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Raven und Kai
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Ebook204 pages1 hour

Raven und Kai

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Raven, ein Macho wie aus dem Bilderbuch, trifft auf den Profiler Kai. Beides dominante Jäger im Kampf um die Oberhand. Wenn dann noch Liebe ins Spiel kommt, sind Probleme vorprogrammiert.

Können sie einen Weg finden, genug Vertrauen aufzubauen?
LanguageDeutsch
PublisherXinXii
Release dateJul 16, 2017
ISBN9783959491426
Raven und Kai

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    Book preview

    Raven und Kai - Neschka Angel

    Epilog

    Kapitel 1

    Kai

    ~~~***~~~

    Seit Wochen freue ich mich schon darauf, mal wieder unter Gleichgesinnten zu sein. Ich wollte ein Bier trinken, mich unterhalten und dann passiert so was!

    Jahrelang war ich nicht mehr in Berlin gewesen und sehe mit Erstaunen, dass es hier zwei tolle Gay Clubs gibt. Ich bin zwar in Hamburg geboren und groß geworden, aber irgendwann nach Berlin gezogen. Jahrelang war die Hauptstadt meine Heimat, bis ich ein Angebot aus Las Vegas bekam. Nach sechs aufreibenden Jahren in Nevada habe ich beschlossen, dass es reicht, und bin wieder zurück nach Berlin gezogen. Zumal mein Bruder mich hierhin beordert hat, um nach einer geeigneten Immobilie zu suchen, damit wir unsere zweite Detektei einrichten können. Der Vertrag ist heute unterschrieben worden und nun sind wir stolze Besitzer zweier Agenturen.

    Schon seit Anfang der Woche nehme ich mir vor, einen von den Clubs zu besuchen. Heute Abend ist es endlich so weit und ich werde mich in mein Outfit werfen und dem Gay Club Black mal einen Besuch abstatten. Irgendwie bin ich total aufgeregt. Schon lange war ich nicht mehr auf der Jagd nach einem Mann, den ich gerne flachlegen möchte. Mein Beruf hat mir dafür einfach keine Zeit gelassen und mein Liebesleben ist fast schon nicht mehr vorhanden. Noch einen letzten Blick in den Spiegel und ich sehe meine Augen voller Tatendrang leuchten. Schnell noch meine Jacke geschnappt und los geht es.

    Aufgeregt stehe ich in einer langen Schlange von Männern, die alle noch in den Club reinwollen, obwohl es noch ziemlich früh am Abend ist. Endlich bin ich vorne am Eingang und ein muskulöser Mann schaut mich von oben bis unten an. Er zwinkert mir anschließend zu und als ich warnend den Finger hebe, lacht er laut auf. Ich grinse zurück und denke, dass ich ihm klargemacht habe, dass ich für ihn keine Beute bin. Schnell bezahle ich den Eintritt und betrete durch eine schwarze, auf Hochglanz polierte Tür den Club.

    Völlig erschlagen von diesem grandiosen Ausblick lasse ich meine Augen über das Innere schweifen. Staunend schaue ich mich um und gehe direkt durch die tanzenden Kerle zur Theke. Zum Glück werde ich sofort bedient und halte nun ein eiskaltes Bier in meinen Händen. Voller Genuss nehme ich den ersten Schluck und bemerke, dass es zu Hause immer besser schmeckt als in der Fremde. Lange Zeit habe ich in Nevada in einer hektischen Lichterstadt gelebt und gearbeitet. Besser gesagt in Las Vegas. Eine verrückte Stadt, mit vielen durchgeknallten Menschen.

    Mit glänzenden Augen schaue ich mich um und erkenne, dass hier heute so eine Art Motto-Fete stattfindet. Viele der Besucher sind in Lack und Leder gekleidet. Auch ist die Musik ziemlich rockig. Um mich herum sind nur Männer und ich atme diesen speziellen Duft nach Schweiß und Sex ein. Seit einer halben Stunde sitze ich nun an der Bar und hatte schon sechs Kerle um mich herum, die mir eindeutige Blicke zuwarfen, mir ein Angebot machten. Bis jetzt war aber noch keiner darunter, der mich so anmachte, dass ich mit ihm in den Darkroom verschwinden würde. Ich bin ja auch gerade erst hier, habe Zeit, mir den Richtigen auszusuchen. Das Angebot ist hier nämlich ziemlich groß. Sogar ein paar Doms sind mit ihren Subs darunter und wenn mich nicht alles täuscht, ist der Mann, der sich gerade neben einen stattlichen Kerl kniet, ein Sklave. Fasziniert schaue ich zu ihnen rüber, bis ich meine Blicke durch den Raum schweifen lasse und erkenne, dass auch die Auswahl an Twinks nicht zu verachten ist.

