Schiffbau heute: Wie ein Schiff entsteht
()
About this ebook
Der Autor, ein versierter Kenner der Branche, erläutert die verschiedenen Prozesse, Phasen, Arbeitsschritte und Tätigkeitsfelder der Beteiligten anschaulich und in angenehm verständlicher Art - auch für Laien.
Angefangen bei der Idee und Konstruktion, dem Einkauf und der Metallvorbereitung wird über die Teilefertigung und Montage bis hin zur Ausrüstung in Form von Maschinen, Elektrik, Lüftung, Isolierung und Einrichtung berichtet.
Auch auf Probefahrten, Übergaben, Bauaufsichten und Vorschriften wird eingegangen, so dass ein stimmiges Bild von der Entstehung eines Schiffs entsteht."
Related to Schiffbau heute
Related ebooks
Elektronik aus dem Laserdrucker: Studie zur Nutzbarkeit der Elektrofotografie zum Druck leitfähiger Strukturen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBootskauf: Schritt für Schritt zur eigenen Yacht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas waren Funker: Erinnerungen an einen vergangenen Beruf Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Kapitän: Vom Sportbootführerschein See zum verantwortungsbewussten Schiffsführer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDigitalfernsehen installieren, nutzen und aufzeichnen: Leicht gemacht, Geld und Ärger gespart! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTrilogie der Steckverbinder: Applikationshandbuch zur Optimierten Steckverbinderauswahl Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHaussteuerung selbst planen und installieren: Leicht gemacht, Geld und Ärger gespart! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsElektronischer Würfel mit Mikrocontroller ATtiny13: würfeln, dekorieren, experimentieren Rating: 5 out of 5 stars5/5Arduino Projekte mit Tinkercad: Arduino-basierte Elektronikprojekte mit Tinkercad entwerfen und programmieren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsArduino | Schritt für Schritt: Das Praxishandbuch für Einsteiger Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Franzis Starterpaket Arduino Mega 2560: Das Handbuch für den Schnelleinstieg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsScheitert die Energiewende?: Fakten und technische Argumente Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFreeCAD | Schritt für Schritt: 2D/3D-Konstruktion mit der kostenlosen CAD-Software FreeCAD lernen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIPv6 Grundlagen - Funktionalität - Integration Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsExperimente mit Electric Guns: Geschichte, Grundlagen und Selbstbau elektronischer Kanonen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas senseBox-Buch: 12 Projekte rund um Sensoren, Umwelt und IoT Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSensoren für Dehnung, Abstand, Füllstand und Winkel: Kompendium Messtechnik und Sensorik, Teil 7 Rating: 5 out of 5 stars5/5openHAB: Automatisiertes Heim - Teil 1 Rating: 4 out of 5 stars4/5Aufbau und Erhalt einer Elektrosicherheitsstruktur: Management und Verantwortliche Elektrofachkraft in der Pflicht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSensoren für Kraft, Druck, Drehmoment und Durchfluss: Kompendium Messtechnik und Sensorik, Teil 9 Rating: 5 out of 5 stars5/5Trilogie der Induktiven Bauelemente: Applikationshandbuch für EMV-Filter, getaktete Stromversorgungen & HF-Schalter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsProgrammieren in C: Programmieren lernen von Anfang an - Mit vielen Programmierbeispielen - Geeignet zum Selbststudium Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNW / NTG Formelsammlung für Industriemeister: Mit Prüfungsaufgaben und ausführlich erklärten Musterlösungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsComputergeschichte(n): Die ersten Jahre des PC Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAbc der Kondensatoren: Grundlagen, Kenngrößen und Kondensatortypen Rating: 4 out of 5 stars4/5Schnelleinstieg Raspberry Pi 3: Schritt für Schritt: Installation, Konfiguration, Tuning und Praxiseinsatz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDaten und Signale kabellos mit rfPICs übertragen: Tipps und Tricks rund um das rfPIC Development Kit 1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Ships & Boats For You
101 Dinge, die man über Kreuzfahrten wissen muss Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Schiffe von Hapag-Lloyd: Zeichnungen und Lebensläufe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Estonia: War es ein Anschlag? War Atommaterial an Bord? Neue Beweise, neue Erkenntnisse. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTheorie und Praxis der Bordelektrik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsYacht- und Bootsbau: Für Bootsbauer, Konstrukteure und Segler, Maritime E-Bibliothek Band 6 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSkippertraining: Planen, Führen und Entscheiden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Schiffbruch der Fregatte Medusa: Ein dokumentarischer Roman aus dem Jahr 1818 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStressfrei Motoren warten: bei Segel- und Motorbooten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTitanic - Der Untergang einer Welt: Ein SPIEGEL E-Book Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Schiffbau heute
0 ratings0 reviews
Book preview
Schiffbau heute - Peter Andryszak
THETIS.
