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Carvalho und die Rose von Alexandria: Ein Kriminalroman aus Barcelona
Carvalho und die Rose von Alexandria: Ein Kriminalroman aus Barcelona
Carvalho und die Rose von Alexandria: Ein Kriminalroman aus Barcelona
Ebook372 pages5 hours

Carvalho und die Rose von Alexandria: Ein Kriminalroman aus Barcelona

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About this ebook

Der Traum von einem neuen Leben und einer alten Liebe – die schöne Encarnación hat ihn mit dem Tod bezahlt. Einer der berühmtesten Romane aus der Reihe um den melancholischen Privatdetektiv mit Hang zur Schlemmerei.
Eigentlich will Pepe Carvalho seinen Gehilfen Biscuter und seine Freundin Charo zum Silvesteressen bei Marc de Champagne und überbackenem Camembert mit Tomatenkonfitüre einladen. Doch dann steht Charo mit ihrer halben Verwandtschaft vor der Tür und ist kaum zu beruhigen: Ihre Cousine Encarnación wurde brutal ermordet.
Da weder die Polizei noch der Ehemann aus dem Landadel ein besonderes Interesse an der Aufklärung des Mordes zu haben scheinen, soll Carvalho den Täter finden. Die Suche nach dem Mörder führt den schnell genervten Detektiv in die krisengeschüttelte spanische Provinz und tief hinein in die Familiengeheimnisse um die flamboyante Encarnación.
Als Carvalho zu wissen glaubt, wer der Täter ist, gibt es nur ein Problem: Ginés gehört zur Crew des Frachters Rose von Alexandria und befindet sich auf hoher See in der Karibik …
Eindrücklich und ironisch zeichnet Manuel Vázquez Montalbán ein Spanien, das schon in den ersten Jahren des demokratischen Übergangs aussieht wie ein Land ohne Zukunft: enttäuschte Träume, Arbeitslosigkeit und überall die alten Sieger.
LanguageDeutsch
Release dateSep 23, 2016
ISBN9783803142061
Carvalho und die Rose von Alexandria: Ein Kriminalroman aus Barcelona

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    Book preview

    Carvalho und die Rose von Alexandria - Manuel Vázquez Montalbán

    Aus dem Spanischen übersetzt und neu bearbeitet von Bernhard Straub.

    Die spanische Originalausgabe erschien 1984 unter dem Titel La rosa de Alejandría bei Planeta in Barcelona, die deutsche Erstausgabe unter dem Titel Die Rose von Alexandria 1987 beim Rowohlt Verlag in Reinbek bei Hamburg.

    E-Book

    -Ausgabe 2016

    © 1984 Heirs of Manuel Vázquez Montalbán

    © 2016 für diese Ausgabe: Verlag Klaus Wagenbach, Emser Straße 40/​41, 10719 Berlin

    Covergestaltung Julie August unter Verwendung einer Fotografie © John Greim/​Age/​F1online. Das Karnickel zeichnete Horst Rudolph.

    Datenkonvertierung bei Zeilenwert, Rudolstadt.

    Alle Rechte vorbehalten. Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.

    ISBN: 978 3 8031 4206 1

    Auch in gedruckter Form erhältlich:

    978 3 8031 2762 4

    http://www.wagenbach.de/​

    Du bist wie die Rose von Alexandria,

    farbig bei Nacht und weiß am Tage.

    Volkslied

    Er schlug nur ein Auge auf, als fürchtete er, daß beide Augen gemeinsam ihm nur allzu deutlich den Eselsbauch des Himmels bestätigen würden und damit die Obszönität dieser zähen grauen Haut, die die tropische Luxuslandschaft beschmutzte und ihre Baumreihen in eine elende Schar bleigrauer Palmen und Bananenstauden verwandelte. Im Nordosten zeigte sich ein Stückchen Hoffnung auf blauen Himmel.

    Maracas Bay, sagte er sich resigniert. Dabei stieß er sich ab, um sich im Bett aufrecht zu setzen, erstaunt über die eigenen nackten Beine, die Befehle erwarteten und mit dem knochigen Bug der Kniescheiben auf den offenen, halbvollen Koffer zeigten, der auf einem kleinen Sessel seit Tagen dasselbe Gleichgewicht hielt. Er stützte die Ellbogen auf die Schenkel und legte sein Gesicht in die offenen Hände, um das Gewicht des Kopfes zu halten, den das Gesicht einer anderen in Großaufnahme ausfüllte: das Gesicht des Mädchens aus dem Reisebüro in San Francisco:

    »Nehmen Sie Trinidad und Tobago, die Inseln gehören zusammen. Sie werden es nicht bereuen!«

    »Mir ist jede Insel recht, ich will nur Sonne und Palmen. Aruba, Curaçao, Bonaire?«

    »Trinidad und Tobago. Glauben Sie mir, Sie werden es nicht bereuen!«

    Er besaß nicht einmal mehr die Kraft zu bereuen. Jeden Tag schaute er durchs Fenster seines Zimmers im Holiday Inn zum Himmel, und der Eselsbauch war ebenso da wie das bläuliche Stückchen, zu dem seine Augen ein ums andere Mal wanderten, um mit einer tuberkulösen und ungeselligen Sonne Verstecken zu spielen.

