Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit: Rechtshistorische Betrachtungen
Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit: Rechtshistorische Betrachtungen
Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit: Rechtshistorische Betrachtungen
Ebook238 pages2 hours

Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit: Rechtshistorische Betrachtungen

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Die Anwendung des Begriffes „innerdeutsche Grenze“ anstelle Staatsgrenze zwischen beiden deutschen Staaten, ist eine historische und zeitgenössische Lüge. Die Erklärung von Bundeskanzler Willy Brandt im Deutschen Bundestag vom 15. Februar 1973, selbst das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag vom 31. Juli 1973 sowie das „Gesetz über den Abbau von Salzen im Grenzgebiet an der Werra“ vom 3. Dezember 1984, das vom Bundestag beschlossen und die Zustimmung des Bundesrates erhielt, kennen keine „innerdeutsche Grenze“. Spätestens seit diesen Zeitpunkten gehört das „Phantom von einer innerdeutschen Grenze“, wenn die Staatsgrenze zwischen beiden deutschen Staaten gemeint ist, ins Vokabular des Kalten Krieges. Trotzdem wird im Beschluss des Stuttgarter Parteitages der CDU (30.11. bis 2.12.2008) die „konsequente Nicht-Anerkennung der inner-deutschen Demarkationslinie als völkerrechtliche Grenze“ noch als von „zentraler Bedeutung“ für die CDU betrachtet!
An Beispielen aus der deutschsprachigen völkerrechtlichen Literatur seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird nachvollziehbar gemacht, wie sich Theorie und Praxis des staats- und völkerrechtlichen Phänomens „Staatsgrenze“ entwickelte. Im Mittelpunkt steht dabei die Staatsgrenze zwischen beiden deutschen Staaten, die nicht mit Mauer und Stacheldraht (Sicherungsanlagen) gleichzusetzen ist. Die Regeln der Ein- und Ausreise werden grundsätzlich in souveräner Entscheidung durch die Staaten geregelt. Ausnahme bildet der Ort des Grenzübertritts. Das illegale Passieren über die „grüne“ oder befestigte Staatsgrenze, egal in welcher Richtung, gestattet kein Staat. Der Inhalt des Grenzgesetzes der DDR aus dem Jahre 1982, zieht sich wie ein roter Leitfaden durch das gesamte Buch.
LanguageDeutsch
Release dateApr 13, 2017
ISBN9783744803441
Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit: Rechtshistorische Betrachtungen
Author

Klaus Emmerich

Jahrgang 1936, Studium, (Diplom-Jurist.), Promotion zu völkerrechtlichen Problemen der Staatsgrenzen. Tätig in den bewaffneten Organen der DDR. Arbeit am Institut für Theorie des Staates und des Rechts der Akademie der Wissenschaften der DDR, Bereich Verfassungsrecht. Sekretär der Arbeitsgruppe „Neue Verfassung der DDR“ am Zentralen Runden Tisch. Nach Anschluß der DDR an die BRD: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Landtag Schwerin, Fraktion LL/PDS. Langzeitarbeitslos mit fünf monatiger „interdisziplinärer Fortbildung“. Bis Juli 2016 Rechtsanwalt in Mecklenburg Vorpommern und Hessen.

Read more from Klaus Emmerich

Related to Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit

Related ebooks

Law For You

View More

Related articles

Reviews for Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Staatsgrenzen im Kontext ihrer Zeit - Klaus Emmerich

    Der Autor:

    Jahrgang 1936, Studium, (Diplom-Jurist.), Promotion zu völkerrechtlichen Problemen der Staatsgrenzen. Tätig in den bewaffneten Organen der DDR. Arbeit am Institut für Theorie des Staates und des Rechts der Akademie der Wissenschaften der DDR, Bereich Verfassungsrecht.. Sekretär der Arbeitsgruppe „Neue Verfassung der DDR am Zentralen Runden Tisch. Nach Anschluß der DDR an die BRD: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Landtag Schwerin, Fraktion LL/PDS. Langzeitarbeitslos - mit fünf monatiger „interdisziplinärer Fortbildung. Bis Juli 2016 Rechtsanwalt in Mecklenburg-Vorpommern und Hessen.

