Regelbasierte Geldanlage mit ETF: Erfolgreich investieren ohne Emotionen, Vermögen in Krisen schützen, Potenzial für Mehrrendite erschliessen
Von Marc Weber, Manuel Rütsche, Ryan Held und Sascha Freimüller
Regelbasierte Geldanlage mit ETF: Erfolgreich investieren ohne Emotionen, Vermögen in Krisen schützen, Potenzial für Mehrrendite erschliessen
Von Marc Weber, Manuel Rütsche, Ryan Held und Sascha Freimüller
Beschreibung
Der Ratgeber führt leicht verständlich in die regelbasierte Geldanlage ein. Regelbasierte Anlagestrategien basieren auf Erfahrungswerten und unterscheiden sich damit grundsätzlich von klassischen Strategien, welche die künftigen Kursentwicklungen vorhersagen wollen. Der Investor definiert die Regeln vor der Erstinvestition, testet sie anhand historischer Daten und setzt sie konsequent um. Das verhindert emotionale Fehlentscheide. ETF eignen sich dank ihrer niedrigen Kosten und ihrer hohen Transparenz ausgezeichnet für die Umsetzung von regelbasierten Anlagelösungen.
Dieser Ratgeber richtet sich an private und institutionelle Anleger, die regelbasierte Anlagestrategien verstehen und anwenden möchten und ist besonders auf Anleger aus der Schweiz ausgerichtet.
Über den Autor
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Crashkurs ETFs: Das Einsteigerwerk für ETF-Anleger - und alle, die langfristig und günstig Vermögen aufbauen wollen von Markus Jordan Bewertung: 0 von 5 Sternen
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Regelbasierte Geldanlage mit ETF - Marc Weber
Regelbasierte Geldanlage mit ETF
Erfolgreich investieren ohne Emotionen, Vermögen in Krisen schützen, Potenzial für Mehrrendite erschliessen
Marc Weber, Manuel Rütsche, Dr. Ryan Held, Sascha Freimüller
Zürich, 2015
1. Auflage
ISBN 978-3-906162-18-8
Alle Rechte vorbehalten
Redaktion: Philipp Lütscher, VZ VermögensZentrum
Gestaltung/Realisation: Corina Thomet, VZ VermögensZentrum
Infografiken: Daniel Röttele, Zürich
Copyright © 2015 by VZ VermögensZentrum
1. ÜBER DIESES BUCH
Die Regeln fällen die Anlageentscheide
Kombinationen von Regeln
2. ENTSCHEIDUNGSPROZESSE IN DER GELDANLAGE
Weshalb sind Prognosen zur Kursentwicklung so häufig falsch?
Das irrationale Verhalten der Anleger
Die Prognosequalität in sozialen Systemen
Der Mythos der Börsengurus
Kurse bewegen sich in Trends
Eine erste Regel: Kaufe, was gut läuft
3. EINFÜHRUNG IN DIE REGELBASIERTE GELDANLAGE
Regeln erleichtern Entscheidungen
Zwei Varianten, einen Ball zu fangen
Sicher durch den Strassenverkehr
Einschätzung des Lawinenrisikos
Einfache und komplexe Systeme
Regelbasierte Entscheidungen in der Geldanlage
Komplexe Modelle führen zu einer trügerischen Sicherheit
Regeln schützen vor irrationalen Entscheidungen
Eigenschaften geeigneter Regeln
Regeln können helfen, grosse Verluste zu vermeiden
Eine einfache regelbasierte Anlagelösung zur Verlustbegrenzung
Weshalb die regelbasierte Geldanlage für Privatanleger neu ist
4. AUFBAU EINES REGELWERKS FÜR DIE GELDANLAGE
Wahl der Anlageregeln
Regeln mit Rebalancing
Regeln mit gleitenden Durchschnitten
· Einfache gleitende Durchschnitte
· Exponentiell gleitende Durchschnitte
· Sich kreuzende gleitende Durchschnitte
· Adaptive gleitende Durchschnitte
· Die gleitenden Durchschnitte im Vergleich
Regeln mit relativer Stärke
· Einfache Anlagestrategie mit relativer Stärke
· Erweiterte Anlagestrategie mit relativer Stärke
· Vergleich von einfachen und erweiterten Anlagestrategien mit relativer Stärke
