Meine Schuld 11 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
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About this ebook
Alle 14 Tage neu!
Diese Storys gehen wirklich jedem unter die Haut!
Viele packende Erlebnisse und berührende Familiendramen,
spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Menschen wie du und ich berichten schonungslos offen und direkt aus ihrem Alltag. Kein Thema ist tabu!
Geschichte 1: Ein Mann gesteht
"Ich lasse mich aushalten – von drei Frauen."
Melanie hatte nie einen Zweifel daran gelassen, was sie für ihr Geld erwartete. Lisa hatte mit Abstand den aufregendsten Körper, und Tamara war diejenige meiner Liebschaften, die ich wirklich mochte.
Im Traum hörte ich das Telefon von weither klingeln. Es dauerte ewig, bis ich begriff, dass es nicht im Traum, sondern in meiner Diele klingelte. Schlagartig wurde mir klar, welcher Tag heute war. Und ich hatte verschlafen! Noch halb im Schlaf sprang ich auf und stolperte zum Telefon. Die Nummer erkannte ich sofort. Ich riss das Telefon von der Ladestation und versuchte gleichzeitig, ein Bein in meine Jeans zu stecken.
"Entschuldigung, Stefanie, ich bin gleich da!", rief ich meiner Schwester entgegen in den Hörer.
"Wann ist gleich?", zischte Stefanies Stimme verärgert durch die Leitung.
"Zehn Minuten", wollte ich antworten.
Doch ich stolperte in der Hektik über meine Hose und stürzte auf den Boden. Eilig griff ich nach dem Telefon, das mir dabei aus der Hand gefallen war.
"In zehn Minuten", stieß ich atemlos hervor.
"Vergiss es!", hörte ich Stefanies klare Stimme. "Du brauchst bis zu mir schon allein fünfzehn Minuten. Plus waschen, Zähne putzen, anziehen macht mindestens eine halbe Stunde. Also: Planänderung! Ich hole dich ab, und wir fahren Papa mit meinem anstatt mit deinem Auto zur Kur."
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Meine Schuld 11 – Romanzeitschrift - Martin Kelter Verlag
Inhalt
Geschichte 1
Geschichte 2
Geschichte 3
Geschichte 4
Geschichte 5
Geschichte 6
Geschichte 7
Geschichte 8
Geschichte 9
Geschichte 10
Geschichte 11
Geschichte 12
Meine Schuld –11–
Was Frauen Berichten: Schonungslos - Indiskret
Diverse Autoren
Geschichte 1
Ein Mann gesteht
Roman von Daniel B. (32)
»Ich lasse mich aushalten – von drei Frauen.«
Melanie hatte nie einen Zweifel daran gelassen, was sie für ihr Geld erwartete. Lisa hatte mit Abstand den aufregendsten Körper, und Tamara war diejenige meiner Liebschaften, die ich wirklich mochte.
Im Traum hörte ich das Telefon von weither klingeln. Es dauerte ewig, bis ich begriff, dass es nicht im Traum, sondern in meiner Diele klingelte. Schlagartig wurde mir klar, welcher Tag heute war. Und ich hatte verschlafen! Noch halb im Schlaf sprang ich auf und stolperte zum Telefon. Die Nummer erkannte ich sofort. Ich riss das Telefon von der Ladestation und versuchte gleichzeitig, ein Bein in meine Jeans zu stecken.
»Entschuldigung, Stefanie, ich bin gleich da!«, rief ich meiner Schwester entgegen in den Hörer.
»Wann ist gleich?«, zischte Stefanies Stimme verärgert durch die Leitung.
»Zehn Minuten«, wollte ich antworten.
Doch ich stolperte in der Hektik über meine Hose und stürzte auf den Boden. Eilig griff ich nach dem Telefon, das mir dabei aus der Hand gefallen war.
»In zehn Minuten«, stieß ich atemlos hervor.
»Vergiss es!«, hörte ich Stefanies klare Stimme. »Du brauchst bis zu mir schon allein fünfzehn Minuten. Plus waschen, Zähne putzen, anziehen macht mindestens eine halbe Stunde. Also: Planänderung! Ich hole dich ab, und wir fahren Papa mit meinem anstatt mit deinem Auto zur Kur.«
»Danke!« Ich rieb mir ächzend die Rippe, die ich mir beim Sturz an der Garderobe gestoßen hatte.
»Keine Ursache. Sonst wird das ja nie was!«, grollte sie und legte auf.
In diesem Moment stand Lisa grinsend in der Tür. Glücklicherweise hatte sie ihren perfekten Körper bereits in eine Edeljeans und eine dezent ausgeschnittene Bluse gesteckt. Wenn meine Schwester sie so vorgefunden hätte, wie sie nach endlosen erotischen Stunden gestern Nacht eingeschlafen war, hätte sie mich wahrscheinlich geohrfeigt.
»Stress?«, fragte sie.