    Veröffentlichungen u.a.: „Grenzen. Eine Auswahl staats-, völkerrechtlicher sowie zeitgeschichtlicher Aspekte der Grenzen am Beispiel beider deutscher Staaten und der Hauptstadt Berlin; „In guter Verfassung? Warum das Grundgesetz auf den Prüfstand gehört; „Gesamtdeutsche Verfassung - eine Karikatur?; „Befohlene Entnazifizierung oder `verordneter´ Antifaschismus in Deutschland 1945 bis 1948?; „Die Staatsgrenze zwischen beiden deutschen Staaten; „Glaube und Kirche im Sozialismus. Die Trennung von Kirche und Staat. Ein Abriss; „Die Grenzkommission beider deutscher Staaten. Aufgaben, Tätigkeit und Dokumente: „Die Grenze um Westberlin 1945 - 1990. Eine staatsrechtliche Studie. Zuletzt erschienen (2016): „Die Grenzen der DDR. Ausgewählte Probleme und Dokumente. Mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis."

    „Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das folgende Gesetz beschlossen:

    § 1

    (1) Abbaugebiete im Sinne dieses Gesetzes sind Gebiete, die in der als Anlage beigefügten Karte…

    1. den Verbindungslinien der Punkte a)…(bis) t)

    und

    2. jeweils der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (Grenze)…

    umschlossen sind.

    (2) Die Karte ist Bestandteil dieses Gesetzes."

    „Gesetz über den Abbau von Salzen im Grenzgebiet an der Werra" vom 3.Dezember 1984. BGBl. Teil I, Z 5702 A 1984, ausgegeben zu Bonn am 6. Dezember 1984 Nr. 50, S. 1430 bis 1432. Unterstreichung - K.E. vollständiger Text: Anlage 9.)

    Die strikte Achtung und Einhaltung der allgemein anerkannten Prinzipien des Völkerrechts, darunter die Achtung der Souveränität, der Unverletzlichkeit der Staatsgrenzen, der territorialen Integrität und der Nichteinmischung in die Inneren Angelegenheiten, ist eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung gutnachbarlicher Beziehungen, die Sicherheit und Zusammenarbeit zwischen den Staaten und die entscheidende Grundlage einer stabilen Friedensordnung.

    In Wahrnehmung ihrer souveräne Rechte gestaltet die Deutsche Demokratische Republik ihre Beziehungen in Grenzangelegenheiten mit den benachbarten Staaten in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und organisiert den Schutz der Staatsgrenze einschließlich des Luftraumes und der Territorialgewässer.

    Zu diesem Zwecke beschließt die Volkskammer auf der Grundlage der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik das folgende Gesetz…"

    Präambel Gesetz über die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik (Grenzgesetz) vom 25. März 1982 (Gesetzblatt Teil I Nr.11 Seite 197 - Ausgabetag 29. März 1982)

    Im Text verwendete Abkürzungen

    AdG Archiv der Gegenwart

    BK Bundeskanzler(in)

    BRD Bundesrepublik Deutschland

    BVerG (E) Bundesverfassungsgericht (Entscheidungen)

    DdP Diktatur des Proletariats

    DDR Deutsche Demokratische Republik

    Dok. Dokument(e)

    EG Europäische Gemeinschaft

    FN Fußnote

    Frontex Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen VO (EG) 2007/2004

    GLV Grundlagenvertrag DDR/BRD 21.12.1973

    GSA Grenzsicherungsanlagen

    GSSD Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland

    GÜST Grenzübergangsstelle

    GVS Geheime Verschlußsache

    jW Tageszeitung junge Welt

    KSZE Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa

    NVR Nationaler Verteidigungsrat der DDR

    PT Parteitag

    TG Territorialgewässer

    TZ Tageszeitung

    VO Verordnung

    VR Völkerrecht

    Inhaltsübersicht

    Grundsätzliches zur Aktualität

    Was ist Sozialismus?

