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Die Mutter – Mit Briefen über die Mutter
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Die Mutter – Mit Briefen über die Mutter
Ebook507 pages4 hours

Die Mutter – Mit Briefen über die Mutter

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About this ebook

Sri Aurobindos Buch ´Die Mutter` wurde unter ganz besonderen Umständen geschrieben. Als sich Sri Aurobindo 1926 zurückzog und die Leitung des Ashrams der Mutter übertrug, bat er alle Sadhaka sich in Bezug auf Führung und Hilfe in der Sadhana an die Mutter zu wenden. Als er anordnete, dass fortan jeder Kontakt mit ihm nur über die Mutter stattfinden solle, wurde er von jenen, die lange vor ihr mit ihm zusammen waren, gefragt: ?Ja, aber wer ist die Mutter?? Als diese Frage immer wieder gestellt wurde, schrieb er 1927 die Antwort auf diese Frage. Sri Aurobindo schrieb sie einfach auf Notizzettel, die heute noch erhalten sind und sein erster Entwurf war auch der endgültige. Dieser Entwurf macht den Hauptteil des Buches aus. Es ist das Kapitel über die vier Mächte der Mutter. Die anderen Kapitel sind bis auf das erste Auszüge aus seinen Briefen, die er während dieser Zeit geschrieben hatte. Sie wurden hinzugefügt, weil sie das Mental vorbereiten jene Wahrheit zu empfangen, die im Kapitel ?Die vier Mächte der Mutter? ausgedrückt wird. Das Werk ´Die Mutter` behandelt den ganzen Bereich seines Integralen Yoga in aller Kürze. Es ist zwar kurz in seiner Ausführung aber dennoch lässt es keinen bedeutenden Aspekt des Yoga aus. Es enthält genaue Anweisungen, was zu tun ist und was nicht, wie man ein inneres Leben aufbaut, den Gefahren und Schwierigkeiten entgegentritt, die unweigerlich kommen werden und es zeigt die Mittel, wie das hohe Ziel erreicht werden kann. Es ist eine bemerkenswerte Gebrauchsanweisung für die Sadhana und ein Führer auf dem komplexen Pfad dieses Yoga. Eine außergewöhnliche mantrische Kraft liegt diesem Werk zugrunde. Es ist angefüllt mit einer Macht und einem Licht und das Lesen von wenigen Zeilen kann genug sein, Wolken der Depression und des Zweifels zu vertreiben, und vermag Schwingungen zu schaffen, die uns aus den kleinen Runden unserer Gedanken und gewohnten Bewegungen herausholen. So wurde dieses Werk auch die Matri Upanishad genannt.
Im Laufe der nächsten zwanzig Jahre schrieb er seinen Anhängern Tausende von Briefen über die Mutter.
Im vorliegenden Band werden diese Briefe erstmals in Deutsch veröffentlicht. In ihnen erklärt Sri Aurobindo, wer die Mutter ist, warum sie so essenziell für die Sadhana ist, und wie man durch Glaube, Verehrung und Liebe die wahre Beziehung mit ihr aufbaut. Auch die Notwendigkeit der Selbst-Hingabe an die Mutter wird hervorgehoben und wie ihre Hilfe in Schwierigkeiten gegeben wird. Die Lektüre dieses Buches führt zu einem tieferen Verständnis der Mutter und ihrer Wirkungsweise und hilft auch, den übergeordneten Aspekt ihrer kosmischen Funktion zu begreifen.
Sri Aurobindo über DIE MUTTER - MIT BRIEFEN ÜBER DIE MUTTER enthält alle Briefe Sri Aurobindos, in denen er Fragen über die Mutter beantwortet hat. Diese Briefe sind in Englisch unter dem Titel The Mother - With Letters on the Mother 1972 veröffentlicht und 2002 das letzte Mal aufgelegt worden.

Der vorliegende Band ist in zwei Teile gegliedert:
Der Erste Teil präsentiert die unter dem Titel DIE MUTTER berühmt gewordenen sechs Briefe Sri Aurobindos, in denen die großen, wesentlichen Aspekte der Göttlichen Mutter, sowie zentrale Themen seines Yoga behandelt werden. Diese Briefe wurden 1928 erstmals zusammengefasst in Buchform publiziert. 1971 erschien eine deutsche Übersetzung von Theodora Karnasch, die für den vorliegenden Band 2011 von ihr revidiert wurde.
Mit dem Zweiten Teil liegen erstmals in deutscher Übersetzung von Anastasia Bitzos die BRIEFE ÜBER DIE MUTTER vor, die Sri Aurobindo in den folgenden Jahren seinen Schülern in Antwort auf deren Fragen zum Thema der Göttlichen Mutter geschrieben hat.
Das im Gesamtwerk von Sri Aurobindo so zentrale Thema der Göttlichen Mutter wird in seinem transzendentalen und universalen, wie auch verkörperten Aspekt behandelt und von jedem dieser Blickwinkel her beleuchtet. Gleichzeitig bieten "Die Briefe" einen wertvollen Einblick in das Leben
LanguageDeutsch
Release dateMay 25, 2021
ISBN9783937701455
Die Mutter – Mit Briefen über die Mutter

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    Book preview

    Die Mutter – Mit Briefen über die Mutter - Sri Aurobindo

    Picture of Sri Aurobindo and the Mother

    Omsriaurobindomira

    Die Mutter

    Mit Briefen über die Mutter

    Sri Aurobindo

    eBook Design Logo

    SRI AUROBINDO

    DIGITAL EDITION

    Symbole von Sri Aurobindo und Der Mutter

    SRI AUROBINDO BHAVAN

    BERCHTESGADENER LAND

    www.sriaurobindo.center

    © Copyright 2023

    AURO MEDIA

    Verlag und Fachbuchhandel

    Wilfried Schuh

    Deutschland

    www.auro.media

    eBook Design

    eBook Design Logo

    SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION

    Deutschland, Berchtesgaden

    Die Mutter – Mit Briefen über die Mutter

    Sri Aurobindo

    3. überarbeitete Aufl. 2023

    ISBN 978-3-937701-45-5

    Originaltitel:

    The Mother – with Letters on the Mother

    The Complete Works of Sri Aurobindo, Vol. 32, 2012

    Übertragen aus dem Englischen:

    Theodora Karnasch (Erster Teil)

    Anastasia Bitzos (Zweiter Teil)

    Foto von Sri Aurobindo und Der Mutter

    © Fotos und Textauszüge Sri Aurobindos und der Mutter:

    Sri Aurobindo Ashram Trust

    Puducherry, Indien

    Anmerkung des Herausgebers

    Sri Aurobindo Über die Mutter – Mit Briefen enthält alle Briefe Sri Aurobindos, in denen er Fragen über die Mutter beantwortet hat. Diese Briefe sind in Englisch unter dem Titel The Mother – With Letters on the Mother 1972 veröffentlicht und 2002 das letzte Mal neu aufgelegt worden.

    Der vorliegende Band ist in zwei Teile gegliedert:

    Der Erste Teil präsentiert die unter dem Titel DIE MUTTER berühmt gewordenen sechs Briefe Sri Aurobindos, in denen die großen, wesentlichen Aspekte der Göttlichen Mutter, sowie zentrale Themen seines Yoga behandelt werden. Diese Briefe wurden 1928 erstmals zusammengefasst in Buchform publiziert. 1971 erschien eine deutsche Übersetzung von Theodora Karnasch, die für den vorliegenden Band 2011, von ihr revidiert wurde.

    Eine weitere deutsche Übersetzung von Ruth Steiger wurde 1980 veröffentlicht.

    Mit dem Zweiten Teil liegen erstmals in deutscher Übertragung von Anastasia Bitzos die BRIEFE ÜBER DIE MUTTER vor, die Sri Aurobindo in den folgenden Jahren seinen Schülern in Antwort auf deren Fragen zum Thema der Göttlichen Mutter geschrieben hat. Darunter befinden sich einige undatierte Briefe. Dieser Teil enthält auch Ausschnitte zur gleichen Thematik, die einem seiner Hauptwerke, Die Synthese des Yoga, und einigen wenigen Prosastücken entnommen sind.

    Das im Gesamtwerk von Sri Aurobindo so zentrale Thema der Göttlichen Mutter wird in seinem transzendentalen und universalen, wie auch 'verkörperten' Aspekt behandelt und von jedem dieser Blickwinkel her beleuchtet. Gleichzeitig bieten Die Briefe einen wertvollen Einblick in das Leben und die spirituelle Praxis der damaligen Schüler, sowie in deren enge Führung durch die Mutter und Sri Aurobindo.

    Zum Verständnis von Sprache und Formgebung in Teil Zwei – Briefe – ist festzuhalten, dass Fragen kursiv gedruckt sind, während Sri Aurobindos Antworten, ebenso wie Auszüge, in normaler Schrift stehen. Sanskrit-Wörter sind nur dann kursiv geschrieben, wenn es Sri Aurobindo im Original selbst tut. Angemerkt wird weiter, dass Sri Aurobindo im englischen Originaltext bei Begriffen, denen er besonderen Gehalt an spiritueller Bedeutung zumisst, den ersten Buchstaben groß schreibt. Da diese Wörter im Rahmen der deutschen Großschreibung sonst nicht zu unterscheiden wären, werden diese Wörter ebenfalls grundsätzlich groß und kursiv geschrieben. In Bezug auf Sri Aurobindos Großschreibung von Sanskrit-Begriffen mit höherer göttlicher Bedeutung, sowie auf die von ihm gewählte, vereinfachte Schreibweise von Sanskrit-Wörtern, hält sich die Übersetzung ebenfalls an das englische Original.

    Der Leser wird gebeten, alle Sanskrit-Namen und unbekannten Begriffe im Glossar am Ende des Bandes nachzuschlagen; hier wird auch eine Auswahl grundsätzlicher Begriffe aus der Terminologie des Integralen Yoga von Sri Aurobindo gegeben. Diese Ausdrücke sind im Text nicht weiter gekennzeichnet. (Siehe auch Anmerkungen zum Glossar S. 513).

    Anmerkungen des Herausgebers sind im Text durch Eck-Klammern gekennzeichnet.

    Inhaltsverzeichnis

    Titelseite

    Copyright

    Anmerkung des Herausgebers

    DIE MUTTER

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    BRIEFE ÜBER DIE MUTTER

    1. Die Mutter und der Sinn ihrer Verkörperung

    2. Aspekte und Kräfte der Mutter

    3. Lichter und Visionen

    4. Die Gegenwart der Mutter

    5. Öffnung und Hingabe zur Mutter

    6. Das Wirken der Kraft der Mutter

    7. Wahre Beziehung zur Mutter

    8. Sadhana durch Arbeit für die Mutter

    9. Die Mutter und die Organisation des Ashrams

    10. Die Hilfe der Mutter bei Schwierigkeiten

    11. Einige Erläuterungen

    ANHANG

    Glossar

    Teil 1

    DIE MUTTER

    SRI AUROBINDO

    1

    Es gibt zwei Kräfte, die allein in ihrem Zusammenwirken das große und schwierige Werk vollbringen können, um das wir uns zielstrebig bemühen: Eine fest verankerte, unfehlbare Sehnsucht, die aus der Tiefe ruft, und die höchste Gnade, die von oben darauf antwortet.

    Allerdings wird die höchste Gnade nur im Einflussbereich des Lichtes und der Wahrheit wirken, nicht unter dem der Falschheit und Unwissenheit. Denn wenn sie dem Drängen der Falschheit nachgäbe, würde sie ihr eigenes Ziel verfehlen.