Fehlsignale
Diversifikation und Aufbau des Portfolios
Diversifikation über Anlageklassen
Diversifikation über Regeln
Geeignete Kombinationen von Regeln
Kombination von Regeln und Anlageklassen für spezifische Anlegerprofile
Regeln für das Risiko Management
Starke Kurseinbrüche
Übertreibungen
Nervosität an den Märkten
Regelbasierte und traditionelle Anlagestrategien im Vergleich
5. ANLAGELÖSUNG FÜR PRIVATE INVESTOREN
Annahmen für das Portfolio
Wahl der Anlageklassen und Titel
Minimale und maximale Gewichtungen der Anlageklassen
Backtesting und Benchmark
Risiko Management
Das Modul Rebalancing
Wahl der Rebalancing-Limiten
Das Modul gleitender Durchschnitt
Das Modul relative Stärke
Kombination der Module zu einer Gesamtlösung
Varianten der Modulgewichtungen
Variante 60 Prozent Rebalancing
Variante 60 Prozent gleitender Durchschnitt
Variante 60 Prozent relative Stärke
6. ANLAGELÖSUNG FÜR INSTITUTIONELLE INVESTOREN
Stiftungsräte vor grossen Herausforderungen
Klassische Umsetzung der Anlagestrategie
Benchmarks für institutionelle Anleger
Umsetzung der Anlagestrategie
Vergleich mit dem Benchmark
Regelbasierte Umsetzung der Anlagestrategie
Definition und Umsetzung der Anlagestrategie
Dynamisches ETF-Portfolio als Ersatz für alternative Anlagen
Vergleich mit dem Benchmark
Die regelbasierte Anlagelösung aus Risiko-Perspektive
Individuelle Umsetzungen
System-Anforderungen
ANHANG 1:
EXCHANGE TRADED FUNDS (ETF)
Unterschiede zwischen aktiven und passiven Anlagefonds
Leistungsausweis von aktiven Fonds
Eigenschaften von ETF
Die Rendite von ETF
Die Risiken von ETF
Die Liquidität von ETF
Die Gebühren von ETF
Die Steuern von ETF
· Einkommens- und Vermögenssteuer
· Quellensteuer
· Stempelsteuer
Entwicklungen rund um ETF
ETF und verwandte Anlageprodukte
In sechs Schritten zum richtigen ETF
Schritt 1: Anlagestrategie herleiten
Schritt 2: Index wählen
Schritt 3: Abbildungsqualität prüfen
Schritt 4: Replikationsart wählen
Schritt 5: Jährlich anfallende Kosten vergleichen
Schritt 6: Handelskosten vergleichen
ANHANG 2:
FAQ UND LITERATUR
Fragen und Antworten
Literaturempfehlungen
PORTRÄT VZ VERMÖGENSZENTRUM
Die Experten in allen Fragen rund ums Geld
Das VZ VermögensZentrum ist der führende unabhängige Finanzdienstleister der Schweiz. Die Aktien der VZ Holding sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Pensionierungsberatung und Vermögensverwaltung sowie die Verwaltung von Versicherungen und Pensionskassen für Unternehmen sind die wichtigsten Dienstleistungen der VZ Gruppe. Sie richten sich an vermögende Privatkunden ab 50 Jahren und an Unternehmen. Das VZ vertreibt keine eigenen Finanzprodukte und ist kein Produktevermittler. Ende 2015 beschäftigte die VZ Gruppe über 800 Mitarbeitende.
Das VZ ist ein Pionier in der als Robo Advisor bekannten automatisierten Vermögensverwaltung. Es bietet seit 2010 regelbasierte Anlagelösungen an, seit 2013 zusammen mit dem FinTech-Unternehmen Dufour Capital. Ende 2015 haben sich bereits mehr als 15’000 Kunden für eine regelbasierte Anlagelösung beim VZ entschieden.
PORTRÄT DUFOUR CAPITAL
Dufour Capital ist ein FinTech-Startup mit Fokus auf Informationstechnologie, Datenanalyse und praxisnahe Forschung für neue Anlagelösungen. Das Unternehmen wurde 2011 durch Dr. Ryan Held und Sascha Freimüller gegründet. Die VZ Gruppe hat sich 2014 an der Dufour Capital AG beteiligt und ist im Verwaltungsrat vertreten.
