Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück
()
About this ebook
Thomas Brandmayr war in bester Stimmung, als er mit seinem Wagen über den Zubringer auf die Autobahn fuhr.
Endlich Urlaub! Drei Wochen nichts sehen und hören vom Geschäft, nur das einfache Leben genießen – herrlich!
Der attraktive junge Mann, mit dem markanten Gesicht, das manchmal auch die Züge eines Lausbuben annehmen konnte, hatte allen Grund sich zu freuen. In den letzten Wochen war er ständig unterwegs gewesen. Thomas arbeitete als Makler und das sehr erfolgreich. Indes vermittelte er keine normalen Wohnungen und Einfamilienhäuser. Seine Klientel waren Leute, die nicht auf das Geld sehen mußten. Wenn er eine Villa an den Mann gebracht hatte, verdiente Thomas durch die Provision soviel, wie manch einer nicht in einem ganzen Jahr.
Read more from Toni Waidacher
Der Bergpfarrer (ab 375)
Related to Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman
Titles in the series (100)
Der Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 120 – Heimatroman: Er fühlt sich schuldig Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 112 – Heimatroman: Was kümmern uns die Leut'? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAltes Unrecht gegen neues Glück: Der Bergpfarrer 154 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 121 – Heimatroman: Ein teuflischer Plan Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 117 – Heimatroman: Weil sie eine Fremde war Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAuf den Spuren des Glücks: Der Bergpfarrer 140 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 122 – Heimatroman: Florian, unser rettender Engel? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer falsche Stolz der Brandner-Maria: Der Bergpfarrer 135 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Aussteiger – Senn aus Berufung?: Der Bergpfarrer 129 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 114 – Heimatroman: Er wollte ihr eine Heimat geben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLissi, bleib bei uns!: Der Bergpfarrer 144 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related ebooks
In jedem Traum bist Du bei mir Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTraummann sucht Powerfrau Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNanninga: Gemälde des Todes. Ostfrieslandkrimi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDaniel hat eigene Pläne!: Mami 1959 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Brief von Matthew Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGosheven: Der Springer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWeiße Yachten vor der Goldküste Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGerti, Meth und dunkle Mächte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGekaufte Küsse: Digital Edition Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Chef zum Verlieben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWann kommt das Glück auch zu mir?: Sabrina - Band 2 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFlucht von der Hudson Bay Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas deutsche Mädchen Rating: 5 out of 5 stars5/5Unter Palmen und Buchen: 15 Erzählungen und Kurzromane Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchenk mir nur eine Nacht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlltagsChampagner Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlles auf Null: Neuanfang in Magdeburg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGelato della morte: Ein Bayern-Krimi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHoffnungsschimmer in Trümmern - Eine Liebe in Zeiten des Krieges Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeiße Verführung, kalte Rache? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsU-Turn - Irgendwann kommt jeder an: Ein Roadtrip Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPikanter Liebesdeal mit dem Milliardär Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSieben Töchter und kein Geld: Leni Behrendt Bestseller 53 – Liebesroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTod im Schatten der Burg - Schönes Biest Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSie stahl sein Herz - und ging: Fürstenkrone Classic 70 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsCharles Finch: Lautlos fiel der Schnee Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDurch die Hölle: Wahre Kriminalfälle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWenn Amor zielt: …und cool! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMordheide: Der 6. Fall für Katharina von Hagemann Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Christian Fiction For You
Die Liebe ist stark: Roman. Rating: 4 out of 5 stars4/5Die Tochter des Hauslehrers Rating: 4 out of 5 stars4/5Der Amokläufer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStolz und Vorurteil Rating: 5 out of 5 stars5/5Der Idiot: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHadassa - Im Schatten Roms: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDavid Copperfield: Vollständige deutsche Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSaat des Segens: Roman. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWirbel um Mary-Lou Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWieviel Erde braucht der Mensch?: Die Erzählung über die Gier des materiellen Besitztums von Lew Tolstoi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein wildes, mutiges Herz Rating: 5 out of 5 stars5/5Die Liebe findet dich: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Meisterwerk: Roman Rating: 5 out of 5 stars5/5Atretes - Flucht nach Germanien: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAmakusa Shiro - Gottes Samurai: Der Aufstand von Shimabara Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHoffnung bricht durch: 24 Weihnachtsgeschichten – mal besinnlich, mal heiter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Strandcafé der Träume Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDetektivin aus Leidenschaft Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMit Der Hand Auf Seinem Herzen: Ein Roman Aus Der Reihe ”Romantische Vernunftehen” Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsThe Chosen: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen: Roman. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Herz bleibt bei Dir Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAn seinem Arm: Liebe auf der Purple Heart Ranch, #3 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer kleine Laden am Meer: Roman. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer verschwundene Brief Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRapha - Die Tore von Ephesus: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAls der Himmel zerriss Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSierra - Der rote Faden des Lebens: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Ehre der Sophie Dupont Rating: 5 out of 5 stars5/5
Related categories
Reviews for Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman
0 ratings0 reviews
Book preview
Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer –115–
Katharinas neues Glück
… lass es nicht vorübergehen!