    Schnell noch ein Bier bestellt, bevor der Andrang hier zu groß wird. Plötzlich werde ich von hinten angestoßen und der Inhalt meines Glases schwappt über meine Hände. Wie ich das hasse. Der Kerl grölt mir ins Ohr, drückt sich weiter an meinen Hintern und reibt sich wie eine rollige Katze an mir.

    Tief einatmen, Kai. Du bist hier, um ein Bier zu trinken und nicht, um Streit anzufangen.

    Ob der Typ hinter mir das nicht rafft? Warum wohl rutsche ich zur Seite, mache ihm Platz? Seine schwitzigen Hände versuchen sich nun unter mein T-Shirt zu schieben und sein Becken drückt sich noch fester an meinen Hintern. Sein Körper schiebt sich nach vorne und pinnt mich an der Theke fest. Er schwitzt, stinkt nach Schweiß und kaltem Tabak. Plötzlich beugt er sich vor und knabbert an meinem Ohr. Sein Atem ist alkoholgeschwängert und ich ekle mich vor seinen feuchten Händen. Sie betatschen mich jetzt immer aufdringlicher. Wenn ich eins hasse, dann wenn man sich mir aufdrängt und ungepflegt ist. Ich versuche ihm auszuweichen, doch seine Hände packen jetzt noch fester zu und bohren sich in das Fleisch meiner Hüfte. Er kapiert es einfach nicht!

    Zornig trete ich mit dem Fuß nach hinten aus, erwische ihn an seinem Knie und er strauchelt von mir weg. Bevor er weiß, wie ihm geschieht, habe ich seine vorwitzigen Hände gepackt, drücke fest zu und schon liegt er zu meinen Füßen. Er schaut mich erschrocken an, fängt an zu jammern und wimmert laut vor sich hin. Ich beuge mich zu ihm runter und frage ihn, ob ich auf der Stirn stehen habe, dass ich mit ihm vögeln will? Ob er Streit mit mir sucht? Er schüttelt den Kopf und ich lasse seine Hände vorsichtig wieder los. Er entfernt sich langsam, lässt mich dabei aber nicht aus den Augen. Ich weiß, was er vorhat, denn plötzlich bleibt er stehen. Seine Kameraden lachen ihn aus und Wut glüht in seinen Augen auf. Er tritt einen Schritt auf mich zu und bevor er seine Fäuste sprechen lassen kann, hebel ich ihn aus und er landet mit einem lauten Rums auf der Tanzfläche. Die Jungs um mich herum schauen mich entgeistert an und applaudieren dann. Die Rausschmeißer kommen, doch ich winke ab. War ja nicht so schlimm. Da habe ich schon hinterhältigere Attacken erlebt.

    Nichts hat sich geändert in all der Zeit, die ich nicht in Deutschland verbracht habe. Egal wo ich auftauche, ich ziehe die Idioten an, die meinen, dass nur weil ich schlank und zierlich bin, ich ein Bottom wäre. Dabei spricht gerade meine Größe von 1,90 Meter dagegen. Sie versuchen es einfach immer wieder, bis ich mich wehre. Dann denken sie, dass sie es mit mir aufnehmen können. Dabei habe ich mich schon so gefreut, einfach mal unter richtigen Männer zu sein und ein Bier mit ihnen zu trinken. Nein, seufzend fahre ich mir durch meine dunkelroten Haare. Nichts hat sich geändert, weder in Nevada noch in Berlin.

    Die Jahre in Las Vegas haben mich dünnhäutig werden lassen. Diese Stadt frisst dich mit Haut und Haaren auf und spuckt dich dann nach einiger Zeit wieder aus. Wenn ich bedenke, dass ich dort fast sechs Jahre verbracht habe, dann kann ich über mich nur den Kopf schütteln. Ohne meinen Bruder wäre ich schon vor langer Zeit wieder in meine Heimat zurückgekehrt. Er hat mich immer aufgefangen, mir Mut gemacht und zusammen waren wir ein unschlagbares Team gewesen. Ja, gewesen!

