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Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman: Liebe meines Lebens
Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman: Liebe meines Lebens
Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman: Liebe meines Lebens
Ebook108 pages1 hour

Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman: Liebe meines Lebens

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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor.

Den Schraubenzieher noch in der Hand, schob sich Lena unter dem alten, rostigen Traktor hervor. Sie richtete sich halb auf und strich sich mit dem Arm ein paar zerzauste blonde Strähnen aus der Stirn. Hallo, Papa! Da bist' ja wieder! Das ist aber schnell gegangen. Was hat Dr. Wiesinger denn gesagt?"
Statt einer Antwort schüttelte Martin Leitner missbilligend den Kopf. "Mein Gott, Madl! Wie schaust du denn aus! Dein Overall, deine Hände, dein Gesicht… alles Schwarz! Und dein Kopftuch auch. Jetzt hätt bloß noch gefehlt, dass du mit offenen Haaren unter den Traktor gekrochen wärst!" Ein weiteres Kopfschütteln folgte. "Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, den Traktor zu reparieren?"
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateDec 27, 2016
ISBN9783740912598
Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman: Liebe meines Lebens

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    Der Bergpfarrer 411 – Heimatroman - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer 411 – Liebe meines Lebens

    Der Bergpfarrer –411–

    Liebe meines Lebens

    Roman von Toni Waidacher

    Den Schraubenzieher noch in der Hand, schob sich Lena unter dem alten, rostigen Traktor hervor. Sie richtete sich halb auf und strich sich mit dem Arm ein paar zerzauste blonde Strähnen aus der Stirn.

    »Hallo, Papa! Da bist' ja wieder! Das ist aber schnell gegangen. Was hat Dr. Wiesinger denn gesagt?«

    Statt einer Antwort schüttelte Martin Leitner missbilligend den Kopf. »Mein Gott, Madl! Wie schaust du denn aus! Dein Overall, deine Hände, dein Gesicht… alles Schwarz! Und dein Kopftuch auch. Jetzt hätt bloß noch gefehlt, dass du mit offenen Haaren unter den Traktor gekrochen wärst!« Ein weiteres Kopfschütteln folgte. »Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, den Traktor zu reparieren?«

    Lena Leitner schaute ihren Vater verständnislos an. »Du weißt doch selber, dass er andauernd schlapp macht, Papa. Und dass wir ihn für die Ernte dringend brauchen.«

    »Ja, schon. Aber du hättest ihn halt zum Hanninger in die Werkstatt fahren müssen!«

    »Wie denn?«, gab Lena leicht genervt zurück. »Diesmal ist mir das Vehikel gar net erst angesprungen.«

    »Soso. Und da hast du dich kurzerhand selber ans Werk gemacht. Und hast dir gedacht, wenn du ein paar Schrauben locker machst, spurtet unser alter Traktor wieder los wie Schmidts Katze. Lena! Also wirklich!« Martin Leitner wandte sich ab. Schlurfenden Schrittes ging er auf das Haus zu.

    »Papa, ich hab dich vorhin gefragt, was der Doktor gesagt hat!« Mit einem Satz war Lena auf den Beinen und lief ihrem Vater hinterher.

    »Nix hat er gesagt«, erwiderte Martin Leitner mürrisch.

    »Was heißt da nix? Jetzt lass dir doch net jedes Wort aus der Nase ziehen, Papa! Hat Dr. Wiesinger herausgefunden, was dir fehlt?«

    »Die Haustür hast auch wieder sperrangelweit offen stehen lassen«, moserte der Leitner-Bauer. »Während du unter dem Traktor herum gespielt hast, hätte ein Einbrecher gut und gern das ganze Haus ausräumen können. Dann wären wir jetzt bettelarme Leute.«

    »Es ist helllichter Tag, Papa. Und wir sind hier in St. Johann. Net in der Bronx oder was weiß ich, wo.«

    »Ja, ja, um eine freche Antwort bist du nie verlegen. Aber dich ein bissel schön machen und ein bissel lieb und nett und freundlich sein, das bringst net fertig. Mich wundert’s sowieso, dass der Brunner-Tobias net längst genug von dir hat.« Ächzend streifte Martin Leitner im Hausflur seine groben Schuhe von den Füßen und ging auf Strumpfsocken weiter in die Küche. »Jeder andere an seiner Stelle würde keinen Blick mehr an dich verschwenden.«

    Lena schluckte die Antwort hinunter, die ihr auf der Zunge lag. »Wir reden jetzt net vom Brunner-Tobias, Papa. Und auch net von mir. Sondern von dir und von dem, was der Doktor gesagt hat.«

    »Nix. Dr. Wiesinger hat gesagt, dass er nix gefunden hat. Cholesterin, Blutzucker, Nierenwerte, Leberwerte… alles im grünen Bereich. EKG, Belastungs-EKG und Herzultraschall… vollkommen in Ordnung. Bandscheibenvorfall hab ich auch keinen. Und meine Knie haben zwar leichte Verschleißerscheinungen, aber Dr. Wiesinger hat gemeint, das sei, wenn jemand von Jugend an körperlich hart gearbeitet hat, mit Ende fünfzig völlig normal.«

    »Aha. Und warum hast du in der Nacht immer Herzrasen und bekommst kaum Luft, wenn du angeblich so gesund bist? Und warum tut dir dauernd dein Rücken weh? Und warum kannst du manchmal fast net gehen, weil du solche Schmerzen in den Knien hast?«

