Der große Fidibus
By Jan Zenker
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Es handelt sich um eine aktualisierte Auflage! (14. Februar 2016)
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Der große Fidibus - Jan Zenker
Jan Zenker
Der große Fidibus
(Roman)
Copyright © 2015 Der Drehbuchverlag, Wien
2. Auflage, 14. Februar 2016
Alle Rechte vorbehalten
eBook: Der große Fidibus (Roman)
ISBN: 978-3-99041-552-8
Inhaltsverzeichnis
Erstes Kapitel: Hausnummer 99
Zweites Kapitel: Die Krone des ewigen Feuers
Drittes Kapitel: Die Reise beginnt
Viertes Kapitel: Der Feuerschnee
Fünftes Kapitel: Brennende Liebe
Sechstes Kapitel: Das Fest
Siebtes Kapitel: Des Königs Reiter
Achtes Kapitel: Der Garstige Wald
Neuntes Kapitel: Die tausend Löcher
Zehntes Kapitel: Wuschel
Elftes Kapitel: Ein freudiges Wiedersehen
Zwölftes Kapitel: Gaddafi, der Meisterkobold
Dreizehntes Kapitel: Sieg und Niederlage
Vierzehntes Kapitel: Die drei Flammen
Fünfzehntes Kapitel: Das Ende der Geschichte
Epilog
Erstes Kapitel
Hausnummer 99
Es war eines der neueren Häuser in dieser Gegend, das sich nicht nur durch die neun Kamine von den herkömmlichen Behausungen unterschied. Dieses Haus hatte die Form eines Backofens. Es war zweistöckig aufgebaut, wobei sich dessen Bewohner vorzugsweise im oberen Stockwerk aufhielt. Dort hatte es immer noch zehn bis zwanzig Grad mehr als im Erdgeschoss. Überhaupt herrschte im Haus eine Temperatur, die niemals unter achtzig Grad fiel. Es gab nur wenige Fenster, sie waren klein und eckig. Sie waren meistens so beschlagen, dass man nichts sah, wie bei einem fürchterlichen Gewitter. Es war natürlich ein Fidibushaus, und das bedeutete Hitze.
Flammenkopf war sein Name, er war erst vor kurzem in diese Gegend gezogen. Er war einer der jüngeren Fidibusse. Er hatte, wie die meisten, feuerrotes Haar, eine lange Hakennase, zwei Augen, die tief in den Augenhöhlen vergraben waren und einen kleinen, schmalen Mund. Es klingt etwas eigenartig, aber sein Gemüt war herzlich. Wie alle aus seiner Sippe konnte er Stunden über eine lustige Bemerkung lachen. Flammenkopf war besonders groß und dürr, vielleicht fror er deswegen so leicht. Zwei Meter ist für einen Fidibus keine Seltenheit. Aber Flammenkopf war gute dreißig Zentimeter darüber. Er wohnte im Haus Nummer 99, am Ende eines kleinen Weges. Die Fidibusse nannten ihn den Feuerpfad. Alle Wege hatten Namen mit Feuer, Flamme, Backofen, Hitze und dergleichen. Flammenkopf war gerade dabei seine Eingangstür neu zu streichen. Mit Wohlwollen sah er auf die halb gestrichene Tür.
››Das ist eine ausgesprochen hübsche Tür‹‹, sagte eine feste Stimme hinter ihm.
Flammenkopf drehte sich überrascht um, da er keinen Besuch erwartet hatte. Was er nun zu sehen bekam, gefiel ihm überhaupt nicht. Ein alter, buckliger Mann mit weißem Bart und weißen Haaren lächelte ihm entgegen. Sein Gewand war schwarz oder zumindest sehr düster, ganz und gar nicht nach Flammenkopfs Geschmack. Auf seiner Brust war eine brennende Krone abgebildet, dies wiederum gefiel Flammenkopf.
››Eine wirklich grelle Farbe, sie wird ihresgleichen vergebens suchen‹‹, sagte der alte Mann weiter.
››Wie bitte? ... Sie wünschen?‹‹
››Ich meine Ihre Tür! Sie ist ein Prachtstück, alle im Dorf werden Sie ihretwegen beneiden.‹‹
Flammenkopf fühlte sich geschmeichelt, hatte er doch selbst die Farbe zusammengemischt. Es war nicht irgendein Rot, greller und strahlender konnte es nur noch schwer sein, nach kurzer Zeit schmerzten einem die Augen. Aber Flammenkopf war kein Dummkopf und war Fremden gegenüber immer misstrauisch.
››Sie wird tatsächlich ein Prachtstück, sofern Sie mich weiterarbeiten lassen.‹‹
Der alte Mann lächelte und sagte: ››Verzeiht, wie unhöflich von mir. Ich werde natürlich warten, bis Sie ihr Werk beendet haben.‹‹
Das gefiel Flammenkopf überhaupt nicht. Ein alter, knorriger Mann, der ihm beim Streichen zusah. Noch dazu kannte er ihn nicht, kam wohl über das große Wasser.
››Wenn Sie mich schon beim Streichen beobachten müssen, dann sollten Sie sich, wie es sicher nicht nur hier Sitte ist, zumindest vorstellen.‹‹
››Wie Sie wünschen!‹‹, der alte Mann verbeugte sich tief, wobei sein langes, weißes Haar im Sonnenschein glänzte. ››Mein Name ist Bebabu, ich bin der Berater des Königs!‹‹, sagte er feierlich. ››Es ist mir eine Freude, Sie wiederzusehen, Herr Fidibus Flammenkopf aus dem Geschlecht der Feuerroten.‹‹
Wiederzusehen? Musste man sich nicht zu einem Wiedersehen schon einmal begegnet sein? Flammenkopf überlegte angestrengt, aber er war sich ziemlich sicher, dass er noch nicht das Vergnügen mit Herrn Bebabu gehabt hatte. Außerdem, von welchem König sprach er, soviel er wusste, gab es hier keinen König!
