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Das Grauen im All: Science Fiction
Das Grauen im All: Science Fiction
Das Grauen im All: Science Fiction
Ebook122 pages1 hour

Das Grauen im All: Science Fiction

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About this ebook

Der Weltraumtransporter Xanthos ist auf dem Rückweg zur Erde. Als die Mannschaft ein Notsignal empfängt, geht sie diesem nach und landet auf einem fremden Planeten. Dort finden sie ein unbekanntes Lebewesen, das sich schnell als todbringendes Monster erweist. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.

Es handelt sich um eine aktualisierte Auflage! (8. Februar 2016)
LanguageDeutsch
Release dateAug 19, 2014
ISBN9783990429877
Das Grauen im All: Science Fiction

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    Das Grauen im All - Raymond Bryan

    Raymond Bryan

    Das Grauen im All

    (Science Fiction)

    Copyright © 2014 Der Drehbuchverlag, Wien

    2. Auflage, 8. Februar 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    eBook: Das Grauen im All (Science Fiction)

    ISBN: 978-3-99042-987-7

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    1

    Xanthos hieß das Raumschiff, das sich weit entfernt von seinem Ausgangspunkt, dem Planenten Erde im System Sol, wieder auf der Rückreise befand. Die Ladung bestand aus Uran, das für Kernkraftwerke auf der Erde bestimmt war. Seit der Erschöpfung der fossilen Brennstoffe blieb den Menschen, die bislang der kontrollierten Nutzung der Solarenergie nicht Herr werden konnten, die Atomkraft als einzige Alternative. Die Urangesellschaft Hercules hatte ein nahezu weltweites Monopol errichtet und unterhielt eine große Flotte von Raumtransportern, die das überlebensnotwendige Material von den Minen auf weit entfernten Planeten zur Erde brachten. Für die jeweilige Besatzung waren diese Transportflüge wenig aufregend, ja monoton, doch aufgrund ihrer langen Dauer halbwegs erträglich bezahlt. Auch die Besatzung der Xanthos hatte einen unspektakulären Auftrag zum Großteil schon hinter sich, nun sollte es nur noch gemütlich der Erde entgegengehen.

    Acht Lebewesen befanden sich auf dem Raumschiff, dass noch einen Weg von fast einem Jahr zurückzulegen hatte. Sie verbrachten die meiste Zeit der Reise im künstlichen Tiefschlaf, der Bordcomputer Gaia hielt währenddessen Kurs und Wache und regelte die lebenserhaltenden Systeme auf dem Schiff. Der Tiefschlaf war Selbstschutz, zu trübsinnig wären Reisen, die vier, fünf Jahre dauern und mit nur wenigen Kollegen, zusammengepfercht auf möglichst wenig Raum – der meiste wurde ja für die Ladung benötigt – bestritten werden mussten. Nur Menschen mit einem äußerst stabilen Charakter würden so etwas problemlos überstehen. Der Tiefschlaf ließ sie träumen, Zeit spielte jedoch keine Rolle. Wer träumt, altert nicht. Außerhalb ihres Bewusstseins, außerhalb der Zeit, aber innerhalb des Raumes und des Seins näherte sich die Besatzung der Xanthos der Erde. Acht Lebewesen an Bord, die noch schliefen und träumten.

    Kapitän Drake befehligte das Raumschiff und dessen Besatzung nicht nur außerhalb seiner Träume. Sein Prinzip hieß Organisation, Struktur und Klarheit. Vertrauen ist gut, doch Kontrolle besser. Drake verließ sich in letzter Instanz am liebsten auf sich selbst, das war auch der Inhalt seiner Träume: Drake bestimmte über eine Gruppe Kinder, die seiner Leitung bedurften. War Klarheit gegeben, so konnte auch delegiert werden. Drakes Träume waren frei von Angst.

    Drakes Erster Offizier hieß Kent. Ein braver Befehlsempfänger, doch selbst ohne vergleichbare Autorität, Klarheit und Systematik. Auf Anweisung Drakes auch ein braver Befehlsverbreiter, er delegierte gerne, fehlte ihm doch zu guter letzt oft die persönliche Einsatzbereitschaft. Das war der Grund, warum Kent wohl kein Aufstieg zum Kapitän beschieden war – auch wenn er selbst gerade davon träumte. Wenn er nicht davon träumte, dann träumte er von Prämien, die ihm der Hercules-Konzern aufgrund besonderer Leistungen zukommen lassen würde.

    Unteroffizier Townsend hatte den dritthöchsten Rang inne. In der Wachzeit kümmerte sie sich vorrangig um die Organisation der Lagerkapazitäten. Vorräte hier, Ladung dort, Träume und Träumer in die Kisten. Obgleich die Ordnung in der Arbeit Priorität hatte, so entglitt ihr jede Strukturiertheit in den Träumen – ob im Schlaf oder im Wachzustand. Jede Hoffnung konnte in Angst umschlagen, jede Hoffnungslosigkeit in Mut – und umgekehrt. An Fantasie mangelte es ihr jedoch nie, an Bewusstheit bisweilen umso mehr. Der Automatismus tötete die Kreativität. Die Flexibilität beruhte auf erlernten Reaktionen.

