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Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück
Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück
Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück
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Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück

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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jun"Liebling, du ißt einfach zu wenig", schüttelte Gerti Rheimann tadelnd den Kopf.

Thomas Brandmayr war in bester Stimmung, als er mit seinem Wagen über den Zubringer auf die Autobahn fuhr.
Endlich Urlaub! Drei Wochen nichts sehen und hören vom Geschäft, nur das einfache Leben genießen – herrlich!
Der attraktive junge Mann, mit dem markanten Gesicht, das manchmal auch die Züge eines Lausbuben annehmen konnte, hatte allen Grund sich zu freuen. In den letzten Wochen war er ständig unterwegs gewesen. Thomas arbeitete als Makler und das sehr erfolgreich. Indes vermittelte er keine normalen Wohnungen und Einfamilienhäuser. Seine Klientel waren Leute, die nicht auf das Geld sehen mußten. Wenn er eine Villa an den Mann gebracht hatte, verdiente Thomas durch die Provision soviel, wie manch einer nicht in einem ganzen Jahr.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateOct 18, 2016
ISBN9783740909611
Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück

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    Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer 115 – Katharinas neues Glück

    Der Bergpfarrer –115–

    Katharinas neues Glück

    … lass es nicht vorübergehen!

    Roman von Toni Waidacher

    Thomas Brandmayr war in bester Stimmung, als er mit seinem Wagen über den Zubringer auf die Autobahn fuhr.

    Endlich Urlaub! Drei Wochen nichts sehen und hören vom Geschäft, nur das einfache Leben genießen – herrlich!

    Der attraktive junge Mann, mit dem markanten Gesicht, das manchmal auch die Züge eines Lausbuben annehmen konnte, hatte allen Grund sich zu freuen. In den letzten Wochen war er ständig unterwegs gewesen. Thomas arbeitete als Makler und das sehr erfolgreich. Indes vermittelte er keine normalen Wohnungen und Einfamilienhäuser. Seine Klientel waren Leute, die nicht auf das Geld sehen mußten. Wenn er eine Villa an den Mann gebracht hatte, verdiente Thomas durch die Provision soviel, wie manch einer nicht in einem ganzen Jahr.

    Allerdings ging seine Tätigkeit weit über die eines ‚normalen’ Wohnungsmakler hinaus. Er arbeitete mit namhaften Innenarchitekten zusammen, und seine Kundschaft konnte sich darauf verlassen, daß Thomas sich um jedes noch so kleine Detail kümmerte; seien es vergoldete Wasserhähne, echter Carrara-Marmor oder Luxusherde für die Küche, die mehr kosteten, als ein Auto der gehobenen Mittelklasse.

    Dieser Aufwand mußte natürlich bezahlt werden, und seine Klientel tat das gerne. Es hatte sich herumgesprochen, daß Thomas Brandmayr zuverlässig arbeitete. Oft geschah es, daß er ein Objekt dem potentiellen Käufer vorstellte, der seine Wünsche äußerte und anschließend für längere Zeit auf Reisen war. Kam er dann zurück, konnte er sich darauf verlassen, daß alles so hergerichtet war, wie er es verlangt hatte. Diese Zuverlässigkeit brachte Thomas nicht nur noch mehr Kunden, sein Kontostand wuchs dabei ständig an.

    Daß er jetzt auf dem Weg in einen Urlaub war, für den ein anderer, mit seinem finanziellen Hintergrund, nur ein Kopfschütteln übrig gehabt hätte, hatte indes einen einfachen Grund. Nicht immer hatte Thomas auf der Sonnenseite des Lebens gestanden. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, den Vater früh durch einen Unfall verloren, lernte er schnell, sich durchzubeißen. Die Mutter hatte es schwer, sich und den Sohn durchzubringen, und Thomas versprach ihr immer wieder, daß sie eines Tages bessere Zeiten haben würden.

    Dieses Versprechen hielt er. Heute wohnten Mutter und Sohn in einer alten, umgebauten Villa, und Hilde Brandmayr brauchte längst nicht mehr jeden Cent umzudrehen.

    Und doch war Thomas trotz seines Erfolges und des vielen Geldes, das er verdiente, ein einfacher Mensch geblieben. Natürlich ließ es sich nicht umgehen, daß er immer wieder zu Empfängen oder Geschäftsessen gehen mußte. Aber wenn er zu Hause war, dann freute er sich, daß ihn die Mutter mit den einfachen Gerichten aus der Kindheit verwöhnte. Früher hatten sie ihm oft nicht so gut geschmeckt, wie heute.

    Das war der Grund, warum er keinen Urlaub in einem Luxushotel verbringen wollte, sondern ein Quartier auf einem Bauernhof vorzog. Drei lange Wochen faulenzen, reiten und die Seele baumeln lassen, so stellte er sich es vor.

    Thomas war am frühen Morgen von Starnberg aus losgefahren und erreichte am Nachmittag sein Ziel, den Moserhof im Wachnertal.

    Die Bäuerin hieß ihn willkommen. Therese Moser hatte nicht schlecht gestaunt, als sie das Auto des Gastes sah. Von genau so einem Wagen träumte ihr Mann hin und wieder, aber es würde wohl ein Wunschtraum bleiben.