    Dieses sind die Vorbehalte des Lichtes und der Wahrheit – die einzigen, unter denen die höchste Kraft herabkommen wird, denn nur die allerhöchste supramentale Kraft, die von oben herabkommt und aus der Tiefe aufbricht, kann mit der Natur erfolgreich umgehen und deren Schwierigkeiten meistern – sich völlig und aufrichtig zu überantworten, sich ausschließlich der göttlichen Kraft zu öffnen, sich immer und ohne Einschränkung für die Wahrheit, die herabkommt, zu entscheiden, beständig und ausnahmslos die Falschheit jener mentalen, vitalen und physischen Kräfte und Phänomene zurückzuweisen, die immer noch die Erdnatur beherrschen.

    Die Überantwortung muss total sein und alle Bereiche des Wesens einschließen. Es genügt nicht, dass das Seelische antwortet und das höhere Mentale zustimmt, oder auch das innere Vitale sich unterwirft und das innere physische Bewusstsein den Einfluss wahrnimmt. Es darf in keinem Bereich unseres Wesens, nicht einmal im äußerlichsten, irgendetwas geben, das sich etwas vorbehält, irgendetwas, das sich hinter Zweifeln, Unordnung und Vorwänden versteckt, irgend etwas, das sich auflehnt oder verweigert.

    Wenn sich ein Bereich deines Wesens hingibt, ein anderer aber zurückhält, eigene Wege geht oder eigene Bedingungen stellt, dann stößt du jedes Mal, wenn das geschieht, die göttliche Gnade zurück.

    Wenn du deine Wünsche, deine egoistischen Forderungen und deinen vitalen Eigensinn unter dem Deckmantel deiner Ergebenheit und Hingabe versteckst, wenn du sie an den Platz der wahren Sehnsucht stellst oder damit vermischst, und wenn du versuchst, sie der Göttlichen Shakti1 aufzudrängen, dann ist es müßig, die göttliche Gnade anzurufen, dich umzuwandeln.

    Wenn du dich einerseits, oder in einem Bereich, der Wahrheit öffnest und andererseits ständig den feindlichen Kräften die Tore aufhältst, dann kannst du nicht erwarten, dass die göttliche Gnade bei dir bleibt. Du musst den Tempel rein halten, wenn du willst, dass sich die lebendige Gegenwart dort niederlässt.

    Wenn du der Macht jedes Mal den Rücken zukehrst, wenn sie eingreift und die Wahrheit hereinbringt, und die Falschheit wieder hereinrufst, die bereits vertrieben wurde, dann kannst du nicht die göttliche Gnade dafür verantwortlich machen, sondern musst der Zwiespältigkeit deines eigenen Willens und der Unvollkommenheit deiner eigenen Hingabe die Schuld geben.

    Wenn du nach der Wahrheit rufst und doch etwas in dir wählt, was unrichtig, unwissend und ungöttlich oder eben einfach nicht willens ist, es grundsätzlich zurückzuweisen, dann bist du ständig dem Angriff ausgesetzt, und die Gnade wird sich von dir zurückziehen. Entdecke zuerst, was falsch oder dunkel in dir ist, und weise es beharrlich zurück, nur dann allein darfst du zu Recht die göttliche Kraft anrufen, dich umzuwandeln.

    Bilde dir nicht ein, dass sowohl Wahrheit als auch Falschheit, Licht als auch Finsternis, Hingabe als auch Selbstsucht in dem Hause zusammenwohnen können, das dem Göttlichen geweiht ist.

    Die Umwandlung muss vollständig sein, also muss auch die Zurückweisung dessen, was ihr trotzt, vollständig sein.

    Weise auch die falsche Auffassung zurück, dass die göttliche Kraft alles für dich tun wird und auch muss, was du von ihr erwartest, selbst dann, wenn du die Bedingungen nicht erfüllst, die das Höchste gestellt hat. Lass deine Hingabe aufrichtig und vollkommen sein, nur dann wird alles andere für dich getan werden.

    Weise auch die irrige und träge Erwartung zurück, die göttliche Kraft werde auch noch die Hingabe für dich leisten. Das Höchste fordert deine Hingabe an Sie, erzwingt sie aber nicht: Du bist jederzeit frei, bis die unwiderrufliche Umformung erfolgt, das Göttliche zu verleugnen und zurückzuweisen oder deine Selbsthingabe zu widerrufen, wenn du willens bist, die spirituellen Folgen zu tragen.

    Deine Hingabe muss freiwillig sein und aus dir selbst kommen, sie muss die Hingabe eines lebendigen Wesens sein, nicht die eines trägen Automaten oder eines mechanischen Werkzeugs.

    Immer wieder wird träge Passivität mit wirklicher Hingabe verwechselt, aber aus träger Passivität kann nichts Wahrhaftiges und Mächtiges kommen. Es ist ja gerade die träge Passivität der physischen Natur, die diese jedem dunklen und ungöttlichen Einfluss ausliefert.

    Die Göttliche Kraft fordert, dass wir uns freudig, entschlossen und ihrem Wirken entgegenkommend unterwerfen, sie fordert den Gehorsam des erleuchteten Jüngers der Wahrheit, des inneren Kämpfers, der gegen Finsternis und Falschheit kämpft, des ergebenen Dieners des Göttlichen.

    Das ist die rechte Einstellung, und nur wer diese Haltung einnehmen und bewahren kann, wird sich auch jenen Glauben bewahren können, der durch keinerlei Enttäuschungen und Schwierigkeiten zu erschüttern ist, und wird die Feuerprobe bis zum letzten Sieg und der großen Umwandlung bestehen können.

    1 Die göttliche Schöpferkraft, die Weltenmutter.

    2

    In allem und hinter allem, was in der Welt geschieht, steht das Göttliche mit seiner Shakti, der kosmischen Energie, ist aber verschleiert durch seine Yoga Maya1 und wirkt durch das Ego des Jiva2 in der niederen Natur.