VORWORT
Die Ratgeber-Serie des VZ ist darum so erfolgreich, weil jeder Band von A bis Z aus der Perspektive unserer Kundinnen und Kunden gedacht und geschrieben ist. Für diesen Ratgeber gilt das sogar noch mehr: Er ist eine Gebrauchsanweisung für erfahrene und weniger erfahrene Anlegerinnen und Anleger, um selbst erfolgreich anzulegen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass Anleger immer wieder auf einzelne Ereignisse und kurzfristige Stimmungen reagieren. Solche Eindrücke bilden die Wirklichkeit schlecht ab und eignen sich nicht als Basis für Anlage-Entscheide, denn sie können zu starken Wertschwankungen und Verlusten führen. Besonders einschneidend sind Verluste für Pensionierte, die auf zuverlässige Erträge angewiesen sind, und für Pensionskassen, die grosse Vermögen im Auftrag ihrer zukünftigen Rentner bewirtschaften.
Im VZ begleiten wir sehr viele Kundinnen und Kunden auf dem Weg zur Pensionierung und darüber hinaus. Unser gemeinsames Ziel ist es, ihr Vermögen so zu bewirtschaften, dass es möglichst viel zu ihrer Lebenshaltung beiträgt. Das bedeutet, dass nur robuste Anlagen in Frage kommen, die langfristig funktionieren. In diesem Zusammenhang sind regelbasierte Anlagen eine der interessantesten Entwicklungen, die ich miterlebt habe.
Geld nach einfachen und verständlichen Regeln anzulegen ist keine neue Idee – die grundlegenden Erkenntnisse sind schon lange bekannt und empirisch erhärtet. Einige besonders erfolgreiche Vermögensverwalter investieren seit Jahrzehnten nach solchen Regeln. Für Privatanleger war das bis vor kurzem zu teuer, weil relativ viele Transaktionen nötig sein können. Seither haben sich günstige ETF etabliert, und neue Anbieter führen Transaktionen viel billiger aus.
Das VZ arbeitet seit einigen Jahren intensiv mit regelbasierten Anlage-Modellen. 2010 haben wir die erste regelbasierte Säule 3a lanciert, damit unsere Kundinnen und Kunden effizienter vorsorgen können. Daraus hat sich eine Reihe von weiteren Lösungen für verschiedene Bedürfnisse entwickelt. Sie haben sich in unterschiedlichen Marktsituationen bewährt – so wie wir es erhofft hatten.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie intelligente Regeln nutzen können, um Ihr Geld erfolgreicher anzulegen. Alle beschriebenen Regeln können Sie auf www.vzfinanzportal.ch eins zu eins testen und die Erkenntnisse für Ihr eigenes Portfolio nutzen.
Ich freue mich, wenn sich die Lektüre für Sie auszahlt!
Matthias Reinhart
Vorsitzender der Geschäftsleitung der VZ Gruppe
KAPITEL 1
ÜBER DIESES BUCH
Darum geht es in diesem Kapitel:
• Die Entwicklung an den Finanzmärkten lässt sich nicht vorhersehen
• Regeln begrenzen die Verluste und erschliessen zusätzliches Renditepotenzial
• Speziell interessant sind Kombinationen von Regeln
• Regeln eignen sich für die Steuerung von privaten und institutionelle Portfolios
Wenn Investoren Geld anlegen, versuchen sie in der Regel die Entwicklung an den Finanzmärkten vorherzusehen. Die Qualität dieser Prognosen enttäuscht allerdings oft, unabhängig davon, ob sie von Laien oder von Experten stammen. Die Annahmen stellen sich im Nachhinein vielfach als falsch heraus. Viele Vorhersagen überschätzen die Stärke und Dauer von Kursanstiegen und erkennen einen Kurseinbruch nicht rechtzeitig. Die Anleger machen deshalb in sinkenden Märkten zu hohe Verluste.
Die Entwicklung an den Finanzmärkten lässt sich mit Hilfe von komplexen Berechnungen oder von einem Finanzguru nicht vorhersehen. Erfolgversprechender ist ein Blick zurück. Aus der vergangenen Kursentwicklung lassen sich einfache Regeln ableiten, die der Anleger ohne Prognosen anwenden kann und die ihn vor irrationalen Entscheidungen schützen. Die Regeln lassen sich zum Beispiel in Krisensituationen rasch umsetzen, sie sind klar und transparent in ihrer Wirkung.