    Thomas bezog das Zimmer, das im ehemaligen Gesindehaus untergebracht war, und packte seinen Koffer und die Reisetasche aus. Nachdem er zu Hause angerufen und seiner Mutter mitgeteilt hatte, daß er gut angekommen war, machte er einen ersten, langen Spaziergang, um die Umgebung zu entdecken.

    Er war überzeugt, daß er sich hier wohlfühlen werde.

    *

    Strahlender Sonnenschein lag über der bayerischen Landeshauptstadt. Die Münchner genossen das herrliche Wetter, das an diesem Wochenende herrschte, nachdem die vergangenen Tage grau und wolkenverhangen gewesen waren. Man saß in den zahlreichen Biergärten oder Straßencafés; Familien unternahmen einen Ausflug in den Tierpark Hellabrunn. Überall sah man fröhliche Gesichter, die gute Laune schien die ganze Stadt gepackt zu haben. Und doch gab es Menschen, deren Leben nicht auf der Sonnenseite lag, deren Schicksal den anderen verborgen war. Niemand wußte, daß deren Lebensplanung von einem Tag auf den anderen über den Haufen geworfen worden war, weil ein unvorhergesehenes Ereignis alles zunichte machte, was sich diese Menschen erhofft und erträumt hatten.

    Zu ihnen gehörte die junge Frau, die in ihrer kleinen Zweizimmerwohnung saß und bittere Tränen weinte.

    Katharina Bacher wischte sich über das Gesicht. Die hübschen Augen brannten vom vielen Weinen, und der Berg Papiertaschentücher auf dem Tisch war ständig angewachsen.

    Beinahe trotzig raffte sie die Tücher zusammen und warf sie in den Mülleimer.

    Es nützt ja nix, dachte sie, hättest eben net so blind sein sollen!

    Diese Erkenntnis kam allerdings zu spät. Dabei hätte sie gewarnt sein müssen. Thorstens hochfliegenden Pläne, seine ständige Forderung nach noch mehr Geld, das ewige Warten auf das Steigen der Aktienkurse, bis schließlich alles zusammenbrach. Das ganze Kartenhaus aus vorgetäuschten Gefühlen, verlogenen Liebesbeteuerungen und Spekulationen – das alles war so durchsichtig gewesen, daß ein vernünftig denkender Mensch das Spiel gleich durchschaut hätte.

    Aber was zählte schon Vernunft, wenn man verliebt war!

    Katie war verliebt gewesen. Zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich verliebt und hatte teuer dafür bezahlen müssen. Jetzt stand sie vor dem Scherbenhaufen ihres Glücks, das in nur einer einzigen Nacht zerbrochen war.

    Dabei hatte alles so schön begonnen, wie im Roman.

    Die attraktive Lehrerin, die an einer Münchner Grundschule unterrichtete, hatte Thorsten Langer auf dem Geburtstag einer Kollegin kennengelernt. Hanne Waldmann hatte ihn eingeladen, weil Thorsten ein alter Bekannter ihres Mannes war. Die beiden waren in derselben Bundeswehreinheit stationiert gewesen, als sie ihren Wehrdienst ableisteten.

    Für Katie war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie sah Thorsten und wußte, daß dies der Mann war, auf den sie immer gewartet hatte.

    Ein tragischer Irrtum, wie sich noch herausstellen sollte.

    Thorsten arbeitete in der Investmentabteilung einer kleinen Privatbank. Er sah gut aus, hatte gepflegte Umgangsformen, konnte charmant plaudern. Katie schmolz förmlich dahin, als er sich den ganzen Abend nur um sie kümmerte. Als er sie um ein Wiedersehen bat, sagte sie sofort zu. Es dauerte nicht lange, bis sie ein Paar waren, und die folgenden Wochen und Monate waren die schönsten ihres Lebens.

    Allerdings hätte es sie etwas mißtrauisch machen müssen, als Thorsten schon bald anfing, von großen Geldsorgen zu erzählen. Als Banker bleibe es nicht aus, daß er selbst in die Fonds und Beteiligungsgesellschaften investierte, die er seinen Kunden empfahl. Leider sei die wirtschaftliche Lage schlechter geworden, als die Prognosen voraussagten. Er habe Geld verloren und müsse nun nachschießen, wenn er nicht alles einbüßen wolle.

    Die Lehrerin verstand nichts von diesen Dingen. Sie hatte ein Sparkonto, auf das jeden Monat ein bestimmter Betrag ging, dazu besaß sie einen Bausparvertrag, den noch ihre Eltern für sie abgeschlossen hatten, und die Aussicht auf das Erbe einer Tante, die sich aber gottlob noch bester Gesundheit erfreute.

    Indes ließ sich Katie doch dazu überreden, ihm Geld zu geben.

    »Es ist nicht geschenkt«, versicherte Thorsten. »Du bekommst es mit Zins und Zinseszins zurück!«

    Dieselbe Versicherung hörte sie dann jedesmal, wenn er um neues Geld bat. Ihren zaghaften Einwand, den sie dann endlich einmal wagte, wiegelte er ab.

    »Man muß was riskieren, Liebes«, sagte er. »Sei doch net so kleinkariert! In ein paar Wochen werden die Kurse in die Höhe schießen. Alle Welt investiert in die neuen Märkte. Was glaubst du wohl, wer alles zu meinen Kunden gehört?«

    Er nannte einige Namen von Persönlichkeiten aus Sport und Politik.

    »Eines Tages werden wir in diesen

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