»Äh, ja, leider. Meine Schwester kommt gleich. Wir haben versprochen, dass wir meinen Vater persönlich zur Kur bringen.«
»Ach, läuft jetzt schon die Reha nach dem Schlaganfall? Da hat er sich aber schnell erholt, das ist ja klasse«, sagte sie erfreut, nahm ihre Tasche und küsste mich flüchtig. »Ich muss leider schon los.«
»Ich weiß, die Werbung wartet nicht«, sagte ich und versuchte ein Lächeln.
»So ist es«, säuselte sie, lächelte zurück und zog die Tür hinter sich zu.
Ein Problem weniger, dachte ich. Wenn keine Frau hier war, würde meine Schwester auch keine Fragen stellen.
*
Stefanie klingelte, als ich gerade im Bad die Zahnpasta aus dem Mund spülte. Mit dem Kamm meine kurzen Haare in eine Richtung zwingend, öffnete ich ihr die Tür.
»Sieht ja so aus, als hättest du mal wieder eine heiße Nacht gehabt«, schnauzte sie mich an und verzog die Mundwinkel nach unten.
»Ja, was soll ich denn machen? Es geht doch nicht anders«, rechtfertigte ich mich.
»Es wäre ja wohl mal möglich gewesen, in einer einzigen Nacht mal nicht mit einer deiner… na, du weißt schon… die halbe Nacht durch das Bett zu turnen!«, schimpfte sie.
»Wenn’s mal nur die halbe gewesen wäre«, seufzte ich erschöpft.
Lisa hatte mich bis drei Uhr morgens mit immer neuem Begehren auf Trab gehalten. Aber da sie immerhin jeden Monat meinen Lebensunterhalt zahlte, konnte ich schlecht Nein sagen.
»War das jetzt die, die die Miete zahlt, oder die, die dir das Auto geschenkt hat?«, wollte meine Schwester wissen.
»Die mit dem Auto.«
Meine Schwester missbilligte, was ich tat. Und sie ließ keine Gelegenheit aus, mich das spüren zu lassen. Es nervte mich, dass sie immer wieder damit anfing.
»Hättest du dein Studium von Anfang an durchgezogen und dich nicht so hängen lassen, dann hättest du auch nicht deinen Anspruch auf BAFöG verloren.« Ging die Litanei schon wieder los! »Dann bräuchtest du jetzt auch nicht gleich drei Gespielinnen zu Willen zu sein, wenn unser Vater uns ein Mal um einen Gefallen bittet. Zumal sein Wunsch ja verständlich ist. Immerhin ist er dem Tod gerade mal so von der Schippe gesprungen.«
»Ja, ist er, und ich weiß das.« Ich schob ich sie aus der Tür und drehte von außen den Schlüssel im Schloss. »Außerdem sind sie nicht meine Gespielinnen, und ich bin nicht ihr Callboy!«
»Offen gesagt, ich sehe da keinen großen Unterschied«, antwortete sie.
»Sie haben Namen«, ärgerte ich mich. »Sie heißen Lisa, Melanie und Tamara. Und ich gebe ihnen das Gefühl, eine funktionierende Beziehung zu haben. Keine von ihnen hat Zeit und Lust, sich mit irgendwelchen Milchbubis herumzuschlagen, die ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe kriegen.«
»Ach«, kicherte Stefanie jetzt. »Aber du kriegst dein Leben auf die Reihe, ja?«
»Okay, okay.« Ich gab auf. »Du hast ja recht. Aber du musst zugeben, dass ich in den letzten zwei Jahren alles aufgeholt habe, was ich in den wilden Zeiten verschludert habe. Immerhin gebe ich in einem halben Jahr meine Diplomarbeit ab.«
»Na ja. Aber um welchen Preis? Was guckt das aus deiner Hosentasche?«
Ich zog an einem Stück Spitzenstoff und stopfte es sofort zurück in die Tasche. Ich hatte das Nichts von einem Unterhöschen erkannt, das ich Lisa gestern Abend noch in der Diele abgestreift hatte. Ich hatte es in die Hosentasche gesteckt, damit wir in unserer wilden Leidenschaft nicht darüber stolperten und es womöglich noch zerrissen. Ich musste unbedingt daran denken, es heute Nachmittag zuunterst in den Wäschekorb zu legen, damit Tamara nichts entdeckte!
Tamara war mit zweiunddreißig so alt wie ich, hatte es aber längst zur Ingenieurin geschafft. Sie war es, die seit einem knappen Jahr die zweite Hälfte meiner Miete zahlte und mich noch dazu bei meinem Diplomstudium unterstützte. Dafür gab ich ihr das Gefühl, sie wäre die einzige Frau in meinem Leben. Selbstverständlich wusste sie, dass das nicht so war. Aber sie hatte sich auf die Übereinkunft eingelassen, als ihr klar wurde, dass ich finanziell völlig von den Frauen abhängig war, die zu mir kamen.
Melanie dagegen war total abgeklärt. Sie hatte sofort durchschaut, dass ich mich von ihr aushalten lassen wollte. Sie war einverstanden gewesen und hatte gleich zweieinhalb Wochentage und die zugehörigen Nächte für sich beansprucht. »Ich denke, das ist in Ordnung, solange ich dich ein wenig unterstütze«, hatte sie noch vor unserer ersten Nacht trocken festgestellt. Sie zahlte eine Hälfte meiner Miete.