    Irgendetwas ist vor ein paar Monaten passiert. Jonas hat plötzlich gekündigt, mich angefleht, mit ihm zurück nach Hamburg zu fliegen, doch ich konnte es nicht. Meine Aufträge waren noch nicht erledigt und ich hasse es, wenn ich sie nicht zu Ende bringen kann. Ich versprach ihm, sobald ich den Fall abgeschlossen habe, nachzukommen. Dass es aber Wochen dauern sollte, konnte ich nicht ahnen. Also ist er allein ohne mich zurückgegangen. Ich glaube, dass er in Las Vegas jemanden kennengelernt hat, sich in ihn verliebte. Dieser Kerl hat Jonas wohl so schwer verletzt, dass er seinen Liebeskummer lieber in Hamburg verarbeitet hat. Nur ohne ihn konnte ich das, was in Las Vegas passiert ist, nicht mehr verarbeiten. Das Vertrauen in meinen neuen Partner war einfach nicht vorhanden. Auf Jonas konnte ich mich blind verlassen. Ohne auch nur hinzusehen, wusste ich immer, wo er war.

    Er hat dann in Hamburg eine Kanzlei aufgemacht, die sich um Menschen kümmert, die unproblematisch Hilfe brauchen. Hilfe, die sie nicht von der Polizei bekommen, weil sie sich knapp an der Grenze zur Illegalität bewegt. Er hat mich dazu geholt und nun bin ich in Berlin, weil wir weiter expandieren möchten. Die Aufträge werden immer mehr, weil der Staat sich nicht um solche schweren Fälle kümmern will oder kann. Nicht immer spielt dann das Geld eine Rolle, sondern das Menschliche, was dahintersteckt. Verzweiflung, weil keiner helfen kann, lässt die Menschen dann zu uns kommen.

    Von Beruf her bin ich Anwalt, doch meine Begabung, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, hat mich vor Jahren nach Las Vegas verschlagen. Dort gab es einen Mordfall, der auch seine Schatten nach Berlin warf. Nachdem dort meine Begabung entdeckt wurde, bekam ich einen verdammt gut bezahlten Job angeboten. Sechs Jahre war ich dort, habe den Abschaum der Gesellschaft, Mörder, Vergewaltiger und die schlimmsten Bestien in Menschengestalt erforscht, mich in sie hineinversetzt und sie dann zusammen mit Jonas gejagt. Ich bin Profiler geworden und nun bin ich an einem Punkt angelangt, wo sich mein Leben ändern muss, sonst gehe ich kaputt an so viel Elend, das ich bis jetzt in meinem Leben gesehen habe. Jonas war immer mein Puffer zwischen der normalen Welt und der des Irrsinns. Immer wenn ich mich zu tief in eine kranke Psyche hineinversetzt habe, holte er mich wieder heraus, erdete mich. Ohne ihn hatte das alles keinen Zweck mehr. Ich fiel in ein tiefes Loch und kam nicht mehr hinaus. Tagelang sperrte ich mich in mein Zimmer ein, bis mein Chef heimlich Jonas anrief.

    Mein Bruder sprach ein Machtwort und beorderte mich zurück. Langsam geht es mir wieder besser und nun bin ich hier, arbeite als einfacher Anwalt für unsere Firma und fühle mich sauwohl dabei. Heute Abend wollte ich mich nur entspannen und stehe nun an der Bar und frage mich, was gerade passiert ist.

    Eigentlich will ich doch heute Abend nur was trinken, sonst nichts. Na ja, vielleicht auch noch einen heißen Kerl für die Nacht aufreißen. Obwohl ich fast nur aktiv im Bett bin, finde ich nicht immer den passenden Partner dafür. Genau wie in meinem Beruf muss ich mich fallen lassen können, doch das bedeutet Vertrauen. Vertrauen in eine fremde Person und das klappt nicht immer.

    Dass ich mit meiner Größe auffalle, ist mir nicht unbekannt. Wer aber glaubt, dass ich der Prügelknabe für manche bin, der vertut sich bei mir aber gewaltig.

    Nur, wer sind die Kerle, die gerade reingekommen sind und mich anpöbeln? Auf ihren Jacken ist ein Clubemblem zu sehen, was mir sagt, dass sie zu einer Motorradgang gehören. Scheiße, ausgerechnet heute treffe ich auf sie. Mein Bruder hatte mich ja gewarnt, doch ich wollte nicht auf ihn hören, musste raus, unter normalen Menschen sein. Gut, dass ich mit dem Auto gekommen bin statt mit meinem eigenen Motorrad und meine Kutte heute zu Hause gelassen habe. Mein Bruder Jonas und seine Gang verstehen sich nicht mit den Jungs, die gerade hier reinpoltern, als ob ihnen der Club Black gehörte.

