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Cornelius Kralle und der Feuerwald
Cornelius Kralle und der Feuerwald
Cornelius Kralle und der Feuerwald
Ebook179 pages2 hours

Cornelius Kralle und der Feuerwald

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About this ebook

Cornelius Kralle ist ein einäugiger Kater, der Hexer werden will. Eines Tages wird die Hexenuniversität vom bösen Zauberer Lord Xavier Mortas belagert. Nur Cornelius und seine Freunde können ein schreckliches Schicksal für alle Hexer-Studenten verhindern. Eine Odyssee voller Gefahren und Rätsel beginnt.

Es handelt sich um eine aktualisierte Auflage! (14. Februar 2016)
LanguageDeutsch
Release dateApr 21, 2015
ISBN9783990415511

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    Cornelius Kralle und der Feuerwald - Jan Zenker

    Jan Zenker

    Cornelius Kralle und der Feuerwald

    (Roman)

    Copyright © 2015 Der Drehbuchverlag, Wien

    2. Auflage, 14. Februar 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    eBook: Cornelius Kralle und der Feuerwald (Roman)

    ISBN: 978-3-99041-551-1

    Inhaltsverzeichnis

    Erstes Kapitel: Ebuc/Welt der Bäume

    Zweites Kapitel: Meister Scoop

    Drittes Kapitel: Die erste Prüfung

    Viertes Kapitel: Das Relikt

    Fünftes Kapitel: Al Maus

    Sechstes Kapitel: Das Haifischbecken

    Siebtes Kapitel: Pidos Heldentat

    Achtes Kapitel: Die zweite Prüfung

    Neuntes Kapitel: Das Duell

    Zehntes Kapitel: Die Entführung

    Elftes Kapitel: Das Versteck

    Zwölftes Kapitel: Die Belagerung

    Dreizehntes Kapitel: Der Aufbruch

    Vierzehntes Kapitel: Die drei Prüfungen

    Fünfzehntes Kapitel: Auge um Auge

    Sechzehntes Kapitel: Das Gespräch

    Erstes Kapitel

    Ebuc/Welt der Bäume

    „Ebuc nannten es die Zauberer, „Welt der Bäume nannten es die Hexer. Auf jeden Fall war es eine höchst sonderbare Welt. Die Geschichten wurde von Zauberern und Hexern geschrieben. Sie bekämpften sich in den „Drei Großen Kriegen". Zauberer, die alleine mit der Macht der Worte die Erde erbeben lassen konnten, herrschten über den Großteil von Ebuc/Welt der Bäume. Mit Hilfe der Riesen, die ihnen treu ergeben waren, führten sie eine erbarmungslose Herrschaft. Die Hexer hatten sich in ein kleines Gebiet, Baumland, zurückgezogen. Dort errichteten sie eine Stadt und die mächtige Hexeruniversität. Zauberer fürchteten die Universität und dessen Dekan, Professor Fidus. Im Gegensatz zu Zauberern brauchten Hexer ein Hexerbuch, in dem sie Zaubertränke ablegten, zum Zaubern. Mit großem Einsatz machten sie sich die Natur zu Nutze. Oft verbrachten sie Stunden beim Sammeln von Kräutern, die sie ihren Tränken beifügten. Es gab einfache Tränke, die ein Großteil der Hexer beherrschte, aber es gab auch mächtige Tränke, die nur wenige Hexer zubereiten konnten. Auch fielen die Zaubertränke verschieden stark aus, es kam immer auf das Können des Erschaffers an. Ohne die in ihrem Hexerbuch gespeicherten Zaubertränke sind Hexer praktisch wehrlos. Absolventen der Hexeruniversität bekamen ein Relikt zur Seite gestellt. Dieses hatte immer eine sehr außergewöhnliche Eigenschaft. So konnte das Relikt des Laufens seinen Meister in kürzester Zeit an einen beliebigen Ort bringen, aber mehr auch nicht. Oft entwickelte sich zwischen Meister und Relikt eine enge Freundschaft.

