Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer
Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer
Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer
Ebook113 pages47 minutes

Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

In der Nähe des Wahnsinns
Eremias phantasierte. Vielleicht eine Folge der täglichen Strapazen, der nächtlichen Überreizung,
Phantasieren meint ja, dass die Kontrolle über das Hirn verloren ging.
Die Bilder kommen und gehen, wie sie wollen, als ob sie ein Eigenleben hätten.
Die Bilder in seinem Hirn waren überscharf. Die Phantasien wurden greifbar.
Das ist so. In der Nähe des Wahnsinns wird manches sichtbar.
Und die Nächte kommen schnell
Die Nacht überraschte Eremias. Und es gab kein Feuer. Eremias hatte es versäumt, beizeiten Holz zu sammeln.
Savannennächte ohne Lagerfeuer sind gefährlich. Mehr als gefährlich.
Und die Nächte kommen schnell!
Eremias hatte es versäumt, beizeiten Holz zu sammeln.
Eremias, krank an Leib und krank an Seele, beschuldigte Dida, Ursache für dieses Versäumnis zu sein.
Eremias, krank an Leib und krank an Seele:
Mein Weib? Bist du von Erden? Kein Holz? Kein Feuer? Was soll aus uns werden?
Beeile dich, Weib! Uralte Regel der Wildnis: Nie geh ins Dunkle zum Sammeln des Holzes!
Tu es immer beizeiten! Wenn die Löwen noch schlafen, dösen, gähnen und auch sonst noch unlustig sind!
Geh, Weib, hol Holz, für Feuer und Nacht!
Erhebe deinen Leib, solange der Leopard schläft, bevor die Blutrunst ihn treibt! Bevor der Blutdurst ihn treibt.
Beeil dich, Weib, hol Holz, mach Feuer!
Eremias, krank an Leib und krank an Seele:
Die Nacht steht am Anfang. Das Weib vergaß, beizeiten Reisig und Holz zu sammeln, und das Feuer zu zünden!
Was nun?
Was soll mir ein Weib, welches versäumte, beizeiten Reisig und Holz zu sammeln, und das Feuer zu zünden!
LanguageDeutsch
PublisherTWENTYSIX
Release dateJul 24, 2017
ISBN9783740718770
Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer
Author

Jürgen Timm

Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari. Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken. Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt. Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.

Read more from Jürgen Timm

Related to Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer

Titles in the series (53)

View More

Related ebooks

Poetry For You

View More

Related articles

Related categories

Reviews for Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Raum 21 Eine Nacht ohne Feuer - Jürgen Timm

    Titelbild:

    Michelle de Villiers: Envy, the green dog, or moon dog depicts one of the Seven Deadly Sins (29 January 2013).-

    Licensed via Wikimedia.Commons

    Kontakt:

    juergen.timm39@yahoo.de

    Lüneburg

    Ende Juli, 2017

    Verzeichnis der Bilder

    Vorspann V21

    Raum 21.1 Stimmen der Nacht

    Bild 1 Sind Seelen, die nicht schlafen können

    Bild 2 Odysseus war so ein Narr

    Bild 3 In der Savanne wird es schnell dunkel

    Bild 4 Ein Tier aus Glut und Flammen

    Bild 5 Alles Wissen ist nur eine Ahnung

    Bild 6 Das Feuerchen bemühte sich sehr

    Raum 21.2 Der Weg hinunter zur Quelle

    Bild 1 Eine Höhle für die Nacht

    Bild 2 Ich träume nicht gern

    Bild 3 Eremias, wie war sie?

