Selbstbewusst, stark – und souverän im Berufsleben
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Karin Dölla-Höhfeld zeigt in ihrem Buch auf, wie es Ihnen gelingen kann, Ihre persönlichen und beruflichen Ziele in Einklang zu bringen und damit auch im Job auf die Erfolgsspur zu kommen! Die Autorin hat bereits sehr viele Menschen auf ihrem Weg zu einem achtsamen und erfüllten Leben gecoacht - auch im Beruf. In Ihrem Buch zeigt sie, wie wir unser Berufsleben selbstbewusst gestalten können.
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Book preview
Selbstbewusst, stark – und souverän im Berufsleben - Karin Dölla-Höhfeld
Karin Dölla-Höhfeld
Selbstbewusst, stark –
und souverän
im Berufsleben
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2016
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Designbüro Gestaltungssaal
Umschlagmotiv: © MSF/Deliza – shutterstock
E-Book-Konvertierung: Carsten Klein, München
ISBN (E-Book) 978-3-451-80758-9
ISBN (Buch) 978-3-451-61333-3
Dieses Buch widme ich von Herzen J. S.
Danke für dein Vorbild.
Meinen Nichten Lisa und Laura und meinen Neffen Martin und Andreas gebe ich dieses Buch mit auf ihren Weg. Macht etwas Schönes aus eurem Leben.
Es gab und gibt viele wichtige Menschen in meinem Leben, für die ich sehr dankbar bin. Stellvertretend für sie alle steht Else Ebert, meine alte Gesangslehrerin und erste Mentorin. Ihre ermutigende Art hat mich geprägt.
Inhalt
Impressum
Widmung
Vorwort
1. Seien Sie der Held in Ihrer Geschichte!
Wie Ihr Mut und Ihre Selbsterkenntnis Sie tragen
Helden früher und heute
Merkmale von Helden
Held sein fängt im Kleinen an und hat einen großen Rahmen
2. Arbeit: Leiden oder Leidenschaft?
Wie Sie durch Klarheit zufrieden werden
Von innen heraus leben
Bedürfnisse wollen gelebt werden – auch im Job
Emotionen als Hinweise auf das, was man braucht
Sinn und Vision leben können
Was ist das Eigentliche?
Die Kraft der Aufmerksamkeit
Im Flow sein
Die vielbeschworene Work-Life-Balance
3. Sie wissen, was Sie wollen. Interessiert es Sie?
Von dem Natürlichen – dem Körper, seinem Gedächtnis und wie er spricht
Ein Exkurs: Wenn die Seele verwundet ist
Unsere natürliche Verbundenheit mit der Natur
Sich wieder ganz und lebendig fühlen
Somatische Marker und das emotionale Erfahrungsgedächtnis
Ein Gespür finden für stimmige Entscheidungen
Mit Kopf und Bauch gemeinsam
Das Geheimnis der Motivation
4. Das Selbst im Stimmengewirr der Innenwelt
Innerlich ruhig und gelassen werden durch Abstimmung
Uneins mit sich selbst
Viele Stimmen, eine Persönlichkeit
Wir haben eine innere Familie
Das Selbst als Zentrum
Achtsamkeit als Schlüssel
Der Raum zwischen Reiz und Reaktion
5. Gestalter statt Gelebter sein
Kreativ das Eigene lebendig werden lassen
Dem eigenen Typ gerecht werden
Im Beruf aufblühen
Für das eigene Leben eintreten
Als Lebensunternehmer am Arbeitsplatz
Die vier Ressourcen-Bereiche
1. Fähigkeiten und Fertigkeiten, die motivieren
2. Stärken der Persönlichkeit
3. Förderliche Umfeldfaktoren
4. Individueller Sinn und Werte
Love it, change it or leave it
Spielräume und der Hubschrauber-Blick
Polynesisch segeln
6. Die lieben Mitmenschen
Besser klarkommen mit Chef und Kollegen – mit Mitgefühl
Der Mensch ist ein soziales Wesen
… auch am Arbeitsplatz
Das Leben wäre so schön – ohne die anderen
Alles beginnt als Kind
Wie Gelerntes sich ausdrückt
Was man tun kann
Aus dem Verhalten
Aus dem Selbst
Wie begegnen Sie anderen?
