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Toni der Hüttenwirt 119 – Heimatroman: Armes reiches Madl
Toni der Hüttenwirt 119 – Heimatroman: Armes reiches Madl
Toni der Hüttenwirt 119 – Heimatroman: Armes reiches Madl
eBook111 Seiten1 Stunde

Toni der Hüttenwirt 119 – Heimatroman: Armes reiches Madl

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.Toni, der Hüttenwirt liebt es ursprünglich. In Anna hat er seine große Liebe gefunden. Für ihn verzichtete Anna auf eine Karriere als Bänkerin im weit entfernten Hamburg. Jetzt managt sie an seiner Seite die Berghütte.

Bürgermeister Fellbacher wartete vor dem Rathaus. Gegenüber, vor der Kirche, stand sein Freund, Pfarrer Zandler.
Er unterhielt sich mit zwei älteren Frauen, die Gießkannen trugen. Der Geistliche sah zu Fellbacher herüber.
"Hast einen Augenblick Zeit?", rief Fellbacher ihm zu und winkte mit beiden Armen.
In diesem Augenblick hielt Toni mit seinen Geländewagen an.
"Grüß dich, Fellbacher! Mei, machst Frühgymnastik auf der Straße?"
"Red keinen Schmarrn, Toni!", schnauzte Fellbacher ihn an.
"Mei, Fellbacher, man wird doch noch einen Scherz machen dürfen? Hast schlechte Laune?"
"Ich habe keine schlechte Laune!"
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Nov. 2016
ISBN9783740910891
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    Buchvorschau

    Toni der Hüttenwirt 119 – Heimatroman - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt 119 – Armes reiches Madl

    Toni der Hüttenwirt –119–

    Armes reiches Madl

    Roman von Friederike von Buchner

    Bürgermeister Fellbacher wartete vor dem Rathaus. Gegenüber, vor der Kirche, stand sein Freund, Pfarrer Zandler.

    Er unterhielt sich mit zwei älteren Frauen, die Gießkannen trugen. Der Geistliche sah zu Fellbacher herüber.

    »Hast einen Augenblick Zeit?«, rief Fellbacher ihm zu und winkte mit beiden Armen.

    In diesem Augenblick hielt Toni mit seinen Geländewagen an.

    »Grüß dich, Fellbacher! Mei, machst Frühgymnastik auf der Straße?«

    »Red keinen Schmarrn, Toni!«, schnauzte Fellbacher ihn an.

    »Mei, Fellbacher, man wird doch noch einen Scherz machen dürfen? Hast schlechte Laune?«

    »Ich habe keine schlechte Laune!«

    »Dann hast dich geärgert, wie?«

    »Geärgert, des ist eine Untertreibung! Ich bin sauer. Des werden mir diese Hornochsen büßen!« Fellbacher war außer sich.

    »Ich stell mein Auto ab und komm einen Augenblick ins Rathaus. Dann kannst mir alles erzählen.«

    Toni stellte den Geländewagen ab.

    Fellbacher winkte dem Pfarrer erneut zu und rief:

    »Beeil dich, es ist dringend, hörst du!«

    Pfarrer Zandler kam über die Straße.

    »Mei, Fritz, ich war gerade in einem seelsorgerischen Gespräch.«

    »Des kannst bei mir gleich fortsetzen. Ich bin außer mir und würde am liebsten losschlagen. Komm mit rein und du auch, Toni. Dann zeig ich euch etwas. Der Tassilo hat mir gerade des Schreiben gefaxt.«

    Mit großen Schritten stürmte Fellbacher ins Rathaus.

    »Kaffee!«, rief er laut seiner Vorzimmerdame zu.

    In seinem Amtszimmer bat er Pfarrer Zandler und Toni, sich zu setzen.

