unglaublichen, hoch konzentrierten Fähigkeiten, das Schicksal Krebs möglicherweise abzuwenden oder im Rahmen einer Behandlung die Chancen von Betroffenen zu verbessern. Alle Substanzen sind irgendwo in der Welt Bestandteil der normalen Ernährung, essbare Pflanzen eben.
Zur Erinnerung: In Deutschland sterben in jeder Stunde mehr als 100 Menschen, und jeder Vierte von ihnen an Krebs.
LanguageDeutsch
PublisherIGK-Verlag
Release dateAug 10, 2016
ISBN9783961120659
Krebszellen fressen Zucker und fürchten Pflanzen

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    Book preview

    Krebszellen fressen Zucker und fürchten Pflanzen - Imre Kusztrich

    Verantwortung

    Einleitung

    Die Zeit drängt. Krebs wird in 15 Jahren Kreislauferkrankungen als häufigste Todesursache abgelöst haben. Vermutlich wird das Leiden dann einen anderen Namen haben: Neoplasie, überschießende Neubildung von Körpergewebe.

    Bis zum 64. Lebensjahr ist Krebs heute schon Killer Nummer 1.

    Zunehmend wird die bisherige Strategie in Frage gestellt. Krebszellen werden in letzter Minute zerstört, nachdem sie sich Jahre oder Jahrzehnte ungehindert und unentdeckt entwickelt haben. Bei der Chemotherapie zirkulieren giftige Substanzen im Blutstrom durch den ganzen Körper. Die hochpräzise Strahlentherapie mittels der im Juni 2016 in Mannheim vorgestellten Stereotaxie bringt die Dosis direkter denn je auf den befallenen Bereich und wird mit millimetergenauer Chirurgie verglichen.

    Bei diesen Therapien bleiben jedoch die Selbstheilungskräfte des Körpers völlig außen vor. Die bisherigen Behandlungsmodelle schwächen entscheidend die Abwehrkräfte und gründen darauf, dass die Medizin das Problem löst ohne die Hilfe des Körpers. Gleichzeitig vernichtet die klassische Krebsmedizin Abermillionen gesund wachsender Zellen.

    Ebenso umstritten wie die spät einsetzende Behandlung sind Verfahren zur Reihenuntersuchung auf Krebs. Möglicherweise rettet das Screening von 1.000 Personen fünf Jahre hintereinander zwei Menschenleben – was längst nicht bewiesen ist – und tötet eines durch Nebenwirkungen. Ist das ethisch vertretbar? Während einzelne Meldungen Erfolg vortäuschen, dass beispielsweise die Sterblichkeit bei Lungenkrebs reduziert wird, bleibt die unverändert hohe Gesamtsterblichkeit außer Betracht: Sobald unnötige Untersuchungen und überflüssige Eingriffe ebenfalls berücksichtigt werden – von der psychosozialen Belastung durch falsche Positivergebnisse abgesehen – sind Vorteile der so genannten Früherkennung ernüchternd. Wissenschaftler fürchten außerdem, dass Angst unser Immunsystem daran hindern kann, eine Krebsentstehung erfolgreich zu bekämpfen.

    Das soll sich ändern, indem sich der Fokus schon auf das Vermeiden bösartiger Neubildungen richtet.

    Im Oktober 2015 proklamierte der amerikanische Vizepräsident Joe Biden gleichzeitig mit dem Verzicht auf eine Bewerbung um das Präsidentenamt nach dem Tod seines Sohnes Beau durch Gehirntumor eine Krebsinitiative, vergleichbar mit dem Apollo-Mondflugprogramm der 1960erJahre. Hauptziel von „Cancer Moon Shot 2020" ist die gemeinnützige Kooperation aller Partner an der Krebsfront: Pharmariesen, Krebsforschung, Regierung, und wissenschaftliche Institute. Forscher sollten ihr Wissen freigeben und Pharmaunternehmen untereinander enger kommunizieren. Mit einem staatlichen Budget von einer Milliarde Dollar sollen 36 Monate lang an 20.000 Patientinnen oder Patienten in allen Phasen ihrer Erkrankung an insgesamt 20 Krebsarten Wirkstoffe für Immuntherapien geprüft werden. Ziel ist eine Anti-Krebsimpfung im Jahr 2020.