EINLEITUNG
SCHIFFSNEUBAUTEN SIND IMMER WIEDER ein begehrtes Thema aus der deutschen maritimen Wirtschaft. Modernste Technik und neueste Fertigungsmethoden werden mit Neubauten in Verbindung gebracht und deren Konstruktion und Bau als Meisterleistung menschlichen Ingenieurwesens beschrieben.
Selten bleibt in den Medien oder der Literatur der Hinweis aus, wie technologisch wegweisend die Werften sind und dass deren Zulieferer nicht nur von der Küste, sondern zum großen Teil auch aus Süddeutschland kommen. Somit gehe uns der Schiffbau volkswirtschaftlich alle an – gerade weil dieser Industriezweig in Deutschland zunehmend vom Aussterben bedroht sei.
Dem interessierten Beobachter präsentiert sich das Werden zum vollwertigen Schiff dabei stets in einer mehr oder weniger großen Anzahl von markanten Ereignissen und einem Benennen technischer Daten. Im Verborgenen bleibt allerdings, was es denn für so ein Bauwerk alles braucht, um überhaupt zum berichtenswerten Ereignis heranwachsen zu können.
Genau da setzt dieses Buch an. Es will seinen Lesern einen bildlichen Eindruck von der Vielfalt an Material, Aufgaben und Tätigkeiten vermitteln, die aus einen Schiffbauauftrag erst ein Schiff werden lassen.
Oldenburg im Januar 2013
PETER ANDRYSZAK
Leere Schwimmdocks wie hier auf der Norderwerft in Hamburg: Ein Symbol gleichermaßen für eine Schiffbau-Krise wie für den Anfang eines Schiff-Neubaus, wozu es auf einer Werft viel freie Fläche braucht.
BEGINN
ALLEN ANFANG IM SCHIFFBAU macht die grundsätzliche Entscheidung für ein neues Schiff. Die Entscheider können sowohl Privatpersonen sein als auch Behörden, Industriefirmen, Schiffsfonds oder private Reeder, die mit ihren Frachtschiffen verschiedenster Art rund 90 Prozent (2010) aller bewegten Güter weltweit über die Meere transportieren. Dahinter steht eine ganze Armada weiterer Schiffe – zum Beispiel aus dem Schlepp-, Rettungs- und Lotswesen, aus Militär, Polizei, Zoll und Schifffahrtsverwaltung etc. -, mit denen der Schifffahrtsverkehr unterstützt, geschützt, kontrolliert und geleitet wird. Nicht zu vergessen die Vielzahl weiterer Einsatzbereiche, in denen Schiffe für Forschung, Umwelt- und Küstenschutz, Fischerei, Passagiertransport oder »just for fun« für die rein private Nutzung unterwegs sind.
All diese Schiffe unterscheiden sich in Form, Größe, Ausstattung und Baumaterial teils erheblich voneinander – häufig erst auf den zweiten Blick, obwohl manche von ihnen einer gemeinsamen Bauserie entstammen. Schiffe sind einfach mehr oder weniger ausgeprägte Unikate. Und in Anbetracht von Baukosten, Größe und Masse gibt es im Schiffbau, anders als zum Beispiel bei der Autoproduktion, kein dem Original eins zu eins entsprechendes Versuchsmodell. Die »Elchtests« müssen hier in der Konstruktionsphase theoretisch durchgespielt werden, man kann die Tests bestenfalls am Modell durchführen. Erst mit dem fertigen Unikat können sich die Tests dann als praktisch bestanden erweisen. Dennoch haben nahezu alle geplanten Schiffe etwas gemeinsam: Ihre Auftraggeber machen sich schon weit vor Baubeginn viele Gedanken über sie. Neben einer Klärung der Finanzierungsfragen legen sie bereits sehr früh deren Aufgabenfeld, Leistungsdaten und -merkmale fest. Selbst die Farbgebung, die Einrichtung und sogar der Name sind gleich von Beginn an Thema. In vielen Fällen wird auch noch ein Schiffsdesigner beauftragt, basierend auf möglichst allen Vorgaben, einen konkreten Schiffsentwurf auf dem Reißbrett zu entwerfen.
