Seid fröhlich in der Hoffnung: Ermutigung zum Christsein
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Walter Kasper
Walter Kasper, geb. 1933, