Maria Woodworth-Etter: Zeichen und Wunder in der Kraft des Heiligen Geistes
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About this ebook
Maria suchte stets, das Evangelium lebendig und greifbar werden zu lassen. Oftmals liefen ihr die Tränen übers Gesicht, während sie die Zuhörer bat, zu Jesus zu kommen. Sie predigte ein sehr einfaches Evangelium, gab sich Gott vollkommen hin und erlebte unzählige Zeichen und Wunder.
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Book preview
Maria Woodworth-Etter - Bernhard Koch
Bernhard Koch (Hrsg.)
Maria Woodworth-Etter
Zeichen und Wunder in der Kraft des Heiligen Geistes
© 2016
Alle Rechte vorbehalten.
ReformaZion Media
Braasstraße 30
D – 31737 Rinteln
Fon (05751) 97 17 0
Fax (05751) 97 17 17
info@reformazion.de
www.reformazion.de
E-Book Distribution: XinXii
www.xinxii.com
logo_xinxii1. Auflage, Oktober 2016
ISBN 978-3-938972-58-8 (Taschenbuch)
ISBN 978-3-938972-59-5 (E-book)
Die Bibelstellen sind in der Regel der Schlachterbibel 2000 entnommen:
Bibeltext der Schlachter, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft.
Inhalt
Zum vorliegenden Buch
1. Morgenröte des Lebens
2. Gottes Ruf
3. Vorbereitung
4. Im Dienst des Herrn
5. Die Gabe Gottes ist das ewige Leben
6. Wer will mich abhalten?
7. Die Gaben des Geistes
8. In Muscatine
9. Heilungen
10. Zeichen und Wunder in Dallas
11. Eine Katastrophe wird kommen
12. Trennung vom Ehemann
13. Der Glaube an die Verheißungen
14. Visionen in der Heiligen Schrift
15. Visionen von der Wiederkunft Christi
16. Göttliche Heilung – Fragen und Antworten
17. Gaben für die Menschen
18. Konferenz in Long Hill
19. Bericht über die Konferenz in Long Hill
20. Ratschläge für die Verkündiger des Evangeliums
21. Ein Anzeichen der Wiederkunft Christi
22. Außerordentliche Wirkungen des Heiligen Geistes
23. Prüft die Geister!
24. Verschiedene Zeugnisse
25. Die große Ernte
26. Was in einhundert Jahren geschehen wird
27. Begegnungen mit einflussreichen Persönlichkeiten
28. Letzte Tage – Heimgang
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Zum vorliegenden Buch
Das vorliegende Buch über Gottes Handeln durch Maria Woodworth-Etter ist eine Kurzfassung ihres 1916 in den USA erschienenen Buches „Zeichen und Wunder. Diese gekürzte Ausgabe des amerikanischen Werkes wurde 1918 in London veröffentlicht und erschien 1920 in französischer Übersetzung, welche als Grundlage für eine deutsche Ausgabe diente und 1943 vom „Verein für entschiedenes Christentum
, Basel, dem deutschsprachigem Raum zugänglich gemacht wurde.
Einige wichtige Ergänzungen zum Leben und Wirken von Maria Woodworth-Etter wurden vom Herausgeber der vorliegenden Schrift hinzugefügt und deren Quellen besonders gekennzeichnet.
Um den Text nach heutigem Sprachverständnis besser lesen zu können, sind geringe textliche Veränderungen vorgenommen worden, jedoch wurde der Sinn der Berichte nicht verändert.
1. Morgenröte des Lebens
Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen. (Matthäus 18:3)
Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Denn warum wollt ihr sterben? (Hesekiel 18:31)
Und das ganze Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes; die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten verwarfen den Ratschluss Gottes, sich selbst zum Schaden, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen. (Lukas 7:29+30)
Maria Woodworth-Etter berichtet: „Ich bin die vierte Tochter von Samuel und Mathilde Underwood und wurde am 22. Juli 1844 in New-Lisbon im Staate Ohio geboren. Meine Eltern waren nicht gläubig und daher wuchs ich ohne den für die frühe Kindheit so wichtigen christlichen Unterricht auf.