Sind die wesentlichen Fragen beantwortet, beginnt für den Auftraggeber die Suche nach einer möglichen Bauwerft. Hier spielen Kriterien wie Baupreis, Qualität, regionale oder nationale Zugehörigkeiten, vermutliche Bauzeiten und Übergabetermine sowie eventuelle Spezialisierungen eine individuell gewichtete Rolle. Die Gewinnerwerft ist in der Folge bestrebt, die eigenen Entwick-lungs- und Konstruktionsabteilungen frühzeitig in die Feinplanung einzubeziehen und das Projekt erfolgreich zu realisieren. Nun kann die Maschinerie anlaufen.
Bevor das erste Metall auch nur angefasst wird, stehen Konferenzen und Konstruktionsplanungen auf dem Programm, wie hier für UTHLANDE und CESIS.
KONSTRUKTION & BAUPLANUNG
BEVOR AUF DER WERFT der Fertigungsprozess beginnt, sind erst einmal die »Theoretiker« dran. Es ist Aufgabe der werftangehörigen Entwickler, Konstrukteure und Bauplaner bis ins kleinste Detail zu planen und festzulegen, was die Schiffsbauer und alle anderen Gewerke wie Ausrüster, Einrichter und Konservierer später konkret zu tun haben.
Den Anfang macht die Entwicklungsabteilung. Auftraggeberwünsche, Entwurfspläne des Vorentwicklers, Werftvorschläge und zwingende Regularien gilt es nun in einem ersten Schritt kooperativ zu einem für die Werft umsetzbaren Schiffsentwurf zu vereinen. Ist das geschehen, beziehen die Entwickler die Kollegen aus der Konstruktionsabteilung mit ein. Diese erstellen dann mit Hilfe moderner Computer-Aided-Design-Systeme (CAD) alle für die Fertigung nötigen Berechnungen und Zeichnungen. Oft entstehen dabei noch neue Ideen. Oder es werden mit den Kollegen von der Entwicklungsabteilung alternative Möglichkeiten durchgespielt und auch aus verschiedensten Gründen nicht umsetzbare Entwicklungsgedanken geklärt.
Aufgabenspezifisch differenzierte Ingenieure sitzen nun als ausgewiesene Spezialisten an der Planung für Basic-Design, Metallschiffbau, Schiffsantriebs- und Maschinenmontage, Rohrmontage, Ausrüstung, Einrichtung, Ausbau, Kälte-, Klima- und Lüftungsanlagen, Konservierung, Schallschutz, Isolierung, Elektrotechnik, Schwingungen, Akustik, Festigkeit und Schwimmstabilität. Anschließend bringen sie ihre Arbeitsergebnisse mit denen ihrer Kollegen in einem einzigen digitalen Konstruktionsplan zusammen.
Ein erster Spantenriss zum Entwurf des Notschleppers NORDIC für die Peene-Werft.
Teilweise ist es heute schon Praxis, dass diese Pläne per Datenleitung direkt an die Produktion übermittelt und dort in Aktion umgesetzt werden. »Kollege« Computer ist mit seiner laufend optimierten Software dabei als planerisches, koordinierendes und steuerndes Arbeitsmittel natürlich unentbehrlich.
Vom überdimensionalen Spantenriss bis zur haarfeinen Elektro-installation zeigen sich den Planern auf ihren Bildschirmen alle Bauelemente bis ins kleinste Detail, sogar in 3-D-Ansichten. Den Anwendern ist es damit weitgehend möglich, sich virtuell durch die jeweiligen Konstruktionen zu bewegen. So können sie die von ihnen beeinflussten räumlichen Gegebenheiten untersuchen und schnell bestehende oder mögliche Schwachstellen aufspüren, die sich infolge ihrer Planungsschritte ergeben könnten. »Problem erkannt« kann so zumindest planerisch schnell zum »Problem gebannt« werden.
Aber papierlos ist der Schiffbau damit noch lange nicht. Davon zeugen zahlreiche ausgedruckte Baupläne in den Schiffbauhallen. Sie sind den Werkern direkt vor Ort zur Orientierung immer noch unentbehrlich. Denn erst dort erweist sich im Einzelfall, ob sich alle virtuellen Konstruktionen auch tatsächlich in die Realität umsetzen lassen.
Etwa bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs fand die Schiffbauplanung auf riesig langen und meist oberhalb der Werkshallen liegenden Schnürböden statt. Die minutiös