Die Kür meines Lebens: Erinnerungen. Tagebücher. Briefe.
By Trixi Schuba and Egon Theiner
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About this ebook
"Die Kür meines Lebens" erzählt auf mannigfache Weise das Leben der Trixi Schuba. Zusätzlich zu ihren Erinnerungen werden Tagebuchaufzeichnungen sowie Briefwechsel zwischen Mutter und Tochter publiziert: intime Dokumente, die Aufschluss über das Denken der Eiskunstläuferin und über innerfamiliäre Verhältnisse geben. Illustriert wird das Werk mit rund 350 Bildern, die zum allergrößten Teil aus dem Privatarchiv der Protagonistin stammen.
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Book preview
Die Kür meines Lebens - Trixi Schuba
2015
Vorwort
Mag. Hans Peter Doskozil
„Erst kommt die Pflicht, dann kommt die Kür!"
Was jahrzehntelang als faktischer Ablauf jeder Eiskunstlaufkonkurrenz galt, hat sich bis heute als geflügeltes Wort in unserem Sprachgebrauch gehalten. Der Pflichtbewerb wurde schon vor vielen Jahren aus dem Programm gestrichen und musste dem Kurzprogramm weichen. Für Sportnostalgiker ist das ein wenig schade, denn selten gab es in einer Sportart solch eine klare Veranschaulichung zweier wesentlicher und untrennbar miteinander verbundener Parameter: der konsequenten und präzisen Ausführung hochkomplexer Übungen sowie der spektakulären Performance der auf diesen Übungen basierenden sportlichen Leistungsstärke.
Die 1951 geborene Österreicherin Trixi Schuba gilt unbestritten als beste Eiskunstlauf-Pflichtläuferin aller Zeiten. Und deshalb gehört sie selbstverständlich auch zu den besten Eiskunstläuferinnen aller Zeiten. Diesen Sport, der Österreich in früheren Zeiten eine Vielzahl an internationalen Titeln bescherte, prägte sie Anfang der Siebzigerjahre mit zwei Weltmeistertiteln, zwei Europameistertiteln und einem Olympiasieg. Ihre Goldmedaille in Sapporo 1972, übrigens unsere einzige bei diesen Spielen, sollte bis heute das letzte österreichische olympische Eiskunstlaufgold bleiben. Ihre Dominanz in besagtem Pflichtbewerb und die daraus folgende Regeländerung ist als „Lex Schuba" in die Sportgeschichte eingegangen.
Die vorliegende Autobiographie Trixi Schubas gibt interessante Einblicke in das Leben dieser Ausnahmesportlerin und späteren verdienten Funktionärin. Tagebucheintragungen, sehr persönliche Erinnerungen an Kindheit und Karrierebeginn, aber auch sehr offene Gedanken zu Politik und Gesellschaft, machen dieses Buch von der ersten Seite an lesenswert. Sehr eindrucksvoll wird auch der frühe Zugang der gebürtigen Wienerin zum Eiskunstlauf geschildert. Die Ausübung dieses Sports wurde der späteren Weltklasseathletin keineswegs in die Wiege gelegt. Es waren zuallererst die Vorbilder aus dem Fernsehen, zu Beginn jenes des dreifachen Olympiasiegers Toni Sailer, dann jenes ihrer Eislauf-Vorgängerinnen, durch welche sich ihre Begeisterung für den Sport entwickelte. Dies ist auch ein interessanter Aspekt für die gestaltende Politik, welche auch heute noch die Vorbildwirkung des Spitzensports und seiner Akteure hoch schätzen soll und entsprechende Schlüsse daraus ziehen muss. Vorbild ist jedenfalls auch Trixi Schuba in den letzten Jahrzehnten in vielerlei Hinsicht geworden.
In einer Textpassage wird mit leichter Ironie angemerkt, dass die Olympiasiegerin manchmal bei ihren Auftritten außerhalb Österreichs mehr Aufmerksamkeit bekommen habe als im eigenen Land. Ich bin hingegen überzeugt davon, dass ihre Meinung zum Eiskunstlauf und zum gesamten Sportumfeld auch bei uns nach wie vor allseits hoch geschätzt wird. Ich wünsche diesem Buch jedenfalls sehr viele Leserinnen und Leser.