    Unterstützung finden fortschrittliche Krebsmediziner in der grünen Apotheke der Natur. Pflanzen leben uns eine andere, viel wirksamere Strategie gegen unkontrolliert wachsende Zellen vor. Zu ihrem Schutz entwickeln sie immens wirksame Substanzen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts werden von der medizinischen Wissenschaft Phytostoffe aus etwa zwanzig unterschiedlichen Pflanzengruppen offiziell als krebsabwehrend eingestuft, weil sie nach Verzehr im menschlichen Körper die Entstehung von bösartigem Zellwuchs verhindern, solche Prozesse umkehren oder ihr Ausufern eindämmen. Einige erschweren fünf Minuten vor zwölf sogar noch die Metastasierung von Krebszellen, nachgewiesen in der Brust und im Darm. Das gilt insbesondere für den gelben Würzstoff Curcumin aus dem Ingwergewächs Gelbwurz, das auch Gelber Ingwer oder Curcuma heißt.

    Mögen Sie Meerrettich?

    Die fantastischen Farbblüten des Malvengewächses Hibiscus begeistern Blumenfreunde in aller Welt, und Anhänger der Volksmedizin schätzen den Malventee aus getrockneten Kelchen bei Erkältung und Kreislaufbeschwerden. Auch blutdrucksenkende Effekte werden berichtet. Die Laubblätter werden in Afrika gekocht und als Gemüse verzehrt, sonst in aller Welt aber arrogant missachtet. Gleichzeitig findet die verwandte Okra als eine der ältesten Gemüsepflanzen breite Anerkennung. Möglicherweise schlummern in den mehr als 232 Spezies des Hibiscus jedoch Mikronährstoffe mit erstaunlichen Potentialen gegen Krebs. Wissenschaftler in Taiwan berichteten im März 2015 in der Zeitschrift „Journal of Food Science" über Studien an Zellkulturen aus dem tödlichen schwarzen Hautkrebs Melanom. Nachdem sie die Proben 24 Stunden lang mit Hibiscusmolekülen behandelt hatten, stoppten die aggressiven Krebszellen weitgehend ihr Wachstum.

    Bei der Bewertung unserer Nahrungsmittel wurde lange Zeit fast immer nur der Gehalt an Kalorien berücksichtigt. Erst die wissenschaftlichen Studien der Anti-Aging-Medizin deckten viele äußerst gesundheitsfördernde Eigenschaften der so genannten Nicht-Nährstoffe der Pflanzenwelt auf. Sie heißen sekundäre Pflanzenstoffe.

    Hibiscuspflanzen enthalten eine große Palette von solchen chemisch wirksamen Pflanzenstoffen. Der starke Geschmack des Hibiscustees stammt von den kräftigen Säuren Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Hibiscussäure. Als besonders wirksame Polyphenole wurden das aus dem Grünen Tee bekannte Catechin Epigallocatechingallat, ECGC, und das Flavon Gossypin identifiziert. Die kräftigen Farbstoffe aus der Familie der Anthocyane bekämpfen in der Pflanze und nach Verzehr im menschlichen Körper freie Sauerstoffradikale. In der Hibiscuspflanze zählt dazu vor allem das dunkelrote Cyanidin, das auch im Rotkohl, in vielen Beeren und in der Tomate reichlich vertreten ist.

    Alles ist schwer vorstellbar!