    »Im Stehen gebe ich euch des net zu lesen. Des könnte euch umhauen. Des ist so eine Unverschämtheit! Mei, ich bin so aufgebracht, dass ich für nichts garantieren könnte, wäre einer dieser Hornochsen hier. Da würde ich meine gute Kinderstube glatt vergessen und draufhauen würd’ ich – aber kräftig. Aber ich schwöre euch, das vergesse ich denen nicht, niemals!«

    Bürgermeister Fellbacher rannte in seinem Amtszimmer auf und ab und fuchtelte wutentbrannt mit den Armen. Er hatte einen hochroten Kopf. Als seine Sekretärin den Kaffee brachte, warf sie Toni und dem Pfarrer vielsagende Blicke zu.

    »So tobt er schon den ganzen Morgen! Allmählich mache ich mir Sorgen. Er bekommt noch einen Herzanfall, wenn er sich nicht bald beruhigt. Vielleicht haben Sie Einfluss auf ihn. Sie sind doch sein Freund, Pfarrer Zandler«, flüsterte sie.

    »Des bekommen wir schon wieder hin!«, antwortete er.

    Fellbacher hatte es gehört. Jetzt richtete sich sein Zorn auch gegen seine langjährige Mitarbeiterin.

    »Ich rege mich auf, wann ich mich aufregen will. Sie stecken nicht in meiner Haut. Es geht um Waldkogel, und da kenne ich kein Pardon. Außerdem weiß ich genau, dass diese Gemeinheit sich gegen mich richtet. Aber ich bekomme schon heraus, wer dahintersteckt. Wer weiß, vielleicht haben Sie auch etwas damit zu tun?«

    »Herr Bürgermeister, wie können Sie so etwas nur denken«, klagte sie.

    Sichtlich beleidigt ging sie hinaus.

    »Jetzt bist aber ungerecht, Fritz! Sie ist immer loyal gewesen.«

    »Ach, sei still, Heiner! Wie war des mit den dreißig Silberlingen? Der Judas war ein Jünger Jesu, doch dann hat er ihn verkauft. Man kann niemand trauen und in der Politik schon überhaupt niemandem!«

    Pfarrer Zandler stand auf. Er ging auf Fritz Fellbacher zu und nahm ihn bei den Schultern.

    »Jetzt sagst, was dich so aufgebracht hat oder du gibst wieder Ruhe.«

    Fellbacher holte das Fax. Zuerst las es Pfarrer Zandler und danach Toni.

    »Deswegen regst du dich so auf?«, fragte Pfarrer Zandler und kratzte sich am Kopf.

    »Warum sollte ich mich nicht aufregen? Ihr wisst doch, dass sich einmal im Jahr die Vereine unseres schönen Bundeslandes in einer Stadt treffen. In diesem Jahr findet das jährliche Vereinstreffen der Trachtenvereine in Kirchwalden statt. Nachdem sich nun unser neuer Trachtenverein gegründet hat, habe ich ihn nachgemeldet. Ich habe die Formulare ausgefüllt und ein Foto mitgeschickt. Des ist die übliche Vorgehensweise. Es gibt einen Umzug und eine Festveranstaltung auf der Festwiese. Ich habe nie gedacht, dass der neue Verein abgelehnt werden könnte.«

    Fellbacher nahm Toni das Fax aus der Hand und las vor: »Nach reichlicher Überprüfung und Abwägung, ist die Festtagskommission zu dem Urteil gekommen, dass der von Bürgermeister Fritz Fellbacher angemeldete Verein, der neue Waldkogeler Trachtenverein, nicht dem Reglement entspricht. Somit ist eine offizielle Teilnahme ausgeschlossen. Die Regeln besagen, dass nur Trachtenvereine teilnehmen können. Die Vereinskleidung entspricht dieser Vorgabe nicht. Wir bedauern sehr, Ihnen keine andere Mitteilung machen zu können.

    Mit freundlichen Grüßen

    … und so weiter und so weiter, ihr habt es gelesen«

    Fellbacher seufzte.