       Seit gut 500 Jahren, als der letzte der „Drei Großen Kriege" zwischen Zauberern und Hexern geendet hatte, war es zu keinem Kampf mehr gekommen. Immer wieder gab es kleine Reibereien, aber im Großen und Ganzen ignorierte man sich gekonnt. Nur ein mächtiger Zauberer mit dem Namen Lord Xavier Mortas träumte davon, die totale Herrschaft über Ebuc/Welt der Bäume zu erlangen. Aber noch wagte selbst er nicht die Hexeruniversität anzugreifen.

    Zweites Kapitel

    Meister Scoop

    Cornelius Kralle war in vielerlei Hinsicht ein höchst ungewöhnlicher Kater. So hasste er nichts mehr als seine Freizeit, Urlaub kannte er gar nicht. Jede freie Minute, die er neben seinem Studium hatte, opferte er Meister Laubhorn. Sein Meister war ein Hexer, kein besonders guter, um ehrlich zu sein sogar ein ausgesprochen schlechter. Jeder seiner noch so kleinen Versuche zu hexen endete in einer Katastrophe. Aber er war als einziger Hexer bereit, Cornelius als Hexerlehrling aufzunehmen. Cornelius studierte an der Hexeruniversität Verteidigung gegen Zauberer. Dieses Studium brachte ihm alles über die Erzfeinde der Hexer, die Zauberer, bei. Zum Beispiel wie er sie aufspüren konnte, auch wenn sie sich in einen Regenwurm verwandelt hatten. Aber das Wichtigste, das er lernte, war: Wie bleibe ich am Leben, wenn ein Zauberer nach meinem Leben trachtet.

       Cornelius Kralle wollte ein mächtiger Hexer werden und die Tatsache, dass es bisher nicht viele Katzen zum Hexer gebracht hatten, schreckte ihn nicht ab. Schon jetzt konnte er um einiges besser hexen als sein Meister Laubhorn. Des Öfteren musste er ihm zu Hilfe eilen, um des Meisters Relikt, ein Blatt des alten Nussbaumes, abzuhalten, ihn in einen Apfelbaum oder dergleichen zu verwandeln. Meister Laubhorn war ein Waldhexer und der Hüter des Feuerwaldes der Hexer. Eine sehr bedeutende Aufgabe, aber zum Glück eine nicht allzu schwierige. Jedenfalls empfand es Cornelius als ausgesprochen langweilig, auf einige tausend Bäume aufzupassen. Es kam zwar ab und zu vor, dass einer der Bäume ausriss, aber für gewöhnlich fand ihn Meister Laubhorn einige hundert Meter entfernt verwurzelt, da sie in der Regel etwas träge waren.

       Noch hatte es kein Zauberer gewagt, den Feuerwald anzugreifen, nicht einmal während der „Drei Großen Kriege". Auch nicht Lord Xavier Mortas, der mächtigste und schrecklichste Zauberer, hatte dies bislang riskiert. Der Feuerwald war der größte Schatz, den die Hexer besaßen. Jeder Baum war von einem Hexer gesetzt worden, wenn dieser sein Studium beendet hatte. Dadurch war er mit ihm für immer verbunden. Starb ein Hexer, so starb auch sein Baum. Umgekehrt war es wahrscheinlich genauso. Aber bisher war noch keinem Baum ein Leid zugefügt worden, und darum stützte sich diese These nur auf eine bloße Annahme. Manche Bäume des Feuerwaldes waren uralt. Alte Erzählungen besagten, dass in der Mitte des Waldes der erste Baum stand und viele glaubten, dass dieser Professor Fidus gehörte. Fidus war der mächtigste Hexer und kein Zauberer wagte es, sich mit ihm zu messen. Er war der Herr der Winde und der Dekan der Hexeruniversität. Cornelius musste immer unwillkürlich einen Katzenbuckel machen, wenn er Professor Fidus erblickte. Leider sah er ihn nicht oft, meistens entwischte er seinem Blick in Sekundenschnelle. Cornelius besaß zwar seit seiner Geburt nur ein Auge, über dem zweiten war eine rote Augenbinde, aber es war ein flinkes Auge. Nichts und niemand entkam seinem Blick. Er wählte eine rote Augenbinde, da er es als modisch empfand bei seinem pechschwarzen Fell und seinem verbliebenen himmelblauen Auge.

