Schwarzbuch Superfood: Heiße Luft und wahre Helden
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Über dieses E-Book
• Angebliche "Superfoods" ohne echte Wirkung
• Raubbau, Regenwaldvernichtung und Pestizidbelastung
• Gesunde Alternativen mit kleinem ökologischen Fußabdruck
Von der Werbung und den Lebensmittelkonzernen werden sie hoch gepriesen: Superfoods sollen Schlankmacher, Jungbrunnen und Vorbeugung gegen alle möglichen Krankheiten in einem sein. Doch welche gesundheitlichen Wirkungen entfalten die so angepriesenen "Superfoods" wirklich? Und wie sieht es mit den Produktionsbedingungen aus? Manche stammen aus dem tropischen Regenwald, wo eine nachhaltige Nutzung nicht möglich ist, andere stammen aus intensivem Anbau mit Pestizideinsatz, wieder andere müssen nach Europa eingeflogen werden und hinterlassen einen entsprechend großen ökologischen Fußabdruck. Noch fragwürdiger ist die Einnahme von teuren Superfoods wie Acai Beere, Chia Samen, Kamukamu usw. in Form von Pulver und Pillen als Nahrungsergänzungsmittel.
Doch es gibt auch gesunde Alternativen heimischer oder hierzulande angebauter Superfoods, die wirken und deren Produktion die Umwelt nicht belastet, ebenso auch ökologisch vertretbare Superfoods aus fernen Ländern.
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Buchvorschau
Schwarzbuch Superfood - Daniela Grach
KAPITEL 1
NACHHALTIGKEIT
DANIELA GRACH
NACHHALTIGKEIT IN DER ERNÄHRUNG
In der Kommunikation zum Thema Ernährung werden vorwiegend gesundheitliche Aspekte berücksichtigt, wobei jede Ernährungsweise auch direkt oder indirekt Einfluss auf die Umwelt und Gesellschaft ausübt. Globale Probleme wie Hunger, Armut und Umweltbelastungen stellen ein wachsendes Problem dar. Folgen des Klimawandels wie Überflutungen, Verlust der Biodiversität (Artenvielfalt in Flora und Fauna) oder Dürrekatastrophen sind weltweit spürbar. Zudem existieren soziale Unterschiede bei der Verteilung von Lebensmitteln und lebensnotwendigen Ressourcen wie Wasser und Anbauflächen.
Eine nachhaltige Ernährungsweise berücksichtigt gleichwertig sowohl ökologische und wirtschaftliche als auch soziale, gesellschaftliche und gesundheitliche Aspekte entlang des gesamten Ernährungssystems. In diesem Kapitel wird die Komplexität der Thematik dargestellt und Problemfelder wie auch Möglichkeiten zur positiven Umsetzung – mit Fokus auf Superfoods – aufgezeigt.
NACHHALTIGKEIT – EIN TREND?
Der Begriff „Nachhaltigkeit fand innerhalb der letzten Jahrzehnte in ziemlich allen Lebensbereichen seinen Platz und ist seither in aller Munde. Eine allgemeingültige bzw. einheitliche Definition von Nachhaltigkeit existiert bislang nicht. Folgend wird versucht, die Begriffe „Nachhaltigkeit
und „nachhaltige Ernährung" zu definieren, um ein einheitliches Verständnis dazu sicherzustellen.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts tauchte das Wort „Nachhaltigkeit" erstmals in der Forstwirtschaft auf. Im Vordergrund standen neben den ökonomischen Zielen die ökologischen Bedingungen des Nachwachsens der natürlichen Rohstoffe.(¹) Im Jahr 1987 veröffentlichte die Brundtland Kommission (Weltkommission für Umwelt und Entwicklung) einen Bericht, in dem erstmals der Begriff „nachhaltige Entwicklung formuliert und definiert wurde: „Nachhaltig ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.
(²)
Die Zahlen in den Klammern verweisen auf die Literatur- und Quellenangaben am Ende jedes Kapitels.