    Der Rote Ginseng, die Karotte und die Petersilie erzeugen zum eigenen Schutz vor Wurzelfäule und anderen Pilzerkrankungen ein identisches aromatisches Öl, Falcarinol. Fügt man diese Substanz dem Futter von Ratten hinzu oder füttert man sie gleich mit rohen Karotten, wird in ihrem Körper die Entwicklung bösartiger Darmtumore gehemmt. Denn Falcarinol unterbricht den Transport bestimmter Moleküle in eine Krebszelle hinein.

    Dieses natürliche Pestizid ist nur eines von mehr als 500 seiner weitgehend unbekannten Gruppe, der Polyine.

    Als neuestes Anti-Krebsmittel wurde von Wissenschaftlern der University of Illinois, in Chicago, U.S.A., im Mai 2016 der Meerrettich ermittelt. Wenn Sie das nächste Mal ein Sandwich zubereiten, zögern Sie nicht, dieses Gewürz hinzuzufügen, das auch schon auf antiken Wandgemälden in Pompeji zu sehen ist. Schweinebraten mit Apfel-Meerettich-Sahnesauce, Räucherlachs mit Meerrettich auf Kartoffelpuffer oder Feldsalat mit Meerrettichdressing haben alle einen Anti-Krebseffekt. In Österreich ist der Kren aus der Küche ohnedies nicht wegzudenken. Sogar ein eigenes Krenfleisch wurde nach diesem Pflanzenstoff benannt. Meerrettich entstammt der gleichen Familie wie Broccoli, Rosenkohl, Blumenkohl, Brunnenkresse und Wasabi. Diese Gewächse enthalten Pflanzenstoffe der Familie Glucosinolate zur Abwehr von Mikroorganismen wie Bakterien und Schimmelpilze. Die scharfen schwefelhaltigen Moleküle wurden früher als Vitamin U bezeichnet. Der Meerrettich bewahrt seine Kampfstoffe als Senfölglycosid ähnlich wie der Knoblauch und die Zwiebel in abgetrennten und verschlossenen Zellabteilungen auf. Sobald wir sie beim Zerkauen öffnen, befreien wir diese Moleküle, und unter Enzymeinwirkung verwandeln sie sich in die krebshemmende Substanz Allylisothiocyanat. Sie startet eine Reihe von bioaktiven Prozessen, die das Gewebe entgiften und krebserregende Stoffe abbauen. Die elf unterschiedlichen Meerrettichsorten sind auch mehr oder weniger stark antioxidativ.

    Das ist erst der Anfang einer spannenden Reise zu den verblüffenden Pflanzenstoffen gegen Krebszellen.

    Zehntausende weitere Gewächse wie Heilpflanzen, Gewürzkräuter, Früchte, Gemüse und Hölzer entwickeln nicht einzelne Substanzen, sondern umfangreiche Gruppen von Molekülen, die sogar den menschlichen Organismus vor Zellschäden bewahren können.

    Pflanzen halten diese Wirkstoffe in ihren Blättern, Stängeln, Wurzeln, Samen oder Rinden jedoch nicht für uns bereit, sondern erst einmal für sich selbst. Denn auch für sie hat unter allen Risiken jedes unnormale Zellwachstum außerhalb der vorgesehenen Regulationen eine extrem hohe Sonderstellung. Und es trägt den gleichen Namen: Krebs.

    Warum ist dieser Hinweis so wichtig?

    Noch nie hatte eine Gesellschaft in derart großem Umfang wie wir das Privileg, die wichtigsten essbaren Anti-Krebssubstanzen und ihre Wirkungen bis in viele Einzelheiten zu kennen. Gemessen daran, ist ein Mantra der Forschung fast unerklärlich: Falsches Essen begünstigt eindeutig 17 der 22 häufigsten Krebserkrankungen.

    Wissenschaftler der Internationalen Agentur für Krebsforschung, IARC, stützen sich bei dieser Aussage auf statistische Daten, die an Millionen Patientinnen und Patienten erhoben wurden. Und beim 121. Jahreskongress deutscher Internisten im April 2015 lautete eine der Haupt-Botschaften: „Fettleibigkeit verursacht bald mehr Krebs als Rauchen".