    Bild 4 Den Weg hinunter zur Quelle

    Bild 5 Fühl mal, wie weich die ist

    Raum 21.3 Glück, Eremias, was ist Glück

    Bild 1 Das Glück hat viele Kleider

    Bild 2 Die Morgensonne kommt hoch

    Bild 3 Sonnenlicht im Buchenlaub

    Bild 4 Das Lied vom Wolkenloch

    Bild 5 Variationen zum Thema Glück

    Bild 6 Das Glück der Einsamen

    Bild 7 Glück aus Klee und Frühling

    Bild 8 Ich komme nur des Nachts zu dir

    Raum 21.4 Die Liebe verlor ihre Kraft

    Bild 1 Suchen und Rufen

    Bild 2 Atte, umpfe, satte, ette

    Bild 3 Deine Worte bleiben verworren

    Bild 4 Der Leib der Liebe wölbte sich

    Bild 5 Gemeinsam werden wir das Tor durchschreiten

    Bild 6 Hand in Hand durchs weite Land

    Raum 2.1 Weib, hol Holz, mach Feuer

    Bild 1 Die Bilder in seinem Hirn

    Bild 2 Eine Nacht ohne Feuer

    Bild 3 Kein Hund, mehr ein Affe

    Bild 4 Warten macht zermürbt, warten macht klein

    Bild 5 Auf der Kippe

    Bild 6 Der siebente Tod

    Nachspann N21

    Bild 1 Dieselben Regen für Mensch, Tier und Pflanze

    Bild 2 Ein Zurück kann es nicht geben

    Bild 3 Die Zeit der Gene läuft aus

    Biographisches B21

    Vorspann V21

    Die Einsamkeiten und Gefahren einer Nacht in der Savanne

    Eremias, in die Nacht hineinstarrend:

    Wehe dem, der sich in die Nacht hinausbegibt!

    Schutzlos und wehrlos ist sein Leib den Gefahren der Nacht ausgesetzt…

    den Kälten, den Dunkelheiten, den streunenden und jagenden Tieren.

    Geh nicht in die Nacht hinaus. Nächtliches Brennholzsammeln ist gefährlich, und das Tragen des Brennholzes in der Nacht, ist gefährlich.

    Wäge das Risiko!

    Eremias, in die Nacht hinausstarrend:

    Ich gehe in die Nacht hinaus. Es ist ja nicht ganz dunkel.

    Die Milch des Mondes ergießt sich über das

    Savannenland, hüllt es in ein fahles Licht!

    Eremias, in die Nacht hineinstarrend:

    Die Feinde siehst du nicht. Besser, kehr zurück!

    Schab ich mir ein Loch in meine Erde, grab ich mir ein Loch in meinen Sand!

    Eremias, in die Nacht hineinstarrend:

    Pass auf, dass du in deiner Kuhle nicht zu Tode kommst!

    Die Hyänen umkreisen dein Lager. Sie schaukeln ihre langen Hälse. Hyänen sind schlau und gierig. Sie scharren dich frei!

    Eremias, in die Nacht hinausstarrend:

    Auch der Leopard will dir wohl folgen. Und auch die Löwen sind nicht ohne!

    Schlaf nicht, sei auf der Hut!

    Eremias, in die Nacht hineinstarrend:

    Was aber, wenn du müde bist?

    Dann benötigst du Glück, sehr viel Glück! Was aber, wenn ich müde werde?

    Weiß nicht, ist schon lange her, das mit dem Glück!

    Babuun hätte, seinen Gewohnheiten folgend, leicht einen sicheren Platz erklimmen können, oben, in der Akazie.

    Babuun tat es nicht!

    Er wiepte und quiekte vielmehr. Eine Art tränenloses Heulen… eine Art Weinen, wie es bei den Tieren üblich ist!

    Babuuns Augen, schwarz und glanzlos, Teile der Nacht:

    Eremias, ich werde das Sammeln und Tragen des Holzes lernen… und auch das Feuermachen.

    Da weinten die beiden und drängelten sich aneinander, des Schutzes und der Wärme wegen, und um die Einsamkeit zu ertragen.

    Sie hatten Glück.

    Sie überstanden diese feuerlose Nacht… die

    Einsamkeiten und Gefahren dieser Nacht.

    Raum 21.1 Stimmen der Nacht

    Bild 1 Sind Seelen, die nicht schlafen können

    Ein nächtliches Klanggebilde

    Eremias

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1