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Meine Schuld 3 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 3 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 3 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Ebook159 pages1 hour

Meine Schuld 3 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret

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About this ebook

Meine Schuld Nr. 3

Alle 14 Tage neu!

Diese Storys gehen wirklich jedem unter die Haut!

Viele packende Erlebnisse und berührende Familiendramen,
spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Menschen wie du und ich berichten schonungslos offen und direkt aus ihrem Alltag. Kein Thema ist tabu!

Geschichte 1:
Verzweifelte Frauen

"Ich weiß, ich bin nicht schuld an seinem Tod. Trotzdem machte ich mir Vorwürfe."
Auch neun Monate nach der Selbsttötung meines Mannes kann ich es immer noch nicht begreifen. Hätte ich seinen Tod verhindern können?
Ich verstehe es immer noch nicht. Wir hatten es doch so gut! Unsere Kinder Manuel und Kim waren wohlgeraten. Beide hatten ihre Ausbildung beendet, und Manuel ist mit seiner Freundin in eine eigene Wohnung gezogen. Kim wollte sich ihr Geld sparen und fragte uns, ob wir etwas dagegen hätten, wenn sie noch eine Weile bei uns wohnte.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJan 10, 2017
ISBN9783740913809
Meine Schuld 3 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret

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    Book preview

    Meine Schuld 3 – Romanzeitschrift - Martin Kelter Verlag

    Meine Schuld 3 – Was Frauen Berichten: Schonungslos - Indiskret

    Inhalt

    Geschichte 1

    Geschichte 2

    Geschichte 3

    Geschichte 4

    Geschichte 5

    Geschichte 6

    Geschichte 7

    Geschichte 8

    Geschichte 9

    Geschichte 10

    Geschichte 11

    Geschichte 12

    Meine Schuld –3–

    Was Frauen Berichten: Schonungslos - Indiskret

    Roman von Diverse Autoren

    Geschichte 1

    Verzweifelte Frauen

    Roman von Ellen K.

    »Ich weiß, ich bin nicht schuld an seinem Tod. Trotzdem machte ich mir Vorwürfe.«

    Auch neun Monate nach der Selbsttötung meines Mannes kann ich es immer noch nicht begreifen. Hätte ich seinen Tod verhindern können?

    Ich verstehe es immer noch nicht. Wir hatten es doch so gut! Unsere Kinder Manuel und Kim waren wohlgeraten. Beide hatten ihre Ausbildung beendet, und Manuel ist mit seiner Freundin in eine eigene Wohnung gezogen. Kim wollte sich ihr Geld sparen und fragte uns, ob wir etwas dagegen hätten, wenn sie noch eine Weile bei uns wohnte.

    Natürlich konnte sie. Wenn das Haus plötzlich zu ruhig wurde, hätten wir auch ein Problem damit. Frank hing sowieso sehr an Kim und verwöhnte sie nach Strich und Faden. Sie war ein richtiges Papa-Kind.

    Vor fast zwanzig Jahren sind wir in diese Kleinstadt gezogen, haben mit finanzieller Unterstützung von Franks Eltern unser Wunsch-Haus bauen können. Als dann noch die Kinder kamen, war unser Glück nahezu perfekt.

    Franks Vater war Abteilungsleiter in der hiesigen Bank, und durch ihn bekam Frank auch seine Anstellung.

    Mittlerweile war Frank schon seit vielen Jahren Teamleiter, verdiente gutes Geld, und uns ging es richtig gut. Zweimal im Jahr fuhren wir in den Urlaub, besuchten oft Konzerte und hatten einen wunderbaren Freundeskreis.

    Meine Schwiegereltern, mit denen ich mich sehr gut verstand, sind innerhalb von nur zwei Jahren verstorben. Das liegt nun auch schon fast sieben Jahre zurück. Für Frank war das besonders schlimm, denn er hing sehr an seinen Eltern. Er war das einzige Kind, und sie haben stets alles für ihn getan. Umgekehrt war es ebenso.

    Nur langsam fand Frank in den Alltag zurück. Schon damals merkte ich, dass Frank sich in Krisensituationen zurückzog, statt sie mit mir zu besprechen. Ich spürte, wie er litt, doch ich kam nicht an ihn heran. In meinem Kopf geisterte das Wort Depression, doch ich hütete mich, es in Gegenwart von Frank auszusprechen.

    Irgendwann, nach nicht gezählten Monaten, fand Frank wieder zur Normalität zurück. Ich verdrängte natürlich sofort meine Sorgen, meine Gedanken, und bald hatte ich sie auch schon vergessen. Zu sehr nahm uns das Alltägliche in Anspruch: die Kinder, die Arbeit, die Schule.