Der Tod meines Vaters war der erste große Schmerz meines Lebens. Er war ein intelligenter, tatkräftiger Mann, jedoch dem Alkohol ergeben. Daheim wusste er sich zu beherrschen, aber auswärts wurde er immer wieder ein Opfer seiner Leidenschaft. Sobald sich die Gelegenheit bot trank er, sodass er nicht nur sein ganzes Geld dafür verwendete, sondern sogar auch seine Kleider versetzte, um weiter trinken zu können.
Nach seinem plötzlichen Tod standen wir ohne jegliche Mittel allein in der Welt. Ja, ich bin die Tochter eines Trinkers, und es blieben mir die schlimmsten Erfahrungen eines Alkoholikerkindes nicht erspart. Bisher verschwieg ich diese Tatsache in der Öffentlichkeit, aber es scheint mir wichtig, sie jetzt mitzuteilen, „damit sich vor Gott kein Fleisch rühme" und man erkennt, das mir anvertraute Werk wurde allein durch Gottes Geist und nicht durch Menschenweisheit gewirkt.
Meine Mutter stand nun als Witwe mit acht minderjährigen Kindern da, und das Ringen um unser Auskommen begann. Entschlossen nahm sie eine Arbeit an. Wir älteren Schwestern wurden in fremden Familien untergebracht, um etwas dazu zu verdienen. Ich war schüchtern und litt schwer unter den fremden Menschen. Dazu schmerzte es mich sehr, vorzeitig die Schule verlassen zu müssen; so kann man leicht begreifen, dass ich oft unter Tränen einschlief. Um die Lücken in meiner Schulbildung etwas auszufüllen, behielt ich die Schulbücher in der Küche bei mir und versuchte meine Kenntnisse während der Arbeit zu erweitern.
Es war mir nicht möglich, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen. Mit dreizehn Jahren nahm ich an einer Versammlung teil, und die ergreifende Schilderung der Leiden unseres Erlösers erfüllte mein Herz mit Liebe zu ihm. Ich war tief bewegt, und obwohl ich im hinteren Bereich des Saales saß, folgte ich als erste der Aufforderung, sich Jesus Christus, dem Heiland, zu übergeben.
Der Prediger, welcher die Versammlung leitete, war erfreut über meine Entscheidung. Ach, hätte er im Voraus den Schleier der Zukunft heben und einen Blick auf das Werk tun können, das mein Herr und Meister mir anvertraute, wie viel mehr hätte es ihn gefreut, das arme Waisenkind zu Jesus zu führen.
Bald darauf wurde ich getauft; in dem Augenblick, als ich in das Wasser des Flusses eintauchte, umflutete mich ein Lichtglanz und mein Inneres erfuhr eine völlige Umwandlung.
Von diesem Tag an begann ein neues Leben für mich – ein Leben, angefüllt mit dem Frieden und der Freude in meinem Erlöser. Hochbeglückt über meine Lebenswendung sang und pries ich Gott den ganzen Tag. Ich besuchte nie mehr einen Vergnügungsort; aber so oft es möglich war, nahm ich an allen sonntäglichen Versammlungen teil und auch in solchen während der Woche.
Der Wunsch, mehr zu lernen, beherrschte mich jetzt mehr als je zuvor; ich wollte fähig werden, mich nützlich im Weinberg meines Herrn zu erweisen. Kurz nach meiner Bekehrung richtete Gott einen direkten Ruf an mich, den verlorenen Schafen an den Wegen und Hecken nachzugehen. Wie einst Maria, die Mutter Jesu, behielt ich Gottes Ruf verborgen in meinem Herzen und wagte niemandem etwas zu sagen. In der Gemeinde, der ich angehörte, glaubte niemand an die Berufung einer Frau zum göttlichen Dienst und wenn ich davon gesprochen hätte, hätte kein Mensch mich verstanden."
