Meine Wahrheit 7: 12 Private Bekenntnisse
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About this ebook
Hier sind die dramatischen Geschichten aus dem wahren Leben, authentisch und voller Emotionen!
Jede Menge ergreifende Schicksale und aufregende Bekenntnisse – aktuell, ehrlich und persönlich.
Jetzt wird endlich mal deutlich Klartext geredet!
Geschichte 1:
Krankhafte Eifersucht
Selbst zum Elternsprechtag darf ich nicht alleine."
Als junge Mutter allein mit meinem Sohn Marvin hatte ich einen schwierigen Start gehabt.
In Tim hatte ich endlich wieder einen Partner gefunden, auf den ich mich verlassen konnte. Doch als die Beziehung enger wurde, ließ er mir keine Luft mehr zum Atmen.
Wo gehst du hin, Jana?", klang Tims Stimme aus der Küche. Mein Freund war wie immer zum Essen in der Mittagspause nach Hause gekommen. In Gedanken versunken hatte ich meine Tasche in der Diele geholt.
"Ich muss los. Mein Elternsprechtagstermin ist schon in einer halben Stunde. Und danach bringe ich meiner Mutter noch die beiden Wasserkästen."
"Warum hast du mir das nicht gesagt?" In seiner Stimme schwang ein Hauch von Ärger mit.
Ich war schon auf dem Weg zur Tür gewesen, kehrte jetzt noch einmal zurück und lugte verwundert um den Türrahmen. "Wieso?"
"Der Elternsprechtag geht mich doch wohl auch etwas an, oder? Immerhin leben wir schon seit vier Wochen in einer gemeinsamen Wohnung! Wir teilen unser Leben miteinander!"
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Book preview
Meine Wahrheit 7 - Martin Kelter Verlag
Inhalt
Geschichte 1
Geschichte 2
Geschichte 3
Geschichte 4
Geschichte 5
Geschichte 6
Geschichte 7
Geschichte 8
Geschichte 9
Geschichte 10
Geschichte 11
Geschichte 12
Meine Wahrheit –7–
50 Seiten Private Bekenntnisse
Roman von Diverse Autoren
Geschichte 1
Krankhafte Eifersucht
Roman von Jana R. (28)
»Selbst zum Elternsprechtag darf ich nicht alleine.«
Als junge Mutter allein mit meinem Sohn Marvin hatte ich einen schwierigen Start gehabt.
In Tim hatte ich endlich wieder einen Partner gefunden, auf den ich mich verlassen konnte. Doch als die Beziehung enger wurde, ließ er mir keine Luft mehr zum Atmen.
Wo gehst du hin, Jana?«, klang Tims Stimme aus der Küche. Mein Freund war wie immer zum Essen in der Mittagspause nach Hause gekommen. In Gedanken versunken hatte ich meine Tasche in der Diele geholt.
»Ich muss los. Mein Elternsprechtagstermin ist schon in einer halben Stunde. Und danach bringe ich meiner Mutter noch die beiden Wasserkästen.«
»Warum hast du mir das nicht gesagt?« In seiner Stimme schwang ein Hauch von Ärger mit.
Ich war schon auf dem Weg zur Tür gewesen, kehrte jetzt noch einmal zurück und lugte verwundert um den Türrahmen. »Wieso?«
»Der Elternsprechtag geht mich doch wohl auch etwas an, oder? Immerhin leben wir schon seit vier Wochen in einer gemeinsamen Wohnung! Wir teilen unser Leben miteinander!«
»Oh, ja, das ist schon richtig. Entschuldige bitte. Ich bin seit Marvins Geburt acht Jahre mit ihm allein gewesen. Ich bin es einfach nicht gewohnt, dass sich noch jemand um ihn kümmert.«
»Dann solltest du dich langsam daran gewöhnen!« Aus seinem Tonfall konnte ich wieder leichten Ärger hören. »Jetzt ist es zu spät, jetzt kann ich nicht mehr freinehmen.«
»Ist doch nicht so schlimm. Beim nächsten Mal vereinbare ich den Termin so, dass du mitkommen kannst. In Ordnung?«
Besänftigt gab er mir einen Kuss, und ich machte mich auf den Weg zur Schule.
*
Vor der Klasse musste ich nicht lange warten. Als ich den Klassenraum betrat, erwartete mich eine Überraschung. Statt der Klassenlehrerin saß hinter dem Pult Herr Ohm, der Ergänzungslehrer. Er war für die Sprachunterstützung der schwächeren Schüler zuständig. Seine große, sportliche Erscheinung ließ das schwere Pult vor ihm wie einen Kinderschreibtisch wirken.
»Guten Tag, Frau Rabe!« Herr Ohm stand sympathisch lächelnd auf. »Es tut mir leid, dass Sie heute mit mir vorlieb nehmen müssen. Frau Schnitzler ist erkrankt. Da ich die Kinder nach ihr am besten kenne, vertrete ich sie.«
»Na, das ist ja immerhin eine nette Überraschung«, beruhigte ich ihn.
