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Wie man ein gutes Kind aufzieht
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Ebook185 pages2 hours

Wie man ein gutes Kind aufzieht

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About this ebook

Genannt als Indie Reader Discovery Awards-Finalist (Kindererziehung) und Foreword Reviews Book of the Year-Finalist (sowohl in der Kategorie Humor als auch Essay) ist „Wie man ein gutes Kind aufzieht“ kein herkömmliches Ratgeber-Buch, sondern vielmehr eine Sammlung von 23 humorvollen und von Herzen kommenden Erzählungen über die Herausforderungen und Freuden der Kindererziehung und das Heranwachsen zur Unterhaltung von sowohl Eltern als auch Kindern. Mit der Erforschung von Themen wie Ehrlichkeit, Loyalität, Mut, harte Arbeit, Hartnäckigkeit und Liebe bringt Sie „Wie man ein gutes Kind aufzieht“ garantiert zum Lachen mit Erzählungen, die authentisch und universell als auch perfekt dafür geeignet sind, ein Gespräch über die Bedeutung von Charakter und Integrität zu beginnen. „Wie man ein gutes Kind aufzieht“ ist äußerst unterhaltsam und aussagekräftig und eines der besten Bücher zum Thema Kindererziehung und Aufwachsen, das Sie finden können.

LanguageDeutsch
Release dateJun 8, 2018
ISBN9781507159866
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    Wie man ein gutes Kind aufzieht - Starbuck O'Dwyer

    Starbuck O'Dwyer ist Absolvent von Princeton, Oxford und Cornell. Sein Roman Red Meat Cures Cancer (Random House/Vintage) war unter den preisgekrönten Werken des 2007 One Book One Vancouver Reading Program und gewann zwei nationale Auszeichnungen für Autorenbeiträge in der Kategorie Humor. Starbucks Arbeit erschien in zahlreichen Veröffentlichungen und wurde von Kirkus Reviews als „komisch genial" bezeichnet. Besuchen Sie ihn auf seiner Website www.starbuckodwyer.com.

    Ebenfalls von Starbuck O'Dwyer

    Red Meat Cures Cancer

    Goliath Gets Up

    High School Dance

    Für K, R und V, mit all meiner Liebe

    INHALT

    ––––––––

    1

    INHALT....................................................................................................................5

    BEGEISTERUNG IST DAS UM UND AUF................................................6

    DER WERT DER VÄTER................................................................................11

    LOYALITÄT..........................................................................................................14

    VORURTEIL........................................................................................................18

    SELBSTDARSTELLUNG................................................................................21

    WIE MAN MIT EINEM TYRANNEN UMGEHT...................................25

    POPULARITÄT...................................................................................................28

    MUT........................................................................................................................32

    ERSTE VERLIEBTHEITEN...........................................................................37

    HARTE ARBEIT.................................................................................................42

    HARTNÄCKIGKEIT.........................................................................................45

    SELBSTBESTIMMUNG.................................................................................50

    NOTWENDIGES ÜBERGANGSRITUAL..................................................54

    DIE BEDEUTUNG DER TRADITION.......................................................57

    ANPASSUNG AN VERÄNDERUNGEN.....................................................60

    SCHÖNHEIT.......................................................................................................65

    EHRLICHKEIT...................................................................................................68

    PATRIOTISMUS................................................................................................72

    BESTRAFUNG....................................................................................................77

    GLAUBE................................................................................................................80

    UNVERWÜSTLICHKEIT................................................................................83

    DIE WEISHEIT DER MÜTTER...................................................................86

    LIEBE UND HEIRAT.......................................................................................90

    1

    BEGEISTERUNG IST DAS UM UND AUF

    Auf geht’s

    Im Frühling des Jahres 1976 hatte mein Vater eine Idee. Zur Feier des zweihundertjährigen Jubiläums unseres Landes würde er unsere ganze Familie zu einer Sommercamp-Expedition auf dem Land mitnehmen. Es war ziemlich mutig von uns allen, auch von ihm, da er Camping hasste. Er aber war fest entschlossen, uns die Schönheit unserer großartigen Nation näherzubringen, wobei er sich gleichzeitig dazu verpflichtet fühlte, dies auf eine möglichst sparsame Weise zu tun. Wie er die Dinge sah: Weshalb für ein sicheres und komfortables Hotelzimmer bezahlen, wenn man im Freien kostenlos in einem Naturschutzgebiet Seite an Seite mit gefährlichen Fremden übernachten kann.