Bereits in den 1980er-Jahren schufen die deutschen Wissenschaftler Leitzmann und von Koerber mit der Konzeption der Vollwerternährung eine Grundlage zur Umsetzung einer nachhaltigen Ernährungsweise. Erst in den letzten Jahren wurde diese in der Ernährungswissenschaft berücksichtigt und von Ernährungsinstitutionen großflächig aufgegriffen.
Neben Gesundheits- und Genussaspekten wird in der Vollwerternährung auch die Verantwortung für ökologische, soziale und wirtschaftliche Bereiche miteinbezogen, um so einen Beitrag zu mehr globaler Nachhaltigkeit zu leisten. Hierbei werden sämtliche Einflüsse entlang der Wertschöpfungskette eines Lebensmittels, von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Verarbeitung, Verpackung, den Transport und Handel bis hin zu Verkauf, Verzehr und Abfallentsorgung berücksichtigt und bewertet.(³)
Foto: Archiv Leopold Stocker Verlag/IW
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Ökologische Nachhaltigkeit verfolgt das Ziel, die Umwelt und die Natur für künftige Generationen zu bewahren. Dies impliziert die Erhaltung der Artenvielfalt, den Klimaschutz und die Pflege von Kultur und Landschaftsräumen.(⁴)
Unsere Ernährungsweise hat direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Umwelt, wobei die Umwelt wiederum die Qualität der Lebensmittel beeinflusst und diese folglich auf unsere Gesundheit positiv oder negativ wirken. Bei Betrachtung dieser komplexen Zusammenhänge wird deutlich, dass innerhalb des Ernährungssystems Umweltprobleme beim Anbau und bei der Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Zubereitung von Lebensmitteln sowie bei der Entsorgung von Verpackungsmaterialien und organischen Abfällen entstehen. Alle Schritte der Nahrungsmittelkette sollten möglichst emissionsarm und ressourcenschonend gestaltet werden, um schädigende Einflüsse zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Ein hoher Verbrauch an Energie und Rohstoffen erfolgt zudem bei der Lagerung und beim Transport von Lebensmitteln. Hierbei stellen mögliche Schadstoffemissionen eine weitere Belastung für die Umwelt dar.(³)
Zu den bereits zahlreich eingetretenen Umweltschäden zählen die Belastung von Wasser (Meere, Seen, Flüsse, Grundwasser), Luft, Böden und daher auch von Nahrungsmitteln durch schädigende chemische und radioaktive Substanzen. Der Treibhauseffekt und die Zerstörung der Ozonschicht, das Waldsterben, eine stetige Abholzung von Wäldern, die Zerstörung von Böden durch Erosionen, Verdichtungen, Versalzungen bis hin zur Verwüstung oder Versteppung sind weitere Auswirkungen nicht nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion. Als weltweite Folgen der Klimaveränderungen sind unter anderem das Schmelzen von Gletschern und Polarkappen, der Anstieg des Meeresspiegels, Unwetter, Dürrekatastrophen und Überflutungen zu beobachten. Der rasche Artenschwund bei Pflanzen und Tieren, die Überfischung der Meere sowie die Abfallentsorgung sind weitgreifende, vielfach ungelöste Probleme. Diese Zerstörung der Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen sind großteils von Menschen der (finanziell) reichen Länder der Welt zu verantworten. Im Bereich der Landwirtschaft beginnt die Umweltproblematik bereits bei der Produktion von Pestiziden und Mineraldüngern aufgrund des hohen Energie- und Rohstoffverbrauchs sowie der Entstehung von Emissionen hierbei.(³)
Von den Folgen der Umweltbelastung sind derzeit vor allem Länder der südlichen Hemisphäre betroffen. Der Eigenanbau von Grundnahrungsmitteln ist oftmals aufgrund geschädigter oder unfruchtbarer Böden nicht mehr möglich, außerdem fehlt etwa das Geld für den Kauf von Lebensmitteln oder die Einnahmequelle aus landwirtschaftlichen Produkten. Daraus resultiert eine Verstärkung der Armut sowie der bestehenden Hungersituation in der Bevölkerung.
LEBENSMITTELTRANSPORTE – SUPERFOOD AUF LANGER REISE?