    »Maracas Bay.«

    Alles, nur nicht in der Falle von Port of Spain sitzen, nur nicht wieder das langweilige Raster der Straßen durchwandern, die zur Savannah führten, derselben Savannah wie auf allen anderen Karibikinseln auch, Afrika-Sehnsucht, komprimiert auf einen großen grasbewachsenen Hauptplatz. Vielleicht war keiner so riesig wie der von Port of Spain, aber sie konnten sich ihre Savannah in den Arsch stecken mitsamt dem Botanischen Garten, der Kolonialarchitektur des Woodford Square und den pompösen Herrenhäusern der Maraval Road.

    »Haben Sie schon die Magnificent Seven in der Maraval Road gesehen?« würde der indische Taxifahrer einmal mehr fragen.

    »Die haben Sie mir schon gezeigt.«

    »Tatsächlich.«

    Eine Hand blieb am Steuer, mit der anderen warf ihm der Fahrer dunkle Finger und Namen von Häusern zu, die den wichtigsten Teil des architektonischen Erbes von Port of Spain bildeten.

    »Stollmeyer’s Castle, White Hall, Roodal’s Residence …«

    Die Dunkelheit, die die ganze Insel einhüllte, verkündete das Ende des Jahres und vielleicht das Ende der Welt. Diesmal hob der Taxifahrer einen dunklen Finger zum Himmel.

    »Alles fing damit an, daß die dort raufgeflogen sind.«

    »Wer ist dort raufgeflogen?«

    »Die Russen und die Amerikaner. Seit sie dort raufgeflogen sind, ist der Sommer Winter und der Winter Sommer. Damals, als sie noch nicht dort oben waren, hat es im Dezember nie geregnet.«

    Selbst das Hotel war verschattet, denn man hatte es im Vertrauen auf die unerschöpfliche Sonne erbaut, und seine Dunkelheit wurde noch dunkler durch die verlangsamte Arbeitsweise des streikenden Personals; Eier, Schinken, Fruchtsalate, Haferflocken, Melasse, Butter, alles wirkte verdächtig, als kämen die Speisen direkt aus einem vergilbten Photo aus Zeiten der Normalität, jenen Zeiten glücklicher Kellner. Heute glich die Frühstückstafel einem Selbstbedienungsbuffet für Gäste, die Bedienungen mit sozialen Forderungen mißtrauten, einer archäologischen Ausgrabungsstätte. Dennoch zwinkerte ihnen eine Dame mit Pappe und Purpur am randlosen Hut zu und lud zur Neujahrsparty ein, Happy New Year 1984, fünfzig Dollar all inclusive.

    »Selbstbedienungsbuffet, Orchester und Tanz, Getränke extra«, erklärte ihm die Mulattin mit dem blutroten Mund, ohne von ihrer Rechenmaschine aufzublicken.

    »Alleine?«

    »Ja.«

    Er mußte ihr seinen Vor- und Zunamen buchstabieren.

    »Gino Larrose?«

    »Ginés Larios.«

    »Gi … nés La … rios.«

    »Zimmer 312.«

    »Das geht nur in bar. Nicht auf Rechnung.«

    Und das Gesicht der Mulattin zeigte ihre Genugtuung über die Rückkehr zum einzig wahren Bargeld. Aus einiger Entfernung verfolgte ihn der Taxifahrer mit einem Lächeln, das irgendwo auf halber Strecke zwischen den verborgenen Gedanken über die Feierlust des Ausländers und der Begrüßung des allmorgendlichen Fahrgasts liegengeblieben war.