    Mein Frank war ein guter Ehemann und Vater. Er kümmerte sich sehr um die Kinder, war immer offen für ihre Nöte. Und wir zwei führten eine gute und harmonische Ehe. Wir genossen es, gemeinsam zu wandern, denn das war unsere große Leidenschaft. Fast jedes Wochenende waren wir unterwegs. Anfangs mit den Kindern, später weigerten sie sich jedoch mitzukommen.

    »Das ist uns zu anstrengend«, maulten sie irgendwann, »wir wollen lieber abhängen bei dem ganzen Schul-stress.«

    Und ehrlich gesagt, war uns das sehr recht. Denn nun brauchten wir auf die beiden keine Rücksicht mehr zu nehmen und genossen unsere neue kleine Freiheit.

    Vor knapp zwei Jahren erfolgte in der Bank eine Umstrukturierung, die jedem Mitarbeiter enorm viel abverlangte. Zusätzliche Arbeiten mussten übernommen werden, Mitarbeiter, die ausschieden, wurden nicht mehr ersetzt. Der Service für die Kunden wurde ganz groß geschrieben, ohne dass die erforderlichen personellen Ressourcen dafür vorhanden waren. Frank kam immer später nach Hause.

    Auf meine Frage: »Wie war dein Tag?«, bekam ich meist nur eine abwehrende Geste zur Antwort.

    Still und schweigsam saß er am Abendbrottisch. Anschließend setzte er sich vor den Fernseher, um nach einer halben Stunde einzuschlafen.

    »So geht es doch nicht weiter, Frank«, sagte ich eines Tages.

    Müde, blass und abwesend saß er in seinem Sessel. »Wie?« Irritiert blickte er mich an.

    »Ich sagte, dass es so nicht weitergeht. Geh zum Arzt, lass dich krankschreiben, nimm eine Auszeit!«, flehte ich ihn an.

    »Wie soll das denn gehen? Sollen die Kollegen noch zusätzlich meine Arbeit mitmachen?«, fragte er zornig zurück.

    »Aber du machst dich krank bei diesem Stress!«

    »Hör auf, Ellen«, sagte er ärgerlich, »es ist mein Job, dafür werde ich bezahlt. Wenn die Umstrukturierung erst einmal in trockenen Tüchern ist, wird es vielleicht besser.«

    Aber es wurde nicht besser. Im Gegenteil. Der Vorstand verlangte, dass Extra-Überstunden an Samstagen geleistet werden müssten, um Rückstände aufzuarbeiten. So blieb kaum noch Zeit, sich zu erholen.

    *

    Frank wurde immer verschlossener. Hatten wir sonst an den Sonntagen unsere Wanderungen und Ausflüge unternommen, lag er nun den ganzen Tag im Bett und holte seinen Schlaf nach. Er zog sich immer mehr zurück. Kein Zureden half. Ich machte mir große Sorgen um ihn und ging zu unserem Hausarzt.

    »Das sieht ganz nach einer Depression aus«, sagte er. »Sie sollten Ihren Mann dazu bewegen, dass er sich behandeln lässt. Das sollte man nicht unterschätzen.«

    Als ich Frank behutsam darauf ansprach, rastete er aus. »Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?«, brüllte er und verließ wütend das Zimmer.

    »Weil ich mir Sorgen mache!«, schrie ich zurück, doch da war die Tür schon längst ins Schloss geknallt.

    Nachts wälzte er sich hin und her, sodass auch ich nicht schlafen konnte. Doch ich traute mich nicht, ihn anzusprechen. Ich war so verzweifelt, dass ich nicht mehr wusste, was ich machen sollte.

    »Was ist denn nur mit Papa los?«, fragte Kim eines Tages, die das Verhalten ihres Vaters nicht mehr einordnen konnte. Sie, die in Frank jederzeit einen Ansprechpartner hatte, wurde jetzt einfach wortlos stehen gelassen.

    »Ach, Kind«, sagte ich, und nur mit Mühe konnte ich die Tränen zurückhalten, »dein Vater hat enormen Stress bei der Arbeit, und er ist total überfordert. Aber anscheinend sind seine Vorgesetzten blind. Und er weigert sich, zum Arzt zu gehen.«

    Es kam der Tag, an dem Frank in seinem Büro zusammenbrach. Mit Verdacht auf einen Infarkt wurde er mit dem Notarzt ins Krankenhaus gefahren. Es hört sich vielleicht schrecklich an, doch ich war froh, dass er nun, wenn auch unfreiwillig, eine Pause einlegen musste.

    *

    Im Krankenhaus wurde er auf den Kopf gestellt. Gott sei Dank hatte er keinen Herzinfarkt gehabt. Er bekam wegen seines hohen Blutdrucks Medikamente, und nachdem er den Ärzten nach intensivem Nachfragen von seinem Stress berichtet hatte, auch ein Antidepressivum, welches er zuerst verweigerte.