1. Kritisiertes Kind trifft auf Kritiker
2. Alleingelassenes Kind trifft auf Selbstbezogenen
Alle Teile meinen es gut
3. Ungesehenes Kind trifft auf Arroganten
Mitgefühl im beruflichen Alltag
Mitgefühl wissenschaftlich
7. Unterstützung braucht jeder
Vom Wohl der Freundschaft und Verbundenheit mit sich selbst
Ein Kind arrangiert sich mit den Startbedingungen
Das Unbewusste als Speicher
Trauma hat Folgen
Trauma ist kein Einzelfall
Meine Baustelle
Jeder hat seine Baustellen
Alles zu seiner Zeit
Hilfe durch andere und durch sich selbst
Die Stimme des Körpers wahrnehmen
Mit sich selbst verbunden sein
Womit alles beginnen sollte: Ruhe
Das Gefühl von Kohärenz
Die Sache mit der Verantwortung
Zu wem gehört das Problem?
Die Macht der Sprache
Alles gelernt, alles lernbar
Zum guten Schluss: Hoffnung gibt Kraft
In die Zukunft gehen mit Zuversicht
Praktizierte Dankbarkeit
Dranbleiben als Motor
Ziele realistisch erreichen
Literatur
Informationen zur Autorin
Vorwort
Im Berufsleben werden Belastbarkeit, Durchsetzungskraft und emotionale Stärke erwartet. Schwierige Situationen wie zu hohe Arbeitslast, Probleme unter den Kollegen oder mit Vorgesetzten sollen möglichst schnell und reibungslos bewältigt werden. Was aber, wenn man nicht reibungslos funktionieren kann? Oder will? Wenn man immer wieder aneckt, unzufrieden ist und unter Menschen oder Umständen leidet?
Dieses Buch soll Ihnen helfen, Klarheit darüber zu gewinnen, wie Sie sich im Beruf wohler und zufriedener fühlen können. Dann können Sie kraftvoll für Sie hilfreiche Veränderungen angehen. Dazu blicken wir tiefer: hin zu Ihrer Persönlichkeit, zu der Sie sich im Laufe Ihres Lebens entwickelt haben, und zu Ihrer emotionalen Welt, die Sie in sich tragen und die Sie stark beeinflusst. Außerdem werden Sie sich mit den Stellschrauben befassen, mit denen Sie Ihr eigenes Erleben justieren können – hin zu einem Denken und Fühlen, das Ihnen zutiefst entspricht und Sie souverän im Verhalten macht. Werden Sie sich Ihrer selbst bewusst. Das schenkt Ihnen die Stärke, die Sie sich wünschen.
Zu Beginn werden Sie ein Gespür dafür bekommen, wie Sie Ihr Leben sinnvoll und Ihrem Lebenszweck entsprechend gestalten können.
Als Nächstes geht es um Ihre Bedürfnisse, das für Sie Wesentliche und wie Sie in ein kraftvolles Erleben hineinkommen.
Im dritten Kapitel betrachten wir, wie Sie das Erfahrungsgedächtnis des Körpers nutzen können, um Motivation und Sicherheit für Ihre Entscheidungen zu gewinnen.
Kapitel 4 beschäftigt sich damit, wie die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile und der Kern des Ichs zusammenspielen und in Einklang kommen können – mit Achtsamkeit als Schlüssel.
Danach kümmern wir uns darum, wie Sie sich selbst im Beruf gerecht werden: Ihre Persönlichkeitstendenzen, Ihre Sensibilität und wie Sie mit positiven Emotionen und Ressourcen aufblühen.
Kapitel 6 behandelt das Miteinander im Beruf und wie man sich förderlich begegnen kann: mit dem Bedürfnis nach Nähe und Distanz und einer Haltung des Mitgefühls.
Um Freundschaft mit sich selbst geht es im siebten Kapitel. Wann und wie kommen Sie innerlich zur Ruhe? Wie können Sie gut mit sich umgehen?
