eBook61 Seiten1 Stunde
Der "rasende Reporter" Egon Erwin Kisch: Entwicklung vom neusachlichen Flaneur zum politisch agitierenden Berichterstatter
Von Michael Schulz
Bewertung: 0 von 5 Sternen
()
Über dieses E-Book
Egon Erwin Kisch (1885 - 1948) gilt in Deutschland nicht nur als der wichtigste Vertreter der sozialen Reportage, sondern auch als deren Begründer. Aber ausgerechnet sein bekanntestes Werk "Der rasende Reporter" kann kaum als gesellschaftskritisch bezeichnet werden. Mit diesem Band bediente Kisch ein bürgerliches Publikum, das er hauptsächlich nur unterhalten wollte. Die Ansätze einer Kritik waren zwar vorhanden, blieben allerdings undeutlich und in ihrer Wirkungsabsicht beliebig. Erst mit seinen späteren Werken schaffte es der gebürtige Prager, die Form der Reportage in den Dienst einer wirkungsvollen Kritik zu stellen. Die Weiterentwicklung seiner Reportage und die verschiedenen Phasen, die Kisch als Autor dabei durchlief, sind Gegenstand dieses Buches.
Es wird die These vertreten, dass Kischs Schaffen als Buchautor einer deutlichen Wandlung unterlag. Daher wird der Versuch unternommen, sein Werk in drei verschiedene Phasen einzuteilen, wobei jede einzelne stellvertretend für eine neue Stufe auf dem Weg zu einer möglichst wirkungsvollen sozialkritischen Reportageform steht. Erste Phase: Der tendenzlose Reporter, der sich dem Postulat der Objektivität verschrieben hat, im Einfluss der Neuen Sachlichkeit steht und dessen Kritik an den herrschenden Zuständen noch unklar und willkürlich ist (etwa der Zeitraum 1918 - 1924). Zweite Phase: Ein in seinen großen Reisebüchern der späten 1920er Jahre zur operativen Agitation im marxistischen Sinne tendierender Autor, der von den Belangen des Proletariats umtrieben ist (1926 - 1930). Dritte Phase: Der historisch-materialistisch argumentierende Berichterstatter, der vollends die Arbeiterklasse in den Mittelpunkt seiner Texte stellt (ab 1932).
Um diese Einteilung und die sich daraus ableitende Entwicklung als schlüssig beweisen zu können, werden die thematischen Zusammenstellungen der einzelnen Reportagebände sowie die jeweils gebrauchten kompositorischen Techniken und stilistischen Mittel untersucht, stets im Vergleich mit Kischs eigenen sozialen und künstlerischen Ansprüchen an die Form der Reportage und ihren Erzeuger, dem Berichterstatter, die er selbst in vielen theoretischen Schriften formulierte.
Es wird die These vertreten, dass Kischs Schaffen als Buchautor einer deutlichen Wandlung unterlag. Daher wird der Versuch unternommen, sein Werk in drei verschiedene Phasen einzuteilen, wobei jede einzelne stellvertretend für eine neue Stufe auf dem Weg zu einer möglichst wirkungsvollen sozialkritischen Reportageform steht. Erste Phase: Der tendenzlose Reporter, der sich dem Postulat der Objektivität verschrieben hat, im Einfluss der Neuen Sachlichkeit steht und dessen Kritik an den herrschenden Zuständen noch unklar und willkürlich ist (etwa der Zeitraum 1918 - 1924). Zweite Phase: Ein in seinen großen Reisebüchern der späten 1920er Jahre zur operativen Agitation im marxistischen Sinne tendierender Autor, der von den Belangen des Proletariats umtrieben ist (1926 - 1930). Dritte Phase: Der historisch-materialistisch argumentierende Berichterstatter, der vollends die Arbeiterklasse in den Mittelpunkt seiner Texte stellt (ab 1932).
Um diese Einteilung und die sich daraus ableitende Entwicklung als schlüssig beweisen zu können, werden die thematischen Zusammenstellungen der einzelnen Reportagebände sowie die jeweils gebrauchten kompositorischen Techniken und stilistischen Mittel untersucht, stets im Vergleich mit Kischs eigenen sozialen und künstlerischen Ansprüchen an die Form der Reportage und ihren Erzeuger, dem Berichterstatter, die er selbst in vielen theoretischen Schriften formulierte.
Autor
Michael Schulz
Prof. Dr. Michael Schulz, Pflegewissenschaftler, arbeitet am LWL-Klinikum Gütersloh und ist Honorarprofessor an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld.
Ähnlich wie Der "rasende Reporter" Egon Erwin Kisch
Ähnliche E-Books
Der Fluch der Erleuchtung: Sie können die Welt nicht retten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas uns antreibt: Gedanken über das Menschsein. Teil I Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStaatsdiener rauben uns aus: Systematische Unterdrückung der Herrscher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWertsein: Mit Werten wirken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBenjamin Barber interkulturell gelesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProlegomena zur Aufklärung und Autorität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEuropas Zukunft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMax Weber lesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreiheit vom Leid: Philosophie für Anfänger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ist Körper? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpagat des Lebens: Ein spiritueller Weg zu sich selbst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNorbert Wickbolds Denkzettel: Die ersten zehn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlow - der Weg zum Glück: Der Entdecker des Flow-Prinzips erklärt seine Lebensphilosophie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSloterdijk – Aristokratisches Mittelmaß & zynische Dekadenz: gestalten der faschisierung 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMuttersprache Mann: Die ungeschminkte Wahrheit über Männer - Wie sie denken, reden und handeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie andere Sicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Symbolischen Formen der Gegenwart: Haben die mythischen Ausbeutungsformen überlebt? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLichtwolf Nr. 62 (Zeichen und Wunder) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMacht:Denken: Substantialistische und relationalistische Theorien - eine Kontroverse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWohin mit den Mittelklassen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Poetik des Bauens: Betrachtungen und Entwürfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEuropa nach dem Verlust des Absoluten: Existenzielle Identitätssuche in der europäischen Literatur um 1900 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Irrationales: Ein Brief an meine amerikanische Enkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRelational Becoming - mit Anderen werden: Soziale Zugehörigkeit als Prozess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas bewohnte Körpergehäuse: Die introspektive Methode der Maria Lassnig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Der "rasende Reporter" Egon Erwin Kisch
Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der "rasende Reporter" Egon Erwin Kisch - Michael Schulz
Gefällt Ihnen die Vorschau?
Seite 1 von 1