Roman von Toni Waidacher
Thomas Brandmayr war in bester Stimmung, als er mit seinem Wagen über den Zubringer auf die Autobahn fuhr.
Endlich Urlaub! Drei Wochen nichts sehen und hören vom Geschäft, nur das einfache Leben genießen – herrlich!
Der attraktive junge Mann, mit dem markanten Gesicht, das manchmal auch die Züge eines Lausbuben annehmen konnte, hatte allen Grund sich zu freuen. In den letzten Wochen war er ständig unterwegs gewesen. Thomas arbeitete als Makler und das sehr erfolgreich. Indes vermittelte er keine normalen Wohnungen und Einfamilienhäuser. Seine Klientel waren Leute, die nicht auf das Geld sehen mußten. Wenn er eine Villa an den Mann gebracht hatte, verdiente Thomas durch die Provision soviel, wie manch einer nicht in einem ganzen Jahr.
Allerdings ging seine Tätigkeit weit über die eines ‚normalen’ Wohnungsmakler hinaus. Er arbeitete mit namhaften Innenarchitekten zusammen, und seine Kundschaft konnte sich darauf verlassen, daß Thomas sich um jedes noch so kleine Detail kümmerte; seien es vergoldete Wasserhähne, echter Carrara-Marmor oder Luxusherde für die Küche, die mehr kosteten, als ein Auto der gehobenen Mittelklasse.
Dieser Aufwand mußte natürlich bezahlt werden, und seine Klientel tat das gerne. Es hatte sich herumgesprochen, daß Thomas Brandmayr zuverlässig arbeitete. Oft geschah es, daß er ein Objekt dem potentiellen Käufer vorstellte, der seine Wünsche äußerte und anschließend für längere Zeit auf Reisen war. Kam er dann zurück, konnte er sich darauf verlassen, daß alles so hergerichtet war, wie er es verlangt hatte. Diese Zuverlässigkeit brachte Thomas nicht nur noch mehr Kunden, sein Kontostand wuchs dabei ständig an.
Daß er jetzt auf dem Weg in einen Urlaub war, für den ein anderer, mit seinem finanziellen Hintergrund, nur ein Kopfschütteln übrig gehabt hätte, hatte indes einen einfachen Grund. Nicht immer hatte Thomas auf der Sonnenseite des Lebens gestanden. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, den Vater früh durch einen Unfall verloren, lernte er schnell, sich durchzubeißen. Die Mutter hatte es schwer, sich und den Sohn durchzubringen, und Thomas versprach ihr immer wieder, daß sie eines Tages bessere Zeiten haben würden.
Dieses Versprechen hielt er. Heute wohnten Mutter und Sohn in einer alten, umgebauten Villa, und Hilde Brandmayr brauchte längst nicht mehr jeden Cent umzudrehen.
Und doch war Thomas trotz seines Erfolges und des vielen Geldes, das er verdiente, ein einfacher Mensch geblieben. Natürlich ließ es sich nicht umgehen, daß er immer wieder zu Empfängen oder Geschäftsessen gehen mußte. Aber wenn er zu Hause war, dann freute er sich, daß ihn die Mutter mit den einfachen Gerichten aus der Kindheit verwöhnte. Früher hatten sie ihm oft nicht so gut geschmeckt, wie heute.
Das war der Grund, warum er keinen Urlaub in einem Luxushotel verbringen wollte, sondern ein Quartier auf einem Bauernhof vorzog. Drei lange Wochen faulenzen, reiten und die Seele baumeln lassen, so stellte er sich es vor.
Thomas war am frühen Morgen von Starnberg aus losgefahren und erreichte am Nachmittag sein Ziel, den Moserhof im Wachnertal.
Die Bäuerin hieß ihn willkommen. Therese Moser hatte nicht schlecht gestaunt, als sie das Auto des Gastes sah. Von genau so einem Wagen träumte ihr Mann hin und wieder, aber es würde wohl ein Wunschtraum bleiben.
Thomas bezog das Zimmer, das im ehemaligen Gesindehaus untergebracht war, und packte seinen Koffer und die Reisetasche aus. Nachdem er zu Hause angerufen und seiner Mutter mitgeteilt hatte, daß er gut angekommen war, machte er einen ersten, langen Spaziergang, um die Umgebung zu entdecken.
Er war überzeugt, daß er sich hier wohlfühlen werde.
*
Strahlender Sonnenschein lag über der bayerischen Landeshauptstadt. Die Münchner genossen das herrliche Wetter, das an diesem Wochenende herrschte, nachdem die vergangenen Tage grau und wolkenverhangen gewesen waren. Man saß in den zahlreichen Biergärten oder Straßencafés; Familien unternahmen einen Ausflug in den Tierpark Hellabrunn. Überall sah man fröhliche Gesichter, die gute Laune schien die ganze Stadt gepackt zu haben. Und doch gab es Menschen, deren Leben nicht auf der Sonnenseite lag, deren Schicksal den anderen verborgen war. Niemand wußte, daß deren Lebensplanung von einem Tag auf den anderen über den Haufen geworfen worden war, weil ein unvorhergesehenes Ereignis alles zunichte machte, was sich diese Menschen erhofft und erträumt hatten.
Zu ihnen gehörte die junge Frau, die in ihrer kleinen Zweizimmerwohnung saß und bittere Tränen weinte.
Katharina Bacher wischte sich über das Gesicht. Die hübschen Augen brannten vom vielen Weinen, und der Berg Papiertaschentücher auf dem Tisch war ständig angewachsen.
Beinahe trotzig raffte sie die Tücher zusammen und warf sie in den Mülleimer.
Es nützt ja nix, dachte sie, hättest eben net so blind sein sollen!
Diese Erkenntnis kam allerdings zu spät. Dabei hätte sie gewarnt sein müssen. Thorstens hochfliegenden Pläne, seine ständige Forderung nach noch mehr Geld, das ewige Warten auf das Steigen der Aktienkurse, bis schließlich alles zusammenbrach. Das ganze Kartenhaus aus vorgetäuschten Gefühlen, verlogenen Liebesbeteuerungen und Spekulationen – das alles war so durchsichtig gewesen, daß ein vernünftig denkender Mensch das Spiel gleich durchschaut hätte.
Aber was zählte schon Vernunft, wenn man verliebt war!
Katie war verliebt gewesen. Zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich verliebt und hatte teuer dafür bezahlen müssen. Jetzt stand sie vor dem Scherbenhaufen ihres Glücks, das in nur einer einzigen Nacht zerbrochen war.
Dabei hatte alles so schön begonnen, wie im Roman.
Die attraktive Lehrerin, die an einer Münchner Grundschule unterrichtete, hatte Thorsten Langer auf dem Geburtstag einer Kollegin kennengelernt. Hanne Waldmann hatte ihn eingeladen, weil Thorsten ein alter Bekannter ihres Mannes war. Die beiden waren in derselben Bundeswehreinheit stationiert gewesen, als sie ihren Wehrdienst ableisteten.
Für Katie war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie sah Thorsten und wußte, daß dies der Mann war, auf den sie immer gewartet hatte.
Ein tragischer Irrtum, wie sich noch herausstellen sollte.
Thorsten arbeitete in der Investmentabteilung einer kleinen Privatbank. Er sah gut aus, hatte gepflegte Umgangsformen, konnte charmant plaudern. Katie schmolz förmlich dahin, als er sich den ganzen Abend nur um sie kümmerte. Als er sie um ein Wiedersehen bat, sagte sie sofort zu. Es dauerte nicht lange, bis sie ein Paar waren, und die folgenden Wochen und Monate waren die schönsten ihres Lebens.
Allerdings hätte es sie etwas mißtrauisch machen müssen, als Thorsten schon bald anfing, von großen Geldsorgen zu erzählen. Als Banker bleibe es nicht aus, daß er selbst in die Fonds und Beteiligungsgesellschaften investierte, die er seinen Kunden empfahl. Leider sei die wirtschaftliche Lage schlechter geworden, als die Prognosen voraussagten. Er habe Geld verloren und müsse nun nachschießen, wenn er nicht alles einbüßen wolle.
Die Lehrerin verstand nichts von diesen Dingen. Sie hatte ein Sparkonto, auf das jeden Monat ein bestimmter Betrag ging, dazu besaß sie einen Bausparvertrag, den noch ihre Eltern für sie abgeschlossen hatten, und die Aussicht auf das Erbe einer Tante, die sich aber gottlob noch bester Gesundheit erfreute.
Indes ließ sich Katie doch dazu überreden, ihm Geld zu geben.
»Es ist nicht geschenkt«, versicherte Thorsten. »Du bekommst es mit Zins und Zinseszins zurück!«
Dieselbe Versicherung hörte sie dann jedesmal, wenn er um neues Geld bat. Ihren zaghaften Einwand, den sie dann endlich einmal wagte, wiegelte er ab.
»Man muß was riskieren, Liebes«, sagte er. »Sei doch net so kleinkariert! In ein paar Wochen werden die Kurse in die Höhe schießen. Alle Welt investiert in die neuen Märkte. Was glaubst du wohl, wer alles zu meinen Kunden gehört?«
Er nannte einige Namen von Persönlichkeiten aus Sport und Politik.
»Eines Tages werden wir in diesen