Die Burg Rotenstein und ihre Besitzer
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About this ebook
[1827]: Geschichtliche Darstellung aller Besitzer der Burg Rotenstein
Paul Oesterreicher
Der Geschichtsforscher Paul Oesterreicher wurde im Jahr 1766 in Forchheim geboren. Er verfasste als königlicher Rat und Archivar zu Bamberg mehrere Schriften und starb am 03.02.1839 ebenda.
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Book preview
Die Burg Rotenstein und ihre Besitzer - Paul Oesterreicher
Inhalt
Die Burg Rotenstein und ihre Besitzer
Technische Anmerkungen
Vorwort.
I. Nachrichten von der Burg Rotenstein.
II. Nachrichten von dem Geschlecht der Ritter von Rotenstein.
III. Von den Gütern der Ritter von Rotenstein.
IV. Von dem Wappen der Ritter von Rotenstein.
V. Schlussbemerkung.
Beilagen.
Anhang.
Über die Geschichte des Fürstbistums Bamberg.
Bildnachweis
Digitale Neufassungen
Impressum
Die Burg Rotenstein und ihre Besitzer
geschichtlich dargestellt von
Paul Oesterreicher,
wirklichem königlichem Rat und Archivar zu Bamberg.
Bamberg,
im Verlage des Verfassers
1827
Technische Anmerkungen
Die vorliegende digitale Neufassung des altdeutschen Originals erfolgte im Hinblick auf eine möglichst komfortable Verwendbarkeit auf eBook Readern. Dabei wurde versucht, den Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert zu übernehmen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten.
Vorwort.
Meiner kleinen Abhandlung über die Wunderburg fügte ich Nachrichten von dem Geschlecht der ausgestorbenen Ritter von Rotenstein bei. Ich hielt es für angemessen, weil Friderich von Rotenstein jene Burg erbaut hatte, sein Geschlecht aber unbekannt gewesen war.
Ich hatte den Stoff nach und nach gesammelt. Das Entdeckte schien mir genügend, um jene Nachrichten zu geben; denn es stellte doch auch einigen Zusammenhang in der Geschlechtsfolge dar.
Der Zufall wollte aber, dass ich neuere Entdeckungen in dem königlichen Archiv zu Bamberg machte. In den Abschriftbüchern, welche entweder mit keinen, oder mit unvollständigen Registern versehen sind, fand ich Urkunden von Personen dieses Geschlechtes, und bei einer Musterung von Urkunden zeigten sich auch Urschriften.
Sie betreffen aber miteinander nur besondere Handlungen und Verhältnisse der von mir schon angezeigten Personen, welche eigens bekannt zu machen, nicht der Mühe wert gewesen wäre. Sie sind auch nicht von Bedeutung, wenn sie gleich über das Lebensziel mancher Personen weiteren Aufschluss geben.
Bedeutender waren die Nachrichten von Außen. Der Herr Pfarrer Heber zu Kirchehrenbach, jetzt würdiger Vorstand des geistlichen Seminars zu Bamberg machte mir ganz ungekannte Personen namhaft, welche als Guttäter der dasigen Kirche in dem Pfarrbuch eingetragen sind. Es ist ein Heinrich von Rotenstein, mit seiner Gemahlin und zwei Töchtern. In den ältesten Lehenbüchern des Fürstbistums Wirzburg, kam ohne Zweifel dieser nämliche Heinrich mit seinem Sohn Heinrich, und ein Otto, welchen man für seinen Bruder halten kann, zum Vorschein.
Diese urkundlichen und sonst glaubhaften Nachrichten sind wichtiger; denn sie bewirken eine Änderung in meiner Darstellung der Geschlechtsfolge und zeigen zugleich die Vermehrung der Personen, welche kennenzulernen ebenfalls anmuten werden.
Alles zusammengenommen veranlasst mich, gegenwärtige Abhandlung zu schreiben, in der Hoffnung, dass sie nicht unvollkommen sein werde, wenn auch manches wiederholt wird. Ich lasse hinweg, was bei den frühen Nachrichten nur gelegentlich gesagt wurde. Hierdurch ist eine Abkürzung bewerkstelligt. Das Ganze bekommt ein anderes Gewand, sodass die Darstellung als ganz neu erscheint. Will man es für eine zweite, vermehrte und verbesserte Auflage halten, so habe ich nichts entgegen.
Vermöge der gemachten Nachforschungen ist es mir nicht wahrscheinlich, dass noch etwas zum Vorschein kommen werde. Ich finde also keinen Anstand, jetzt mit den weiteren Aufschlüssen hervorzugehen.
Eine einzige Urkunde des hiesigen Archives, welche gleichwohl den Namen Rotenstein nicht ausspricht, schien mir jedoch bei der Geschichte des Geschlechtes am Bedeutendsten zu sein. Ich werde meine Schlüsse daraus ziehen und sie dem Urteil der Kenner hinter stellen.
I. Nachrichten von der Burg Rotenstein.
Ihr Name kommt nicht früher zum Vorschein, als im Jahre 1275, wo drei Geschwister, Friderich, Wildebrand und Margareth, davon genannt wurden.¹ Die Ursache liegt in besonderen Verhältnissen. Das Dasein dieser Burg verliert sich in die alten Zeiten, wo man wenig Nachrichten hat, die gleichsam nur zufällig in den Urkunden erscheinen. Die Herren oder Eigentümer der Burg machten damit, oder mit den dazu gehörigen Gütern kein Geschenk an geistliche oder milde Stiftungen, wodurch so manche Orte an das Tageslicht kamen, wie ich in meiner Abhandlung über die Reichsherren von Aufseß bereits bemerkte. Sie selbst schlichteten ihre Händel entweder durch das Schwert, oder mündlich, wie es damals üblich war, fertigten also keine Urkunden aus. Dieses war umso mehr der Fall, wenn sie mit den Nachbarstaaten keine Irrungen hatten.
Die benannten drei Personen waren aber sicher nicht Eigentümer dieser Burg und der dazu gehörigen Güter, was sich noch klar zeigen wird.
Dafür muss man die Reichsherren von Schlüsselberg ansehen. In dem Vertrag, welchen die Fürstbischöfe, Friderich von Babenberg und Albrecht von Wirzburg, Brüder und Grafen von Hohenlohe, dann die Brüder, Johann und Albrecht, Burggrafen zu Nürnberg im Jahr 1349 über die Teilung der schlüsselbergischen Güter miteinander geschlossen haben, wird darunter auch Rotenstein gezählt.²
Es ist hier aber die Frage zu erörtern, ob dieses Rotenstein das Nämliche sei, wovon die bemeldeten drei Personen genannt werden, und wo es gelegen war.
Aus dem angezogenen Vertrag erhellt gleichfalls, dass die Reichsherren von Schlüsselberg Inhaber der Burg und Herrschaft Greifenstein waren³, welche nun den Freiherren von Stauffenberg gehört, nachdem die vorigen Besitzer, die Ritter von Streitberg, ehemals Burgmänner der bemeldeten Reichsherren ausgestorben sind.
Dieselben führten auch eine Zeitlang den Namen von jener Burg, besonders zurzeit, wo sie die Burg Schlüsselberg bei Weischenfeld noch nicht erbaut hatten, welche ihrem Geschlecht den