Der kleine Fürst 124 – Adelsroman: Der richtige Mann?
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Deine Eltern werden mich niemals akzeptieren, Charly«, sagte Klaus Hermann.
Prinzessin Charlotte von Thauern hörte es gern, wenn er sie so nannte. In ihrer Familie war diese Anrede tabu, dort wurden Abkürzungen von Namen überhaupt nicht geschätzt. Ihre Eltern bestanden darauf, sie ›Charlotte‹ zu nennen, und sie hörten es gar nicht gern, wenn Freunde oder Verwandte diesem Wunsch nicht entsprachen. Klaus kümmerte sich nicht um solche Vorschriften, das war es unter anderem, was ihr so an ihm gefiel.
»Es wird schwierig«, gab sie zu. »Aber was wollen sie machen? Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter. Sie werden es akzeptieren müssen, dass ich mich in dich verliebt habe.«
»Erstens bürgerlich«, sagte er, während er ihr zärtlich eine Strähne ihrer glänzenden dunklen Haare aus dem Gesicht strich, »und dann auch noch ohne Vermögen. Das ist zu viel, schätze ich.« Ernsthaft beunruhigt wirkte er dennoch nicht.
Sie küsste ihn. Seit einem halben Jahr waren sie ein Paar, und bis jetzt war es ihr gelungen, diese Beziehung geheim zu halten. Nur ihre beste Freundin Sonia von Kehlburg war eingeweiht, niemand sonst.
»Nicht hier, Charly«, sagte Klaus, während er sie behutsam von sich schob. »Es wäre dumm, wenn uns zufällig jemand sähe, das würde die Sache für uns nicht besser machen. Ich denke, wir sollten lieber vorsichtig sein.«
Sie nickte, er hatte ja Recht. Es war ein glücklicher Zufall gewesen, dass sie beide eine Einladung für diesen Ball auf Schloss Loberg erhalten hatten, getrennt natürlich. Klaus war in Begleitung eines adeligen Freundes hier, der ihm einen Gefallen hatte tun wollen.
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Der kleine Fürst 124 – Adelsroman - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 124 –
Der richtige Mann?
Viola Maybach
»Deine Eltern werden mich niemals akzeptieren, Charly«, sagte Klaus Hermann.
Prinzessin Charlotte von Thauern hörte es gern, wenn er sie so nannte. In ihrer Familie war diese Anrede tabu, dort wurden Abkürzungen von Namen überhaupt nicht geschätzt. Ihre Eltern bestanden darauf, sie ›Charlotte‹ zu nennen, und sie hörten es gar nicht gern, wenn Freunde oder Verwandte diesem Wunsch nicht entsprachen. Klaus kümmerte sich nicht um solche Vorschriften, das war es unter anderem, was ihr so an ihm gefiel.
»Es wird schwierig«, gab sie zu. »Aber was wollen sie machen? Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter. Sie werden es akzeptieren müssen, dass ich mich in dich verliebt habe.«
»Erstens bürgerlich«, sagte er, während er ihr zärtlich eine Strähne ihrer glänzenden dunklen Haare aus dem Gesicht strich, »und dann auch noch ohne Vermögen. Das ist zu viel, schätze ich.« Ernsthaft beunruhigt wirkte er dennoch nicht.
Sie küsste ihn. Seit einem halben Jahr waren sie ein Paar, und bis jetzt war es ihr gelungen, diese Beziehung geheim zu halten. Nur ihre beste Freundin Sonia von Kehlburg war eingeweiht, niemand sonst.
»Nicht hier, Charly«, sagte Klaus, während er sie behutsam von sich schob. »Es wäre dumm, wenn uns zufällig jemand sähe, das würde die Sache für uns nicht besser machen. Ich denke, wir sollten lieber vorsichtig sein.«
Sie nickte, er hatte ja Recht. Es war ein glücklicher Zufall gewesen, dass sie beide eine Einladung für diesen Ball auf Schloss Loberg erhalten hatten, getrennt natürlich. Klaus war in Begleitung eines adeligen Freundes hier, der ihm einen Gefallen hatte tun wollen. Von Klaus’ Beziehung zu Charlotte ahnte er nichts. Er hatte gesagt: »Du interessierst dich doch immer so für den Adel, wenn du willst, kannst du mich auf einen Ball begleiten.« Klaus hatte selbstverständlich ohne zu zögern zugesagt.
Charlotte war mit ihren Eltern gekommen, die nicht ahnten, wer der athletisch wirkende große Blonde war, mit dem ihre Tochter zweimal tanzte. Als sie sich erkundigten und seinen Namen erfuhren, erlosch ihr Interesse sofort, und sie fragten nicht weiter nach.
Die Familie Thauern war schon immer konservativ gewesen und darauf bedacht, die Jahrhunderte alte Tradition des Hauses aufrechtzuerhalten. Das war in den letzten Jahren schwieriger geworden, denn es fehlte an frischem Geld, und so zehrten die Thauerns hauptsächlich vom Glanz früherer Zeiten. Die Gegenwart sah nicht mehr rosig aus, das einstmals riesige Vermögen war geschrumpft. Trotz dieser Sorgen kamen Beziehungen zu Bürgerlichen natürlich nicht infrage, selbst wenn sie reich gewesen wären.