»Danke. Kommen wir also zu Marvin.« Er blätterte kurz in seinen Notizen. »Der Übergang in die dritte Klasse war problemlos. Eigentlich ist er in meinen Augen ein Kind ohne große Schwierigkeiten. Es wäre allerdings gut, wenn Sie hin und wieder mit ihm die englischen Vokabeln durchgehen könnten. Die Sprache ist ja für alle Kinder neu, und wenn sie von Anfang an begleitet werden, schaffen sie den Einstieg einfach leichter.«
»Kein Problem«, sagte ich zu und sah ihn erwartungsvoll an.
»Nun ja, das war’s eigentlich schon. Wie ich schon sagte: Er ist ein guter Schüler, und ich sehe keine Probleme«, wiederholte er. »Es gäbe da andere Eltern, die diesen Besuch dringender nötig hätten.«
»Da bin ich ja froh«, lachte ich erleichtert, stand auf und reichte ihm die Hand. »Dann sehen wir uns vermutlich beim Schulfest?«
»Vermutlich«, bestätigte er.
*
Glücklich verließ ich das Gebäude. Als ich mit gerade mal zwanzig Jahren schwanger geworden war und Marvins Vater uns verlassen hatte, hatte ich mich vor düsteren Prophezeiungen nicht retten können.
»Das Kind hat ja von vornherein keine Chance.«
»Das kann doch nicht funktionieren, wenn eine Mutter so jung ist und nicht einmal der Vater zu dem Kind steht.«
Diese und ähnliche Kommentare hatte ich immer wieder zu hören bekommen. Alle hatten Probleme vorausgesagt. Umso glücklicher machten mich solche Termine, wie dieser bei Herrn Ohm. Langsam lenkte ich den Wagen auf einen Parkplatz vor dem Haus, in dem meine Mutter wohnte. Mit einer kleinen, klappbaren Sackkarre schob ich die beiden Wasserkästen bis vor ihre Wohnung im Erdgeschoss.
»Danke, Jana. Was würde ich nur ohne dich machen?« Sie freute sie sich sichtlich, als sie mich sah.
Ich umarmte sie herzlich. »Ach, Mama, lass mal. Was hast du nicht schon alles für Marvin und mich getan? Ich war übrigens vorhin beim Elternsprechtag.« Glücklich erzählte ich von dem Termin. »Und stell dir vor, Tim war total verärgert, weil ich ihn nicht mitgenommen habe.«
Ein Schatten huschte über das Gesicht meiner Mutter. »Ist schon manchmal seltsam. Ihr kennt euch erst seit fünf Monaten, zieht so schnell zusammen, und er kümmert sich fast schon zu viel um alles.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob es mir zu viel ist«, erwiderte ich. »Es ist nur ein merkwürdiges Gefühl für mich. Bisher habe ich immer alles allein bewerkstelligt. Mit deiner Hilfe natürlich. Dass sich jemand für meinen Tagesablauf interessiert, ist einfach ungewohnt für mich.«
Ich vertiefte das Thema nicht mehr, weil ich schon wieder auf dem Sprung war. Meine Kollegin Lisa hatte eine SMS geschrieben, weil sie ein Problem mit unserem neuen Abrechnungsprogramm hatte. Da ich das Programm von meinem vorigen Arbeitgeber kannte, war es für mich ein Leichtes, ihr innerhalb von fünf Minuten zu erklären, wie sie das Problem lösen konnte.
»So einfach ist das? Na, super! Danke, Jana! Übrigens hatte ich Tims Nummer heute Morgen wieder vier Mal auf dem Display. Aber du warst schon nicht mehr da, wegen des Elternsprechtags.«
»Vier Mal?«, wunderte ich mich. »Na, wenn man das mal nicht Engagement nennen kann! Ich habe ihn in der Zwischenzeit zu Hause getroffen. Er hat gar nichts davon gesagt, dass er angerufen hat.«
»Ein bisschen viel Engagement, finde ich«, kommentierte Lisa.
»Findest du wirklich?«
»In den vier Stunden, die du im Regelfall pro Tag hier bist, ruft er fast jeden Tag mindestens drei Mal an. Findest du das nicht viel?«
Ich dachte einen Moment nach. »Eigentlich schon. Aber das ist sicher nur in der Anfangsphase so. Das gibt sich bestimmt mit der Zeit.«
Mein Handypiepston unterbrach mich. Ich blickte kurz auf das Display, Lisa hob die Augenbrauen.
»Tim?«, fragte sie kurz.
»So ist es«, bestätigte ich.
»Siehst du? Das meine ich. Du kannst ja bald keinen Schritt mehr machen, ohne dass er anruft oder SMS schreibt.«
»Du übertreibst«, lachte ich und verabschiedete mich.
Auf dem Weg zur Schule gingen mir ihre und die Worte meiner Mutter jedoch noch einmal durch den Kopf. War es wirklich zu viel des Guten, wie Tim sich um mich und Marvin kümmerte? Als ich aber meinen Jungen glücklich mit seinem Matheheft in der Hand auf mich zurennen sah, vergaß ich diese Frage.
