Heimatfront
Von Simon Hottinger und Simone Christen
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Über dieses E-Book
Karola Kroll arbeitet im Krankenhaus, ist tagtäglich mit den Entbehrungen des Krieges konfrontiert. Sie ist eine treue Anhängerin ihres geliebten Führers, saugt jedes seiner Worte in sich auf.
Aber dann tritt ein jüdisches Mädchen in ihr Leben und Karolas Glaube an ihr Reich bekommt Risse.
Simon Hottinger
Simon Hottinger, hat seine Handschrift in Heimat - Front hinterlassen und mit den Soldaten an der Front Bilder des schrecklichen Kriegsschauplatzes gezeichnet. Seine Leidenschaft zu schreiben pflegte er bisher in kleinen Werken und nun erscheint Heimat - Front, die erste grosse Veröffentlichung. Erlebt und arbeitet in Zürich dem Herzen der Welt.
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Buchvorschau
Heimatfront - Simon Hottinger
Heimatfront
ENGEL AUF DEM SCHLACHTFELD
1. KAPITEL
Sommer, 1941
2. KAPITEL
September bis Dezember, 1941
3. KAPITEL
August und September, 1942
4. KAPITEL
November und Dezember, 1942
DANKSAGUNG
Simone Christen
DANKSAGUNG
Simon Hottinger
Impressum
ENGEL AUF DEM SCHLACHTFELD
Es tobt, es wütet dieser abscheuliche Krieg
Jedermann giert nach Sieg
Des Todes Klauen greifen nach dir,
die Maske des Todes, so scheint es mir,
gefrässig, gierig lechzt der Tod nach Leben, was hat er nur vor?
Das Schlachtfeld, voller Tod und Leben, siehe da:
Engel steigen dem Himmel empor.
Man hört ihre leisen Stimmen singen:
„Höret auf, nimmer sollen Gewehrsalven erklingen!"
Doch niemand erhört ihre leisen Stimmen, der Krieg geht weiter.
Die Führer des Krieges, voller Zuversicht strotzend,
erklimmen der Macht Leiter.
Schlagt die Hacken zusammen, Soldaten, auf in die Schlacht!
Bis sie als Engel ihre Flügel spreizen, einem Helden gleich,
von Gott bewacht.
von Simone Christen
1. KAPITEL
Sommer, 1941
Es war warm, es war Sommer. Die Strasse war ruhig, die Häuser schliefen. Träge schauten die Fenster auf den Jungen hinunter, der die Strasse entlang schlenderte. Unbeschwert, fröhlich und auf leichten Füssen spazierte er unter den Bäumen, welche die Strasse säumten. Die Nachmittagssonne schickte ihre Strahlen durch die Baumkronen. Der Junge sah im dösenden Stadtteil aus wie von einem anderen Planeten. Seine Fröhlichkeit glich der Sonne, doch die graue Betonwüste um ihn einer monotonen Melodie, langweilig und öde.
Es war nicht lange her, da war er 18 geworden. Das Deutsche Reich bestand bereits seit mehreren Jahren. Doch in den Krieg durfte er nicht. Er wünschte es sich sehnlichst, aber er war zu jung. Jetzt, da er 18 geworden war, durfte er in die Ausbildung zum Soldaten. Es fehlte lediglich das Aufgebot.
Heute hatte er mit seinen Freunden Fussball gespielt, so wie er es jeden Sonntag tat. Sie waren allesamt jünger. Diejenigen, welche älter waren als er, wurden eingezogen. Leopold bog in seine Wohnstrasse ein. Sein Wohnhaus sah aus wie jedes andere. Das Quartier war vom städtischen Strassenlärm verschont geblieben, trotz der guten Lage.
Es bellte ein Hund ein paar Strassen weiter. Ein anderer Vierbeiner kläffte zurück. Die Vögel waren ungewohnt ruhig. Kaum ein Zwitschern war zu vernehmen.