Hallo, Kinder. Ihr seid spät dran«, stellte mein Vater fest, als er die Wagentür öffnete.
»Ja, tut mir leid. Ich bin aufgehalten worden«, gab ich sofort mein Verschulden zu.
Ich setzte mich in den Fond des Wagens, damit er vorn auf dem Beifahrersitz mitfahren konnte.
»Hast du wieder die halbe Nacht gelernt und dann verschlafen?«, erkundigte er sich.
»So ungefähr«, antwortete ich ausweichend und fing Stefanies strafenden Blick im Rückspiegel auf.
»Hach, wie hätte sich eure Mutter gefreut, wenn sie das noch hätte erleben dürfen«, seufzte unser Vater tief. »Sie ist viel zu früh gestorben.«
Wieder traf ich im Rückspiegel auf Stefanies Blick. Bittend legte ich hinter dem Rücken unseres Vaters meine Hände zusammen und warf ihr einen flehenden Blick zu. Unser Vater durfte auf keinen Fall erfahren, dass ich durch meine Faulheit vor zwei Jahren meinen Anspruch auf staatliche Studienunterstützung verloren hatte. Und vor allem durfte er niemals erfahren, was ich tat, um den finanziellen Schaden aufzufangen.
»Ja, sie wäre sicher sehr glücklich gewesen«, stimmte Stefanie jetzt unserem Vater zu.
Erleichtert warf ich ihr im Spiegel eine Kusshand zu. Sie war zwar zwei Jahre jünger als ich, aber sie hatte ihre Ausbildung längst fertig. Sie hatte mich sogar anfangs unterstützt, als ich in Geldnot geraten war. Stefanie war mit dem, was ich tat, nie einverstanden gewesen. Das ließ sie mich auch immer wieder spüren. Doch unserem Vater gegenüber hielt sie dicht. Ich war ihr unendlich dankbar dafür.
Zwei Stunden lang hörten wir zu, wie unser Vater von alten Zeiten berichtete. Die Leitplanken rauschten an uns vorbei wie seine Geschichten, die er zum x-ten Male ausgrub.
Er schwelgte in Erinnerungen, seit er den leichten Schlaganfall gehabt hatte. Es hatte ihn genauso unerwartet getroffen wie uns. Mit gerade mal sechzig Jahren hatte niemand mit so etwas gerechnet. Ihm war genau wie uns klar geworden, wie schnell man einen geliebten Menschen verlieren kann. Seither schien er das Leben mitsamt allen Erinnerungen mit allen Mitteln festhalten zu wollen.
Als wir vor dem Kurhaus standen, nahmen wir ihn nacheinander fest in die Arme.
»Mach's gut, Papa. Pass auf dich auf«, hörte ich die besorgte Stimme meiner Schwester.
»Keine Sorge«, erklärte er. »Die passen hier schon auf mich auf. Jetzt stelle ich meine Ernährung um, und die zeigen mir hier, welchen Sport ich machen kann. Dann wird so etwas nicht mehr passieren.«
Ich spürte Dankbarkeit in mir aufsteigen. Dankbarkeit dafür, dass er noch am Leben war. Trotzdem musste ich auf die Uhr sehen. Unser Vater bemerkte es.
»Musst du noch zu einer Vorlesung heute?«, fragte er.
»Ja, um eins geht’s los«, antwortete ich.
»Dann müsst ihr aber schnell los«, drängte er uns zur Abfahrt.
*
Ja, ich hatte ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt. Die Vorlesung begann erst um drei Uhr. Aber um eins würde Tamara vor meiner Tür stehen. Ich würde fürsorglich für sie kochen, und wir würden zusammen meine letzten Aufgaben durchgehen. Während ich später in der Vorlesung sitzen würde, würde sie in ihrem Büro an den Plänen für die Sprinkleranlage einer riesigen Tiefgarage arbeiten.
Nach der Vorlesung holte ich sie dort ab. Sie hatte mich dem Chef des großen Unternehmens bereits vorgestellt. Auch meine Arbeiten hatte sie ihm gezeigt. Dabei hatte sie nicht verraten, dass sie selbst einen großen Anteil daran hatte, dass meine Arbeiten so gut ausfielen. Sie protegierte mich, wo sie nur konnte. Der Chef hatte eine Festanstellung nach der Diplomarbeit in Aussicht gestellt. Heute Abend verabschiedete sie sich früh. Sie wusste, dass ich noch einen Termin hatte. Sie wusste um meine finanzielle Lage, und sie wusste, welcher Art meine Termine waren. Sie fragte nie danach.
Ich hatte gerade noch Zeit, die Spuren unseres Abendessens zu beseitigen und mich ein wenig frisch zu machen. Melanie zahlte immerhin einen Teil der Miete, und sie war ziemlich empfindlich. Auf keinen Fall durfte ich nach Tamaras Parfum riechen, wenn Melanie mich zur Begrüßung umarmte.
»Hallo, Schatz«, begrüßte sie mich ganz selbstverständlich.
»Hallo, mein Schatz.« Ich spielte das Spiel brav mit.
Ich hätte niemals mit einer Frau schlafen können,