    Mediziner äußern sich gleichzeitig gern bescheiden und vertreten beispielsweise die Ansicht, dass derartige Zusammenhänge wenig erforscht sind. Als wollten sie ihre Patientinnen und Patienten von jeder Schuld befreien. Dennoch haben sie jeden Tag Beweise für die neuen Volksepidemien vor Augen: Störungen der Umwandlung von Blutzucker in Energie, Schädigungen der Gefäßwände durch eine hohe Dichte an Fettmolekülen, sowie krankhafte Veränderungen der Darmflora – alles durch zu hohen oder unüberlegten Konsum von Nahrungsmitteln.

    Wen das entweder schockt oder kalt lässt, sollte auch das bedenken: Richtiges Essen hemmt sowohl die 22 häufigsten Krebserkrankungen, wie auch alle selteneren! Es sind insgesamt an die 100.

    Niemand hindert uns daran, diesen pflanzlichen Wirkstoffen auf unseren Tellern eine größere Chance zu geben.

    Und es gibt noch viel mehr, worüber Nachdenken sich lohnen würde.

    Pflanzenkräfte gegen Krebs

    Wegen einer immer weit verbreiteten Unkenntnis stößt die Behauptung, dass Pflanzen Krebs verhütende, hemmende oder umkehrende Potentiale besitzen, auch heute noch auf große Skepsis. Und das selbst mehr als ein Jahrzehnt nach einer bahnbrechenden Veröffentlichung in einer der führenden Wissenschaftszeitschriften der Welt, „Nature Reviews Cancer, im Oktober 2003. Unter dem Originaltitel „Cancer Chemoprevention With Dietary Phytochemicals (Krebsverhütung mit Nahrungspflanzenchemikalien, Nature Reviews Cancer 3, 768-780 (October 2003) wurden elf Pflanzengruppen damals wirklich verblüffende Anti-Krebspotentiale zugeschrieben. Einige der angeführten Lebensmittel waren exotisch, aber nicht alle: Gelbwurz, Ingwer, Chili, Grüner Tee, Broccoli, Kohl, Knoblauch, Weintrauben, Sojabohne, Tomate und Honig.

    In dieser Veröffentlichung bezog sich der Begriff Krebsverhütung auf den Einsatz von Wirkstoffen mit dem Ziel, eine Krebsentstehung zu verhindern, umzukehren oder abzubremsen. Zitat aus diesem bahnbrechenden Artikel: „Zahllose Phytostoffe aus essbaren Pflanzen stören einen spezifischen Abschnitt eines krebserzeugenden Prozesses."

    Die Veröffentlichung in „Nature Reviews Cancer" war die erste von Tausenden, die bis heute zu dieser Aussage erschienen sind.

    Inzwischen hat das staatliche amerikanische National Cancer Institute (NCI) überwiegend in Laborstudien festgestellt und als erwiesen eingestuft, dass mehr als tausend verschiedene Phytochemikalien der insgesamt etwa 70.000 bis 100.000 sekundären Pflanzenstoffe in der grünen Apotheke der Natur hauptsächlich der Krebsverhütung dienen.

    Mit Blick auf den Menschen wird von diesen Experten angenommen, dass bereits eine einzelne Gemüseportion mehr als hundert solcher verschiedenartiger Wirkstoffe enthalten kann.

    Der Weg zu dieser Erkenntnis war mühsam. Schon nach Laborversuchen ab den 1970er Jahren galt es als wissenschaftlich anerkannt, dass zehn bis 70 Prozent der Krebserkrankungen einen negativen Bezug zur Ernährung mit belastenden Stoffen haben. Gesucht wurden daraufhin ursprünglich Hinweise auf Krebsgifte, um sie dann möglichst zu vermeiden.

