Der Diamantenplanet
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About this ebook
"Mein Ziel ist ein Planet im Andromedanebel. Ich will die Kruste des Planeten auf Minerale untersuchen", antwortete Bodo.
Daß es sich dabei um riesige Diamantvorkommen handelt, behält Bodo Holsteiner erst einmal für sich, damit ihm niemand Konkurrenz macht, denn natürlich will er die "Minerale" auch abbauen. Um die gigantische Entfernung zum Diamantenplaneten zu überwinden, nutzt er die allerneuste Technik, auf die er sich buchstäblich blind verlassen kann. Nach seiner Ankunft lernt er nicht nur den Planeten kennen, sondern findet auch sich selbst. Davon hat er allerdings nichts, denn bei dem Versuch zurückzufliegen verliert er sich und stürzt in ein haarsträubendes Abenteuer...
Ein kunterbuntes, funkelndes Weltraummärchen.
Ingo Marschalk
Ingo Marschalk ist der geborene Schreiber. Unmittelbar nach der Geburt schrie er nicht, sondern schnappte sich einen Kugelschreiber und kritzelte auf ein Blatt: "Plärr! Plärr! Plärr!" Mit drei Jahren stellte er seine erste Kurzgeschichte fertig. Im Kindergarten wurde er Kleiner Goethe genannt. Dennoch wollte niemand seine Geschichten lesen, da sie zu leicht zu verstehen waren. Nach der Schule arbeitete er als Hochstapler in einem Lagerhaus, als Trainer für Angelsportler und als Fahrer eines Kunstblut-Tanklasters für die Produktion von "Jurassic Park". Da ihm die Filme, bei deren Produktion er mitarbeitete, zu langweilig waren, begann er wieder zu schreiben. Im Jahr 2016 war er mit dem "Diamantenplaneten" für den Krähwinkler Literaturpreis nominiert, aber nachdem ein Jurymitglied die Erzählung von einem Psychiater hatte begutachten lassen, was einen heftigen Krach zwischen den Juroren nach sich gezogen hatte, wurde er wegen unnormalen Phantasiereichtums in letzter Minute disqualifiziert.
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Book preview
Der Diamantenplanet - Ingo Marschalk
Der Diamantenplanet
Über dieses E-Book
1 Kavalierstart
2 Der lange Schlaf
3 Bodo sammelt Erfahrungen
4 Schüsse im Dunkeln
5 Der Rückflug fällt ins Wasser
6 Ein seltsamer Irrläufer
7 Bei Forschern zu Gast
8 Eine gezielte Behandlung
9 Eine folgenschwere Unvorsichtigkeit
Impressum
Über dieses E-Book
Die Aussicht auf unermeßlichen Reichtum lockt Bodo Holsteiner auf einen fernen Planeten, auf dem er große Diamantvorkommen vermutet. Um dorthin zu fliegen, nutzt er die allerneuste Technik, auf die er sich buchstäblich blind verlassen kann. Auf dem Diamantenplaneten angekommen, lernt er nicht nur den Planeten kennen, sondern findet auch sich selbst. Davon hat er allerdings nichts, denn bei dem Versuch zurückzufliegen verliert er sich und stürzt in ein haarsträubendes Abenteuer …
Ein kunterbuntes, funkelndes Weltraummärchen.
Auch als gedrucktes Buch erhältlich.
1 Kavalierstart
In einem verschlafenen Dorf in der norddeutschen Tiefebene wurde eines diesigen Morgens die Stille von einem Dröhnen durchbrochen. Dicke Rauchwolken wälzten sich wie Lawinen durch alle Straßen und in die gekippten Schlafzimmerfenster. Bodo Holsteiner, der kauzigste Junggeselle von Worphude – wie jedenfalls die Nachbarn meinten –, hatte seine Rakete gezündet und donnerte in Richtung des grauen Himmels.