Mit sportlichen Grüßen
Mag. Hans Peter Doskozil
Österreichischer Sportminister
Vorwort
Dr. Karl Stoss
Goldenes Zeitalter
Hand aufs Herz: Wussten Sie, dass Österreichs Eiskunstläufer mit insgesamt 20 Olympiamedaillen – davon sieben in Gold – nur vom Österreichischen Skiverband in Sachen Edelmetall übertroffen werden? Oder dass Österreich im ewigen Medaillenspiegel bei Winterspielen in der Sparte Eiskunstlauf, hinter Russland und den USA, nach wie vor auf dem beachtlichen dritten Platz liegt.
Wer hierzulande vom Eiskunstlauf spricht, der kommt an einem Namen mit Sicherheit nicht vorbei. Trixi Schuba gilt auch mehr als vier Jahrzehnte nach ihrem glanzvollen Olympiasieg als unumstrittene Grand-Dame des österreichischen Eiskunstlaufsports. Seit damals, seit Sapporo 1972, hat Österreich bei Olympischen Spielen im Eiskunstlauf keine Medaille mehr gewonnen.
Man schrieb den 7. Februar 1972. Die ÖOC-Delegation in der ausverkauften Makomanai-Arena in Sapporo hatte ein Plakat gebastelt: „TRIXI, BRING DU DAS GOLD! Gesagt, getan. Die damals 20-Jährige, ihres Zeichens bereits Welt- und Europameisterin, hielt dem Erfolgsdruck stand, lief die vielleicht beste Kür ihres Lebens und sicherte sich in souveräner Manier den Olympiasieg. Es sollte die einzige Goldmedaille für das „Olympic Team Austria
in Japan bleiben. Fast postwendend beendete Trixi ihre Amateurlaufbahn, wechselte zu „Holiday on Ice" und trat sechs Jahre lang vor einem Millionenpublikum in den USA und Europa auf.
Dem heimischen Eiskunstlaufsport hat die zweifache Olympiateilnehmerin (1968 belegte sie Rang fünf) stets die Treue gehalten. Von 2002 bis 2006 stand sie dem Österreichischen Eiskunstlaufverband als Präsidentin vor, im ÖOC wirkte sie bis 2009 als Rechnungsprüferin. Bei ihrem Stammverein WEV war Trixi Schuba bis vor wenigen Jahren Vorstandsmitglied, beim Grazer EV fungiert sie als Vizepräsidentin. Ihr Wort hat in der heimischen Szene großes Gewicht.
Noch immer wartet die Grande Dame auf eine legitime Nachfolgerin (wenn es um Olympia-Edelmetall geht). Bleibt zu hoffen, dass die frühere Verbandspräsidentin in den nächsten Jahren noch den ein oder anderen rot-weiß-roten Achtungserfolg auf internationaler Ebene genießen darf. Von der 21. Eiskunstlauf-Olympiamedaille dürfen wir derzeit leider nur träumen …
Dr. Karl Stoss,
Präsident des Österreichischen Olympischen Kommittees
Vorwort
Dr. Andreas Mailath-Pokorny
Sehr geehrte Frau Schuba!
Sie sind Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Europameisterin, Staatsmeisterin. Ihre sportlichen Stationen lösen Bewunderung in uns aus. Jahrelang waren Sie unter den weltbesten Eiskunstläuferinnen und sind auch heute noch eine geachtete Größe in Ihrer Disziplin. Ihr Buch handelt vom Sport, ist aber keine klassische Sportler-Biografie, in der sich alles um den Wettkampf dreht. Im Gegenteil. Ihre Erfolge erzählen zwar von einem Menschen, der das Privileg hat, seine Leidenschaft zu leben. Das alleine wäre aber zu einfach: Wer den Stil Ihres Eiskunstlaufs noch in Erinnerung hat, der weiß, dass ein Buch aus Ihrer Feder wohl nicht weniger spannende Wendungen bereit hält.
