Alpen-Krimi: Schüsse im Hochwald
By Alfred Bekker and W. A. Hary
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SCHÜSSE IM HOCHWALD
Alpen-Krimi von Alfred Bekker und W. A. Hary
Der Umfang dieses Buchs entspricht 100 Taschenbuchseiten.
Thomas Lederer ist der neue Förster und zu seinen Aufgaben gehört es auch, die Wilderei im Hochwald zu verhindern. Der Vorgänger des Försters - der Kammerer Ludwig - hatte die Bekämpfung der Wilderei vernachlässigt.
Aber der junge Thomas Lederer will in dieser Beziehung hart durchgreifen. Der junge Förster hat keinen leichten Stand, denn die beiden Gehilfen - Maxl Dorfner und Stefan Kornbichler - , die er von seinem in Pension gegangenen Vorgänger übernommen hat, legen ihm allerlei Knüppel in den Weg.
Thomas Lederer hat einen Verdacht, wer der Wilderer ist. Kann es sein, dass es sich bei dem Wilderer um den Vater seiner großen Liebe Maria handelt? Als Thomas versucht, ihn zu stellen, löst sich ein Schuss...
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Alpen-Krimi - Alfred Bekker
SCHÜSSE IM HOCHWALD
Alpen-Krimi von Alfred Bekker und W. A. Hary
Der Umfang dieses Buchs entspricht 100 Taschenbuchseiten.
Thomas Lederer ist der neue Förster und zu seinen Aufgaben gehört es auch, die Wilderei im Hochwald zu verhindern. Der Vorgänger des Försters - der Kammerer Ludwig - hatte die Bekämpfung der Wilderei vernachlässigt.
Aber der junge Thomas Lederer will in dieser Beziehung hart durchgreifen. Der junge Förster hat keinen leichten Stand, denn die beiden Gehilfen - Maxl Dorfner und Stefan Kornbichler - , die er von seinem in Pension gegangenen Vorgänger übernommen hat, legen ihm allerlei Knüppel in den Weg.
Thomas Lederer hat einen Verdacht, wer der Wilderer ist. Kann es sein, dass es sich bei dem Wilderer um den Vater seiner großen Liebe Maria handelt? Als Thomas versucht, ihn zu stellen, löst sich ein Schuss...
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Authors , Cover Steve Mayer
© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
1
Ein Ast knackte, als der Lederer Thomas vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte. Es war finsterste Nacht. Der Mond schien zwischen den ausladenden Baumkronen hindurch. Hier oben im Hochwald standen die Bäume nicht so dicht wie unten in den Tälern.
Thomas fasste die doppelläufige Jagdbüchse mit beiden Händen und beobachtete aufmerksam das dichte Unterholz. Stimmen drangen leise an sein Ohr. Der Wind, der leicht von den schneebedeckten Gipfeln hinabblies, trug ihren Klang an Thomas' Ohr.
Der junge Förster lauschte angestrengt.
Doch mehr als undeutliche Gesprächsfetzen hörte er nicht.
Wenn ich nur eine der Stimmen einwandfrei wiedererkennen könnt, ging es dem jungen Förster grimmig durch den Kopf. Seit er vor einigen Wochen sein Amt angetreten hatte, jagte er nun schon mehr oder minder vergeblich hinter einer Bande von Wilderern her, die des Nachts auf verbotene Trophäenjagd gingen.
Das Schlimme war, dass er dabei mehr oder minder auf sich allein gestellt war. Niemand in der Umgebung unterstützte ihn. Ja, nicht einmal die beiden Forstgehilfen, mit denen er zusammenarbeitete, waren voll und ganz auf seiner Seite.
Sie dachten genauso, wie die meisten in der Gegend. Dass nämlich der junge Förster in seinem Diensteifer gehörig übertrieb. Der Kammerer Ludwig, sein Vorgänger, hatte da ein weitaus lockereres Regiment geführt und nicht selten beide Augen zugedrückt. Schließlich war er mit vielen befreundet oder verschwägert gewesen, von denen er vermuten konnte, dass sie an den illegalen Jagden beteiligt waren.
Thomas Lederer allerdings war da weniger kompromissbereit. Er sah vor allem den Schaden, den die Wilderer anrichteten und hatte kein Verständnis dafür, dass einige der Männer aus den umliegenden Tälern sich damit ein paar zusätzliche Groschen verdienten.
Der junge Förster schlich leise vorwärts, immer tiefer in das Unterholz hinein. Die Stimmen, die er vor wenigen Augenblicken noch vernommen hatte, waren verstummt. Jetzt hörte der junge Förster nichts weiter, als die nächtlichen Geräusche des Hochwaldes. Ein Uhu ließ seinen dunklen Ruf ertönen.