››Soso, Sie kennen also meinen Namen. Ich weiß nicht, ob ich darüber erfreut sein soll. Was wollen Sie nun von mir?‹‹, fragte Flammenkopf.
››Nichts!‹‹, Bebabu sah Flammenkopf freundlich an. ››Aber vielleicht wollen Sie einen alten Freund in Ihr Haus bitten.‹‹
Freund? Jetzt bezeichnete er sich schon als sein Freund. Normalerweise kennt man seine Freunde und wie gesagt: Flammenkopf kannte Herrn Bebabu sicher nicht.
››Wie kommen Sie darauf, dass wir Freunde sind?‹‹
››Sie sind doch Herr Fidibus Flammenkopf aus dem Geschlecht der Feuerroten, oder?‹‹
››Natürlich bin ich das. Ich würde es schätzen, wenn Sie mir eine Antwort auf meine zuvor gestellte Frage geben würden, anstatt mir eine Gegenfrage zu stellen‹‹, sagte Flammenkopf ärgerlich.
››Tat ich dies? Dann entschuldigt, ich habe einen etwas freundlicheren Empfang erwartet.‹‹
Bebabu wirkte etwas zerknirscht. Flammenkopf bekam sogleich ein schlechtes Gewissen, da der alte Mann doch nur auf der Suche nach einem Freund war, und nicht nach Streit. Es lag sicher alles an einem Missverständnis. Herr Bebabu konnte nicht wissen, dass er erst vor ein paar Wochen hier eingezogen war.
Flammenkopf räuspert sich und sagte: ››Verzeihen Sie mir, ich kenne Sie nicht. Wie ich Ihnen leider mitteilen muss, ist Ihr Freund verzogen, denn ich erwarb das Haus erst vor kurzem.‹‹ Als Bebabu etwas sagen wollte, schüttelte Flammenkopf sogleich den Kopf. ››Nein, tut mir Leid, ich kann Ihnen nicht sagen, wohin. Aber Sie sollten es beim Bürgermeister versuchen, der weiß vielleicht Bescheid.‹‹
Bebabu wartete, bis Flammenkopf zu reden aufhörte und nickte ihm wissend zu, als dieser mit der Hand Richtung Bürgermeisterhaus zeigte.
››Aber Sie heißen doch Flammenkopf?‹‹, fragte Bebabu.
Natürlich hieß er so, aber es war kein seltener Name für einen Fidibus. Flammen-, Hitz- und Feuerkopf waren die wohl häufigsten Namen.
››Ja, ich heiße Flammenkopf, sowie mindestens noch zwanzig aus dem Dorf.‹‹
››Stimmt, aber nur einer ist der Sohn von Herrn Feuerdrache und von Fräulein Sonnenaufgang, aus dem Geschlecht der Feuerroten.‹‹
Flammenkopf war erschüttert, dieser neunmalkluge Bebabu kannte ihn tatsächlich. Auf jeden Fall seine Eltern.
››Woher‹‹, stotterte Flammkopf und brachte kein Wort mehr heraus.
››Sag bloß du erkennst mich noch immer nicht!‹‹
Flammenkopf schüttelte, außerordentlich verwirrt, den Kopf.
››Vor vielen Jahren, du warst noch ein Baby, arbeitete ich für deine Eltern. Ich führte nicht nur den Haushalt und heizte, sondern ich war auch dein Babysitter‹‹, schüttelte Bebabu traurig den Kopf. ››Du warst vernarrt in mich. Ich war dein Brummbär.‹‹
Drei dicke Tränen liefen Bebabu die Wangen hinunter. Flammenkopf fühlte sich elend, er hatte doch keine Ahnung, dass das sein Brummbär war. Er war doch damals noch viel zu jung, um sich daran zu erinnern.
››Ich hatte doch keine Ahnung!‹‹, sagte Flammenkopf mit einem Klotz im Hals. ››Verzeih mir‹‹, auch ihn plagte nun die eine oder andere Träne. ››Ach, mein über alles geliebter Brummbär.‹‹
Er ging auf Bebabu zu, nahm ihn in die Arme und drückte ihn ganz fest.
››Es tut mir so Leid, so Leid...‹‹, sagte er unter Tränen immer und immer wieder.
Bebabu streichelte fürsorglich über Flammenkopfs rotes Haar.
››Jetzt ist alles wieder gut. Du brauchst nicht mehr zu weinen, freu dich lieber‹‹, sagte Bebabu und wischte Flammenkopf die Tränen aus dem Gesicht. ››Es war zwar am Anfang etwas kühl, aber nun ist es doch noch ein fröhliches Wiedersehen.‹‹
Langsam beruhigte sich Flammenkopf wieder, unsicher lächelte er Bebabu an. Schnell stellte er den Kübel mit der Farbe zur Seite und öffnete seine halb angestrichene Haustür.
››Kommen Sie doch herein!‹‹, sagte Flammenkopf und verbeugte sich tief.
››Du!‹‹
››Wie bitte?‹‹
››Kein Sie, wir sollten uns duzen.‹‹
Flammenkopf nickte sichtlich erfreut und zusammen gingen sie ins Haus Nummer 99.
Zweites Kapitel
Die Krone des ewigen Feuers
Auch an einem heißen Sommertag wie heute heizte Flammenkopf sieben seiner neun Kamine. Bebabu stöhnte unter der Hitze, da es sicher über neunzig Grad hatte.
Flammenkopf lachte vergnügt, seine Lebensgeister wurden erweckt und er sagte euphorisch: ››Ich werde sogleich