»Mama, ich habe eine Eins geschrieben!« Er freute sich.
»Ich sagte ja, Ihr Junge hat keine Probleme«, raunte Herr Ohm lächelnd im Vorbeigehen und winkte.
Marvin sah ihm einen Moment nach. »Der ist nett«, stellte er fest.
Das fand ich auch, machte mir aber keine weiteren Gedanken darüber. Wir mussten los. Tim würde bald schon von der Arbeit kommen, und wir wollten gemeinsam essen.
Kaum hatte ich vor der Haustür einen Parkplatz gefunden, als Tims Bruder Jan auf die Beifahrertür zustürmte. »Wo bleibst du denn? Ich wollte Tim seinen neuen Laptop bringen, und bei euch ist mal wieder keiner zu Hause!«
»Entschuldige mal bitte, erstens gehe ich arbeiten, und zweitens habe ich auch noch andere Termine!«
»Termine, von denen Tim nichts weiß. Das habe ich schon mitbekommen, was das für Zustände bei euch sind! Eins sag ich dir: Bei mir gäbe es so etwas nicht!«
»Also hör mal!«, empörte ich mich. »Das geht dich ja wohl gar nichts an!«
»Natürlich geht es mich etwas an! Tim ist schließlich mein jüngerer Bruder. Und wenn seine zukünftige Frau ihm auf der Nase herumtanzt, werde ich dazu sicher nicht schweigen.«
In der Zwischenzeit war ich ausgestiegen. Jan drückte mir das Paket mit dem Laptop in die Hand und ließ mich stehen wie ein Schulmädchen.
Ich schüttelte den Kopf. »Unglaublich, wie der sich aufführt!«, sagte ich halblaut zu mir selbst.
Marvin hatte alles schweigsam beobachtet und schüttelte jetzt den Kopf. »Der ist jedenfalls nicht nett«, stellte er fest und stieg aus.
Als Tim nach Hause kam, war das Essen fertig, und der Rest des Tages verlief harmonisch. Vielleicht war ich ja wirklich zu lange allein gewesen und hatte deshalb verlernt, mich mit einem Partner sinnvoll abzusprechen? Jedenfalls beschloss ich, auf Tims Bedürfnis einzugehen und ihn mehr in mein Leben einzubeziehen. Schließlich wollte ich mit ihm leben, und ich wollte, dass auch er sich in unserer Beziehung wohlfühlte. Also würde ich in Zukunft darauf achten, ihm zu erzählen, wie ich den Tag verbrachte.
*
Sechs Wochen später wartete ich vor der Schule auf Marvin. Ich hatte spontan beschlossen, ihn abzuholen, als Herr Ohm aus dem Gebäude trat. Als er mich sah, breitete sich sofort ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
»Guten Tag Frau Rabe. Schön, Sie zu sehen!«
»Danke, gleichfalls!« Ich freute mich über die freundliche Begrüßung.
»Marvin hat sich im Englischen übrigens in der Aussprache sehr gut gemacht. Wiederholen Sie die Vokabeln mit ihm?«
»Ja, so wie Sie es geraten haben«, antwortete ich und musste schon wieder einen Handyanruf von Tim unterdrücken.
»Er macht gute Fortschritte. Sie können auf Ihren Sohn sehr stolz sein.«
»Das bin ich auch, danke.«
Schon wieder das Handytonpiepsen. Jetzt hatte Tim eine SMS geschrieben. Ich warf einen flüchtigen Blick auf das Display.
Melde dich sofort!, las ich dort.
»Da will Sie aber jemand dringend erreichen«, kommentierte der Ergänzungslehrer. »Wollen Sie nicht drangehen?«
»Nein, jetzt nicht. Das ist schon der vierte Anruf dieser Art«, seufzte ich und schrieb schnell zurück: Bin gerade im Gespräch.
Herr Ohm wartete höflich, bis ich den Text abgeschickt hatte. »Marvin hat erzählt, dass Sie für eine Versicherung arbeiten, ist das richtig?«
»Ja, ich arbeite da im Vertragswesen.«
»Ich suche eine gute Versicherung für mein Fahrrad. Vielleicht könnten Sie mir da bei Gelegenheit helfen?«, bat er.
»Natürlich, gern. Morgen Nachmittag?«
»Passt prima. Wenn Sie möchten, können wir uns hier im Lehrerzimmer treffen.«
»Abgemacht«, bestätigte ich.
Er war wirklich sympathisch, dieser Herr Ohm. Er verabschiedete sich in dem Moment, in dem Marvin bereits aus der Tür spazierte. Er freute sich, als er sah, dass er abgeholt wurde. Ich machte noch einen kleinen Umweg über den Supermarkt. Tim, Marvin und ich liebten Kiwi, die dort heute im Angebot waren.
*
Wo warst du?«, grollte Tims Stimme mir schon in der Diele entgegen. Marvin verschwand sofort in sein Zimmer. Der aggressive Tonfall war nicht zu überhören gewesen. »Und warum drückst du meine Anrufe weg und rufst nicht einmal zurück? Was war das denn für ein ach so wichtiges Gespräch,