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Der Fall Diane Downs: Fremder Mann mit langen Haaren
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Ebook58 pages27 minutes

Der Fall Diane Downs: Fremder Mann mit langen Haaren

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Hatte der struwwelköpfige Mann auf einsamer, nächtlicher Landstrasse auf die drei Kinder geschossen, um das Auto zu kriegen, und die Mutter weiter fahren lassen? Oder standen die Kleinen der flotten Briefträgerin nur im Weg zu weiteren Abenteuern? Der Staatsanwalt musste hinsichtlich Mutterliebe noch Überzeugungsarbeit leisten.
LanguageDeutsch
Publishercc-live
Release dateJul 15, 2016
ISBN9783956165566

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    Der Fall Diane Downs - Christian Lunzer

    Impressum

    Fremder Mann mit langen Haaren

    Der 19. Mai 1983 in der Kleinstadt Springfield im US-Bundesstaat Oregon war ein milder, schöner Frühlingstag gewesen – also alles andere als das »Brotmesserwetter«, das Kriminalisten so fürchten. Die Beamten der Polizeistation konnten eine ruhige, angenehme Nachtschicht erwarten; bis 23 Uhr hatte es schließlich nur zwei kleine Bagatelleinsätze gegeben: Beim ersten war ruhebedürftigen Nachbarn eine fröhliche Party zu laut gewesen; beim zweiten hatte ein Mann in einem Vorort seine Frau angeblich mit dem Gewehr bedroht, doch als die Streife kam, schliefen beide friedlich in ihren Betten.

    Der Anruf, der alles ändern sollte, kam um zehn Minuten vor Mitternacht aus der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses, dem McKenzie-Willamette-Spital: »Drei Personen mit Schusswunden eingeliefert. Zustand äußerst kritisch.«

    Sofort wurden alle Einsatzwagen hinbeordert. Die Situation vor Ort war weit schlimmer, als es der kurze Anruf hatte erwarten lassen. Die drei Verletzten waren Kinder im Alter zwischen acht und drei Jahren, zwei Mädchen und ein Knabe. Das älteste Mädchen war bereits bei der Einlieferung tot gewesen, um die zwei anderen bemühten sich die Ärzte in der Intensivstation, doch ihr Zustand war äußerst kritisch. Alle drei waren durch Schüsse in die Brust verletzt worden. Brustwunden sind bei Kindern besonders heikel, da die lebenswichtigen Organe sehr eng beisammen liegen. Die Kinder waren von ihrer Mutter hergebracht worden, die zuerst durch lautes Hupen auf dem Parkplatz auf sich aufmerksam gemacht hatte. Jetzt stand sie – eine junge blonde Frau in Jeans und Jacke, bleich und offenbar unter Schock – vor dem blutbespritzten roten Nissan. »Er hat auf meine Kinder geschossen, er hat einfach auf uns geschossen«, stammelte sie. Nur mit Mühe konnte sie ihre Personalien angeben: Ihr Name war Diane Downs; ihre Kinder hießen Christie, acht Jahre alt, Cheryl, sieben, und Danny, drei. Cheryl war tot.

    Erst als man ihre Eltern geholt hatte, konnte sie erzählen, was passiert war. Dann aber, sagte einer der Polizisten später, brachen die Worte aus ihr hervor wie ein Wasserfall, kaum einzudämmen. Diane war Briefträgerin, erst vor einem halben Jahr aus Arizona wieder zurück an ihren Geburtsort gezogen, nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hatte. Sie war mittags mit ihren drei Kindern bei den Eltern gewesen. Am späteren Nachmittag fuhren sie dann zu einer Freundin und anschließend, nach Einbruch der Dämmerung, ein bisschen ziellos spazieren, zum Sightseeing, weil ihre Kinder das so liebten.

    Zur Fahrt nach Hause hätte sie die Old Mohawk Road, eine kleine, kaum benützte und unbeleuchtete Seitenstraße, genommen. An einer engen Stelle zwischen Wald und Fluss

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