In seiner Maria Woodworth-Etter Biographie erwähnt Roberts Liardon, dass sich Maria, um ihrer Berufung nachkommen zu können, entschlossen habe, einen Missionar zu heiraten. Zudem plante sie ihre Weiterbildung und in Vorbereitung auf ihren Dienst, später eine anerkannte Universität zu besuchen. Doch zu der Zeit brach ein schweres Unglück über die Familie herein, als ihr Vater unerwartet starb. Er arbeitete auf dem Feld und wurde von einem Blitz getroffen. Durch diesen Zwischenfall nahm ihr Leben einen ganz anderen Verlauf. Ihre Vorbereitungen für den Dienst im Reich Gottes wurden völlig über den Haufen geworfen. Sie fühlte sich verpflichtet, ihrer Mutter bei der Unterstützung ihrer Familie zu helfen. In dieser Situation entschied sie sich für ein „normales", christliches Leben.¹
Maria berichtet, dass sie nach einiger Zeit heiratete und mit ihrem Mann aufs Land zog: „Wir waren weit entfernt von jeder gottesdienstlichen Versammlung und hatten keine Verbindung mit Gotteskindern. Wir bewirtschafteten eine Farm, doch all unsere Mühe war vergeblich und der Ertrag nur gering. Schwere Versuchungen und Prüfungen blieben nicht aus.
Der erste von meinen Knaben, ein Kind mit blauen Augen, wurde uns nach kurzer Zeit entrissen. Ein Jahr später starb auch unser kleiner Alfred; der Schmerz erfasste mich so sehr, dass ich mehrere Wochen zwischen Leben und Tod schwebte. In dieser Zeit bekehrte sich mein siebenjähriges Töchterchen Georgie. Welch ein Trost war das für mich! Wie viele gesegnete Stunden verlebten wir zusammen, indem wir uns über die ewigen Wohnungen unterhielten, wo die beiden Brüderchen von Georgie weilten! Ich ahnte nicht, dass auch sie mich bald verlassen würde. Kurze Zeit darauf wurde sie von einer schrecklichen Krankheit ergriffen und litt während acht Monaten unter großen Schmerzen. Sie meinte, das sei eine gute Schule für sie, und nie kam ein Wort der Klage über ihre Lippen. Sie las immer wieder die Leidensgeschichte Jesu und erzählte allen Besuchern von ihm.
Georgie ließ sich von ihren Freundinnen aus der Sonntagsschule besuchen und erinnerte sie, dass es im Himmel ein Wiedersehen geben würde. Bereits einige Wochen vor ihrem Tod lag Himmelsglanz auf ihrem Angesicht.
„O Mama!, sagte sie, „versprich mir, mich im Himmel wieder zu treffen, ich kann sonst nicht sterben.
„Durch Gottes Gnade wird es geschehen, Georgie", antwortete ich.
„Jetzt bin ich bereit", war ihre Antwort. Sie verteilte noch ihre kleinen Schätze und übergab mir ihr Neues Testament.
Wir hörten sie oft den Vers wiederholen:
Ich komme jetzt zu dir;
O Herr, sei du mir nah.
Und wasche mich in deinem Blut,
das floss auf Golgatha!
Kurz vor ihrem Tod hob sie die Augen zum Himmel und rief mir zu: „Mama, ich sehe Jesus und die Engel, ich sehe meine kleinen Brüder, sie kommen mir entgegen." Triumphierend wurde sie in die ewigen Hütten getragen.²
1 Vgl. Liardon, Roberts: „Gottes Generäle", Adullam Verlag, Grasbrunn, 1. Auflage, 1998, S. 47+48.
2 Anmerkung des Übersetzers: Da in dieser Zusammenfassung die Namen häufig wechseln, mal von Frau Woodworth und dann wieder von Frau Etter die Rede ist