    Auch im Yoga ist es das Göttliche, das sowohl der Sadhaka3 ist als auch die spirituelle Praxis, Sadhana4 Es ist SEINE Shakti, die mit Ihrem Licht, Ihrem Wissen und Bewusstsein, Ihrer Macht und Ihrer Seligkeit, Ananda5, auf das menschliche Gefäß, Adhara6 einwirkt und, wenn das sich ihr geöffnet hat, mit Ihren göttlichen Kräften, die erst den Yoga ermöglichen, hineinströmt.

    Solange aber die niedere Natur aktiv bleibt, bleibt auch die persönliche Anstrengung des Suchenden notwendig.

    Die persönliche Anstrengung besteht in dreifacher Bemühung, dem Emporstreben, dem Zurückweisen und der Hingabe,

    in dem wachsamen, gleichbleibenden und steten Emporstreben, dem Willen des Denkvermögens, dem Suchen des Herzens, der Zustimmung des Vitalen, dem Willen, das Körperbewusstsein und die körperliche Natur zu öffnen und wandlungsfähig zu machen,

    im Zurückweisen der Regungen der niederen Natur, dem Zurückweisen von Ideen, Meinungen, Vorurteilen, Denkgewohnheiten und Gedankenkonstruktionen, damit das wahre Wissen in einem schweigenden Denkvermögen freien Raum vorfinde, im Zurückweisen von Wünschen und Forderungen, von Begierden, Gefühlen und Leidenschaften der vitalen Natur, ihrer Selbstsucht und Arroganz, ihrer Lust und Habgier, ihres Stolzes und Neides, ihrer Eifersucht und Feindseligkeit gegenüber der Wahrheit, damit sich die wahre Freude und die Kraft von oben in ein ruhiges, weites, starkes, geweihtes vitales Wesen ergießen können, im Zurückweisen des Stumpfsinns, des Zweifelns und Unglaubens der physischen Natur, ihrer Dunkelheit, Widerspenstigkeit, Kleingeistigkeit, Faulheit und ihrer Abneigung gegenüber der Umwandlung, dem Tamas7, damit sich Licht, Macht und Seligkeit in ihrer wahren Widerstandskraft in einem immer göttlicher werdenden Leib niederlassen können;

    in der Hingabe unserer selbst und all dessen, was man ist und hat, jeder Ebene des Bewusstseins und jeder Tätigkeit an das Göttliche und die Shakti.

    In dem Maße, wie Hingabe und Selbstweihe zunehmen, wird dem Suchenden bewusst, dass die Göttliche Shakti selbst den Yoga ausübt, immer mehr von sich Selbst in ihn einfließen lässt und die Freiheit und Vollkommenheit der Göttlichen Natur in ihm ins Leben ruft. Je mehr dieser bewusste Prozess sein eigenes Bemühen ersetzt, desto schneller und wahrhaftiger wird sein Fortschritt sein. Aber er kann erst dann die persönliche Anstrengung völlig ersetzen, wenn Hingabe und Weihe vom Scheitel bis zur Sohle makellos und vollkommen geworden sind.

    Merke dir, dass träge Hingabe, die sich weigert, die Voraussetzungen zu erfüllen, und Gott auffordert, alles zu tun, und dir selbst alle Mühe und jegliches Ringen zu ersparen, Selbstbetrug ist und weder zu Freiheit noch zu Vollkommenheit führt.

    1 Yoga Maya: Die Macht des Göttlichen, die die Welt erschaffen und deren Realität hinter den Phänomenen versteckt hat.

    2 Jiva: Die individuelle Seele, das Selbst.

    3 Sadhaka: Yoga Praktizierender.

    4 Sadhana: Spirituelle Disziplin/Praxis.

    5 Ananda: Gottseligkeit.

    6 Adhara: Das menschliche Gefäß.

    7 Tamas: Dumpfheit, Trägheit.

    3

    Um gewappnet gegen jede Art Furcht, Gefahr und Unheil durchs Leben zu gehen, bedarf es nur zweier Voraussetzungen, die immer Hand in Hand gehen: – der Gnade der Göttlichen Mutter und einer inneren Haltung von Gläubigkeit, Lauterkeit und Hingabe, deinerseits. Dein Glaube sei rein, aufrichtig und vollkommen. Ein egoistischer Glaube im Mentalen und im Vitalen, verdorben durch Ehrgeiz, Stolz und Eitelkeit, mentale Arroganz, vitalen Eigensinn, persönliche Ansprüche und das Verlangen nach den armseligen Befriedigungen der niederen Natur ist eine schwelende, rauchdunkle Flamme, die nicht gen Himmel lodern kann.

    Betrachte dein Leben als dir ausschließlich für das göttliche Werk und die göttliche Offenbarung gegeben. Begehre nichts als die Reinheit und Kraft, das Licht und die Weite, die Ruhe und die Seligkeit des göttlichen Bewusstseins und Sein Verlangen, dein Denkwesen, dein Vitalwesen und deinen Leib umzuwandeln und zu vervollkommnen.

    Erbitte nichts als die göttliche, spirituelle und supramentale Wahrheit, ihre Verwirklichung auf Erden, in dir und in allen, die berufen und auserwählt sind, und die dazu notwendigen Voraussetzungen für deren Hervorbringen, und ihren Sieg über alle gegnerischen Kräfte.

    Lass deine Aufrichtigkeit und deine Hingabe echt und vollkommen sein. Wenn du dich hingibst, gib dich ganz, ohne Gegenforderung, ohne Bedingungen, ohne Vorbehalt, so dass alles in dir der Göttlichen Mutter gehört und nichts dem Ego oder irgendeiner anderen Macht überlassen bleibt.