    Tatsächlich konnte durch eine große Zahl von toxischen Substanzen in Tierversuchen die Entwicklung, das Wachstum und die Ausbreitung von Tumorzellen durch kanzerogene Stoffe bewusst vorangetrieben werden. Um diese Gefahr für den Menschen zu verkleinern, wurden seit 1997 konkrete Ernährungswarnungen ausgearbeitet – etwa vor geräuchertem Speck und vor Schwermetallrückständen.

    Aus diesem Wissen über krebsfördernde Wirkstoffe in unserer Nahrung entwickelte sich mit berechtigter Hoffnung die gegensätzliche und erfreuliche Erkenntnis, dass umgekehrt durch ausgewählte verzehrbare Pflanzenstoffe das statistische Risiko einer Krebserkrankung gesenkt werden kann oder zumindest weniger wahrscheinlich wird.

    Aspirin, Phytochemikalie mit magischen Kräften

    In der New York Times vom 19. Mai 2014 beginnen zwei Wissenschaftlerinnen der berühmten Harvard Medical School einen anklagenden Artikel mit einem erstaunlichen Bekenntnis: „Wir glauben, dass es möglich ist, Brustkrebs – die führende Todesursache an Krebs bei Frauen – zu behandeln mit einer Substanz, die in fast jedem Badezimmerschrank steckt: Aspirin."

    Die beiden Ärztinnen Dr. Michelle Holmes und Dr. Wendy Chenmay veröffentlichten bereits 2010 in der Onkologiefachzeitschrift „The Journal of Clinical Oncology" dieses beeindruckende Ergebnis einer Studie: Wenn x-beliebige Frauen aus irgendwelchen Gründen wenigstens eine Aspirintablette wöchentlich einnahmen, verringerte sich für sie die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken oder an dieser Krankheit zu sterben, um 50 Prozent, verglichen mit jenen ohne diese Wirkstoffe. 2012 kamen britische Wissenschaftler, die sich mit Aspirin als Schutz vor Herzinfarkt befassten, zufällig ebenfalls zu dieser Überzeugung: Als Nebeneffekt wurde auch unter ihren Testpersonen die Todesrate von an Brustkrebs erkrankten Frauen gesenkt.

    In dem oben erwähnten Artikel mit der Überschrift „A Cancer Treatment in Your Medicine Cabinet?" beklagen die beiden Medizinerinnen verständlicherweise, dass es vier Jahre nach der ersten Erkenntnis 2014 noch keine wissenschaftlich wasserdichte Untersuchung in Bezug auf einen vermutlich schützenden Aspirinnutzen bei Frauen mit Brustkrebs gab.

    Die zwei Forscherinnen liefern auch die Erklärung.

    Klinische Untersuchungen mit neuen Medikamenten werden meist gestartet, weil sie große Gewinne erwarten lassen, und nicht, weil sie vielleicht heilen. Der Aufwand für eine Aspirinstudie an Hunderten Frauen und einer Kontrollgruppe über mehrere Jahre würde in der Nähe von zehn Millionen Dollar liegen. Ein Jahreskonsum dieser Tabletten kostet in den USA rund sechs Dollar, viele Hunderte Male weniger als jede Chemotherapie. Kein Wunder, dass Pharmakonzerne kein Interesse daran haben, ein Vermögen auszugeben, um sich selbst ihr Geschäft mit dem Krebs zu zerstören.

    Errangen die Informationen dieser beiden Ärztinnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienten? Nicht annähernd! Medien honorieren Frauen, die Tabus brechen, wie zum Beispiel Angelina Jolie. Wer redet da von Aspirin?

    Aber wieder handelt es sich um eine Phytochemikalie mit magischen Kräften. Es ist der Handelsname für einen Abkömmling der Salizylsäure in der Birkenrinde, in Früchten und Beeren. Tatsächlich wohnen praktisch allen Pflanzen Kräfte mit unvorstellbar intelligenten, vielseitigen und wertvollen Wirkungen für ihre nackte Existenz

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