    »Bitte, nimm es, Frank«, flehte ich, »wenigstens die erste Zeit, damit du wieder mal etwas Lebensfreude bekommst.«

    Als auch unser Hausarzt ihm dazu dringend riet, nahm er es schließlich.

    Er war nun für eine Weile arbeitsunfähig geschrieben, und ich hoffte, dass er nun Gelegenheit hatte abzuschalten. Doch das Gegenteil war der Fall. Täglich telefonierte er mit seinen Kollegen oder wurde von ihnen angerufen, weil man wissen wollte, wo irgendwelche Akten zu finden waren.

    All mein Zureden half nichts, sodass er bereits nach acht Tagen wieder arbeiten ging, obwohl er für drei Wochen krank geschrieben war.

    In der Bank waren noch zwei weitere Kollegen ausgefallen, und Frank musste nun auch deren Arbeit übernehmen. Alle waren natürlich sehr froh, dass er wieder zur Arbeit kam.

    *

    Anfangs sah es so aus, als ob er besser mit der Situation klarkam, doch das dauerte nicht lange. Nach ein paar Tagen war er in dem gleichen Zustand wie vor seinem Zusammenbruch.

    Heimlich kontrollierte ich, ob er auch sein Antidepressivum nahm. Dabei las ich die Gebrauchsanweisung, die fast einen halben Meter lang war. Ich war sicher, dass Frank sie nicht durchgelesen hatte. Erschrocken las ich, dass es in den ersten vier bis sechs Wochen zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen könnte. Ja, sogar bis zu Selbstmordgedanken! Man sollte den Patienten verstärkt beobachten. Ich bekam einen Riesenschreck.

    »Wie fühlst du dich, Frank?«, fragte ich vorsichtig am Abend, als er nach Hause kam. »Hast du das Gefühl, dass das Mittel dir hilft?«

    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Weiß nicht, ich glaube nicht.«

    »Nimmst du es denn regelmäßig?«, wollte ich wissen.

    »Mein Gott, Ellen, was soll das? Willst du mich kontrollieren? Ich weiß selbst, was ich tue! Und außerdem wird es nun langsam besser in der Bank. Ich glaube, das Schlimmste haben wir geschafft!«

    Ich konnte meine Erleichterung kaum verbergen und sah endlich wieder unsere Zukunft ein bisschen rosiger. Auch hatte ich den Eindruck, dass Frank ausgeglichener war. Er hatte nicht mehr diesen verbissenen und gehetzten Gesichtsausdruck, wenn er abends von der Arbeit kam.

    »Stell dir vor, man hat den Müller versetzt in eine Filiale. Jetzt muss er über vierzig Kilometer bis zur Arbeit fahren. Und das in seinem Alter!«

    Erschrocken sah ich Frank an. »Du lieber Himmel, der Mann geht doch auf die sechzig zu!«

    Frank nickte grimmig. »Das machen die extra. Entweder nimmt er den Job an oder er kündigt. Dann hat man ihn auf eine elegante Art entsorgt und gleichzeitig Personalkosten abgebaut. Wir müssen ja schließlich sparen, nicht wahr?«, fügte er sarkastisch hinzu.

    Ich konnte dieses Vorgehen einfach nicht fassen. Ging man so mit Mitarbeitern um, die so viele Jahre dem Unternehmen gedient haben?

    Und gleichzeitig konnte ich mich eines diffusen und dunklen Gefühls nicht erwehren. Es war auf einmal da, ohne dass ich es erklären konnte.

    Doch ich sah nur, dass es Frank scheinbar besser ging. Wir unternahmen wieder unsere Wanderungen, wenn er auch nicht viel sagte, sondern sehr nachdenklich wirkte. Ich hielt mich jedoch zurück, weil mein ständiges Nachfragen ihn wütend machte, und ich wollte die Stimmung nicht wieder zerstören.

    *

    Ja, ich erinnere mich noch ganz genau, dass Frank an einem Dienstagabend sehr spät nach Hause kam, weiß wie die Wand und mit einem Gesichtsausdruck, wie ich es bei ihm noch nie gesehen hatte.

    Erschrocken lief ich auf ihn zu. »Was ist passiert?«, fragte ich angstvoll.

    Er schob mich beiseite und begann automatisch, seine Aktentasche auszupacken.

    »Nichts ist passiert. Alles in Ordnung.«

    »Du lügst mich an!«, rief ich und schüttelte ihn an den Armen.

    »Alles gut, mach dir keine Sorgen. Bin einfach nur müde.«

    Er ließ mich stehen, und ich hörte, wie er ins Schlafzimmer ging.

    Ich schlief die ganze Nacht nicht. Ein Gespräch mit ihm war unmöglich, da er mir den Rücken zudrehte und so tat, als schliefe er.

    Aber ich spürte, dass auch er

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