    Die Navigatorin der Xanthos war Cruiz. Sie kümmerte sich um Start und Landung und machte die Vorgaben für Gaia. Das machte sie auch, während sie schlief. Sie rechnete, bestätigte den Kurs, korrigierte, machte sich Gedanken über die Energieversorgung. Eine Fantasie und Träume, die weitgehend mit Realitäten aus- und angefüllt waren.

    Zwei Techniker waren auf dem Schiff. Stroke war der Chefingenieur, der bis zu einem gewissen Grad frei von jeder Fantasie zu sein schien. Nicht, dass er kein Innenleben, keine Wünsche oder Befürchtungen gehabt hätte. Aber die verriet sein Unterbewusstsein nur selten seinem Bewusstsein und er selbst noch seltener seiner Umgebung. Was jedoch nach außen trat, tat dies vulkanartig, wenngleich selten. Seine Träume blieben beziehungslos, fast wie sein Leben.

    Strokes Assistent war Raster, der sich bezüglich Wissen, Geschicktheit und Ausbildung zwar nicht von seinem Vorgesetzten unterschied, wohl aber eben im Rang. In jeder Hinsicht trat er erst in zweiter Linie auf, war einsilbig, aber ein guter Zuhörer, was auch auf einem gewissen Wohlwollen und Respekt gegenüber Stroke beruhte. Andererseits war Raster wohl der einzige Mensch, von dem man mit Sicherheit sagen konnte, dass Stroke für ihn Sympathien empfand.

    Auf dem Schiff befand sich auch ein Wissenschaftsoffizier, der den Namen Noel trug. Im Wachzustand ein nüchterner Charakter, der wenig nahbar und kaum durchschaubar erschien. Emotionen waren für ihn Energieverschwendung, Analyse bedeutete Wissen. Seine Träume entzogen sich der Analyse.

    Sieben Menschen, die im Schlaf auf ihre eigene Heimkehr warteten, manchmal von ihr träumten. Acht Lebewesen auf dem Schiff, die alle Richtung Erde flogen. Der achte Passagier hörte auf den Namen Darwin, war nicht sehr groß und hatte schwarze, teilweise auch weiße Haare. Und die am ganzen Körper. Darwin war ein Kapuzineräffchen. Affen waren heute die einzigen Haustiere der Menschen, seit vor 50 Jahren alle Katzen und Hunde der Ledwon-Seuche zum Opfer gefallen waren. Darwin war mäßig intelligent, mischte sich selten ein in die Angelegenheiten seiner Gefährten auf der Xanthos, war äußerst selbständig und tauchte immer wieder an überraschenden Orten auf. Er hatte kein Bewusstsein und träumte daher fast immer, auch wenn er nicht schlief. Nie träumte er von der Freiheit, denn er kannte nur seine. Darwins Freiheit war, in den engen Grenzen der Xanthos keine räumlichen Grenzen zu haben. Die Freiheit der Menschen auf der Xanthos war, während des Tiefschlafs frei von realen Einschränkungen zu sein. Wer träumt, ist frei.

    Die Freiheit der acht Lebewesen während des Tiefschlafs überwachte Gaia aufs Schärfste. Jeder Grenzwert wurde korrigiert, alle Funktionen wurden genau beobachtet – die maschinellen wie die biologischen. Puls, Körpertemperatur, ja auch die Traumfrequenzen wurden überprüft, bis die Passagiere – mehr ist die Besatzung über die meiste Zeit des Fluges nicht – in der Nähe der Erde von Gaia mit sanfter Stimmte wieder geweckt würden. Bis dahin überwachte Gaia nicht nur die ihr anvertrauten Lebewesen, sondern auch das ihr anvertraute Schiff und dessen Umgebung. Ihre Sensoren reichten nicht nur in die Schlafkabinen und Träume der Besatzung, sondern auch an den Puls des Weltalls. Alles wurde registriert, katalogisiert, Ungewöhnliches wurde genau untersucht, dann begannen die Instrumente auf der Brücke und im Labor der Xanthos wie von Geisterhand zu arbeiten. Gaia zog ihre Schlussfolgerungen aus den gesammelten und ausgewerteten Daten, in speziellen Fällen musste sie die Besatzung frühzeitig aus ihren Träumen holen und aus der Freiheit wieder in die Wirklichkeit entlassen. Jetzt war es soweit.

    Gelbe Blinklichter gingen an den Schlafkabinen an, die Körpertemperatur der Besatzungsmitglieder wurde langsam erhöht, die Sauerstoffversorgung wieder auf dem gesamten Schiff auf normales Niveau angehoben und schließlich die letzte Phase des Aufweckmechanismus eingeleitet. Die sieben Menschen fingen an, heftiger zu atmen, die Augen blieben noch geschlossen. Die durchsichtigen Türen der Schlafkabinen öffneten sich langsam und die Menschen hatten endgültig ausgeträumt. Nacheinander öffneten sie die verschlafenen Augen. Mit einem der unterschiedlichen Sauerstoffkonzentration geschuldeten Husten traten sie in die Realität ein, in der sie Gaia begrüßte.

      >>Guten Morgen, ich hoffe Sie haben gut geschlafen.<<

      Drake richtete sich als erster auf, rieb sich nochmals seine Träume aus den Augen und kletterte aus seiner Schlafkabine.

      >>Ja, ja<<, murrte er, wie immer schlecht gelaunt wie nach einem Nickerchen in der heißen Nachmittagssonne.

       Cruiz betrat inzwischen ebenfalls den kalten Boden der Realität und konnte sich dem

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