    »Nicht gut, nicht gut«, verkündete der Inder, hob die Arme zum Himmel und kreuzte sie dann über seinen Bauch. »Maracas Bay?«

    »Gibt es auf dieser Insel keinen anderen Strand?«

    »Die Chagaruamas Bay ist auch bewölkt, und auf der anderen Seite der Insel bläst der Wind, und es regnet. Manzanilla Bay ist sehr schön, aber nur Wind und Regen.«

    Der Taxifahrer wiegte den Kopf. Es war ihm unangenehm, sich Tag für Tag zur Übermittlung derselben Information gezwungen zu sehen. Er setzte die Miene eines japanischen Wissenschaftlers auf, der dem kleinen Jungen im Film erklärt, daß man den Riesendiplodokus nur mit einer Nuklearexplosion vernichten könne. Ginés schaute zur Hotelrezeption. Dort, in diesem Halbschatten verdüsterter Natur, den auch ein trauriges elektrisches Morgenlicht nicht aufhellen konnte, unternahm die Mulattin gerade einen erfolgreichen Versuch, das Rouge auf ihren Lippen zu verteilen, indem sie sich selbst küßte. Sollte er zurückkehren ins Zimmer, untergehen in einer grauen Einsamkeit, während man auf das Wunder der Sonne wartete? Oder sollte er ziellos durch eine allzuoft gesehene Stadt flanieren, nur um die Kreuzungsergebnisse von schwarzer Frau und indischem Mann, Inderin und Holländer, holländischem Mann und schwarzer Frau, Spanier und Inderin, Mulattin und Inder, Holländerin und Mulatte zu betrachten – alle denkbaren Verbindungen, die Trinidad den Prospekten zufolge zu einem ebenso großartigen Schaufenster der Rassenmischung machten, wie es der Strand von Copacabana war.

    »Ob an der Maracas Bay die Sonne scheint?«

    »Wenn die Sonne rauskommt, dann ganz sicher an der Maracas Bay!«

    »Also zur Maracas Bay.«

    Er warf sich ins Taxi, um sich auf dem Rücksitz auszustrecken und nichts von dieser Stadt zu sehen, die zu ewigem Halbdunkel verdammt war.

    »Wir fahren durch die Maraval Road.«

    »Unglaublich.«

    »Wollen Sie nicht noch mal die sieben Paläste sehen?«

    Er wartete die Antwort nicht ab.

    »Sie werden die Magnificent Seven genannt und sind am Anfang des Jahrhunderts von den sieben reichsten Familien der Stadt erbaut worden.«

    Der Taxifahrer fuhr in seinem ebenso ehrfürchtigen wie routinierten Vortrag fort. »Gibt es etwas auf der Welt, das so schön ist wie Trinidad?«

    Die Frage zwang ihn, sich aufzurichten und sich dem Anblick der Savannah zu stellen, die vor dem Fenster des Taxis vorbeiflog.

    »Ja.«

    Ohne Zweifel hatte sich der Taxifahrer auf die Lippen gebissen und betrachtete im Rückspiegel das Gesicht seines Fahrgasts, das voller Verlegenheit und Sehnsucht war.

    »Den Bosporus.«

    »Eine Insel?«

    »Nein, eine Meerenge, die das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer verbindet.«

    »Das ist in Europa, nicht?«

    »Ich glaube, ja.«

    Aber das ist mir egal, sagte er sich, als er sich erneut in den Sitz zurückfallen ließ. ›Der Bosporus verbindet meine Kindheit mit meinem Tod‹, dachte er und wiederholte im Geist die Worte, die sein Traumbild des Bosporus aus der Perspektive des Topkapi-Palastes untermalten.

    »Die Sonne scheint immer. Am Bosporus scheint immer die Sonne.«

    »Hier hatten wir auch immer Sonne.«

    Der dunkle Finger hob sich wieder in Richtung des Himmels.

    »Aber seit die dort raufgeflogen sind …«

    »Was meinen Sie, was die dort oben gemacht haben?«

    »Sie haben sich die Sonne geschnappt und dorthin gebracht, wo sie sie haben wollten, und den Wind und den Regen haben sie verteilt, wie es ihnen gerade paßte.«

    »Bevor ich hierher kam, war ich auf Curaçao und hatte den herrlichsten Sonnenschein.«

    »Sehen Sie?«

    Und der Inder wandte ihm ein uraltes, weises, noch im Lächeln trauriges Gesicht zu. Vor den Autofenstern begann der Aufmarsch der Palmen, Bananenstauden, Mangobäume, Vanilleranken und Jacarandas, die man aus dem ständig wiederkehrenden Alptraum des grauen Himmels ausgestanzt hatte. Das Schaukeln des stattlichen und gepflegten Wagens, den der Fahrer zum Vehikel seiner Fremdenführer-Ambitionen erkoren hatte und in dem er ungebremst die Reize Trinidads verherrlichte, machte Ginés schläfrig.

    »Haben Sie schon ein Calypsokonzert besucht? Ich habe gesehen, daß Sie eine Eintrittskarte für das Neujahrsbankett gekauft haben. Das Bankett im Holiday Inn ist fast genauso elegant wie das im Hilton. Aber versäumen Sie nicht das stimmungsvolle Ambiente der Stadt und die Calypsoproben für den Karneval!«

    Since the Yankee come to Trinidad

    They got the young girls all goin’ mad

    Young girls say they treat ’em nice

    Make Trinidad like paradise

    Drinking rum and Coca-Cola

    Go down Point Koomahnah

    Both mother and daughter

    working for the Yankee Dollar

    Der Inder zwinkerte ihm zu, als er den berühmtesten Calypso der ganzen Calypsogeschichte geträllert hatte.