    ››Cornelius, Cornelius, Hilfe!‹‹, schrie Meister Laubhorn, der vor Panik auf einem Bein hüpfte. ››Hilfe! Er wird mich aufspießen! Hilfe!‹‹

       Ein dürrer Kaktus starrte ihn mit funkelnden Augen an. In seinen wasserlosen Händen hielt er drei seiner Stacheln. Meister Laubhorn versuchte durch wildes Umherspringen dem Zielen des Kaktus entgegenzuwirken. Aber das hielt den Kaktus nicht davon ab einen Stachel auf ihn abzufeuern. Meister Laubhorn konnte gerade noch im letzten Moment mit einem Hechtsprung ausweichen. Der Kaktus lachte und wuchs auf die doppelte Größe an. Meister Laubhorn schlug hart am Boden auf. Der Kaktus hatte sich vor ihm aufgebäumt und in jeder Hand hielt er einen Stachel, den er auf ihn richtete. Wie Blitze schossen sie auf ihn zu. Der erste verfehlte in knapp, aber der zweite traf ihn ins Bein. Der Kaktus verdreifachte nun seine Größe und war nun mehr als doppelt so groß wie Meister Laubhorn. Seine Stacheln glichen tödlichen Lanzen. Er brach sich eine aus seinem dürren und augenlosen Kopf und zielte auf Meister Laubhorns schwer atmende Brust. Ein gurgelndes Geräusch war zu hören. Der Kaktus war sichtlich erfreut über die Situation. Meister Laubhorn fing an zu weinen, er dachte, seine Zeit wäre abgelaufen - er müsse nun sterben.

       ››Wasser, Wasser, spucken Sie, Meister Laubhorn, spucken Sie!‹‹, schrie Cornelius und fauchte in Katzenmanier, als er um die Ecke gerannt kam.

       Meister Laubhorn fing an, den Kaktus zu bespucken. Aber es kamen nur klägliche zwei Tröpfchen über seine trockenen Lippen. Erst als der Schwall von Tränen, der aus seinen weit aufgerissenen Augen kam, seinen Mund erreichte, hatte er genügend Flüssigkeit um den Kaktus zu treffen. Wie durch Geisterhand begann der Kaktus zu schrumpfen. Wenige Augenblicke später war er wieder ein dürrer, kleiner Kaktus, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Na ja, einer Fliege vielleicht schon.

       ››Meister, Sie können aufhören, den Kaktus zu bespucken‹‹, teilte Cornelius mit und trommelte mit seinem Schwanz auf den Boden.

       ››Bist du dir sicher?‹‹, fragte Meister Laubhorn und unterzog den Kaktus noch einer großen, letzten Portion Speichelfluss, bevor er sich erschöpft in seinen Sessel fallen ließ. ››Das war knapp.‹‹

       Cornelius machte sich sogleich daran das Chaos zu beseitigen, das Meister Laubhorn angerichtet hatte. Schnell waren der Kaktus wieder am Fensterbrett und die verschossenen Stacheln entsorgt. Nur noch ein leises Zischen war vom unzufriedenen Kaktus zu hören. Bevor Meister Laubhorn richtig durchatmen konnte, hatte er schon einen heißen und dieses Mal besonders starken Tee vor sich stehen.

       ››Cornelius, was würde ich nur ohne dich machen? Ich danke dir. Wenn es so weiter geht, dann ende ich noch als Gärtner‹‹, sagte er und seufzte. ››Vielleicht aber auch als Kaktusdünger.‹‹

       ››Was ist denn passiert?‹‹, wollte Cornelius wissen und fing an zu schnurren, um seinen Meister zu beruhigen.