    Je vollkommener dein Glaube, deine Lauterkeit und deine Hingabe sind, desto mehr wird die Gnade und der Schutz mit dir sein. Und wenn die Gnade und der Schutz der Göttlichen Mutter mit dir sind, was kann dir dann noch zustoßen, oder wen müsstest du noch fürchten?

    Schon ein wenig davon wird dich über alle Schwierigkeiten, Hindernisse und Gefahren hinwegtragen. Eingehüllt in Ihre volle Gegenwart kannst du sicher deinen Weg gehen, denn es ist der Ihre, ungeachtet aller Drohungen, jeglicher Feindseligkeit, wie mächtig sie auch seien, die dich aus dieser oder unsichtbaren Welten beeinflussen sollten. Ihre Berührung kann Schwierigkeiten in Gelegenheiten, Misserfolg in Erfolg und Schwäche in unerschütterliche Stärke verwandeln.

    Denn die Gnade der Göttlichen Mutter ist die Zustimmung des Höchsten, und Ihre Wirkung ist sicher, heute oder morgen, eine unausweichliche, unwiderstehliche Verfügung.

    4

    Geld ist das sichtbare Zeichen einer universalen Macht; und diese Macht zeigt sich in ihrem Wirken auf Erden auf den vitalen und physischen Ebenen und ist für die Fülle des äußeren Lebens unerlässlich. Ursprünglich, und ihrem wahren Wirken gemäß, gehört sie dem Göttlichen. Aber, wie andere Kräfte des Göttlichen auch, ist sie uns anvertraut, und in der Unwissenheit der niederen Natur kann das Ego sie gewaltsam an sich reißen, oder sie kann in den Einflussbereich der Asuras1 geraten und für deren Zwecke missbraucht werden. Geld ist tatsächlich eine der drei Kräfte – Macht, Reichtum, Sexualität –, die auf das menschliche Ego und die Asuras die stärkste Anziehungskraft ausüben und fast immer von denen, die darüber verfügen, schlecht verwaltet und missbraucht werden.

    Wer Reichtum begehrt oder verwaltet, ist häufiger davon besessen, als dass er ihn besitzt; wenige nur können sich gänzlich einem gewissen entstellenden Einfluss entziehen, der sie auf Grund der langen Beschlagnahme und des Missbrauchs durch die Asuras geprägt hat. Deshalb bestehen die meisten spirituellen Disziplinen auf totaler Selbstkontrolle, Loslösung und Verzicht auf alle Haftung an Hab und Gut und auf jeden persönlichen und egoistischen Wunsch nach seinem Besitz. Manche belegen sogar Geld und Gut mit einem Bann und behaupten, dass Armut und Dürftigkeit der Lebensumstände die einzig mögliche Voraussetzung für Spiritualität sei. Das aber ist ein Irrtum, denn es lässt diese Macht in den Händen der feindlichen Kräfte. Sie für das Göttliche zurückzuerobern, dem sie gehört, und auf ehrliche Weise für das göttliche Leben zu verwenden, ist der supramentale Weg für den Suchenden.

    Du sollst dich weder in asketischer Scheu von der Macht des Reichtums und den Mitteln, die er gibt, und den Dingen, die er bringt, abwenden, noch leidenschaftliche Anhänglichkeit ihm gegenüber oder versklavende Hörigkeit seinen Annehmlichkeiten gegenüber hegen. Betrachte Reichtum einfach als einen Machtbereich, der für die Mutter zurückgewonnen und ihr zur Verfügung gestellt werden muss.

    Aller Reichtum gehört dem Göttlichen, und wer ihn in Händen hält, ist Treuhänder, nicht Besitzer. Heute ist er in diesen, morgen mag er in anderen Händen sein. Alles hängt davon ab, wie man mit dem anvertrauten Gut umgeht, solange man es hat, in welchem Geist, in welchem Bewusstsein und wozu man es verwendet.

    In deinem persönlichen Umgang mit Geld betrachte alles‚ was du hast oder erhältst oder überbringst, als das Eigentum der Mutter. Verlange nichts, aber nimm an, was du von Ihr bekommst, und verwende es, wofür es dir gegeben wurde. Sei vollkommen selbstlos, vollkommen gewissenhaft, genau, sorgfältig im Detail, ein guter Verwalter; denke immer daran, dass du mit Ihrem und nicht mit deinem Besitz umgehst. Andererseits sollst du Ihr gewissenhaft zu Füßen legen, was du für Sie erhältst; zweige nichts ab für dich selbst oder für irgend Jemanden sonst.

    Schaue nicht zu Menschen auf ihres Reichtums wegen, und lass dich nicht durch die Macht, die Schau oder ihren Einfluss beeindrucken. Wenn du für die Mutter bittest, musst du wahrnehmen, dass SIE es ist, die durch dich ein klein wenig von dem verlangt, was Ihr gehört, und der Mensch, den du um etwas bittest, wird sich durch seine Antwort selbst richten.

    Wenn du durch Reichtum weder verdorben bist, noch dich asketisch davon zurückgezogen hast, dann wirst du besser für das göttliche Werk darüber verfügen können. Gleichmut im Geiste, Wunschlosigkeit und völlige Hingabe all dessen, was du hast und empfängst, und die Hingabe deiner ganzen Erwerbskraft an die Göttliche Shakti und Ihr Werk kennzeichnen diese Freiheit. Jedes ängstliche Grübeln über Geld und seine Verwendung, jeder Anspruch, alle Verdrießlichkeit im Geben deutet auf irgendeine Unvollkommenheit oder Bindung hin.

    Der ideale Sucher in dieser Hinsicht könnte notfalls in Armut leben und würde doch von keinem Schatten eines Wunsches, der das volle innere Spiel des göttlichen Bewusstseins stören könnte, berührt werden, und er könnte, gegebenenfalls, in Reichtum leben und würde doch niemals auch nur für einen Moment in Begehrlichkeit versinken oder in Abhängigkeit von seinem Reichtum oder von den Dingen geraten, die er benutzt, oder in Nachgiebigkeit sich selbst gegenüber verfallen oder in ein schwächliches Haften an den Gewohnheiten, die der Besitz von Reichtümern mit sich bringt. Für ihn sind der göttliche Wille und die göttliche Seligkeit alles.