Der weltweite Transport von Lebensmitteln ist im Steigen. Die daraus resultierende Umweltbelastung hängt von der Entfernung sowie der Energieeffizienz der Transportmittel ab. Lastkraftwagen (LKW) verursachen durchschnittlich eine deutlich höhere Treibhausgasemission als die Bahn. Dennoch wird der größte Anteil an Nahrungsmitteln per LKW transportiert. Besonders klimabelastend wirken Flugtransporte aufgrund ihrer geringen Energieeffizienz sowie der Emissionen, die in großen Höhen entstehen und eine um ein vielfaches schädlichere Wirkung als bodennahe Emissionen aufweisen: Der Transport per Flugzeug belastet die Atmosphäre um das Hundertfache stärker als ein Transport per Hochseeschiff!(⁵)
Regionale Produkte können aufgrund kürzerer Transportwege somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Da jedoch auch der Transport mittels Kleinlieferwagen oder PKW klimabelastend wirkt, ist die Nutzung effizienter Vermarktungsstrukturen von Bedeutung. Dies gilt zudem auch für private Einkaufsfahrten mit dem Auto, welche die Klimabilanz der gekauften Lebensmittel erheblich verschlechtern. Die Treibhausgasemissionen können dadurch höher sein als durch Transporte im vorgelagerten Handel. Der Einkauf per Fuß, Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine klimafreundliche Alternative.(⁵)
BIOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT
Im biologischen (ökologischen) Pflanzenbau wird auf energieaufwendig produzierte, synthetisch erzeugte Mineraldünger verzichtet, wodurch der Energieverbrauch sowie die Treibhausgasemissionen pro Hektar im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft durchschnittlich nur die Hälfte bis ein Drittel betragen.(⁶)
Die biologische Landwirtschaft gilt als die umweltschonendste Form. Grundlagen sind ein ganzheitliches und vernetztes Denken und möglichst geschlossene Betriebskreisläufe. So werden die natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser geschont. Folgend werden die wichtigsten Prinzipien dargestellt: Ein wichtiges Kriterium ist der geringe Einsatz von Fremdenergie. Es wird auf Mineraldünger verzichtet, da er in der Erzeugung sehr energieintensiv ist. Um Krankheiten, Schädlingen sowie Unkräutern vorzubeugen bzw. sie einzudämmen wird auf eine vielfältige Fruchtfolge, Nützlinge und passende Tierrassen geachtet. Der Boden wird nicht mit Kunstdünger genährt, sondern durch Naturdünger wie Kompost und Stallmist, der selbst am Hof anfällt, und durch die Bearbeitung des Bodens werden Bodennährstoffe aktiviert. Durch all diese Prinzipien wird die Umwelt weitgehend geschont.(⁷)
Klimaveränderungen haben bereits nachweislich die Nahrungsproduktion weltweit beeinträchtigt, wobei die derzeitige Lebensmittelproduktion wiederum negative Auswirkungen auf das Klima hat. Diese sich gegenseitig beeinflussenden Zusammenhänge bedürfen einer vermehrten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Beachtung. Eine klimagerechte Zukunft verlangt Veränderungen der gegenwärtigen Ernährungsweise, der globalisierten Agrarindustrie, der Lebensmittelproduktion sowie des derzeitigen Weltmarkts. Die Ernährungsweise von Menschen und die Nahrungsmittelproduktion sind maßgebliche Einflussfaktoren auf das Wirtschafts- und Alltagsleben und auf den Umgang mit natürlichen Ressourcen weltweit.(⁸)
FAZIT
Viele Vertreter aus der Superfood-Liste wie Acaibeeren, AFA-Algen, Chiasamen, Camu-Camu-Beeren, Macawurzel, Kokosnuss und andere benötigen weite Transportwege, um in unseren Regalen zu landen. Dies kann hohe Treibstoffemissionen und somit eine Mehrbelastung der Umwelt bedeuten. Auch die Art der Produktionsweise wie der Einsatz von Pestiziden bei Camu-Camu-Beeren, Gojibeeren, Grüntee u. a. oder die Abholzung von Wäldern schädigt die Umwelt. Der gesundheitliche Benefit dieser Superfoods