Zum Abschluss bekommen Sie noch drei Schlüssel an die Hand, die Ihnen helfen werden, Ihrem Ziel immer näher zu kommen: Dankbarkeit, Dranbleiben und ein »realistisches Träumen«.
Sie werden während des Lesens immer wieder Zeiten haben zum Innehalten, Reflektieren und spielerischen Ausprobieren. Dazu kommen zum Veranschaulichen in jedem Kapitel Beispiele von Klienten – fiktiv, aber so zusammengestellt, wie sie ähnlich in meiner Beratung vorkommen.
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre.
Karin Dölla-Höhfeld
1. Seien Sie der Held in Ihrer Geschichte!
Wie Ihr Mut und Ihre Selbsterkenntnis Sie tragen
»Mut ist die erste von allen menschlichen Qualitäten,
weil er alle anderen garantiert.«
Winston Churchill,
britischer Staatsmann
Alles fängt mit Mut an – und Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sind offenbar mutig: Sie haben sich entschlossen, dieses Buch zu lesen, sich also auf Ideen, auf eine Reise einzulassen, die Sie noch nicht kennen. Sie haben einen ersten Schritt gewagt in eine Zukunft, die sich von Ihrer Gegenwart unterscheiden soll. Sie haben sich auf den Weg gemacht.
Wahrscheinlich sind Sie auf der Suche nach etwas Neuem in Ihrem Leben. Sie sind unzufrieden mit dem Status quo und wünschen sich, in Ihrem Beruf anders zu reagieren, anders zu agieren. Möglicherweise leiden Sie darunter, wie es an Ihrer Arbeitsstelle zugeht, wie die Menschen miteinander umgehen, was von Ihnen verlangt wird, wie mit Fehlern umgegangen wird, wie der Umgangston ist. Sie fühlen sich vielleicht unverstanden, nicht gesehen, übergangen, überlastet. Und wissen – noch – nicht, wie Sie sich darin sicher und gelassen erleben können. Als Herrin oder Herr der Lage. Sie wollen sich nicht alles gefallen lassen. Freundlich, aber bestimmt Ihre Interessen vertreten. Weniger Stress und mehr Wohlbefinden erleben. Sie wollen nicht mehr nur eine Rolle spielen, sondern Sie selbst sein.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben bereits damit begonnen, die Heldin oder der Held in Ihrer ureigenen Geschichte zu sein.
Helden früher und heute
Heldentum ist seit einiger Zeit populär: auf dem Schlüsselanhänger steht »Heldin des Alltags«; Männer duschen mit der richtigen Lotion als Helden; eine Stadt braucht Helden für einen Dreck-weg-Tag, und eine Baumarktkette feiert in ihrer Werbung Kunden als ganz normale Helden. Eigentlich ist ein Held jemand, der mindestens eine außergewöhnliche Tat vollbracht hat, wie Siegfried oder Jeanne d´Arc, Alexander der Große, Superman oder Mutter Theresa. Herausragende Gestalten der Weltgeschichte, aus Legenden oder Science-Fiction, Menschen oder übernatürliche Wesen, die Großartiges für die Menschheit oder Nationen geleistet haben oder für Einzelne, wie die Menschen, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere aus einer Gefahr retten. So suchte eine Feuerwehr mit ihrer Werbung »Junge Helden« für ihren Dienst.
Doch es hat sich etwas getan. Auch normale Menschen wie vielbeschäftigte Mütter oder Männer, die in ihrer Freizeit soziale Aufgaben übernehmen, werden inzwischen als Helden angesehen. Weil sie etwas auf sich nehmen, nicht kneifen, sich einsetzen, auch wenn es ihnen nicht leichtfällt und etwas kostet. Also, auch Sie können eine Heldin oder ein Held sein: Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie in der Vergangenheit auch schon so gehandelt haben. Vielleicht fällt Ihnen jetzt gerade eine solche Situation ein, in der Sie sich heldenhaft verhalten haben – im Größeren oder im Kleinen. Ganz bestimmt kennen Sie so etwas. Es kommt im Grunde nur darauf an, dass Sie sich selbst dabei mutig gefühlt haben.