    In der supramentalen Schöpfung muss die Macht des Reichtums an die Göttliche Macht zurückgegeben und für eine echte, schöne und harmonische Ausstattung und Ordnung einer neuen, vergöttlichten, vitalen und physischen Existenz verwendet werden, so wie es die Göttliche Mutter in Ihrer schöpferischen Vision bestimmt.

    Vorher aber muss diese Macht für Sie zurückerobert werden, und dazu sind die am besten befähigt, die in diesem Bereich ihrer Natur stark und großmütig und frei von Egoismus sind und hingegeben, ohne irgendeinen Anspruch, ohne Zurückhaltung oder Zögern, reine und mächtige Instrumente für die Höchste Macht.

    1 Asura: Titan, Kraft der Finsternis.

    5

    Wenn du wirklich Gottes Werke tun willst, dann musst du zuerst daran arbeiten, völlig frei von Begehren und von jeglicher Art Ichbezogenheit zu sein. Dein ganzes Leben muss dem Höchsten als Gabe und Opfer angeboten werden; du darfst kein anderes Motiv haben als zu dienen, zu empfangen, auszuführen und ein Werkzeug zu werden, das die Göttliche Energie, die Shakti, in Ihrem Wirken offenbart.

    Du musst in das göttliche Bewusstsein hineinwachsen, bis kein Unterschied mehr zwischen deinem und Ihrem Willen ist, kein Motiv in dir außer Ihren Impulsen, kein Wirken, das nicht Ihr bewusstes Wirken in dir und durch dich ist.

    Solange du nicht dieses vollkommenen dynamischen Eins-Sein fähig bist, betrachte dich als eine Seele und einen Körper, zu Ihrem Dienste geschaffen, als jemand, der alles um Ihretwillen tut. Selbst, wenn die Vorstellung des eigenständig Handelnden in dir sehr stark ist, und du das Gefühl hast, der Handelnde zu sein, muss es doch für Sie getan werden. Alle Betonung egoistischer Wahl, alles Verlangen nach persönlichem Vorteil, alles Ausbedingen eigennütziger Wünsche musst du aus deiner Natur ausmerzen. Du darfst weder Früchte fordern noch Belohnung erwarten. Dein einziger Lohn sei das Wohlgefallen der Göttlichen Mutter und das Verrichten Ihrer Arbeit, dein einziger Gewinn die ständige Zunahme an göttlichem Bewusstsein, an göttlicher Ruhe, göttlicher Kraft und Seligkeit. Die Freude des Dienens und die Freude der inneren Entfaltung durch die Arbeit sind Lohn genug für den selbstlosen Arbeiter.

    Aber die Zeit wird kommen, da du mehr und mehr das Gefühl haben wirst, Werkzeug zu sein und nicht der Arbeiter. Zunächst wird deine Verbindung mit der Göttlichen Mutter durch die Stärke deiner Hingabe so innig werden, dass du dich nur zu sammeln und alles in Ihre Hände zu legen brauchst, um Ihre gegenwärtige Führung zu erfahren, Ihre direkte Anordnung oder Anregung zu empfangen und den genauen Hinweis auf das, was zu tun ist und wie und was daraus werden wird. Und dann wird dir bewusst werden, dass die Göttliche Mutter die‚ Shakti, nicht nur inspiriert und führt, sondern deine Werke ins Leben ruft und ausführt, dass Sie die Quelle all deiner Regungen und Fähigkeiten ist, dass dein Denken, dein Leben und dein Leib bewusste und freudvolle Instrumente Ihres Wirkens sind, Mittel für Ihr Spiel, Formen für Ihre Offenbarung in der physischen Welt. Es kann keinen glücklicheren Zustand geben, als in dieser Einheit und diesem Vertrauen zu leben, denn dieser Schritt führt dich aus einem Leben der Anstrengung und des Leidens in der Unwissenheit hinaus in die Wahrheit deines spirituellen Wesens, in seinen tiefen Frieden und seine intensive Seligkeit.

    Während dieser Umwandlung ist es notwendiger denn je, dich von allem Makel egoistischer Verdorbenheit zu befreien. Erlaube keiner Forderung oder Hartnäckigkeit, sich einzuschleichen und die Lauterkeit der Selbsthingabe und des Opfers zu beflecken. Du darfst an keiner Arbeit und an keinem Ergebnis hängen, keine Bedingungen stellen, keinen Anspruch erheben, jene Macht zu besitzen, die dich besitzen sollte, nicht stolz darauf sein, Werkzeug zu sein, nicht eitel oder anmaßend. Nichts im Mentalen oder Vitalen oder Physischen darf die Größe der Kräfte, die durch dich wirken für‚ eigene Zwecke missbrauchen oder zur eigenen persönlichen Befriedigung verwenden. Lass deinen Glauben‚ deine Aufrichtigkeit, die Reinheit deiner Sehnsucht vollkommen sein und alle Ebenen und Schichten deines Wesens durchdringen, dann werden nach und nach alle störenden Elemente und alle verderblichen Einflüsse aus deiner Natur verschwinden.