    Niemand hielt meinen Vater jemals für jemand, der den Kompromiss suchte. Als Produkt der patriarchalisch geprägten 1950er Jahre glaubte er, dass sich echte Führerpersönlichkeiten weigern würden, sich von lästigen Einmischungen anderer, besonders von Familienmitgliedern, einengen zu lassen. Dementsprechend kündigte er unsere Reise, wie bei allen uns betreffenden wichtigen Entscheidungen, wie immer an; wenn wir bei Tisch saßen und sich meine Mutter nicht wehren konnte. Er wusste, sie wäre, nachdem sie den ganzen Tag unterrichtet hatte, zu erschöpft, um Einwände gegen einen Familienurlaub vorzubringen (selbst einen, der Insektenspray und Trockenspiritus involvierte), während sie ihrer Brut dampfende Berge von Beef Stroganoff servierte.

    Nach langen Jahren der Erfahrung, dass mein Vater eine unwiderstehliche Kraft war, wenn es zu seinen eigenen Ideen kam, machte sich meine Mutter gleich daran, den Schaden zu beurteilen.

    „Fahren wir für zwei Wochen weg, Liebling?" fragte sie vorsichtig, voll der Neigung meines Vaters bewusst, zu übertreiben.

    „Ich denke sechs," sagte er.

    „Sechs Wochen?" fragte sie, während sie an ihrem Stroganoff würgte.

    Als Besitzer seines eigenen Unternehmens konnte er sich lange Urlaube nehmen.

    „Sechs, vielleicht sieben, sagte mein Vater. „Man kann nicht alles in zwei Wochen sehen.

    „Nicht in einem Zelt, oder?" fragte meine Mutter mit anschwellender Angst in der Stimme.

    „Nein, nicht in einem Zelt," sagte er.

    „Ach, Gott sei Dank!" sagte sie.

    „In zwei Zelten. Eines ist für uns und eines ist für die Kinder."

    Mit Geschick und Glück konnte meine Mutter meinen Vater und seine Ideen in eine bessere Richtung lenken. In diesem Fall, indem sie ihn wiederholt an die 13 Wochen erinnerte, die sie in einem Zelt als frischgetrautes Ehepaar verbracht hatten und dass es ihr während des gesamten Zeitraums unmöglich war, ihren Stuhlgang zu verrichten, konnte sie ihn davon überzeugen, dass ein Wohnmobil mit Spülklosett doch sinnvoller wäre. Kurz danach nahm er mich mit zum Wohnmobil-Händler, um herauszufinden, welche Mietmöglichkeiten es gab.

    Am Verkaufsgelände wurden wir von Eddie begrüßt, einem Verkäufer mit karierter Jacke und Plastiklächeln, der uns sofort zu einem Fahrzeug bugsierte, das man am Besten als Schlachtschiff auf Rädern beschreiben konnte.

    „Sieht furchtbar groß aus, sagte mein Vater. „Wie viele Meilen fährt man mit einer Gallone?

    „Ungefähr vier Meilen pro Gallone, aber wenn Sie das Land im Sommer auf stilvolle Art sehen möchten, dann kann ich dieses Wohnmobil wirklich empfehlen. „Steigen sie ein im El Conquistador, meine Herren," sagte Eddie, während er uns die Tür öffnete.

    „Geräumig," sagte mein Vater während wir in der Fahrzeugkabine Platz nahmen.

    „Aber ja, sehr geräumig und mit allem, was man so braucht. Sie haben Ihren Elternschlafraum, Ihre Küche, Ihren Spieleraum, Ihre Hi-Fi-Stereoanlage. Dieses Ding ist sogar kugelsicher," versicherte Eddie.

    „Wirklich?" fragte mein Vater.

    „Das sagt jedenfalls mein Boss," antwortete Eddie.

    „Papa, glaubst du, wir werden während unserer Reise angeschossen?" fragte ich vorsichtig.

    „Vermutlich nicht, sagte er. „Aber eine nützliche Eigenschaft ist es schon, nur für den Fall der Fälle.

    Sobald uns Eddie den Mietpreis mitteilte, gab mein Vater unglücklicherweise den Traum vom Wohnmobil auf und wollte einen Airstream-Wohnwagen ansehen; einen langen silbernen Kokon, den er an unseren Kombi hängen konnte.

    „Die sind fein," sagte mein Vater, während seine Hand entlang der glatten Oberfläche des Airstream strich.

    „Sicher, zweifellos, sagte Eddie. „Man bekommt nicht alle Features, die man mit dem El Conquistador kriegen würde, aber der Airstream bringt einen von A nach B.