    »Der Calypso ist die schönste Musik der ganzen Karibik, und er ist sehr alt, älter als der

    Rock’ n’ Roll.«

    Darauf trällerte der Inder Calypsos, die genauso eintönig waren wie der weiterhin bedeckte Himmel.

    »Der Stausee«, verkündete er wie jeden Morgen, als hätte sich Ginés die Augen des ersten Tages für den Anblick dieses Teiches bewahrt, der sich täglich wiederholte, wenn er sich auf die Suche nach den verstreuten Sonnenkrümeln in der Maracas Bay machte. Die Warnung vor Steinschlag wurde zur Wirklichkeit in Form von entwurzeltem Gestrüpp auf der Straße, einer Art weicher Steine, die man der lockeren Seele des Dschungelbodens entrissen hatte. Ab und zu richtete sich Ginés auf, um nachzuschauen, ob das wolkenlose Stück Himmel im Nordosten noch da war. Der graue Filter schien dieses Fenster zu Licht und Wärme zu respektieren, aber die Wolken hielten sich in unmittelbarer Nähe, eine geballte Drohung, ein Heer, an der Grenze zusammengezogen und jederzeit bereit, in das einzige schöne und freie Land einzufallen, das es auf der Welt noch gab. Plötzlich vermehrte sich die Helligkeit der Umgebung, und ein Sonnenstrahl tauchte Ginés’ Gesicht in helle Wärme. Erregt von dem Versprechen, setzte er sich in dem Moment auf, als das Auto eine Anhöhe überquerte und unten in der Ferne die majestätischen Buchten auftauchten, schaumgebadet von der Walze einer hartnäckigen Brandung.

    »Viel Wind. Geschwindigkeit mindestens sechzig Stundenkilometer.«

    Der Fahrer setzte das Gesicht eines dicken, leberkranken spanischen Gitano auf und wandte es dem Fahrgast zu.

    »Sie verstehen etwas vom Wind. Haben Sie eine Yacht?«

    »Ich bin Seemann.«

    »Seemann!« rief der Inder begeistert aus. »Ich bin noch nie aus Trinidad herausgekommen. Ich war nicht einmal in Tobago. Aber als junger Mann wäre ich gerne Matrose geworden, um durch den Panamakanal zu fahren. Es gibt ein Schiff, das von Vancouver über den Panamakanal nach Jamaika fährt. Fahren Sie auf diesem Schiff?«

    »Die Welt wimmelt von Schiffen.«

    »Ich weiß, ich weiß.«

    »Mein Schiff ist wie eine Fabrik. Du drückst einen Knopf und fährst nach Norden. Du drückst einen anderen Knopf und fährst nach Süden.«

    »Eines Tages werden sie Taxis ohne Fahrer bauen.«

    Der melancholischen Bemerkung widersprach der zerbrechliche Glanz der lichterfüllten Natur in der Maracas Bay. Das Auto hielt bei den Schuppen mit den Umkleidekabinen und Duschen.

    »Nutzen Sie die Sonne, und machen Sie sich um mich keine Sorgen. Ich warte so lange wie nötig.«