    Den letzten Grad dieser Vervollkommnung wirst du erreichen, wenn du mit der Göttlichen Mutter völlig einsgeworden bist und dich nicht länger als ein anderes und getrenntes Wesen empfindest, als Ausführungsgehilfe, Diener oder Arbeiter, sondern wirklich als Kind und ewiger Teil Ihres Bewusstseins und Ihrer Macht. Dann wird Sie immer in dir sein und du in Ihr. Es wird deine ständige, einfache und natürliche Erfahrung werden, dass all dein Denken, Erkennen und Handeln, ja selbst dein Atmen und all deine Regungen aus Ihr kommen und die Ihren sind. Du wirst erkennen, sehen und fühlen, dass du als Person und als Kraft durch Sie aus Ihr selbst geformt bist, ausgesandt um des Spieles willen und doch auf immer in Ihr geborgen, Sein von Ihrem Sein, Bewusstsein von Ihrem Bewusstsein, Kraft von Ihrer Kraft, Seligkeit von Ihrer Seligkeit. Wenn diese Voraussetzung ganz erfüllt ist und Ihre supramentalen Energien dich frei bewegen können, dann wirst du in göttlichem Wirken vollkommen sein; Wissen, Wollen und Handeln werden sicher, einfach, klar, spontan, makellos werden, ein Ausdruck des Höchsten, eine göttliche Maßnahme des Ewigen.

    6

    Die vier hervorragenden und Namen gebenden Herrschaftsbereiche der Mutter haben sich als Wesenheiten und Verkörperungen ihrer göttlichen Majestät in vier Gestalten personifiziert, durch die Sie auf ihre Geschöpfe einwirkt, in den Welten Ihre Werke vollbringt und harmonisiert und die Auswirkung Ihrer tausend Kräfte steuert. Obwohl die Mutter EINE ist, erscheint Sie uns in unterschiedlichen Gestalten; mannigfaltig sind Ihre Kräfte und Ausstrahlungen, mannigfaltig Ihre Emanationen und Vibhutis1, die Ihr Werk in der Welt verrichten. Die Eine, die wir als DIE MUTTER verehren, ist die göttliche Bewusstseinskraft‚ die alles Dasein beherrscht. Eine und doch so sehr die All-Viele, dass es selbst der schnellsten Auffassungsgabe und der freiesten und weitesten Intelligenz unmöglich ist, Ihren Unternehmungen zu folgen. Die Mutter ist das Bewusstsein und die Kraft des Höchsten, Sie steht hoch über allem, was Sie erschafft. Etwas aber von Ihrer Art und Weise können wir durch die Verkörperungen sehen und fühlen, in denen es Ihr gefällt, sich uns zu offenbaren, und je bestimmter Ihr Temperament und je begrenzter Ihr Wirken ist, desto greifbarer wird die Gottheit für uns.

    Es gibt drei Seins-Stufen der Mutter, die wir wahrnehmen können, wenn wir mit der Bewusstseinskraft, die uns und das Universum erhält, in Berührung kommen und einswerden: Transzendent ist Sie die ursprüngliche höchste göttliche Energie, die Shakti; Sie steht über den Welten und verbindet die Schöpfung mit dem ewig verborgenen Mysterium des Höchsten; universal ist Sie die kosmische große göttliche Energie, die Mahashakti; Sie erschafft all diese Wesen, beherrscht und durchdringt all diese Millionen Prozesse und Kräfte, unterstützt und geleitet sie; individuell verkörpert Sie die Macht dieser beiden unermesslicheren Weisen ihres Seins, macht sie uns lebendig, bringt sie uns nah und vermittelt zwischen der menschlichen Individualität und der göttlichen Natur.

    Die eine, die SHAKTI, die Mutter, die ursprüngliche transzendente Energie, steht über allen Welten und trägt in Ihrem ewigen Bewusstsein die Höchste Göttlichkeit. Nur Sie birgt in sich die absolute Macht und die unsagbare Gegenwart; Sie bringt die Wahrheiten, die offenbart werden sollen und die in Ihr sind oder die Sie ruft, aus dem Mysterium, in dem sie verborgen waren, herunter in das Licht Ihres unendlichen Bewusstseins und gibt Ihnen aus Ihrer Allmacht und Ihrem unbegrenzten Leben eine gültige Form und einen Körper im Weltall. Das Höchste ist als das ewig währende selige bewusste Sein, Sat-Chit-Ananda2, für immer in Ihr offenbar. Es wird durch Sie in den Welten offenbart, als das eine und duale Bewusstsein des Herrn und der Schöpferkraft, Ishvara-Shakti3, und als das duale Prinzip des inneren Zeugen und der handelnden Natur, Purusha-Prakriti4. Durch Sie ist das Höchste in den Welten, in den Sphären, in den Göttern und deren Energien verkörpert. Ihretwegen nahm es Gestalt an als all das, was ist, in den bekannten wie auch in unbekannten anderen Welten. Alles ist Ihr Spiel mit dem Höchsten; alles ist Ihre Offenbarung der Geheimnisse des Ewigen, der Wunder des Unendlichen. Alles ist Sie, denn alles ist Teil und Anteil der göttlichen Bewusstseinskraft. Nichts kann hier oder sonst wo bestehen, was Sie nicht bestimmt und das Höchste nicht gutgeheißen hat; nichts kann Gestalt annehmen, was Sie nicht, bewegt durch das Höchste, geschaut und – nachdem Sie es ausgesät hat in Ihrer schöpferischen Ananda – formt.

    Die Universale Mutter, die MAHASHAKTI, arbeitet aus, was immer Ihr vom Höchsten durch Ihr transzendentes Bewusstsein übermittelt wird und die Welten betritt, die Sie geschaffen hat; Ihre Gegenwart erfüllt und erhält diese kraft göttlichen Geistes und göttlicher allerhaltender Macht und Seligkeit, ohne die sie nicht existieren könnten.

    Das, was wir Natur oder Prakriti nennen, ist nur Ihr sichtbarster ausführender Aspekt; Sie ruft die Harmonie Ihrer Kräfte und Prozesse hervor und arrangiert sie, treibt die Naturabläufe an und bewegt sich – verborgen oder offenbar – in allem, was sichtbar oder erfahrbar ist oder ins Leben gerufen werden kann.