DIE REGELN FÄLLEN DIE ANLAGEENTSCHEIDE
Die Regeln basieren auf Erfahrungswerten und unterscheiden sich damit grundsätzlich von den mathematischen Modellen, welche die künftige Entwicklung vorhersagen wollen. Der Anleger definiert die Regeln vor der Erstinvestition, er testet sie anhand historischer Daten und prüft ihr Verhalten in Boomphasen, in Seitwärtsmärkten und in Aktienkrisen. Sobald das Regelwerk steht, ist eine menschliche Einflussnahme ausgeschlossen. Die Regeln fällen sämtliche Anlageentscheide diszipliniert und kompromisslos und verhindern emotionale Fehlentscheide. Das VZ VermögensZentrum behandelt jedes Jahr Tausende von Kundenfällen und stellt immer wieder fest, dass die Anleger vor allem in Stresssituationen emotional reagieren. Kein Investor, ob Laie oder Experte, handelt rein rational.
Emotionale Fehlentscheide lassen sich schon mit ganz einfachen Regeln vermeiden. Ein Stop-Loss-Auftrag etwa begrenzt den Verlust im Falle einer Börsenkorrektur. Der Anleger beauftragt damit seine Bank beispielsweise, eine Aktie zu verkaufen, wenn ihr Kurs 10 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt. Sinkt der Kurs auf oder unter diesen Wert, wird die Aktie automatisch zum Verkauf aufgegeben und der Verlust damit beschränkt. Stop-Loss-Limiten eignen sich zwar zur Reduktion von Verlusten. Sie alleine reichen aber nicht aus, um ganze Anlagelösungen robust zu machen. Hierfür sind drei Regelarten speziell geeignet: Rebalancing, gleitende Durchschnitte und relative Stärke. Sie sind umfassend erforscht und der Fokus dieses Buches.
KOMBINATIONEN VON REGELN
Beim Rebalancing (englisch für «Wiedereinpendeln») werden Anlageklassen mit Kursgewinn verkauft und Anlageklassen mit Kursverlust gekauft. Dieses antizyklische Verhalten hat zur Folge, dass der Anleger keine höheren Risiken eingeht als ursprünglich gewünscht. Ein konsequent angewendetes Rebalancing kann zu einer leichten Mehrrendite gegenüber einer klassischen Kaufen-und-Halten-Strategie führen.
Als Kaufen-und-Halten-Strategie wird eine Anlagestrategie bezeichnet, bei der Anlagen unabhängig von Marktbewegungen langfristig gehalten werden.
Die beiden anderen hier vorgestellten Regeltypen gleitendende Durchschnitte und relative Stärke basieren auf dem Momentumeffekt. In der Geldanlage spricht man von Momentum, wenn eine Anlageklasse oder ein Titel sich in einem positiven Trend befindet. Trendinformationen lassen sich optimal in Regeln fassen und gut für die Steuerung eines Portfolios nutzen.
Gleitende Durchschnitte signalisieren Kauf- und Verkaufszeitpunkte. Sie lösen ein Kaufsignal aus, wenn eine Anlageklasse von einem negativen in einen positiven Trend wechselt. Solange der Trend positiv bleibt, ist die Anlageklasse investiert. Wenn er dreht, wird sie verkauft. Diese taktischen Verkäufe begrenzen die Verluste in einer Krise.
Der dritte in diesem Buch vorgestellte Regeltypus, die relative Stärke, vergleicht die Trendstärke von verschiedenen Anlageklassen. Anlagestrategien mit relativer Stärke investieren jeweils nur in die Anlageklassen mit dem stärksten relativen Trend. In einer Boomphase können sie ausschliesslich in Aktien investieren, in einer Aktienkrise vollständig auf Aktien verzichten. Das verspricht zusätzliches Renditepotenzial.
Speziell interessant ist eine Kombination mehrerer Regeln. Sie reduziert das Verlustrisiko in einer Krise und schafft Renditepotenzial in einer Phase steigender Kurse. Langfristig eröffnet ein solches aus mehreren Regeln bestehendes Regelwerk die Chance auf eine deutliche Mehrrendite gegenüber einer klassischen Anlagestrategie, bei der die Gewichtungen der einzelnen Anlageklassen im Verlaufe der Zeit nicht oder nur geringfügig angepasst werden.
Trotz dieser Vorteile von regelbasierten Anlagelösungen halten viele Finanzdienstleister an ihren komplexen Modellen und Prognosen fest. Das hat mehrere Gründe: Die Experten überschätzen ihre prognostischen Fähigkeiten und glauben, dass sie die Märkte besser beurteilen können als einfache Regeln. Aber auch viele Anleger glauben nach wie vor an Anlagelösungen, die sich auf Prognosen stützen. Sie sprechen mit