    Mit der Gier eines Nachttiers, dem die Sonne fehlt, sprang Ginés aus dem Auto und ging zu dem Tisch am Eingang des Umkleideschuppens. Eine Inderin gab ihm ein Ticket und zeigte ihm die Reihe kleiner Schränke, wo man die Kleidung einschließen konnte. Zunächst zog er sich im feuchten Halbdunkel der Bretterkabine aus, deren Holz im ewigen Schatten der hohen Palmen trauerte und in der tropfenden Feuchtigkeit der Duschen vermoderte. Hier und da verdichtete sich die Feuchtigkeit zu Wasserperlen, die zu leben und sich zu vermehren schienen. Er verließ die Kabine, stopfte Kleider und Schuhe hastig und durcheinander in den Schrank und lief zum Meer, das in einer tosenden Flut aus Indigo und Weiß heranrollte und zurückwich. Drei träge schwarze Jugendliche stiegen über eine Leiter in ihre Häuschen aus Holz und Palmblättern, um die Bahnen der Schwimmer zu überwachen, in diesem Fall die Bahnen des einzigen Schwimmers, der sich mit Schlägen gegen den Haß des Wassers vorwärtskämpfte. Ihre gewandten Körper paßten sich den Hüttenkäfigen an, und die Augen überwachten den Abstand des Schwimmers zur Zone der Untiefen und Strudel. In den Sand gesteckte Schilder markierten die verbotenen Zonen, aber die Gewalt der Wellen trieb den einzigen Schwimmer ein ums andere Mal in die Nähe der schicksalhaften Zone. Dann gewannen die jungen, gleichgültigen Körper ihre Daseinsberechtigung zurück, eine verchromte Polizistenpfeife erschien zwischen den Lippen, und die Pfiffe übertönten das Getöse des Meeres, um den Schwimmer zu warnen. Ginés verstand die Warnung und kämpfte gegen die Versuchung des Todes. Blindlings kraulte er gegen das erzürnte Meer an und lachte dem Tosen des Meeres entgegen, wenn er den höchsten Wellen die geschlossenen Fäuste ins geifernde Gesicht schlug. Die Wellen verlachten seine Kraft, trennten ihn von der schwankenden Festigkeit des Bodens aus Sand und weißen Muscheln, hoben ihn mit trügerischer Sanftheit hoch und zogen ihn aufs offene Meer hinaus oder drängten ihn schräg nach der Seite ab, als wollten sie ihn zum Abflußloch des Todes schubsen. Er suchte eine Stelle, wo die Wellen schwächer ankamen, um den Atem wiederzufinden und sicheren Stand zu gewinnen. Als er nach oben schaute, stellte er fest, daß der blaue Himmel den Kampf gegen die Wolken verloren hatte und ein trostloses graues Wetterdach ihn und die ganze Welt bedeckte. Dazu krachte der Donner wie eine Warnung aus dem Westen und wurde fast übergangslos zu einem warmen, zunächst weichen und dann wütenden Regen, steinerne Fäden, die ihn in seinem aussichtslosen Kampf gegen die Elemente durchbohren und versenken wollten. Hier mußte er bleiben, das Wasser bis zur Brust, die Sintflut über dem Haupt, die Fluten des Himmels vermischt mit den stoßweise hervorquellenden Tränen und dem immer weniger zu kontrollierenden Schluchzen. Durch die Vorhänge von Regen und Tränen stellte ihn das Meer vor die Wahl: vorwärtsgehen zu den endgültigen Tiefen und den dunklen Stein, der sein Gehirn erfüllte, für immer versenken – oder zurückkehren zum Strand und dem Halbdunkel seiner vergeblichen Flucht. Dennoch schenkte ihm das lauwarme Meer, das ihn umhüllte, die Wärme einer Zuflucht, wie eine Decke, ein Frauenkörper oder das Gefühl, an einem Herbsttag zu Hause zu sein, während es draußen vor dem Fenster regnet. Aus einer Region, wo die Erinnerung wohnt, tauchte das Gesicht der Frau auf und wuchs, bis es mit den Dimensionen seines eigenen Kopfes übereinstimmte, um dann weiterzuwachsen und den gesamten Horizont mit ihren Gesichtszügen zu bedecken, die sich in den Fluten auflösten.

    »Encarna«, murmelte er und brach endgültig in Tränen aus, als hätte er sich plötzlich damit abgefunden, verloren zu sein in einer versunkenen Stadt.

    »Hätten Sie das doch mir überlassen, Chef, dann hätte Sie das alles viel weniger gekostet.«

    Carvalho hatte gerade das Büro betreten, fror bis auf die Knochen und hatte das unbestimmte Gefühl, sich im Tag oder im Jahr geirrt zu haben. Biscuters Stimme war für ihn eine belanglose Geräuschkulisse, und erst nach einer Weile nahm Carvalho wahr, daß Biscuter noch immer auf ihn einredete.

    »Und sagen Sie nicht, ein Feiertag ist eben ein Feiertag, wir hätten ihn genausogut bei Ihnen zu Hause in Vallvidrera oder hier feiern können. Ich habe noch Kerzen aus dem Schlußverkauf der Kerzenhandlung in der Calle del Bisbe. Das wäre intimer, persönlicher oder so!«

    »Was gibt es denn zu feiern?«

    »Aber Chef, wo sind Sie bloß mit Ihren Gedanken! Heute ist der letzte Tag des Jahres, und eben haben die Leute von La Odisea angerufen. Sie halten uns den Tisch frei.«

    »Der letzte Tag.«

    »Einen Tisch für drei: Sie, Señorita Charo und ich. Ich werde mir eine Krawatte umbinden müssen.«

    »Du trägst doch gerne Krawatten!«

    »Eine Krawatte ist für mich wie der Strick für den Gehenkten. Schauen Sie sich doch meinen Hals an!«

    Tatsächlich, sein Hals sah aus, als hätte ihn ein langsamer und gründlicher Henker sorgfältig stranguliert.