Ein tiefes Brummen ertönte und wurde immer lauter. Ein leicht gepanzertes Fahrzeug der Schutzstaffel steuerte zwischen die Häuser. Uniformierte Männer sassen darin. Stattlich und gut aussehend schauten sie durch die Frontscheibe. Sie würdigten Leopold keines Blickes. Regelmässig wurden die Strassen Berlins von den gefährlichsten Soldaten des Reiches durchstreift. Meist wegen eines Tipps. Leopold liebte sie, die Schutzstaffel. Männer aus Eisen und Stahl. Furchtlos vertraten sie den Nationalsozialismus. Sie kämpften für das Richtige, sie sorgten dafür, dass die Juden dorthin versetzt wurden, wo sie hingehörten.
Leopold öffnete das Gartentor und lief zur Eingangstür. Als er bereits auf der ersten Stufe zur Tür stand, hielt er kurz inne, machte kehrt und rannte zurück zum Tor. Er erwartete den Marschbefehl schon seit langem. Leopold hatte schon Bedenken geäussert, sie hätten ihn vergessen. Er öffnete hastig den Briefkasten und entnahm gespannt den Inhalt. Mehrere Briefe lagen in seiner Hand, sie wurden eifrig durchstöbert. Leopold stolperte beinahe über seine eigenen Füsse auf dem Weg zurück zur Eingangstür. Die Spannung und Nervosität zogen ihm durch seine Adern. Da entdeckte er den Brief vom Staat. Leopold hetzte ins Haus hinein, knallte die Briefe auf den Esstisch und eilte mit dem staatlichen Brief, der an ihn adressiert war, in sein Zimmer.
Als Karola die Tür zu seiner Kammer öffnete, sah sie ihn auf dem Bett sitzen. Seine Augen waren weit geöffnet. Er sass regungslos und angespannt auf seiner Liege. Nur die Augen bewegten sich und Karola konnte erkennen, wie sie eine Zeile nach der anderen abtasteten.
Karola war ein ganzes Stück älter als Leopold. Als die Mutter und der Vater starben, so erzählte sie immer, übernahm sie die Verantwortung für ihn. Sie arbeitete hart, um sie beide über Wasser zu halten. Das Militär würde Karola entlasten.
Leopold sah mit leuchtend lechzenden Augen zu seiner Schwester hoch. „Ich darf gehen!", rief er aus.
„Ich darf gehen, ich darf gehen!", rief er immer wieder und vollführte Luftsprünge quer durch sein bescheidenes Zimmer, in dem nicht mehr als ein Tisch, ein Stuhl und eine Liege standen.
Seine Freude riss Karola aus den Schuhen und zusammen brachten sie ihre Gefühle zum Ausdruck. Es endete in einer innigen Umarmung.
„Ich freue mich für dich", stiess Karola ausser Atem hervor.
Für beide würde es einen Neuanfang werden: Karola würde sich besser über Wasser halten können, und Leopold würde erwachsen werden.
Die darauf folgende Woche begann es zu regnen, doch das änderte nichts an der Stimmung, die im Hause von Leopold und Karola herrschte. Die Zeit bis zum Wehrdienst verging schnell und als es so weit war, wussten sie noch nicht, dass sie sich viel zu lange nicht mehr sehen würden.
***
Karola Kroll liebte Adolf Hitler. Nicht, weil er ein ästhetischer, schöner Mann war, sondern weil er seinem Volk Gutes versprach und gab. Sie glaubte an seine Worte, würde ihn niemals verraten. Sie hasste den Kommunismus, diese verdammten Kommunistenschweine! Und vor allem dieses Judenpack! Was ihr Land nach dem letzten grossen Krieg alles verkraften musste, so lag es nur im deutschen Interesse seine Grenzen auszuweiten und zur alleinigen Weltmacht aufzusteigen. Doch der Feind im Osten, dieses riesige Russland, gefährdete diesen Plan. Es erfüllte sie mit ungeheurem Stolz, wenn sie durch die Strassen Berlins flanierte und junge, fesche Männer in Uniform sah. Denn genau diese waren die Zukunft ihres Landes. So freute sie sich mit Leopold. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich! Endlich konnte ihre Familie ihren Teil dazu beitragen und das Vaterland unterstützen. Natürlich, Leopold war ein Jungspund, hatte erst vor kurzem sein 18. Lebensjahr vollendet, doch er strotzte nur so vor Kraft.