    »Ich habe es ausführlich mit Tassilo beredet«, fuhr Fellbacher fort. »Er ist der Vorsitzende und wird Widerspruch einlegen. Doch er hat wenig Hoffnung, dass der Verein eine Chance bekommt. Die sind in der Kommission sehr verknöchert. Da sitzen viele drin, die sich aufspielen. Sie verteilen ihre Zusagen nach Gutsherrenart. Dirndl ist Dirndl! Und dann kommt da so ein moderner Verein mit lauter jungen Leuten. Wir waren uns einig, dass wir eine Tracht erfinden, die in die Zeit und zu den jungen Leuten passt. Mei, die Tänzer kommen doch net in Jeans oder Leggings, sie kommen auch net bauchfrei daher. Doch die sturen Hornochsen haben abgelehnt. Mei bin ich sauer! Da tut man alles, um die nachkommende Generation einzubinden in des kulturelle Leben unserer Gesellschaft, und dann bekommt man so eine Absage reingewürgt! Ich verstehe es net. Des kann doch nur gegen mich persönlich gehen.«

    Bürgermeister Fellbacher setzte sich hin und trank einen Schluck Kaffee.

    »Könnt ihr mich jetzt verstehen?«

    »Sicher kann ich das verstehen«, sagte Toni. »Ich bin genauso ärgerlich. Ich frage mich, wie ich des den Kindern sagen soll, dass sie nicht mitlaufen können beim großen Umzug in Kirchwalden. Sie werden sehr enttäuscht sein. Sebastian und Franziska haben sich schon so gefreut.«

    Fellbacher wandte sich an seinen Freund, den Pfarrer.

    »Uns müsste etwas einfallen, wodurch wir diese sturen Ochsen in die Knie zwingen könnten. Fällt dir etwas ein?«

    »So aus dem Stegreif fällt mir nix ein, Fritz. Aber vielleicht kann ich den Bischof dafür einspannen. Ich sehe ihn ohnehin die Tage. Versprechen kann ich nichts. Ich werde ihm anbieten, dass sich der Verein bei ihm vorstellt und sich seinen Segen für die Vereinsfahne holt. Dazu könnte man die Presse einladen, damit würde der Verein bekannt. Der Presse könnte man diesen Brief zuspielen. Tassilo hat doch guten Kontakt zur Presse.«

    »Des ist eine hervorragende Idee, Heiner! Ich wusste doch, dass es gut ist, einen Freund zu haben, der Geistlicher ist.«

    Heiner Zandler schmunzelte.

    »Ich werde mir auch einmal Gedanken machen, Fellbacher«, sagte Toni. »Wenn mir etwas einfällt, lasse ich es dich wissen.«

    Fellbacher trank seinen Kaffee aus. Er fühlte sich besser, nachdem er mit den beiden gesprochen hatte. Es ist immer gut, sich Rat bei lieben Freunden zu holen, dachte er.

    Pfarrer Zandler und Toni tranken ihren Kaffee und verabschiedeten sich.

    »Fritz, du solltest dich bei deiner Vorzimmerdame entschuldigen«, sagte Zandler.

    »Ja, das mache ich! Mei, sie kennt mich doch und müsste wissen, dass ich es nicht so meine.«

    »Trotzdem, Fritz, du hast sie schwer getroffen.«

    Bürgermeister Fritz Fellbacher entschuldigte sich bei seiner Vorzimmerdame, nachdem Toni und der Pfarrer gegangen waren.

    *

    Toni fuhr zu seinen Eltern. Er erzählte ihnen von dem Fax und dem Gespräch mit Bürgermeister Fellbacher.

    »Mei, da werden Basti und Franzi traurig sein. Sie freuen sich so auf den Umzug«, bemerkte Meta Baumberger.

    Toni wollte noch damit warten, es den Kindern mitzuteilen, vielleicht gab es ja doch eine Wendung zum Guten.

    »Tassilo legt Widerspruch ein und Zandler will den Bischof einschalten. Es ist im Leben oft so, dass man kämpfen muss. Nur in ganz seltenen Fällen geht etwas ohne Irritationen vonstatten. Meistens muss man nachbohren und kämpfen. Bei vielen Dingen geht es um Macht, weil sich einige profilieren und sich wichtig tun wollen. Es gibt immer Spielräume, bei jeder Entscheidung. Immer kann man es so oder so machen. Es wäre schön, wenn jeder,

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