    »Außerdem habe ich noch Kerzen gekauft gegen die Mücken.«

    »Hier gibt es keine Mücken.«

    »Für den Fall des Falles. Sie waren sehr günstig. Das mit dem Restaurant, Chef, also das überzeugt mich nicht. Es wird verdammt teuer, und für das viele Geld kriegen wir doch nur Schweinereien vorgesetzt!«

    »La Odisea ist ein seriöses Restaurant. Der Besitzer ist ein Dichter!«

    »Auch das noch! Die Dichter sind doch allesamt Hungerleider!«

    Carvalho ging die Telefonanrufe durch, die Biscuter notiert hatte.

    »Wer ist dieser Gálvez?«

    »Er sagte, er sei Journalist. Er hätte eine Menge Scherereien mit der Polizei gehabt, die von der ETA hätten ihn wegen irgendwelcher Geschichten entführt, und er wollte Ihnen die ganze Wahrheit über den Panamakanal erzählen.«

    »Über den Panamakanal weiß ich schon genug.«

    »Er sagte, er würde noch mal anrufen.«

    »Wenn er wieder anruft, sag ihm, er soll sich mit dem Fundbüro der Sozialisten von der PSOE in Verbindung setzen. Und dieser Federico III. von Kastilien-León?«

    »Ein Verrückter, Chef. Er behauptet, er sei der legitime König von Kastilien und León, und die Ultrarechten wollten ihn entführen, Juan Carlos absetzen und ihn zum König machen. Aber das wolle er nicht, er sei schließlich Republikaner. Ich glaube, ich habe Ihnen alles so aufgeschrieben, wie er es gesagt hat.«

    »Heute vormittag haben sie anscheinend alle Verrückten losgelassen. Mach mir was zum Frühstück!«

    »Soll ich Ihnen die Crêpes mit Schweinsfüßchen und Aioli von gestern aufwärmen?«

    »Ich möchte lieber ein Bocadillo mit gebratenem Fisch, aber kalt, Auberginen und Paprika. Und das Brot mit Tomate abgerieben!«

    Biscuter imitierte das Geräusch eines Verbrennungsmotors, der soeben beim Grand Prix von Monte Carlo in die Zielgerade einfährt, und eilte in die Küche. Carvalho warf das Notizbuch auf eine Ecke des Schreibtischs, wo seine kleine Fachmesse für Muster verschiedener, meist nicht mehr aktueller Papierwaren noch etwas Platz bot. Er wußte, daß sich irgendwo dazwischen eine Quittung befinden mußte, die ihn berechtigte, zwei Anzüge bei einem Änderungsschneider in Sarrià abzuholen, aber die Quittung zu suchen war eine Aufgabe für 1984.

    »Morgen ist auch noch ein Tag.«

    Trotzdem beeilte er sich, eine Nummer zu wählen, die er sich auf einer Streichholzschachtel notiert hatte. Ja, die Señora Valdez sei im Hause. »Wie ist Ihr Name?« – »Guardia Civil«, antwortete Carvalho und betrachtete sich selbst, wie er die Señora Valdez anrief, bis ihn die Stimme der Frau nötigte, wieder in seine eigene Haut zu schlüpfen.

    »Ich bin Privatdetektiv und habe Sie im Auftrag Ihres Mannes überwacht. Gerade komme ich vom Flughafen. Ihr Gatte hatte mich dorthin bestellt, um mich zu bezahlen und sich zu verabschieden.«

    »Sich verabschieden? Aber das ist unmöglich! Ausgerechnet, wo wir heute abend ein Diner geben!«

    »Verschieben Sie es. Ihr Mann ist mit der Schwägerin auf die Malediven geflogen.«

    »Mit welcher Schwägerin? Mit meiner?«

    »Nein, mit seiner.«

    »Mit meiner Schwester, meinen Sie?«

    »Es gäbe noch andere Möglichkeiten, aber ich fürchte, ja. Ich teile Ihnen das alles mit, weil es in der Bezahlung inbegriffen war. Ihr Mann ist eine eigenartige Mischung aus Sadist und Masochist. Als ich ihm über Ihr Verhalten berichtete, gab er mir noch fünfzigtausend Pesetas extra, unter der Bedingung, daß ich diesen Anruf tätige.«

    Sie schwieg, weinte aber nicht.

