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Reisen zu den Wüstenrittern: Ethno-Tourismus bei den Tuareg aus Sicht der angewandten Tourismus-Ethik
Von Harald A. Friedl
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Über dieses E-Book
Reisen zu indigenen Kulturen sind wegen deren angeblichen Verletzlichkeit verpönt. Diese Berechtigung dieser Ansicht wird am Beispiel von Tourismus zu Tuareg-Nomaden in der Region Agadez, Zentralsahara, überprüft. Dazu wurden die historischen, politischen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen und Entwicklungsprozesse der Region sowie auch jene des Bergdorfes Timia in den Aïr-Bergen untersucht. Besonderes Augenmerk galt den Strukturen der regionalen Tourismusentwicklung, wozu regionale Agenturbetreiber, Sahara-Touristen sowie Angehörige der betroffenen Landbevölkerung interviewt wurden. Weiters wurden die Kataloge von europäischen Reiseveranstaltern analysiert. Schließlich wurde auch eine Trekking-Reise mittels teilnehmender Beobachtung evaluiert, wobei keine wesentlichen soziokulturellen und ökologischen Belastungen nachweisbar waren. Als Evaluationsmaßstab wurde das System einer kybernetischen Ethik entwickelt, die sich als personelle Ausprägung der "nachhaltigen Entwicklung" versteht. Ein weiterer Schwerpunkt war die ideologiekritische Analyse des Tuareg-Mythos.
"Tuareg-Tourismus" wird überwiegend von urbanisierten Tuareg-Nomaden und einstigen Tuareg-Rebellen betrieben. Charakteristisch sind das weitgehend ungelenkte Tourismuswachstum, intensives Konkurrenzverhalten der Reiseveranstalter und geringe interkulturelle Qualifikation des Personals. Die Region leidet unter Arbeitslosigkeit und Dürren, weshalb die ökonomische Rolle des Tourismus signifikant ist. Jedoch trägt diese Einkommenschance auch zu inneren Konflikten bei. Insofern weist Tourismus sowohl stabilisierende als auch destabilisierende Tendenzen auf. Die Belastungen des gesamten Tourismusaufkommens, maximal 4.000 Personen pro Jahr, halten sich aufgrund des großen Reisegebiets in Grenzen. Die Befragung der Bewohner der Bergoase Timia ergab, dass Tourismus als willkommene Einkommensalternative sowie als Mittel zur Requirierung von Entwicklungsprojekten betrachtet wird. Dieser Sichtweise wurde abschließend vor dem Hinterrund der Transzendentalpragmatik und des Kulturalismus auf deren Legitimationskraft analysiert. Im Ergebnis konnte die spezifische Form des Tuareg-Tourismus als vertretbar nachgewiesen werden, weil in seiner gegenwärtigen Form die stabilisierenden Effekte dominieren. Die Kritik am Tuareg-Tourismus konnte insofern im Wesentlichen als Ausdruck exotisierender Projektionen entlarvt werden.
"Tuareg-Tourismus" wird überwiegend von urbanisierten Tuareg-Nomaden und einstigen Tuareg-Rebellen betrieben. Charakteristisch sind das weitgehend ungelenkte Tourismuswachstum, intensives Konkurrenzverhalten der Reiseveranstalter und geringe interkulturelle Qualifikation des Personals. Die Region leidet unter Arbeitslosigkeit und Dürren, weshalb die ökonomische Rolle des Tourismus signifikant ist. Jedoch trägt diese Einkommenschance auch zu inneren Konflikten bei. Insofern weist Tourismus sowohl stabilisierende als auch destabilisierende Tendenzen auf. Die Belastungen des gesamten Tourismusaufkommens, maximal 4.000 Personen pro Jahr, halten sich aufgrund des großen Reisegebiets in Grenzen. Die Befragung der Bewohner der Bergoase Timia ergab, dass Tourismus als willkommene Einkommensalternative sowie als Mittel zur Requirierung von Entwicklungsprojekten betrachtet wird. Dieser Sichtweise wurde abschließend vor dem Hinterrund der Transzendentalpragmatik und des Kulturalismus auf deren Legitimationskraft analysiert. Im Ergebnis konnte die spezifische Form des Tuareg-Tourismus als vertretbar nachgewiesen werden, weil in seiner gegenwärtigen Form die stabilisierenden Effekte dominieren. Die Kritik am Tuareg-Tourismus konnte insofern im Wesentlichen als Ausdruck exotisierender Projektionen entlarvt werden.
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