Charlotte und Klaus hatten sich mit Blicken verständigt und den Ballsaal vor einigen Minuten getrennt verlassen, um sich in einem abgelegenen Salon des Schlosses zu treffen.
»Ich gehe zurück in den Saal«, sagte Charlotte jetzt. »Warte ein bisschen, bis du nachkommst, ja? Wir sehen uns dann morgen.«
»Ich freue mich schon darauf.«
Noch ein letzter Kuss, dann eilte Charlotte, die in ihrem zartblauen Ballkleid bezaubernd aussah, davon. Im Ballsaal mischte sie sich unauffällig wieder unter die Gäste und war froh, als sie gleich zum Tanzen aufgefordert wurde, denn sie bemerkte die suchenden Blicke ihrer Mutter, die sie offenbar schon vermisst hatte.
Sie kannte den Mann nicht, mit dem sie tanzte, obwohl sie sich erinnerte, dass er ihr seinen Namen gesagt hatte. Aber sie war in Gedanken noch bei Klaus und seinen Zärtlichkeiten. Wenig später sah sie ihn ebenfalls in den Saal zurückkehren. Für einen kurzen Moment sahen sie einander an, tauschten ein winziges verschwörerisches Lächeln, dann verneigte er sich vor der Gastgeberin und bat sie um diesen Tanz.
Wie gut er aussah! Sie sehnte sich nach seinen starken Armen, seinen Küssen, seinen Liebkosungen, aber bis morgen würde sie sich gedulden müssen.
Als die Musik endete, fragte ihr Tanzpartner sie etwas, aber da sie in Gedanken noch immer bei Klaus war, entging ihr der Sinn seiner Frage. Zum ersten Mal sah sie ihn an. Er war ein großer Dunkelhaariger, der bestimmt acht bis zehn Jahre älter war als sie, also mindestens dreißig, in ihren Augen uralt. Aber ein ausgezeichneter Tänzer war er, das musste sie zugestehen. Außerdem duftete er angenehm zurückhaltend nach einem herben Rasierwasser, und sie sah, dass er kluge Augen hatte, mit denen er jetzt lächelnd auf sie heruntersah.
»Wie bitte?«, fragte sie, als er nicht aufhörte, sie fragend anzusehen.
»Ich fragte, ob Sie noch weiter tanzen möchten.« Die Stimme war auch nicht schlecht, ziemlich dunkel, ein wenig heiser klingend. Unter anderen Umständen hätte sie ihn vielleicht interessant gefunden, trotz seines Alters.
»Nein, bitte bringen Sie mich zu meinem Tisch zurück.«
Er deutete eine leichte Verbeugung an, und sie hatte das Gefühl, dass er sich insgeheim amüsierte. Darüber ärgerte sie sich. Machte er sich etwa lustig über sie? Aber als sie an ihrem Tisch angelangt waren, sah er ganz ernst aus. Mit einer höflichen Verbeugung zog er sich zurück.
Sie suchte Klaus mit den Augen und sah ihn schließlich an einer der schlanken Säulen stehen, die den Eingang zum Ballsaal einrahmten. Er scherzte mit einer schönen Rothaarigen, die offenbar ganz hingerissen von ihm war. Charlotte verspürte einen Stich der Eifersucht, schalt sich jedoch sofort dafür. Er verhielt sich ausgesprochen vernünftig, schließlich hatten sie beschlossen, keinerlei Aufsehen zu erregen.
Trotzdem ertappte sie sich dabei, wie ihr Blick immer wieder zu Klaus und der Rothaarigen hinüberwanderte. Musste er denn so lange mit einer einzigen Frau flirten? Das sah ja fast so aus, als bereitete es ihm Vergnügen!
Schließlich wurde sie von einer guten Bekannten erlöst: Baronin Sofia von Kant kam auf sie zu und begrüßte sie herzlich. »Wie schön, dass wir uns hier treffen, Charlotte. Du versprichst uns schon so lange einen Besuch auf Sternberg, aber ich fürchte, wir werden auch weiterhin darauf warten müssen.«
»Du weißt, wie gerne ich immer bei euch gewesen bin, Sofia, aber in letzter Zeit … Ich weiß auch nicht, irgendwie ist immer so viel zu tun, dass ich nicht einmal das schaffe, was ich unbedingt schaffen muss.«
»Du arbeitest vielleicht einfach zu viel?«, fragte die Baronin. Sie war eine hübsche Blondine von Anfang Vierzig, doch da sie sehr lebhaft war und sich für alles, was um sie herum vor sich ging, interessierte, wirkte sie deutlich jünger.
Charlotte studierte Tiermedizin, wogegen sich ihre Eltern lange Zeit gesträubt hatten. Sie fanden, dass Tierärztin kein angemessener Beruf für ihre einzige Tochter war. Lieber hätten sie sie in einer Bank oder einer Vermögensberatungsfirma gesehen, aber Charlotte hatte nicht mit sich reden lassen und sich letzten Endes durchgesetzt.
»Das Studium ist schon anstrengend«, gab Charlotte zu, »aber meine Wahl war richtig, Sofia, und ich glaube, allmählich sehen das auch meine Eltern ein. Jedenfalls versuchen sie nicht mehr, mir einen anderen Beruf schmackhaft zu machen. Und wie geht es euch?«
»Gut, wir können nicht klagen. Wir sind alle