Wie viele Nächte hatte er sich schon damit um die Ohren geschlagen, nach den Wildschützen Ausschau zu halten und jetzt, so schien es, hatte er endlich eine Spur.
Der Lederer Thomas schlich vorsichtig durch das dichte Gestrüpp. So gut es ging, versuchte er dabei, jedes Geräusch zu vermeiden.
Schließlich erreichte er eine Lichtung. Das fahle Mondlicht beleuchtete sie. Thomas bemerkte eine Bewegung.
Gestalten tauchten aus dem Schatten der hohen Nadelbäume auf. Aber die Gesichter waren nicht zu erkennen, so sehr sich Thomas Lederer auch darum bemühte. Er trat noch etwas näher heran und nahm hinter einem Busch Deckung.
Sein Fuß kam dabei auf einen Ast.
Es knackte laut und vernehmlich.
Plötzlich knallte es. Zweimal kurz hintereinander krachten Schüsse los und das Mündungsfeuer einer Büchse blitzte in der Dunkelheit auf.
Die Kugeln zischten dicht am Lederer Thomas vorbei – so dicht, dass einem schon der Schreck in die Glieder fahren konnte.
„Mei, doa isser!, rief eine heisere Stimme. „Ich glaub, i hab ihn erwischt!
Jetzt aber trat der junge Förster vorsichtig aus seiner Deckung hervor und gab dabei einen Warnschuss in die Luft ab – weniger, um die Wilderer damit einzuschüchtern, als vielmehr, anzuzeigen, dass er weder ein Keiler noch ein Hirsch oder irgendein anderes jagdbares Wild war.
„Herrschaftszeiten noch einmal, bleibt stehen und gebt euch zu erkennen!, rief er. „Hier ist der Förster und es gibt wohl keinen Grund, der eure Knallerei zu nachtschlafender Zeit hier droben rechtfertigen könnte!
Thomas Lederer erhob sich nur zögernd aus seiner Deckung.
Schließlich wusste er nicht, wie sich die heimlichen Jäger verhalten würden. Illegal Wild zu erlegen und dabei irrtümlich auf einen Förster zu schießen war eine Sache. Aber auch noch zu feuern, nachdem dieser sich zu erkennen gegeben hatte, eine völlig andere!
Eigentlich konnte sich Thomas Lederer kaum vorstellen, dass es in jenem Tal, in dem er schließlich aufgewachsen war und seine Jugend verbracht hatte, jemanden gab, der skrupellos genug war, um so etwas tun.
Andererseits konnte letztlich auch niemand dafür garantieren, dass sich bei diesen Wildschützen gerade noch rechtzeitig das Gewissen meldete, bevor sie die Abzüge ihrer Jagdbüchsen betätigten.
Und so ging der Lederer Thomas lieber auf Nummer sicher.
„Stehenbleiben!", rief er noch einmal.
Aber das war vergebens.
Die Wilderer nahmen nach allen Seiten in panischer Flucht Reißaus.
Zwar schossen sie nicht auf den jungen Förster, aber es dachte auch keiner von ihnen daran, sich ihm zu stellen. Offenbar ging jeder von ihnen davon aus, dass er unerkannt geblieben war.
„Nix wie weg!", hörte Thomas einen von ihnen rufen. Wieder war es dieselbe heisere Stimme und diesmal kam sie dem Thomas irgendwie bekannt vor.
Mei, wenn ich sie doch jetzt nur richtig zuordnen könnt, durchzuckte es den jungen Förster. Aber so sehr er sich auch das Hirn zermarterte, es wollte ihm einfach nicht einfallen, wo er sie schon mal gehört hatte.
Einige Augenblicke lang hörte der junge Förster Schritte, knackende Äste und andere Geräusche im angrenzenden Wald. Hin und wieder mischte sich auch ein Gesprächsfetzen hinein.
Die Wilderer waren offenkundig in alle Himmelsrichtungen davon gestoben und jetzt sah nur noch jeder für sich zu, dass er in Sicherheit kam.
Eine Verfolgung wäre aussichtslos gewesen. Jeder von ihnen kannte sich grad so gut hier oben aus - besser wohl als der Förster selber - und wen hätte er jetzt als einzigen verfolgen sollen? Er konnte sich ja nicht teilen, der Lederer Thomas!
Mei, diese feige Bande, ging es dem Förster ärgerlich durch den Kopf. Net einmal genug Anstand