Der Dirigent, der nicht mitspielte: Leo Borchard 1899–1945
Beschreibung
Aber schon das Konzert am 25. August dirigiert Borchard nicht mehr. Amerikanische Soldaten erschießen ihn zwei Tage zuvor, als er in dem Fahrzeug eines britischen Offiziers am heutigen Bundesplatz die Sektorengrenze passieren will. Die Kugeln treffen einen Dirigenten, der sich dem Dritten Reich standhaft verweigert hatte und mit der von ihm und seiner Lebensgefährtin Ruth Andreas-Friedrich gegründeten Widerstandsgruppe »Onkel Emil« vielen Verfolgten helfen konnte.
Matthias Sträßner widmet sich dem »Fall Borchard« aufgrund des unerwartet aufgetauchten Archivs der Schwester des Dirigenten, Margarita von Kudriavtzeff, nach fast zwanzig Jahren ein zweites Mal und deutlich erweitert: Die Geschichte von Leo Borchard ist nicht nur wegen ihres tragischen Endes spannend, sondern gerade auch wegen seines ungewöhnlichen Lebens. In seiner Biographie fokussieren sich die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin und das Dritte Reich auf bemerkenswerte Weise. Und die hundert Tage des Chefdirigenten Borchard zeigen, dass die Nachkriegsgeschichte der Berliner Philharmoniker auch ganz anders hätte verlaufen können…
Über den Autor
Matthias Sträßner leitete ein Vierteljahrhundert lang – von 1989 bis 2015 – die Hauptabteilung Kultur im Deutschlandfunk. Neben vielen Rundfunksendungen und Aufsätzen ist er als Autor von Monographien in Erscheinung getreten, darunter: »Tanzmeister und Dichter. Literaturgeschichte(n) im Umkreis von Jean Georges Noverre« (1994), »Flöte und Pistole. Anmerkungen zu Nietzsche und Ibsen« (2003) sowie »›Erzähl mir vom Krieg!‹ – Ruth Andreas-Friedrich, Ursula von Kardorff, Margret Boveri und Anonyma: Wie vier Journalistinnen 1945 ihre Tagebücher schreiben« (2014).
Ähnlich wie Der Dirigent, der nicht mitspielte
Ähnliche Bücher
DIRIGIEREN PLUS: Dirigiertechnik – Persönlichkeitsentwicklung – (Selbst-)Organisation von Christoph Schäfer Bewertung: 0 von 5 Sternen