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Der kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten
Der kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten
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Ebook97 pages1 hour

Der kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten

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Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.

Die beiden Frauen stellten ihre Blumen vor dem Grabstein ab. Die eine, blond und schmal, mit einem Gesicht, das von schönen grauen Augen beherrscht wurde, legte der anderen, Brünetten, die kleiner war als sie und einige Jahre älter, einen Arm um die Schultern. Die Kleinere lehnte sich an sie und fing an zu weinen.
Sie standen minutenlang so, bis die Brünette sich aufrichtete. Die andere ließ ihren Arm sinken. "Geht's wieder?", fragte sie mit leiser Stimme. Auch sie hatte Tränen in den Augen, weinte jedoch nicht. Sie sah sehr jung und sehr verletzlich aus.
Ein stummes Nicken antwortete ihr. Ein letzter Blick noch zu dem Namen, der auf dem schlichten Grabstein stand, dann drehten sich die beiden Frauen um und verließen den Friedhof, die Köpfe gesenkt.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateNov 29, 2016
ISBN9783740911645
Der kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten

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    Der kleine Fürst 121 – Adelsroman - Viola Maybach

    Der kleine Fürst 121 – Die Schwester des Piloten

    Der kleine Fürst –121–

    Die Schwester des Piloten

    Roman von Viola Maybach

    Die beiden Frauen stellten ihre Blumen vor dem Grabstein ab. Die eine, blond und schmal, mit einem Gesicht, das von schönen grauen Augen beherrscht wurde, legte der anderen, Brünetten, die kleiner war als sie und einige Jahre älter, einen Arm um die Schultern. Die Kleinere lehnte sich an sie und fing an zu weinen.

    Sie standen minutenlang so, bis die Brünette sich aufrichtete. Die andere ließ ihren Arm sinken. »Geht’s wieder?«, fragte sie mit leiser Stimme. Auch sie hatte Tränen in den Augen, weinte jedoch nicht. Sie sah sehr jung und sehr verletzlich aus.

    Ein stummes Nicken antwortete ihr. Ein letzter Blick noch zu dem Namen, der auf dem schlichten Grabstein stand, dann drehten sich die beiden Frauen um und verließen den Friedhof, die Köpfe gesenkt.

    »Sie fasziniert mich«, sagte Felix von Bernau zu seinem Freund Moritz von Ohldorf. »Jeden Morgen sehe ich sie auf dem Parkplatz, sie kommt immer zur gleichen Zeit. Sie ist einfach hinreißend. Allein die Art, wie sie sich bewegt …«

    »Und wieso hast du sie nicht längst angesprochen?«, erkundigte sich Moritz. »Ich meine, du schwärmst jetzt schon wochenlang von ihr, ohne ihr nähergekommen zu sein. So viel Zurückhaltung ist doch sonst gar nicht deine Art.«

    Verwundert sah er, dass diese Bemerkung seinen Freund offenbar in Verlegenheit brachte: den attraktiven Felix von Bernau, der bisher jedem Versuch einer seiner Freundinnen widerstanden hatte, ihn für die Ehe zu gewinnen. Er war jetzt fünfunddreißig Jahre alt und wollte seine Freiheit nicht aufgeben. Seine Freiheit, die er zu genießen verstand. Moritz hatte Felix schon oft insgeheim beneidet, denn ihm ging diese Unbekümmertheit ab: Er hatte für kurzfristige Beziehungen nichts übrig und hätte lieber heute als morgen eine Familie gegründet, wenn ihm die passende Frau über den Weg gelaufen wäre. Doch die ließ zu seinem Kummer auf sich warten.

    »Bei ihr ist das anders«, erwiderte Felix endlich. »Sie ist noch ziemlich jung, ich möchte sie nicht verletzen. Und ich kenne mich ja, Moritz: Treu bin ich noch nie gewesen. Also beschränke ich mich lieber darauf, sie von meinem Bürofenster aus zu beobachten und mir Geschichten zu ihr auszudenken. Das kann auch sehr anregend sein.«

    »Irgendwann werden dir deine ausgedachten Geschichten nicht mehr reichen und du wirst dich erkundigen, wer sie ist«, sagte Moritz voraus. »Du bist nicht nur untreu, du bist auch neugierig.«

    Felix machte ein gekränktes Gesicht. »Dafür, dass wir Freunde sind, hast du aber eine ziemlich schlechte Meinung von mir.« Seine Augen verrieten, dass er den Gekränkten nur spielte.

    »Keine schlechte, nur eine realistische«, erwiderte Moritz, woraufhin sie beide lachten.

    Sie aßen gemeinsam zu Abend, wie sie es mehrmals pro Woche taten, wenn sie beide ohne Partnerin waren, und das war derzeit der Fall. Kennengelernt hatten sie sich in dem Fernsehsender, für den sie beide arbeiteten: Sie entwickelten Serienstoffe, die der Sender selbst produzieren konnte. Von dem Tag an, als Felix eingestellt worden war, hatten sie sich gut verstanden und waren schnell Freunde geworden.