Zwei wichtige Menschen in ihrem Leben konnten ihre Freude nicht teilen. Wo waren Vater und Mutter zu dieser freudigen Stunde als Leopold seinen Marschbefehl erhielt? Nie würden sie ihrem Sprössling voller Stolz auf die Schulter klopfen, nie würden sie den Anblick von Leopold in fescher Uniform geniessen können. Denn beide sind tot. Gestorben vor langer Zeit, zwei Geister, die nur noch in der Erinnerung existierten. Die Mutter war zweimal verheiratet gewesen, war aus ihrer ersten Ehe geflüchtet, weil ihr damaliger Ehegatte ein Trunkenbold war und das Geld am liebsten für wässriges Bier verprasste. Dann heiratete sie noch einmal, Leopold kam zur Welt. Die Geburt war schwer, sie verstarb im Kindbett. Ihr zweiter Ehemann liebte sie abgöttisch, konnte mit dem Tod seiner Frau nicht umgehen. Als Karola dreizehn Jahre alt war, sah sie ihn das letzte Mal. Er war an gebrochenem Herzen gestorben.
***
Damals als Karola und Leopold noch Kinder waren, spielten sie gemeinsam ein Spiel. Sie waren Verbrecher, wurden gejagt von der Polizei! Es durfte niemand erfahren, wo sich die beiden üblen Ganoven aufhielten. Das war natürlich streng geheim!
Niemals hielt sich der eine am gleichen Ort wie der andere auf. Deshalb entwickelten sie eine ausgeklügelte Strategie, wie sie trotzdem miteinander kommunizieren konnten. Die Idee stammte von Karola. Sie schickten kleine Botschaften hin und her und immer der erste Buchstabe eines Adjektivs stellte ein Buchstabe der Geheimbotschaft dar.
Man muss also die Briefe sorgfältig durchlesen, wenn man die Geheimbotschaft erfahren will! Und die Botschaft endet, wenn der Satz „Ich vermisse Kaffee" folgt.
„Erinnerst du dich noch an unser Spiel, Leo?", fragte Karola. Sie lächelte. Erinnerungen kamen auf, spielten sich vor ihrem inneren Auge ab.
„Als wir Verbrecher waren? Natürlich, wie könnte ich das nur vergessen!"
„Schreibst du mir auch ganz viele Briefe, wenn du im Krieg bist?"
Ihr jüngerer Bruder nickte. „Ich verspreche es."
„Gut. Wenn irgendetwas passiert, verfasse bitte eine Geheimbotschaft."
Wieder nickte er. „Das werde ich tun. Aber versprich mir auch, dass du das auch tust."
Karola bejahte. „Ich verspreche es auch!"
***
Pawel Wassiljew lebte auf der anderen Strassenseite. Er war drei Jahre älter als Leopold, war von kräftiger, aber etwas gedrungener Statur und wenn er sprach, konnte man seinen unverkennbaren russischen Akzent hören.
Pawel war schon immer ein Mädchenschwarm gewesen, seine lockige Haarpracht und sein spielerischer Charme brachten sogar Karolas Wangen zum Glühen obwohl er um einiges jünger war als sie. Doch er ging an der Lindenallee 22 nicht wegen Karola ein und aus sondern wegen ihrem jüngeren Bruder Leopold. Obwohl sie so gegensätzlich wie Tag und Nacht waren, verband die beiden eine innige Freundschaft.