    Jedwede Welt ist nichts anderes als ein Spiel der Großen Mutter jenes betreffenden Weltensystems oder Universums, die dort als die kosmische Seele und Persönlichkeit der transzendenten Mutter sich befindet. Jedwede Welt stellt etwas dar, was Sie in ihrer Vision geschaut, in Ihr Herz der Schönheit und Macht aufgenommen und in Ihrer Seligkeit geschaffen hat.

    Aber es gibt viele Bereiche der Göttlichen Mutter, viele Abstufungen der Göttlichen Shakti. Auf dem Gipfel jener Offenbarung, der wir angehören, gibt es Welten unendlichen Daseins und Bewusstseins, unendlicher Kraft und Seligkeit, über denen die Mutter als die unverhüllte Macht thront. Alle Wesen leben und bewegen sich dort in unsäglicher Vollkommenheit und unwandelbarem Einklang, denn Sie trägt sie auf ewig sicher in Ihren Armen. Näher sind uns die Welten einer vollkommenen, supramentalen Schöpfung; dort ist die Mutter die supramentale Mahashakti, eine Macht von göttlich allwissendem Willen und allmächtigem Wissen, immer offenbar in Ihren unfehlbaren Werken und einfach vollkommen in jedem Prozess. Dort sind alle Regungen von der Wahrheit geprägt, alle Wesen Seelen, Kräfte und Verkörperungen des göttlichen Lichtes, alle Erlebnisse dort sind Fluten und Wogen und Ozeane einer intensiven und absoluten Seligkeit. Wir hier aber leben in den Welten der Unwissenheit, den Welten des Denkens, des Lebens und des Körpers, die bewusstseinsmäßig von ihrem Ursprung getrennt sind, Welten, unter denen diese Erde einen wichtigen Mittelpunkt darstellt, deren Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist. Doch trotz all ihrer Dunkelheit, all ihrem Kämpfen und ihrer Unvollkommenheit werden auch sie von der All-Mutter erhalten, und auch sie werden von der Mahashakti angetrieben und ihrem verborgenen Ziel zugeführt.

    Die Mutter als die Bewusstseinskraft, die Mahashakti, dieser dreifachen Welt der Unwissenheit steht auf einer Vermittlerebene zwischen dem supramentalen Licht, dem wahren Leben und der wahren Schöpfung, die hier herabgebracht werden müssen, und dieser aufsteigenden und abfallenden Hierarchie von Bewusstseins-Sphären, die wie eine doppelte Leiter in die völlige Unwissenheit der Materie hinab – und aus ihr wiederum durch das Aufblühen des Lebens, der Seele und des Denkens hinaufführt bis in die Unendlichkeit des Geistes.

    Alles, was in diesem Weltall sein und in der irdischen Evolution geschehen soll, bestimmt Sie durch das, was Sie sieht und fühlt und verströmt; Sie steht dort über den Göttern; all Ihre Mächte und Persönlichkeiten hat Sie einsatzbereit vor sich aufgestellt und sendet Ausstrahlungen von ihnen in diese niederen Welten, um einzugreifen, zu lenken, zu kämpfen und zu erobern, ihre Zyklen einzuleiten und in Gang zu halten und die Richtungen ihrer Kräfte im Großen wie im Kleinen festzulegen. Diese Emanationen stellen die vielen göttlichen Erscheinungsformen und Personifikationen dar, unter denen die Menschen die Göttliche Mutter durch die Jahrtausende unter verschiedenen Namen verehrt haben. Durch diese Mächte und Ihre Emanationen aber bereitet Sie auch den Geist und die Körper ihrer Vibhutis vor und gestaltet sie, genauso wie Sie den Geist und die Körper für die Vibhutis des Ishwara vorbereitet und formt, damit Sie in der physischen Welt und in der Verkleidung des menschlichen Bewusstseins einen Schimmer Ihrer Macht, Ihrer Eigenart und Gegenwart zu offenbaren vermag. Alle Szenen des irdischen Dramas sind wie ein Schauspiel von Ihr entworfen, ausgearbeitet und inszeniert mit Ihr selbst als verborgener Spielerin und den kosmischen Göttern als Ihren Mitspielern.

    Die Mutter lenkt nicht nur alles von oben her, sondern steigt sogar in diese mindere dreifache Welt hinab. Alle Dinge hier sind Sie selbst, sogar die Regungen der Unwissenheit, unpersönlich zwar und in verhüllter Macht, aber doch Ihre Schöpfungen, nur in verminderter Substanz; es sind Ihr Natur-Leib und Ihre Natur-Kraft; und alles hier existiert, weil Sie dem großen Opfer zugestimmt und die Seele und die Formen der Unwissenheit wie eine Maske angelegt hat, veranlasst durch das geheimnisvolle »Es werde« des Höchsten um etwas herauszuarbeiten, was im Bereich der Möglichkeiten des Unendlichen lag. Aber auch persönlich hat Sie sich herabgelassen, in diese Welt der Dunkelheit hinabzusteigen, um sie in das Licht zu führen, in diese Welt der Täuschungen und des Irrtums, um sie zur Wahrheit zu bekehren, in diesen Tod, um ihn in ein gottgleiches Leben zu verwandeln, in diesen Weltschmerz und seine hartnäckigen Sorgen und Leiden, um ihnen ein Ende zu bereiten in der verwandelnden Ekstase Ihrer sublimen Ananda.

    In Ihrer tiefen und großen Liebe zu Ihren Kindern hat Sie eingewilligt, sich den Mantel dieser Dunkelheit umzulegen, hat es auf sich genommen, den Angriffen und quälenden Einflüssen der Mächte der Finsternis und der Täuschungen standzuhalten, hat ertragen, durch die Tore der Geburt zu gehen, die ein Tod ist. Sie hat die Schläge und Schmerzen und Leiden der Schöpfung auf sich genommen, da es schien, dass die Welt allein auf

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