    Warum mußte die Sowjetgesellschaft Vorbild sein?/

    Diktatur des Proletariats/

    Warum war Sicherung der Souveränität der DDR und ihres Hoheitsgebietes von besonderer Bedeutung?

    Alle Sicherungsanlagen der DDR befanden sich ausschließlich auf ihrem Hoheitsgebiet

    Das Phänomen territorialer Grenzen und ihre Arten

    Nochmals zur Aktualität des Themas

    Das Grenzgesetz der DDR

    Die aktuelle Interpretation zur „innerddeutschen Grenze"

    Die Grenze zwischen beiden deutschen Staaten bis zum 03.10.1990.

    Das Hoheitsgebiet und seine Abgrenzung aus völkerrechtlicher Sicht an historischen und zeitgenössischen Beispielen dargestellt

    Völkerrecht und Staatsgrenzen I

    Bonfils (1904)

    Anzilotti (1929)

    Vanselow (1931)

    Radbruch (1929/1952) „Nie wieder Krieg"

    Entschließung des Deutschen Bundestages vom 7. April 1954 zur „Souveränität" der DDR

    Verdross (1955)

    Rumpf (1956)

    Dahm (1958)

    Reintanz (1959/1962) Exkurs Westberlin,

    Luftraum über Westberlin

    „Staatsgrenzen" im Wörterbuch des Völkerrecht (1962)

    Petrenko (1967).

    Verhandlungen zum GLV im Zusammenhang mit der Staatsgrenze DDR/BRD

    Gespräch M.Kohl/Bahr 15. Juni 1972,die deutsche Nation /

    Gespräch Bahr - Erster Sekretär des ZK der SED Honecker am 7. September 1972 in Berlin /

    Verhandlungen M. Kohl/Bahr November 1972 /

    Worum ging es tatsächlich bei den Verhandlungen zum GLV? / 5.Exkurs: Rumpf (1973).

    Die KSZE-Schlußakte und die Staatsgrenzen

    Die Schlußakte vom 1. August 1975 (Auszüge)

    Gespräch Erster Sekretär des ZK der SED Honecker mit BK H. Schmidt in Helsinki am 30. Juli 1975, Fortsetzung des Gesprächs, 1. August 1975 (Kommerzieller Menschenhandel)

    Schreiben BK H. Schmidt an Generalsekretär des ZK der SED Honecker vom 28. 7.1976(Grenzzwischenfall Bubbers)

    Gespräche Schmidt/Wehner - Wolfgang Vogel am 16. Mai 1977 in Westberlin

    Gespräch Wischnewski u.a. mit Axen, Fischer, Häber und Schindler am 28. Januar 1978 in Berlin (Spiegel Veröffentlichung zur Elbe-Grenze)

    Schreiben Honecker an Schmidt vom 13. Juni 1978 (Elbe-Grenze)

    Gespräch BK Schmidt - Michael Kohl am 14. Juni 1978 in Bonn (Kali-Abbau, Transitmißbrauch, Elbe)

    Non paper der DDR für BK Schmidt (21. August 1980)

    Gespräch Gaus - Honecker am 3. November 1980.

    Völkerrecht und Staatsgrenzen II

    Kröger (1981)

    Oeser/Poeggel (1983)

    J. Barsz (1985) Volksrepublik Polen

    Heinze/Poeggel (1988)

    Präambel Einigungsvertrag (1990)

    Doehring (1990), Doehring und der Grenzverlauf auf der Elbe

    Neugebauer (2000)

    Khan (2004)

    Gornig (2007)

    Vitzthum (2007), Vitzthum und der Grenzvertrag mit Polen (1990)

    Paech/Stuby (2013)

    Görner (2014)

    Exkurs: Einige Folgerungen.