Die Rakete war eine Kashifuji Super Range 42 S, die Bodo aus Japan eingeführt hatte. Der Hersteller hatte sich für ein originelles Design entschieden und hatte ihr das Aussehen einer Kaffeekanne gegeben, mit Henkeln für den kontrollierten Gleitflug, um an eine alte Science-fiction-Serie zu erinnern, die im Hinblick auf die Requisiten ziemlich hemdsärmelig gemacht war. Das S in der Typenbezeichnung stand für silbern, ein Merkmal, das die Rakete inzwischen nicht mehr hatte, denn die Freunde des Raumfahrers hatten sie vom Bug bis zu den Schubdüsen mit Graffiti von Lebensformen verziert, auf die ihr Freund im Weltall möglicherweise stoßen könnte.
Als die ersten Hähne auf dem Mist zu husten begannen, wachten die ersten Bauern auf und fragten sich, woher der Gestank kam, hatte das letzte Osterfeuer doch eine Woche vorher aufgehört zu rauchen, und sein Qualm war auch beißender. Zur selben Zeit schoß Bodo aus der Wolkendecke, auf der die Sonne weiß gleißte. Schlagartig wurde die Rakete von Licht durchflutet.
Als er wenig später die Atmosphäre verließ, verblaßte das Blau des Himmels allmählich und der Himmel füllte sich mit Sternen. Zuerst waren nur die größten zu sehen; nach und nach kamen kleinere hinzu, bis der Himmel mit unzähligen winzigen Sternen übersät war; und hier und da waren schwache Nebelfelder zu sehen, die aussahen, als hätte jemand von innen gegen eine Fensterscheibe gehaucht, wenn es draußen dunkel ist. Bald würde er sich ihnen nähern, sagte Bodo sich, und dann würden sich Tausende weiterer Sterne herauskristallisieren. Sein Ziel war ein Planet, der um einen dieser Sterne kreiste. Er warf einen Blick zurück: Norddeutschland war von weißen Wolken bedeckt, in den Niederlanden dämmerte es, und Großbritannien konnte er nur zur Hälfte sehen, der Westen lag vollkommen im Dunkeln, war schwarz wie das All, nur ohne Sterne.
Er brachte die Rakete in eine Umlaufbahn um die Erde, denn bevor er Kurs auf jenen Stern nehmen würde, hatte er einen Termin für ein Interview per Schaltung mit SFS, dem „Sieh-fern-Sender. Der Moderator Peter Langer saß, adrett im Anzug mit Krawatte, im Kölner Studio und begrüßte gerade seine Zuschauer: „Guten Morgen, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zu unserem Thementag! Heute dreht sich alles um die private Raumfahrt. Immer mehr gut betuchte Privatleute fliegen ins All – um Touristen spazieren zu fliegen, den Weltraum zu erforschen, aus Abenteuerlust oder weil sie einmal die Schwerelosigkeit erleben wollen. Mittlerweile starten täglich mehr private Raketen als Junkers-Museumsflugzeuge. Einer der privaten Raketenpiloten ist Bodo Holsteiner, der zur Zeit die Erde umkreist und nun live zugeschaltet ist.
Langer wandte sich einem Bildschirm zu, der schräg hinter ihm stand. Darauf erschien ein ungewöhnliches Bild: ein Mann mittleren Alters, dessen lange braune Haare sich in alle Richtungen ausstreckten und seinen Kopf umschwebten wie bei einer tauchenden Frau.
Langer eröffnete das Interview: „Guten Tag, Herr Holsteiner! Wie geht es Ihnen?"
„Gut, antwortete Bodo fröhlich, „ich fühle mich leicht und unbeschwert, geradezu schwerelos! Bitte mißverstehen Sie mich nicht, ich bringe bloß nichts mehr auf die Waage, es sei denn, ich schnalle mich an.
Langer schmunzelte. „Herr Holsteiner, Sie wollen die Umlaufbahn bald