    Felix war zwei Jahre älter als Moritz, ein Mann von mittlerer Größe mit dichten braunen Haaren und ebenfalls braunen Augen im gut geschnittenen Gesicht. Es waren diese Augen, so lautete zumindest Moritz’ Theorie, die Felix seinen sagenhaften Erfolg bei Frauen bescherten. Er konnte damit so sanft und unwiderstehlich gucken, dass er schon manches Herz gewonnen hatte, bevor auch nur ein Wort gefallen war.

    Moritz selbst war ein schlanker Mann mit nervösen Bewegungen und blonden Haaren, die immer aussahen, als wäre er gerade aus dem Bett gestiegen. Das verlieh ihm offenbar etwas Verletzliches, jedenfalls führte es dazu, dass sich vor allem Frauen mit Mutterinstinkt für ihn interessierten. Er wirkte, fanden sie, als müsste er noch beschützt werden. Vor solchen Frauen flüchtete Moritz umgehend.

    »Im Ernst«, sagte er jetzt, »sie beschäftigt dich mehr, als dich jemals eine Frau beschäftigt hat, wenn ich das richtig beurteile. Also finde heraus, wer sie ist, und dann hat vielleicht die liebe Seele Ruh, und du kannst dich wieder auf die Suche nach einer Freundin machen. Für deine Verhältnisse bist du jetzt schon sehr lange solo.«

    »Du wirst es nicht glauben, aber so schlecht finde ich das gar nicht«, murmelte Felix, während er gedankenverloren auf einem Stück Fleisch kaute. »Man hat vor allen Dingen viel mehr Zeit. Mir war vorher überhaupt nicht klar, wie zeitaufwändig der Umgang mit Frauen ist.«

    Moritz grinste. »Das sind ja völlig neue Erkenntnisse.«

    »Ja, ja, mach dich nur über mich lustig«, brummte Felix. Er schob seinen leeren Teller von sich. »Und was fangen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend an?«

    »Nichts mehr«, erklärte Moritz. »Ich zumindest gehe nach Hause, ich habe noch einiges zu erledigen, was ich jetzt schon eine ganze Weile vor mir herschiebe. Heute Abend muss es endlich passieren, sonst kriege ich die Kurve nicht mehr.«

    »Die Kurve wofür genau?«

    »Steuer, ein paar Rechnungen, so ein Zeug halt.«

    Felix zog die Stirn in Falten. »Musstest du mich jetzt daran erinnern? Auf meinem Schreibtisch türmen sich auch ein paar unangenehme Dinge …«

    Moritz bat den Kellner um die Rechnung, wenig später verließen sie das Restaurant. Sie hatten ihre Wagen noch auf dem Senderparkplatz stehen. »Dann bis morgen!«, sagte Moritz, als sich ihre Wege trennten. »Und denk über meinen Rat nach!«

    »Du bist eine Nervensäge, Moritz!«

    Felix’ Auto stand weiter hinten, er war heute Morgen ziemlich spät gekommen, da waren die besten Plätze natürlich längst weg gewesen. Er konnte seinen Wagen schon sehen, als er eine weibliche Stimme leise schimpfen hörte: »Das darf doch nicht wahr sein, ich glaub’s einfach nicht!«

    Er sah sich suchend um – und dann machte sein Herz einen richtigen Satz, denn dort stand sie: die schöne Blonde, die er nun schon seit Wochen vom Bürofenster aus beobachtete. Glücklicher Zufall? Schicksal? Wink des Himmels? Vielleicht alles auf einmal … Als er sich rasch umblickte, sah er, dass Moritz den Parkplatz gerade verließ, das war ihm recht. Er wollte nicht gern dabei beobachtet werden, wie er die Blonde ansprach.

    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte er.

    Sie zuckte erschrocken zusammen, da sie ihn offenbar nicht hatte kommen hören. Dann versuchte sie zu lächeln. »Jemand hat mir den Reifen zerstochen«, sagte sie. »Und nicht nur mir.«

    Er blickte sich um und sah, dass sie Recht hatte. »Schon wieder!« Dieses Problem hatten sie seit ein paar Tagen. Die Polizei war bereits eingeschaltet, hatte die Übeltäter aber noch nicht erwischt. Sie vermuteten, dass eine Gruppe von Jugendlichen dahintersteckte.

    »Ja, schon wieder«, sagte sie. »Natürlich habe ich keinen Ersatzreifen. Ich wollte gerade anrufen, damit mich jemand abholt.«

    »Ich nehme Sie mit, wenn Sie wollen. Dann können Sie morgen früh als Erstes Ihre Werkstatt benachrichtigen.« Er lächelte sie an, als er ihr die rechte Hand entgegenstreckte. »Ich bin Felix von Bernau, fünfter Stock.«

    »Ach, die Serienentwickler«, erwiderte sie. »Ich bin Corinna Flemming, zweiter Stock.«

    »Filmtipps?«, fragte er.

    »Ja, genau. Zum Glück bin ich da ziemlich unabhängig. Ins Kino gehen die Leute

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