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Cusanus: Leben und Wirken des Universalgenies Nikolaus von Kues
Cusanus: Leben und Wirken des Universalgenies Nikolaus von Kues
Cusanus: Leben und Wirken des Universalgenies Nikolaus von Kues
Ebook149 pages1 hour

Cusanus: Leben und Wirken des Universalgenies Nikolaus von Kues

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An der Schwelle zu einer neuen Zeit, zur Renaissance, trat ein Denker auf den Plan, der uns bis heute erstaunen lasst: Nikolaus von Kues (1401–1464), Kardinal, päpstlicher Diplomat, Pionier im Dialog mit dem Islam, vor allem aber ein großer Philosoph. Als Erster wagte er den Gedanken, dass das Universum unendlich ist. Seine kühne These vom "Zusammenfall aller Gegensätze" wurde zur großen Inspirationsquelle der abendländischen Philosophie. Josef Gelmi führt meisterhaft in das Leben und Denken von Cusanus ein.
LanguageDeutsch
PublisherTopos
Release dateJan 9, 2017
ISBN9783836760768
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    Cusanus - Josef Gelmi

    Josef Gelmi

    Cusanus

    topos taschenbücher, Band 1087

    Eine Produktion des Verlags Butzon & Bercker

    Ubi non est ordo, ibi est confusio –

    Wo keine Ordnung ist, herrscht Chaos

    Nikolaus von Kues, De concordantia catholica III, 30

    Es ist besser, miteinander zu sprechen

    als gegeneinander Krieg zu führen

    Nikolaus von Kues,

    Brief an den spanischen Theologen Johannes von Segovia

    vom 29. Dezember 1454

    Verlagsgemeinschaft topos plus

    Butzon & Bercker, Kevelaer

    Don Bosco, München

    Echter, Würzburg

    Matthias Grünewald Verlag, Ostfildern

    Paulusverlag, Freiburg (Schweiz)

    Verlag Friedrich Pustet, Regensburg

    Tyrolia, Innsbruck

    Eine Initiative der

    Verlagsgruppe engagement

    www.topos-taschenbuecher.de

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    ISBN: 978-3-8367-1087-9

    E-Book (PDF) ISBN: 978-3-8367-5076-9

    Epub ISBN: 987-3-8367-6076-8

    2017 Verlagsgemeinschaft topos plus, Kevelaer

    Das © und die inhaltliche Verantwortung liegen beim

    Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer

    Umschlagabbildung: © wikipedia.org

    Einband- und Reihengestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart

    Satz: SATZstudio Josef Pieper, Bedburg-Hau

    Herstellung: Friedrich Pustet, Regensburg

    Printed in Germany

    Inhalt

    Vorwort

    I. Die Zeit des Cusanus

    Die Devotio moderna

    Der Verfall der kirchlichen Einheit

    Das Abendländische Schisma

    Das Konzil von Konstanz

    Die Konzilien von Basel und Florenz

    Die Päpste zur Zeit des Nikolaus von Kues

    II. Der Werdegang des Theologen

    Die Familie des Nikolaus von Kues

    Die Studienzeit in Padua

    Die Pfründenhäufung

    Theologiestudium in Köln und Reise nach Paris

    Beim Basler Konzil

    „Über die allumfassende Einheit"

    Der Fahnenwechsel

    In Konstantinopel

    „Über die belehrte Unwissenheit und „Über die Mutmaßungen

    III. Reformer, Prediger und Seelsorger

    Das Wiener Konkordat und die Ernennung zum Kardinal

    Einsatz für die Erneuerung der Kirche in Deutschland

    Die Holztafel

    Die Ernennung zum Fürstbischof von Brixen

    Die Restitution entrissenen Besitzes

    Die Reform der Diözese Brixen

    Die Predigttätigkeit des Cusanus

    Die Brixner Diözesansynoden

    Der Streit mit den Klöstern

    Der Sonnenburger Streit

    Der Konflikt mit dem Landesfürsten und die Attentate

    Auf Schloss Andraz

    IV. Ökumene der Religionen und mystische Schau

    „Über den Frieden im Glauben"

    Cusanus und der Islam

    Cusanus und die Juden

    Cusanus und die Griechen

    Die Werke „Zur Vervollständigung der Theologie und „Vom Sehen Gottes

    V. Neue Auseinandersetzungen und soziales Engagement

    Die Enneberger Schlacht

    Die Stiftung in Kues

    Die Kapelle in Kues

    Die Bibliothek in Kues

    Der Fürstenkongress in Mantua

    Die Gefangennahme in Bruneck

    Ein Märtyrer der Freiheit

    Das Schuldbekenntnis des Kardinals

    Der Konflikt mit Pius II. in Rom

    VI. Letzte Jahre

    „Dialog über das Globusspiel"

    Krankheit und Aufenthalt in Orvieto

    Der Tod

    Das Grabmal in Rom

    VII. Bilanz: Bedeutung und Wirkung

    Der Mensch Cusanus

    Die Bedeutung des Cusanus

    Rezeption des Cusanus

    Schluss

    Autobiografie vom 21. Oktober 1449

    Zeittafel

    Anmerkungen

    Quellen und Literatur

    Vorwort

    Cusanus zählt zu den bedeutendsten Denkern des Abendlandes. Gar manche Ideen dieses vielseitigen Denkers, der wie kein anderer den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit markiert, sind auch heute noch äußerst modern und aktuell. Er hat sein Leben lang um die Einheit der Kirche und um ihre Erneuerung gerungen. Seine lebenslange „Jagd nach Weisheit" war letztlich ein Suchen nach Gott.¹ Die ca. dreihundert überlieferten Predigten geben Zeugnis von einem Menschen, der vom christlichen Offenbarungsglauben zutiefst überzeugt war und immer wieder versuchte, sich mithilfe der Vernunft dem verborgenen Gott zu nähern.² Zentrum seines Glaubens und seiner Verkündigung war der menschgewordene Jesus Christus, den er als den Größten aller Menschen hinstellte, in dessen Geist alle Völker und Religionen ihren Frieden finden können.