    »Worüber haben Sie ihm berichtet?«

    »Von Ihren Rendezvous mit Don Carlos Prats Gasolí in dem Stundenhotel an der Avenida del Hospital Militar, besser bekannt unter dem Namen ›Das Grüne Häuschen‹.«

    »Waren Sie dort?«

    »Zwei- oder dreimal hatte ich das Glück, Zeuge zu sein, als sie dort eintraten.«

    »Ihr Beruf ist abstoßend.«

    »Schuld daran ist die herrschende Moral. Die haben Sie doch gemacht, Sie, die Reichen! Worüber beklagen Sie sich? Ändern Sie die Moral, und es wird keinen Bedarf mehr an Privatdetektiven geben. Aber bis dahin verhalte ich mich professionell und tue meine Pflicht. Ihr Mann bleibt bis zum Dreikönigsfest auf den Malediven. Danach will er sich in der Dominikanischen Republik niederlassen. Das Konto bei der Banco Hispano Americano steht Ihnen weiterhin zur Verfügung. Dafür hat er die Konten bei der Banco Central und Banca Catalana aufgelöst.«

    »Die besten.«

    »Das kommt vor. Zuerst vergeht die Leidenschaft, dann verschwindet die Liebe, sogar die Zärtlichkeit und die Gewohnheit, einander zu sehen. Und ganz am Ende verschwinden die laufenden Konten.«

    »Und warum hat er mir das nicht selbst gesagt, mündlich oder schriftlich?«

    »Schriftlich wäre es ein rechtskräftiger Beweis gewesen und mündlich eine Anstrengung ohne Gegenleistung. Während der kurzen Zeit, in der ich mit Ihrem Mann zu tun hatte, habe ich festgestellt, daß er es haßt, sich Konflikten zu stellen.«

    »Ich will nie wieder Ihre abstoßende Stimme hören.«

    »Keine Sorge, ich pflege nicht gratis zu arbeiten. Mein Auftrag ist erledigt.«

    Er legte auf und sagte zu sich selbst: »Scheiße.«

    Biscuter brachte ein solides Bocadillo und legte es vor ihm auf den Tisch wie eine Opfergabe.

    »Ich hatte um ein Fisch-Bocadillo gebeten, nicht um einen ganzen Seehecht.«

    »Wie ich hörte, sind Sie früh aufgestanden und müssen Kraft tanken. Fisch enthält viel Phosphor. Das ist gut für das Gedächtnis.«

    »Mein Gedächtnis ist viel zu gut. Biscuter, eines Tages mache ich das Büro zu, und du und ich gehen als Siedler nach Australien.«

    »Und Señorita Charo?«

    »Charo lebt ihr eigenes Leben.«

    Aber da stand sie, Charo, in der Tür, mit roten Flecken auf den Wangen und keuchendem Atem.

    »Ein Glück, daß du da bist, Pepe. Ich hab dich zu Hause angerufen, und du warst nicht da.«

    »Das Essen ist doch erst heute abend.«

    »Hör auf mit dem Essen! Du mußt mir helfen, bitte, sag jetzt nichts! Laß mich erklären! Also. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«

    Charo hielt mit einem Bein die Tür offen, das andere hatte sie kaum ins Büro gesetzt.

    »Ich wollte eben dieses Bocadillo essen.«

    »Wir haben gerade von Ihnen gesprochen.«

    »Bitte, Pepe, bitte. Biscuter, trag das Bocadillo wieder in die Küche. Wartet auf mich, ich bin gleich wieder hier. Ich bringe noch jemanden mit. Pepe, ich hab dir doch schon mal von meiner Cousine Mariquita erzählt. Die Tochter einer Schwester meiner Mutter, aus Águilas, ich hab dir von ihr erzählt, ganz bestimmt. Du mußt sie anhören! Ihr ist etwas ganz Schreckliches passiert. Nicht ihr selbst, sondern einer anderen Cousine von mir, Encarnación. Von der hab ich dir auch schon erzählt. Die aus Albacete. Rühr dich nicht vom Fleck! Ich bin gleich wieder da.«

    Der Flug eines Trenchcoats brachte sie dorthin zurück, wo sie hergekommen war. Carvalho drängte Biscuter, das Bocadillo abzutragen, und betrachtete die Tür seines eigenen Büros wie den Vorhang einer Bühne. Es klingelte. Die Lichter erloschen, und die Vorstellung begann.