    „Das ist das Ziel, sagte mein Vater. „Wie hoch ist der Mietpreis? fragte er, nachdem wir die Inneneinrichtung besichtigt hatten.

    Eddies Antwort war ähnlich unbefriedigend und gleich darauf bewegten wir uns gemeinsam zum weitestentfernten Ende des Platzes, um etwas zu finden, das „besser als ein Zelt aber nicht so gut wie ein Airstream wäre," wie mein Vater anmerkte. Damit blieb uns nur mehr die Pop-Up-Campingwagen-Kategorie.

    Die Pop-Up-Campingwagen sahen alle gleich aus; wie überdimensionierte Eiscreme-Sandwiches, wenn sie geschlossen und wie aufgeplatzte Popkorntüten, wenn sie geöffnet waren. Sie waren unansehnlich, gelinde gesagt, aber der Preis war in Ordnung und Eddie versicherte meinem Vater, dass der Aufbau ein Kinderspiel wäre.

    „Wenn Sie am Campingplatz angekommen sind, müssen Sie nur das Dach aufklappen und 42 schnelle Handgriffe später können Sie es sich schon für die Nacht gemütlich machen."

    Und damit war der Deal besiegelt. Mein Vater liebte es, hart zu verhandeln und fühlte sich auf alle Fälle gut, als er unseren neuen Campingwagen an das Auto hängte. Auf der Heimfahrt vermieste ich ihm versehentlich seine selbstgefällige Stimmung.

    „Glaubst du, dass es Mama etwas ausmacht, wenn es da keine Toilette gibt?" fragte ich.

    „Wir erwähnen das jetzt einfach mal nicht, sagte er. „Heben wir uns einige Überraschungen auf für später, wenn wir unterwegs sind.

    Der Tag der Abfahrt war gekommen und es war unmöglich, sich nicht von der Freude meines Vaters anstecken zu lassen.

    „Auf geeeehts!" brüllte er, als wir unsere geschwungene Hauszufahrt abfuhren, ein kehliger Ruf, zu dem er uns bald alle gemeinsam aufforderte, und zwar jedes Mal, wenn sich das Auto von neuem vorwärtsbewegte. Er war Meister darin, einen glauben zu lassen, dass man sich amüsieren würde, egal ob es so war oder nicht.

    „Ist das nicht wundervoll? fragte er begeistert, als wir durch Erie, Pennsylvania rollten. „Das ist die gleiche Route, auf der Lewis und Clark reisten.

    „Nein Papa, das ist sie nicht," sagte meine Schwester.

    „Nun ja, aber ähnlich," sagte er.

    Er war auch geschickt darin, einen davon zu überzeugen, dass jede Sehenswürdigkeit, die man sah, von Bedeutung wäre. Eine Meisterleistung, wenn man bedenkt, dass es nichts zu sehen gab zwischen Western New York und Colorado, außer Mount Rushmore vielleicht. Er verströmte so etwas wie amerikanischen Optimismus, der Glaube daran, dass sich alles hin zum Guten wenden würde. Widerstand war daher zwecklos.

    „Kinder, was ihr vor euch seht, sind die historisch bedeutsamsten Sanddünen des Landes," sagte mein Vater, als wir inmitten des Indiana Dunes National Parks standen.

    „Was ist daran so historisch?" fragte ich.

    „Sind sie nicht großartig? fragte er, meine Frage völlig ignorierend. „Warte nur, was noch kommt.

    Auf der Straße versuchten meine Eltern, obwohl es weder einen DVD-Spieler noch tragbare Geräte jedweder Art gab, meine Schwester und mich mit allen möglichen Ablenkungen zu beschäftigen. Es gab Wortspiele und Kreuzworträtsel, Ratespiele zu Hauptstädten der Bundesstaaten und Präsidenten und natürlich gemeinsames Singen. Es gab auch regelmäßige Geschwisterkämpfe, die auf der Rückbank ausbrachen, da wir uns gegenseitig auf die Nerven gingen und herumhüpften wie von Sicherheitsgurten losgebundene Kugeln in einem Flipperautomaten.

    Dennoch fühlte ich das erste Mal in meinem Leben, während wir auf der Autobahn dahinfuhren und Staatsgrenzen überschritten, die wahre Bedeutung von Abenteuer und das war aufregend. Jeden Abend half ich meinem Vater beim Aufbau des Campingwagens und bei der Errichtung einer Feuerstelle und aß gemeinsam mit meiner Familie Gegrilltes von Blechtellern. Während ich am Einschlafen war, lauschte ich nervös den Geräuschen der Tiere des Waldes und akzeptierte die Beteuerungen meiner Mutter, dass hier keine Bären leben würden. Sicher verborgen hinter der versperrten Folientür unseres vorübergehenden Zuhauses wurde ich zum leidenschaftlichen Naturburschen.