Leopold war ein drahtiger Junge. Während andere in seinem Alter mit ihrem ersten Bartwuchs protzten, durfte er sich lediglich an einem dünnen Oberlippenflaum erfreuen. Auch bei den Mädchen kam er nicht sonderlich gut an. Gab es einmal die Gelegenheit mit einem waschechten Wesen des anderen Geschlechts zu sprechen, stotterte er vor sich hin und brachte kaum einen anständigen Satz über die Lippen. Pawel hingegen konnte nur mit seinen Fingern schnippen, schon lagen ihm die Mädchen zu Füssen.
Leopold wurde oft gehänselt, er sei zu unmännlich, dafür zu weibisch. Aus ihm würde nie ein richtiger Mann werden! Doch Pawel hielt zu seinem Freund, stellte sich schützend vor ihn und konterte mit frechen und herausfordernden Sprüchen. Es flogen teilweise gar die Fetzen, wobei Pawel stets die Oberhand behielt. Doch diese Zeiten waren vorbei. Die Macht Hitlers ballte sich und für Menschen wie Pawel die keine Arier waren wurde es immer bitterer. Der Russe wurde von Josef Stalin in die Sowjetunion zurück beordert und dies nahm er geradezu recht, um den sich häufenden Schikanen auszuweichen. Morgen schon würde er den Weg in sein Heimatland antreten.
Er sass zusammen mit Leopold auf der Mauer vor seinem Wohnblock, es herrschte eine bedrückte Stimmung zwischen ihnen.
„Ich werde zurück nach Russland gehen. Stalin hat alle Russen nach Hause berufen und ich werde gehen."
Leopolds Augen weiteten sich merklich, dann sah er seinen Freund an und erwiderte: „Das ist nicht dein Ernst?"
Pawel seufzte, nickte jedoch. Er konnte das Blatt nicht mehr wenden, dafür war es viel zu spät. „Doch. Morgen muss ich bereits gehen."
Leopolds Herz setzte für wenige Sekunden aus, dann sprang er von der Mauer, landete auf den Füssen und blieb einen Moment stehen. Dann drehte er sich um und sagte: „Ich will nicht, dass du gehst. Warum kannst du nicht hier in Deutschland bleiben?"
„Weil ich Russe bin."
Leopold schüttelte den Kopf, verdeckte sein Gesicht mit den Händen. „Du bist doch hier geboren worden!"
„Das habe nicht ich zu entscheiden. Ich muss zurück! Pawel war nun aufgestanden und sah seinen Freund an. „Ich werde dich auch vermissen!
Sein Freund lächelte schwach. Seine Worte waren ein schwacher Trost dafür, was den beiden noch bevorstehen würde. „Ich bin stolz auf mein Vaterland, auf das deutsche Volk und auf Adolf Hitler!" Mit diesen Worten schlug Leopold die Hacken zusammen und setzte zum Hitlergruss an.
2. KAPITEL
September bis Dezember, 1941
Den Wehrdienst hatte Leopold bestens überstanden. Er hatte gute Freunde gefunden und sass nun in einem Zug an die Front.
Leopolds Gesäss schmerzte. Die Holzbänke des Zuges waren nicht bequem. Doch es machte ihm nichts aus. Seine Motivation und Euphorie waren riesig.
Der Waggon war gefüllt mit frisch rekrutierten Soldaten. Alle waren sie 18 Jahre alt. Mit seinen Freunden aus dem Wehrdienst hatte er Platz genommen und gemeinsam ratterten sie an die Ostfront, um den Russen die Hölle heiss zu machen. Die Stimmung im Abteil war aufgerieben. Die jungen Soldaten waren nervös. Sie waren gespannt darauf, welch ein Ruhm sie erwarten würde. Die Nachrichten liessen ohne Ausnahme den baldigen Sieg über die