    »Wir werden dich nicht stören. Es dauert nicht lange.«

    Charo eröffnete den Zug, und offen war auch ihr Lächeln, doch sie vermied es, Carvalho anzuschauen, um das nahende Unwetter oder den Ärger in seinem Gesicht nicht sehen zu müssen. Hinter ihr versteckte sich eine Frau um die Fünfzig mit einer Dauerwelle und den schönen Gesichtszügen einer üppigen, dunklen und vorzeitig gealterten Frau, offensichtlich Cousine Mariquita. Und als wären die beiden Frauen ein Hindernis, glitten zwei junge Männer rechts und links an ihnen vorbei ins Büro. Der eine sah aus wie ein Konzertcellist neuen Typs mit krausem Haar und Spielzeugbrille, der andere wirkte eher wie der romantische Buchhalter einer Bank, mit Fliege, kurzsichtig und blond, kränkliches Haar und vollmondbleich. Der Cellist unterzog die Örtlichkeit einer genauen Bestandsaufnahme, wobei er die Gegenstände betrachtete, als würde er sie inventarisieren, und Carvalho ansah, als wäre er überflüssig. Der Buchhalter hingegen suchte einen Stuhl, stellte ihn in eine Ecke des Zimmers, setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen und schaute geflissentlich überallhin, nur nicht dorthin, wo Carvalho saß. Der Detektiv wollte eben auf ihn zugehen, als Charos Stimme die Verhältnisse der Versammelten klarstellte.

    »Meine Cousine Mariquita, Mariquita Abellán, würde dich nicht belästigen, wenn die Sache nicht so ernst wäre. Das ist Andrés, ihr Sohn, und das Narcís Pons, ein Freund, der ihnen in dieser Angelegenheit sehr geholfen hat.«

    Der Junge, der wie ein Buchhalter aussah, lächelte, indem er den Strich seines Mundes verlängerte, einer Kerbe in einem Gesicht aus butterweichem Marmor.

    »Die Jungen sind mitgekommen, weil auf meinen Mann kein Verlaß ist.«

    »Auf ihren Mann ist kein Verlaß.«

    Offensichtlich war auf Mariquitas Mann kein Verlaß. Carvalho war nicht bereit, ihnen entgegenzukommen, und blieb bei der wenig interessierten Betrachtung der Dinge, die sich jenseits seines Schreibtisches abspielten. Charo holte Stühle, und Mariquita betastete ihre Lippen. Andrés schaute ihn jetzt an, und der Rhythmus seiner Gedanken war erkennbar am Auf und Ab seines enormen Adamsapfels. Der Buchhalter zupfte an seiner Hose, um die dünne, unbehaarte, weiße und von Adern durchzogene Wade zu bedecken, die zwischen dem Aufschlag der grauen Marengohose und dem enganliegenden Rand seiner unerklärlich braunen Socken zum Vorschein gekommen war.

    »Diesen Schritt hätte eigentlich mein Mann machen müssen«, erklärte Charos Cousine plötzlich, als würde sie den Abwesenden für sein Verhalten tadeln.

    »Allmählich werde ich neugierig auf ihn, er muß ein bemerkenswerter Typ sein«, stellte Carvalho fest, als spräche er zu den Papieren, die er auf der Schreibtischplatte hin und her schob.

    »Es geht ihm nicht gut. Meinem Mann geht es nicht gut.«

    Dabei legte Mariquita einen Finger an ihre Schläfe.

    »Er grübelt zuviel, und es ist nicht gut, soviel zu grübeln, vor allem, wenn man soviel Zeit hat. Mein Mann ist arbeitslos.«

    »Wer ihn früher erlebt hat, erkennt ihn kaum wieder.«

    Charo hatte einen Stuhl gefunden und setzte sich näher zu Carvalho als zu ihren Begleitern.

    »Wenn du ihn vor ein paar Jahren kennengelernt hättest, Pepe, also, er war phänomenal. Amüsant, voller Lebensfreude, stark … Und jetzt: Arbeit weg, Schneid weg.«

    Mariquita hatte irgendwo ein Taschentuch hervorgeholt und betupfte mit einer Spitze die beiden Augenwinkel, zum offensichtlichen Verdruß ihres Sohnes, der den Kopf schüttelte und eine der Seitenwände anstarrte, als wollte er den Gefühlsausbruch seiner Mutter nicht mit ansehen.

    »Ich hab dir schon von der Sache erzählt, Pepe. Es geht um eine andere Cousine von mir, Mariquitas Schwester, meine Cousine Encarnación. Irgendwann hab ich dir von ihr erzählt.«

    Carvalho war nicht bereit, dies zu bestätigen, aber Charo ließ sich ihre Autorität davon nicht schmälern.

    »Sie war Mariquitas kleine Schwester, du weißt schon, und sie fühlte sich zu Höherem berufen. Sie hatte in Albacete eine gute Partie gemacht, obwohl ihre Familie aus Águilas stammt, also, Águilas, Cartagena, Mazarrón, diese Gegend. Aber Encarnita heiratete einen Herrn aus Albacete und wohnte in Albacete. Die beiden Schwestern hatten nicht viel Kontakt miteinander.«

    »Fast keinen. Und das ist sehr bitter für mich«, warf Mariquita ein, in deren Augen die zurückgehaltenen Tränen brannten.

    »Gut, aber darum geht es jetzt nicht. Es geht darum, daß sie vor einigen Monaten – aber erzähl du’s ihm

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