    Als sich jedoch die Tage und Stunden der Autoreise dahinschleppten und die Sonne durch die Fenster herunterbrannte, wurde ich unweigerlich unruhig und begann den Sinn der ganzen Übung zu hinterfragen. Mein Vater hatte uns Sehenswürdigkeiten garantiert, die uns in ehrfürchtiges Staunen versetzten sollten und ich begann darüber nachzudenken, ob er uns nicht zuviel versprochen hatte. Während wir durch Illinois, Iowa und Nebraska fuhren, wartete ich darauf, mich so richtig verblüffen zu lassen, aber ich machte Meile um Meile nur Bekanntschaft mit braunem, flachem Land.

    Dann, plötzlich, gerade als ich dachte, ich wäre reingelegt worden, kamen die Rocky Mountains des Weges und tauchten auf am Horizont wie die Stadt von Oz. Während wir näher und näher kamen, war ich wie gebannt vor deren zunehmenden Unermesslichkeit. Niemals zuvor hatte ich Ähnliches gesehen.

    „Wow! Fahren wir geradewegs in die Berge?" fragte ich. Meine Begeisterung war zurückgekehrt.

    „Direkt in den Bauch des Untiers, sagte mein Vater. „Wir werden beinahe eine Höhe von 4.000 m über dem Meer erreichen.

    „Cool," sagte ich sichtlich aufgeregt.

    „Auf geeeehts!" schrien wir.

    Der Rocky Mountain National Park enttäuschte uns nicht. Auch nicht Yellowstone, Bryce, Zion oder der Grand Canyon. Jeder einzelne Nationalpark war auf seine Art spektakulär. Im Laufe der nächsten beiden Wochen, in denen wir an diesen fünf Orten campierten, wurde ich ein Anhänger der Idee und Vision meines Vaters. Diese großartigen Naturschönheiten zu sehen war wichtig, inspirierend und historisch bedeutsam. Er hatte Recht behalten und worüber ich mich auch immer über lange Reisen und ein heißes Auto beschwert hatte, endete augenblicklich. Als wir den Grand Canyon verließen, war ich bereit für mehr.

    „Was kommt als nächstes, Papa? Yosemite? Vielleicht die Redwoods? fragte ich, nachdem ich den Reiseführer entführte, den meine Eltern benutzten. „Ich habe immer nur Gutes über den Glacier National Park gehört.

    „Wir besuchen keine Nationalparks mehr," sagte mein Vater.

    „Tun wir nicht? fragte ich. „Wohin fahren wir?

    „Vegas," sagte mein Vater.

    „Vegas?" fragte ich.

    Als mein Vater unseren Ford Country Squire-Kombi in die springbrunnenverkleidete Zufahrt des Caesar's Palace fuhr und dem Valet-Parkservice seine Autoschlüssel übergab, sah er glücklicher aus, als ich ihn jemals gesehen hatte. Was ich nicht erkannte, war, dass die Widrigkeiten des Lebens in freier Natur schließlich auch meine Eltern eingeholt hatten. Mein Vater hatte das Aufbauen des Pop-Up-Campingwagens satt und meine Mutter hatte beinahe einen Monat lang keinen Stuhlgang. Sie waren bereit für eine richtige Dusche, ein großes Doppelbett und eine warme Mahlzeit, die auf etwas anderem als auf industrietauglichem Aluminium serviert wurde. Und so war, mit einer Hotelreservierung, der große Flirt unserer Familie mit der Natur zu Ende.

    Erstaunlicherweise passten sich meine Schwester und ich dem Hotelleben rasch an und nützten gleich den Zimmer-Bestellservice wie die Profis, sahen uns die Westernkomödie „Blazing Saddles" im Kabel-TV an und bettelten darum, auf den Spielautomaten spielen zu dürfen. Zusammen mit meinen Eltern schwammen wir in einem enorm großen Pool, nahmen daneben ein Sonnenbad und gewöhnten uns langsam an das angenehme Leben, wenn auch nur für kurze Dauer.

    Nach unserem kurzen Aufenthalt im Caesar's nützten wir den Pop-Up-Campingwagen nie wieder. Die Route nach Hause, bevor es Richtung Norden nach New York ging, führte uns durch New Mexico, Texas, Oklahoma, Arkansas und Tennessee, wobei wir Zeit in Hauptstädten der Bundesstaaten wie Albuquerque und Little Rock verbrachten, wo

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