    Der Leitner-Bauer zuckte die Schultern. »Das musst net mich fragen, sondern den Dr. Wiesinger«, antwortete er nicht eben freundlich, während er zum Herd ging und das Bratrohr öffnete. »Ah, da brutzelt ein Schweinshaxerl«, freute er sich. Einen Augenblick lang war er aufgeräumt und guter Laune, setzte aber schon im nächsten Moment wieder seine kritische Miene auf. »Hast es auch schön mit Salz und Pfeffer, Knoblauch und Kümmel eingerieben? Und ausgiebig Dunkelbier darüber geschüttet? Oder hast bloß den ganzen Vormittag an dem vermaledeiten Traktor herum gemacht und das Haxerl allein vor sich hinschmoren lassen?«

    Als Lena stumm blieb, nahm Martin Leitner sich einen Löffel aus der Tischschublade, tauchte ihn in die Soße und kostete. »Gar net schlecht«, murmelte er anerkennend, holte sich ein Messer und schnitt sich ein Stück von der Kruste ab. »Wirklich net schlecht, Madl. So ein leckeres Schweinshaxerl würd dem Tobias auch schmecken. Da bin ich mir ganz sicher.«

    Lena holte Teller und Besteck aus dem Küchenbüffet und deckte den Tisch.

    »Und wie soll’s jetzt mit deiner Gesundheit weitergehen, Papa?«, bohrte sie nach. »Hat dir Dr. Wiesinger wenigstens ein Medikament verschrieben?«

    Martin Leitner kaute an einem neuen Stück Kruste. »Net direkt«, mümmelte er. »Er hat gemeint, ich soll mich erst einmal ganz genau durchchecken lassen. Stationär. Droben im Klinikum auf der Nonnenhöhe.«

    Lena griff sich die Platte mit der Schweinshaxe, stellte sie auf eine feuerfeste Unterlage und begann mit geschickten Händen, das Fleisch vom Knochen zu lösen und zwei Portionen anzurichten. »Scheint mir ein brauchbarer Vorschlag zu sein.«

    »Was? Brauchbar? Dass ich net lach!«

    »Also keine stationäre Untersuchung?«, fragte Lena und schüttelte verständnislos den Kopf.

    »Nein, natürlich net! Sowas kommt gar net in Frage. Das hab ich auch dem Wiesinger gesagt.«

    »Aha. Und… und warum willst du dich partout net auf der ›Nonnenhöhe‹ durchchecken lassen? Ich meine, dir liegt doch daran, deine Beschwerden loszuwerden, Papa. Je eher, desto besser. Und wenn dafür ein Aufenthalt in der Klinik eben nötig ist…«

    »Wochenlang in der Klinik! Und auf dem Hof geht alles drunter und drüber, während ich droben auf der ›Nonnenhöhe‹ untätig im Bett herumliege!«

    Lenas Augenlider verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Ich kann mich sehr wohl um den Hof kümmern. Und das weißt du auch.«

    Der Leitner-Bauer winkte ab. »Ich weiß vor allem, dass du ein Madl bist. Und ein Madl ist mit einem Hof von der Größe des Leitnerhofs überfordert.«

    »Ein Madl ist net dümmer als ein Bursch. Und kann die gleiche Arbeit verrichten«, verteidigte sich Lena. »Und außerdem ist‘s ja net für die Ewigkeit. Sondern nur für die Dauer deiner Untersuchung. Also bestimmt net länger als für eine Woche.«

    »Ich hab aber nein gesagt. Und nein heißt nein. Du allein auf dem Hof, Lena, das kommt überhaupt net in Frage. Net einmal für einen einzigen Tag lass ich dich hier allein die Verantwortung übernehmen«, beharrte der Leitner-Bauer störrisch. »Wenn du willst, dass ich mich auf der ›Nonnenhöhe‹ untersuchen lasse, heirate den Brunner-Tobias. Dann kann ich mich beruhigt ins Krankenhaus legen. Beim Tobias ist der Hof in den besten Händen. Einen tüchtigeren Bauern als den Tobias gibt es gar net.«

    »Papa! Das ist Erpressung, weißt du das? Und was die Qualitäten vom Tobias als Bauer betrifft…«

    »Nein, das ist keine Erpressung, Madl. Das ist vernünftiges Denken. Aber vernünftiges Denken ist dir leider vollkommen fremd«, fiel Martin­ Leitner seiner Tochter ins Wort.

    Lena häufte zum Fleisch noch einen Schöpflöffel Sauerkraut und zwei Semmelknödel auf den Teller ihres Vaters. Dann schob sie ihm seine Mittagsmahlzeit hin. »Und wenn ich den Tobias net mag? Ich meine, wenn ich ihn bloß als Freund und Nachbarn mag und net zum Heiraten?«

    Martin Leitner zerteilte die beiden Semmelknödel in mundgerechte Bissen, die er mit der Gabel in die Soße drückte, damit sie sich vollsaugen konnten. »Wo ist denn da der Unterschied?«, knurrte er. »Freundschaft ist ein fruchtbarer Boden, auf dem die Liebe wachsen und gedeihen kann.«

    Lena stieß zischend die Luft aus. »War das bei dir und der Mama auch so? Ich meine, ist eure Liebe erst mit der Zeit entstanden?«

    Der Leitner-Bauer runzelte die Stirn. »Was ist denn das für eine dumme Frage?«, wich er

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