       ››Ich wollte meinen Kaktus nur um eine Spur größer werden lassen. Du musst wissen, er sah sehr kümmerlich aus!‹‹ Er blickte unsicher zum Fensterbrett. ››Ich habe dazu den Wachstumstrank aus deinem Studienbuch genommen und dann...‹‹, ein kurzes Schniefen war zu hören, ››...ist der Kaktus Amok gelaufen. Vollkommen charakterlos von ihm. Hab ich mich nicht tagein tagaus um ihn gekümmert? Gab ich ihm nicht den sonnigsten Platz im Haus und bekam er nicht immer ganz wenig Wasser?‹‹, jammerte Meister Laubhorn.

       Er fuhr sich mit dem linken Zeigefinger ins Auge, damit die letzten Tränen die rotunterlaufenen Augen verließen und Cornelius somit wusste, dass er jetzt seine ganze seelische Unterstützung benötigte.

       ››Geben Sie den Finger aus dem Auge, ich werde hier bleiben!‹‹, sagte Cornelius.

       Mit einem gezielten Sprung war er auf Laubhorns Schoß gesprungen und schnurrte aus Leibeskraft. Dabei schmiegte er seinen Kopf an Meister Laubhorns Brust. Sein einziges Auge beobachtete scharf die zittrigen Hände seines Meisters.

    Die Hexeruniversität besaß sieben kleine Türme. Wenn man den alten Erzählungen glauben durfte, dann lebte in jedem Turm ein Adler, der über das Gebiet der Hexeruniversität wachte. Die Außenwände der Universität waren in Rot gehalten. Sie hatte fünf Stockwerke, einschließlich des Dachgeschosses, und mehrere Kellergeschosse, von denen zumindest zwei bekannt waren. Zwei riesige Eichen standen vor dem Eingang der Hexeruniversität und neigten sich zu einem Tor. Die Blätter hatten eine rötliche Farbe, wie üblich im Herbst, aber sie fielen niemals ab, sondern füllten sich im Frühling wieder mit Leben.

       Mit schweren Schritten schleppte sich Cornelius die Treppe zum Dachgeschoss hinauf. Er war noch vollkommen erschöpft, die ganze Nacht hatte er schnurren müssen, um seinen Meister wieder einigermaßen zu beruhigen. Mit einem Blick auf seinen Studienplan und einem langen und ausgiebigen Gähnen stellte er erleichtert fest, dass heute nur zwei Vorlesungen auf dem Programm standen. Baumpflege bei Professor Tanne und am Nachmittag Flüche gegen Zauberer bei Professorin Schwellbrand. Cornelius atmete kurz und kräftig aus. Langsam bestieg er die Treppen zum Dachgeschoss. Professor Tannes Vorlesungen fanden immer im letztem Stock der Hexeruniversität statt, gleich neben dem riesigen Speisesaal, wo über tausend Studenten Platz hatten.

       ››Hallo, Cornelius!‹‹, sagte eine quakende Stimme hinter ihm.

       Es war Stupido Quappe, eine etwas zu dick geratene Erdkröte. Er hatte eine dunkelbraune, warzige Haut und einen sehr breiten Kopf. Stupido, den die meisten einfach nur Pido nannten, wohnte in einem Erdloch in der Nähe des hauseigenen Teiches der Hexeruniversität. Pido war Cornelius’ bester Freund und obendrein ein begnadeter Witzbold. Nach seiner eigenen Meinung war er für die gute Stimmung zuständig, da Cornelius Probleme hatte, einen Witz richtig zu erzählen.

       ››Hallo, Pido‹‹, antwortete Cornelius gähnend und sah ihm mit einem kleinen Auge entgegen. ››Wie geht’s dir?‹‹

       ››Gut, gut!‹‹, dabei rollte er mit seinen Krötenaugen. ››Du siehst ja echt zum Einschlafen aus. Hast schon wieder die ganze Nacht Mäuse gejagt?‹‹, quasselte Pido, dabei blies er seine Backen auf und grinste Cornelius schadenfroh an.

       ››Ich bin zu verschlafen für deine Scherze, lache morgen. Werde genügend Probleme haben in Baumkunde wach zu bleiben.‹‹

       ››Keine

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