Ich danke Ihnen dafür, dass Ihnen gleichsam von Ihrer Warte aus, die Abstraktion auf die gesamte Gesellschaft gelingt: Das Werk ist ein kluges, glühendes Plädoyer für den Sport. Seine positiven Aspekte für die Persönlichkeit des Einzelnen, vor allem aber auch seine Wichtigkeit für das Zusammenleben. Toleranz, Integration und Fairness sind Schlüsselbegriffe und Grundpfeiler unserer Gesellschaft, die eng mit dem Sport verwoben sind – anders gesagt, durch ihn getragen und vermittelt werden können. Danach haben Sie zeitlebens in zahlreichen Sportfunktionen gelebt. Darin bleiben Sie uns ein Vorbild!
Dr. Andreas Mailath-Pokorny
amtsf. Stadtrat für Kultur, Wissenschaft und Sport in Wien
1
„Der Hund kommt mit, das Kind nicht"
300.000 Schilling sind seit der Währungsumstellung nach der Jahrtausendwende rund 22.000 Euro und viel Geld – umso mehr, wenn es das Jahr 1962 ist, umso mehr, wenn der Familienvater nicht mehr da ist, doch auf dem Haus eine Hypothek von ebendieser Summe lastet. Verkauf doch das Haus, rieten Freunde meiner Mutter, doch sie ging ihren eigenen Weg, und für diese Entscheidung bin ich ihr heute noch dankbar. Ich wohne in diesem Haus am Rand von Wien und lebe somit in meiner Heimatstadt und doch abgeschieden. Privatsphäre ist mir wichtig.
Aufgewachsen bin ich allerdings nicht an den Toren von Wien, sondern in der Inneren Stadt. Nachdem ich 1951 mit Kaiserschnitt auf die Welt kam, lebte ich die ersten Jahre mit meinen Eltern am Salzgries. Sie waren 1947 vom Graben dorthin übersiedelt. Das Kinderbett stand im Schlafzimmer der Eltern, doch wenn ich in der Nacht schrie und meine Mutter nicht schlafen konnte, schob sie es von einem Zimmer in das andere, schloss die Doppeltüren und fand somit zur Ruhe. Ich wahrscheinlich weniger. Später wurde im sogenannten „Herrenzimmer" die Couch zum Bett umfunktioniert, auf dem ich schlief. Das Grundstück am Rande Wiens hatten meine Eltern – Papa Ernst, Mama Berta – während des Zweiten Weltkriegs gekauft. Ab Mitte der 1950er Jahre verbrachten wir die Sommermonate dort. Ich hatte ein kleines Zimmer und war darüber sehr froh. Der Rückzugsort war mir wichtig, doch meine Mama hatte wenig Freude damit: Es sah meistens sehr unordentlich aus und war es auch – ich war ein lebhaftes, burschikoses Mädchen, das auf Puppen verzichtete und lieber im Dreck wühlte. Ordentlich bin ich erst später geworden, aus gegebenem Anlass: Ich wollte in den Hotelzimmern nicht immer über meine eigenen Koffer stolpern.
Vor sechs Jahrzehnten gab es kein Handy und kein E-Mail, kein Facebook und Twitter. Ich tollte mit den Nachbarskindern durch die Straßen, spielte mit ihnen in der Sandkiste oder Cowboy und Indianer, war später Fan von Lex Barker in seiner Rolle als Old Shatterhand. Der heutige Baumeister DI Gerhard Dinstl war und ist einer meiner engsten Kinderfreunde (wir sind immer noch miteinander in Verbindung), und selbstverständlich achteten wir nicht sonderlich darauf, was wir am Ende eines Spieltages ins Haus brachten: Lehm und Kieselsteine an den Schuhen, schmierige Hosen und T-Shirts. Wenn ich schmutzüberzogen vor der Tür stand, fürchtete ich den erhobenen Zeigefinger meiner Mutter, konnte mir aber der Rückendeckung meines Vaters gewiss sein. Mama Berta habe ich meinen Taufnamen zu verdanken, den ich so gar nicht mochte. Sie hätte lieber Beatrix geheißen, doch nachdem dies nicht mehr möglich war, nannte sie ihre Tochter so. Sehr schnell war ich die „Trixi und ärgerte mich jedes Mal, wenn mich Eltern, Lehrer, Freunde, wer auch immer, mich Beatrix nannte. Wenn meine Eltern besonders liebevoll waren, nannten sie mich „Purzel
– ich mochte das Kosewort, denn es symbolisierte für mich eine heile Welt. Diese gab es selbstverständlich nicht immer. Ich erinnere mich, dass meine Eltern einmal ein Wochenende in Aflenz verbachten. Den Boxerhund Igo nahmen sie mit, mich ließen sie daheim beim Kindermädchen, das ich „Tate nannte. „Tante
konnte ich noch nicht aussprechen.