    Im vorliegenden Buch will ich einen komprimierten Abriss von Leben und Wirken des Cusanus bieten und versuchen, über alles zu sprechen, ohne Gefahr zu laufen, über alles zu reden und damit zu langweilen. Es handelt sich dabei um ein waghalsiges Unterfangen angesichts der vielen biografischen Quellen und Abhandlungen, die es zu dieser faszinierenden Gestalt gibt. Schon 2013 regte sich in mir der Wunsch, zum 550. Todestag das dramatische Leben des Kardinals in kurzen Zügen mit besonderer Berücksichtigung seiner Zeit als Bischof von Brixen nachzuzeichnen. Damals habe ich das Buch mit dem Titel Nikolaus von Kues (1401–1464). Leben und Wirken eines Universalgenies auf dem Brixner Bischofsstuhl beim Verlag Weger in Brixen herausgebracht, dem bereits 2014 eine zweite Auflage und die Übersetzung in italienischer Sprache folgten. Nun habe ich für den Topos-Band das Manuskript überarbeitet, den Brixner Teil etwas gekürzt und dafür jenen Teil, der für den deutschsprachigen Raum allgemein interessant ist, erweitert.

    Um die Arbeit nicht allzu sehr zu belasten, habe ich die Belege und den wissenschaftlichen Apparat auf ein Minimum reduziert. Dazu habe ich insbesondere Autoren wie Klaus Kremer, Walter Andreas Euler, Hermann J. Hallauer, Erich Meuthen, Edmond Vansteenberghe, Wilhelm Baum und Marco Brösch wiederholt herangezogen und konsultiert. Vor allem gilt das für Briefe, Dokumente und Predigten des Cusanus in deutscher Übersetzung. Wenn man über Cusanus schreibt, läuft man leicht Gefahr, sein Bild zu beschönigen, ja zu verherrlichen oder aber es zu verzerren und zu entstellen. Ich habe mir Mühe gegeben, objektiv zu bleiben im Bewusstsein, dass, wo viel Licht, auch Schatten ist. Es ging mir darum, das Leben und Wirken des Cusanus zu verstehen und für ein breites Publikum darzustellen. Das Buch soll möglichst vielen Menschen einen Zugang zu einer der interessantesten Persönlichkeiten der Kirchengeschichte bieten.

    Leider deckten sich bei Cusanus nicht immer Idee und Wirklichkeit, theologische Vision und praktische Haltung, Denken und Handeln. Die ungelösten Spannungen in seiner Person lassen sich nur schwer auf einen Nenner bringen. Sein Wirken als Bischof in Brixen verdient weithin die Bezeichnung „Katastrophe", wie Erich Meuthen schrieb. Grundsätzlich ging es Cusanus aber auch in Brixen immer um die Überwindung der Gegensätze und deren Aufhebung. Sein Werk De pace fidei schließt folgerichtig mit der grandiosen Vision vom „Ewigen Frieden. Sicher ist, dass Cusanus trotz seiner Misserfolge auch heute noch für uns ein hilfreicher Wegweiser sein kann. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments, sagte bei einem Vortrag in Kues am 28. Juni 2008: „Cusanus ermahnt uns, Fragen zu stellen, anstatt vorschnelle Antworten zu geben. Zugleich ermahnt er uns, die moralischen Maßstäbe unseres Handelns zu benennen und zu verteidigen. Darin ist er uns auch in den ethischen Konflikten im heutigen Europa ein Lehrer, auf den wir hören sollten […]. Nicolaus Cusanus hat sein kirchenpolitisches Hauptwerk ‚De concordantia catholica‘ betitelt, ‚von der allgemeinen Eintracht‘. Heute sollten wir ein Konkordat zwischen den Angehörigen der unterschiedlichen Religionen und Kulturen auf dieser einen uns anvertrauten Welt anstreben.³

    Der berühmte Humanist Johannes Trithemius († 1516) hatte weitgehend recht, wenn er über Cusanus schrieb: „Nikolaus von Kues erschien in Deutschland wie ein Engel des Lichtes und des Friedens; inmitten der Dunkelheit und Verwirrung stellte er die Einheit der Kirche wieder her, befestigte das Ansehen ihres Oberhauptes und streute reichen Samen neuen Lebens aus. Ein Teil desselben ist durch die Herzenshärte der Menschen gar nicht aufgegangen, ein anderer Teil trieb Blüten, die aber infolge von Trägheit und Lässigkeit rasch wieder verschwanden, aber ein guter Teil hat Früchte getragen, deren wir uns noch heute erfreuen. Cusanus war ein Mann des Glaubens und der Liebe, ein Apostel der Frömmigkeit und der Wissenschaft. Sein Geist umfasste alle Gebiete des menschlichen Wissens, aber sein Wissen ging von Gott aus und hatte kein anderes Ziel als die Verherrlichung Gottes und die Erbauung und Besserung der Menschen."

    Abschließend bleibt mir noch

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