    Wenn sie wüssten, dass ich der Bruder von Jonas Länders bin, würde ich hier gleich nicht mehr so ruhig stehen. Vier gegen einen wäre mal unfair, aber für mich kein Problem. Ich mache mir darüber also keine Gedanken, weil ich in Nevada in Krav Maga ausgebildet wurde, mich also bestens meiner Haut zu wehren weiß.

    Plötzlich tritt ein Kerl aus ihrer Mitte hervor, ermahnt sie, sich zu benehmen. Mit offenem Mund schaue ich ihn an. Oh ja! Mein Herz macht einen harten Schlag, dann noch einen. Meine Augen weiten sich und dieser Mann in ihrer Mitte zieht meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Er ist etwas größer als ich und sein Körperbau ist echt der Wahnsinn. Nun schaut er auch noch zu mir herüber. Fuck, was für unglaublich grüne Augen er hat und seine schwarzen Haare erst. Wie das Gefieder eines Raben glänzen sie im Licht. Die Narbe auf seiner linken Wange tut seiner Anziehung auf mich keinen Abbruch, nein, sie macht ihn für mich nur noch interessanter. Unendlich lange, muskulöse Beine stecken in einer schwarzen, engen Lederhose. Das weiße T-Shirt hebt seinen Brustkorb bestens hervor, betont seine Arme. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen und in meiner Hose wird es verdammt eng. Das ist mir ja schon lange nicht mehr passiert, dass ich so direkt auf einen Kerl reagiere.

    Mein Herz klopft plötzlich wie verrückt, als sein Blick über die tanzenden Jungs gleitet und dann wieder bei mir hängen bleibt, mich intensiv mustert. Als ich mit der Zunge über meine trockenen Lippen lecke, meinen Blick über seinen Körper gleiten lasse, sehe ich, wie sich seine Hose anfängt auszubeulen. Oh! Anscheinend gefalle ich ihm wohl auch, wenn ich das Blitzen und die Neugier in diesen grünen Augen richtig deute.

    Na, dann auf ins Spiel der Spiele.

    Tief tauche ich in diese Wahnsinnsaugen ab, sehe, wie er sie zu Schlitzen zusammenzieht. Er scheint abzuwägen, ob es sich lohnt, mich flachzulegen. Ob er hauptsächlich nur toppt? Auf mich macht er jedenfalls so einen Eindruck. Ist für mich kein Problem, doch mein letztes Mal passiv ist auch schon ein paar Jahre her. Na ja, wenn ich es so überdenke, dann sind es fast dreizehn Jahre her.

    Er lässt seinen Blick ziemlich provozierend über mich gleiten. Lange verweilt er auf meinem Brustkorb und ich spüre, wie sich meine gepiercten Nippel verhärten. Allein der Gedanke, wie er die Stäbe in den Mund nimmt, mit den Zähnen lang zieht, lässt mich schneller atmen und meine Hose vorne verdammt eng und feucht werden.

    In meinem ganzen Leben ist mir dies noch nie passiert. Ob ich seine Aufmerksamkeit so erregen kann, dass er mich mit zu sich nach Hause nimmt? Und wenn, was dann? Oh, ich wäre einer heißen Nacht mit ihm bestimmt nicht abgeneigt. So wie er aussieht, werde ich wohl voll auf meine Kosten kommen.

    Kapitel 2

    Raven

    ~~~***~~~

    Endlich Wochenende. Fünf Tage in der Woche arbeite ich für meinen Vater in der Firma, doch das Wochenende gehört nur mir allein. Dann verwandle ich mich von einem Vorgesetzten in einen Bad Boy. Statt einer Limousine wird das Motorrad startklar gemacht. Die Woche war verdammt anstrengend und jetzt will ich mit meinen Jungs so richtig feiern. Mein Stammclub Black hat heute eine Motto-Fete. Lack und Leder. Genau das Richtige für mich und meine Jungs.

    Kaum bin ich im Club, lasse ich meine Augen schweifen und checke das Angebot für den Darkroom ab. Plötzlich bleibt mein Blick an einem Mann an der Theke hängen. Ich habe ihn hier im Club noch nie gesehen. So wie er da steht,

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