Für Papa war ich sein Ein und Alles. Wenn Mama mir ein Tretauto nicht kaufen wollte, dann erhielt ich es allerdings auch nicht über meinen Vater. Ihr Nein war kategorisches: „Schade ums Geld, du wächst da ohnehin raus. Das Mercedes-Tretauto ging mir jedenfalls nicht mehr aus dem Sinn. Als ich Jahrzehnte später bei der Revue gutes Geld verdiente und mir ein eigenes Auto kaufen konnte, war es … eines mit dem Stern. Wenn ich mir bei einem Ausflug nach Maria Zell anstelle des obligaten Rosenkranzes („So einen habe ich schon!
) als Karl May- und Winnetou-Fan eine Silberbüchse wünschte, dann erhielt ich sie zwar eventuell nicht, konnte mir aber der liebevollen Zuwendung von Papa sicher sein. Er kitzelte mich an den Fußsohlen, sodass ich kreischen musste – doch ich wehrte mich nicht dagegen, ich liebte sein Tun. Meine Kindheit war schön! Im Winter fuhren wir nach Kitzbühel in den Skiurlaub, im Sommer nach Grado ans Meer, man kann sagen, dass ich in einem bescheidenen Wohlstand aufgewachsen bin. Meine schulischen Leistungen waren, nun ja, in Ordnung. Ich war keine Streberin, aber bemühte mich, anständige Noten nach Hause zu bringen, da ich meine Mutter nicht in Rage bringen wollte. Teilweise ging ich in staatliche pädagogische Anstalten, teilweise wurde ich zu Volks- und Mittelschulzeiten von Privatlehrern unterrichtet. Frauenoberschule und Berufsschule waren meine letzten Stationen – das musste auch reichen. Eine Ermahnung im Semesterzeugnis in Religion, Note 4 in Deutsch und Naturgeschichte (bei der gefürchteten Frau Lehrerin Dungl) und Note 3 in Englisch gaben zu keinen Freudenausbrüchen Anlass, doch in Mathematik und Geometrie, besonders bei Zirkelzeichnungen, gehörte ich zu den Klassenbesten. Besonders vor der Strenge meiner Religionslehrerin Frau Winkler hatte ich Respekt. Jahrzehnte später lernte ich sie privat kennen and fragte mich: Warum haben wir uns eigentlich vor dieser freundlichen, sympathischen Person gefürchtet? Aber so ändern sich eben die Perspektiven.
„IIIyбa (Schuba) ist Russisch und heißt übersetzt „Pelzmantel
. Mag sein, dass mein Vater osteuropäische Vorfahren hat, geboren wurde er allerdings am 26. Januar 1907 in Wien. Und auch sein Vater, Max Schuba, erblickte in der Hauptstadt der Monarchie das Licht der Welt. Mein Papa hatte eine knapp zwei Jahre jüngere Schwester, Hedi. Meine Mutter, geboren am 13. Dezember 1909, war ein Einzelkind. Sie verbrachte den Ersten Weltkrieg in den Niederlanden; dort schien es sicherer als in Wien. Ernst Schuba und Berta Felzmann heirateten im Mai 1935. Ehe meine Eltern eine Holzwarenhandlung eröffneten, war mein Vater Mechaniker, Magazineur und letztlich Holzexperte und Kaufmann. Er erstand Holzstämme im Burgenland – da war ich oft mit dabei und tobte mit den Bauerskindern herum – ließ sie in der Steiermark zu Furnieren verarbeiten und verkaufte diese in Wien. Furniere waren für Tischler notwendig, um Intarsienarbeiten zu verrichten, oder für Tische und Platten; zur damaligen