    Die Ausdehnung des Hoheitsgebietes in das Erdinnere

    Der grenzüberschreitender Kaliabbau zwischen beiden deutschen Staaten und ihre Rechtsstandpunkte

    Die Grenztruppen der DDR, Bundesgrenzschutz, Frontex und das Grenzregime Europas

    Grenztruppen der DDR /

    Der Bundesgrenzschutz der BRD /

    Frontex /

    Das Grenzregime Europas

    Die See- oder Territorialgewässergrenze

    Die TG und ihre Abgrenzung, die TG im Grenzgesetz der DDR /

    Die Sicherung der EU-Außengrenze auf See

    Literaturverzeichnis

    Verzeichnis der Anlagen

    Anlage 1

    Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung

    Nr. 145 S. 1412 7. August 1956

    „Ist die Sowjetzone ein Staat?

    Pseudostaatliche Tarnorganistion sowjetrussischer Fremdherrschaft Von Legationsrat Dr. Helmut Rumpf, Auswärtiges Amt"

    (ungekürzte Abschrift)

    Anlage 2

    Artikel 134des Entwurfs der DDR Verfassung, der am 4. April 1990 allen Mitgliedern der Volkskammer auf ihre Arbeitstische gelegt wurde. Ein Exemplar erhielt Ministerpräsident Lothar de Maiziere vom Sekretär der Arbeitsgruppe, Dr. Klaus Emmerich, persönlich überreicht

    Anlage 3

    Das geltende Recht; Ausgabe 1989 chronologisch und systematisch geordnet. Verzeichnis der geltenden Rechtsvorschriften der DDR vom 7.10.1949 bis 31.12.1988. Herausgegeben vom Sekretariat des Ministerrates. Staatsverlag der DDR Berlin 1989. Einschließlich Änderungsdienst zum „Geltenden Recht" (Stand 31.12. 1989).

    Ordnungszahl 88602- 88611

    Anlage 4

    Außengrenzen der EU

    Quelle:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Außengrenzen_der_Europäischen_Union

    Anlage 5

    Zweite DVO zur Grenzordnung

    Anlage 6

    Grenzverletzungen Oktober 1989.

    Quelle: Baumgarten/Freitag aaO Seite 437.

    Anlage 7

    Ergebnisse der Grenzüberwachung Oktober 1989

    Quelle: Baumgarten/Freitag aaO Seite 438.

    Anlage 8

    Gesetz über den Abbau von Salzen im Grenzgebiet an der Werra Vom 3. Dezember 1984 (BGBl. Nr.50, S. 1430)

    Anlage 9

    „Problembereich der Elbe. 87. Kabinettssitzung der Bundesregierung Bonn, 6. November 1974."

    Grundsätzliches zur Aktualität

    Um die Aktualität dieses brisanten Themas nach einem viertel Jahrhundert nach Anschluß der DDR an die BRD zu verdeutlichen, halte ich es für bedeutsam, in thesenhafter Form jene Probleme anzudeuten, die im öffentlichen „gesamtdeutschen Gedächtnis" erhalten blieben und bedeutsam zu sein scheinen. Ohne ins Detail zu gehen, darf der Kalte Krieg, der Aktionen und Reaktionen besonders an der Staatsgrenze zwischen beiden deutschen Staaten und der Grenze um Westberlin beider Seiten auslöste, nicht ignoriert werden.

    Themenbezogen gehören meines Erachtens, die folgenden Grundfragen, die ich knapp umreißen möchte, dazu:

    1. Was ist Sozialismus?

    „Die Auffassungen darüber, was die Gesellschaft, die meist realer Sozialismus genannt wird, eigentlich war, gehen weit auseinander: überhaupt kein Sozialismus oder das Gegenteil von Sozialismus, ein Staatssozialismus oder ein Parteisozialismus, ein… deformierter Sozialismus, eine Übergangsgesellschaft oder einfach eine Diktatur und ein Unrechtsstaat?… Woran kann man unterscheiden, was richtiger und was falscher Sozialismus ist? …Hier ist dialektisches, historisch-materialistisches Herangehen gefordert…" ¹ Inwieweit das Recht, und hier besonders das Staatsrecht, hier wiederum jene Normen, die das Grenzregime betreffen, zur Beantwortung dieser Grundfragen beitragen können, will ich nicht beantworten. Aber jene „Bemühungen um die Deutungshoheit über die Geschichte des Sozialismus sind ein nicht unwesentlicher Bestandteil des ideologischen Klassen-kampfes der Gegenwart, und dieser wird - zumindest von Seiten der bürgerlich - antisozialistischen Kräfte - mit großem Aufwand und entschlossener Härte geführt. Dabei werden alle Mittel eingesetzt, von einer primitiven ideologischen Gehirnwäsche in den Massenmedien, die mit Lügen, Verleumdungen und Diskriminierungen arbeitet, bis zu großen Geschichtsfälschungen in umfangreichen historischen und theoretischen Darstellungen wissenschaftlichen Charakters. Sie alle verfolgen in sehr unterschiedlicher Weise das gleiche Ziel, nämlich des Sozialismus als einen illegitimen Irrweg der Geschichte hinzustellen, der unvermeidlich nur zu einer Gesellschaft des Zwanges, der Unterdrückung und der Armut führen kann… Jede positive Erinnerung an den realen Sozialismus (soll) ausgelöscht werden, damit den Menschen eingetrichtert werden kann, dass der Kapitalismus die beste aller möglichen Gesellschaften ist und bleibt."².

    2. Warum mußte die Sowjetgesellschaft Vorbild sein?

    „Ein Standardargument der Gegner und Kritiker des Sozialismus besteht in der Behauptung, dass von den in Russland gegebenen ökonomischen, sozialen und kulturellen Bedingungen her kein Sozialismus entstehen konnte, sondern nur eine diktatorische Gesellschaft des Zwanges. Angeblich war diese Entwicklung kraft der objektiven Bedingungen und gesellschaftlichen Gesetz-Mäßigkeiten unvermeidlich, so dass der geschichtliche Werdegang der Sowjetgesellschaft vom Anfang bis zum Ende unabwendbar bestimmt war."³

    Die Verbrechens Stalins, die Geheimrede Chruschtschows auf dem XX. Parteitag der KPdSU, Gorbatschows JA zur deutschen Einheit sollen die Sowjetgesellschaft charakterisieren. Der Sieg der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg, die Millionen Menschenopfer, die vor allem dieser Krieg der UdSSR brachte, werden aufgerechnet mit sogenannten Mauertoten.

    Der Eintrag von Michael Gorbatschow ins Gästebuch der Grenztruppen der DDR vom 26. April 1986 lautet:

    „Am Brandenburger Tor kann man sich anschaulich davon überzeugen, wieviel Kraft und Heldenmut der Schutz des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden vor den Anschlägen des Klassenfeindes erfordert. Die Rechnung der Feinde des Sozialismus darf nicht aufgehen. Der Unterpfand dessen sind das unerschütterliche Bündnis der DDR und der UdSSR sowie das enge Zusammenwirken der Bruderländer im Rahmen des Warschauer Vertrages.

    Ewiges Andenken an die Grenzsoldaten, die ihr Leben für die sozialistische DDR gegeben haben.

    Michael Gorbatschow, Generalsekretär des ZK der KPdSU".

    Etwa 10 Jahre später, Moskau, den 7.Juni 1996, schrieben der Marschall der Sowjetunion V. G. Kulikow und Armeegeneral der Sowjetarmee A. I. Gribkow an das Landgericht Berlin:

    „Mit Aufmerksamkeit und Besorgnis verfolgen wir die Prozesse in der BRD gegen frühere Hoheitsträger der DDR, insbesondere gegen die Angehörigen der NVA und der Grenztruppen der DDR im Zusammenhang mit den tragischen Folgen von Grenz-Verletzungen…

    Unter Berücksichtigung

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1