Reflexion »Ich als Held«
Welche Situation bei meiner Arbeit fällt mir spontan ein, in der ich mich für mein Verständnis heldenhaft verhalten habe?
Welche Gedanken hatte ich dabei?
Wie habe ich mich gefühlt? Wie war meine Stimmung?
Hat sich etwas in meinem Körper dadurch anders angefühlt? Wenn ja, was?
Wie hat sich mein Heldsein auf andere Menschen ausgewirkt? Welche Reaktionen anderer gab es?
Aus dieser Sicht kann jeder ein Held sein – Mut fassen und das tun, was zu tun ist. Auch wenn man es im Moment eigentlich nicht unbedingt tun möchte. Im Kleinen fängt es an: Wenn ich keine Lust habe, die unfreundliche Kollegin aus dem 3. Stock auf dem Gang zu grüßen und es trotzdem tue. Wenn ich keine Präsentationen in Konferenzen mag, mich aber überwinde und sie trotzdem halte. Wenn ich unsicher bin, ob ich die neue Aufgabe erfüllen kann, und es trotzdem probiere. Im Folgenden wird es auch darum gehen, wie das gehen kann und was dabei hilft.
Wenn wir Heldentum im Beruf auf diese Art betrachten, dann können wir uns auch an einige Merkmale heranwagen, die Helden üblicherweise haben:
Merkmale von Helden
• Sie kennen sich selbst
Je mehr man sich kennt, desto sicherer wird man im Umgang mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit Herausforderungen. Je besser Sie sich als Person mit Ihren spezifischen Merkmalen einschätzen können, je bewusster Ihnen selbst ist, wie Sie »gestrickt« sind – desto klarer werden Ihnen Ihre eigenen Ressourcen und Kompetenzen, Ihre Möglichkeiten und Ihr individueller Rahmen für das, was Sie tun können. So sind Sie eher in der Lage, Risiken und ihre Bedeutung für Sie einzuschätzen. Und das wiederum lässt Sie kraftvoller und souveräner agieren. Weil Sie sich so erleben.
• Sie lassen sich zu einer Aufgabe rufen und nehmen die Kosten in Kauf
Da haben wir ihn wieder, den Mut: Mutig sein ist nicht das Handeln ohne Angst, sondern das Handeln trotz Angst. Und ja, das kostet etwas. Furcht kann einen körperlich beeinträchtigen, den dringenden Wunsch zur Flucht auslösen, lähmen oder sogar aggressiv machen. Im Grunde ist sie aber nichts anderes als Lebensenergie, die einen anderen, positiven Ausdruck finden möchte. Und eine Heldin und ein Held geben genau dem eine Chance: dem »Dennoch«. Weil sie zumindest ahnen, dass es sich lohnen wird.
• Sie treffen die Entscheidungen
Sie haben sich dazu entschieden, sich mit den Inhalten dieses Buches auseinanderzusetzen. Sie wollten diesen Schritt tun, haben ihn gewählt und gehen ihn. Sie haben so gehandelt, wie Sie es vorher für sich entschieden haben. Das bedeutet: Sie können es, das Entscheiden – und zwar in jeder Situation: Sie können zumindest immer entscheiden, wie Sie sich selbst zu einer Gegebenheit in Beziehung setzen. Wie auch immer sie sich darstellt. Um dahin zu kommen, brauchen Sie nur etwas, das Ihnen die nötige Kraft gibt, ein wenig Hilfe und etwas Übung. Und Sie sind schon mitten dabei.
• Sie handeln nach ihrer Überzeugung, auch wenn das unpopulär ist
Und wenn alle sagen »So geht es nicht!«, dann können Sie sagen »Ich probier´s trotzdem!«. Wenn viele Menschen um Sie herum Ihnen etwas nicht zutrauen, dann ist es Ihnen möglich, es dennoch zu tun, wenn Sie davon überzeugt sind, dass es das Richtige ist. Auch viele Menschen können irren. Auch eine große Menge an Menschen kann durch ihre eigenen Befürchtungen zurückgehalten werden. Alle anderen können durch ihre Interpretation der Situation, ihre Sicht der Dinge Ihnen von einem Entschluss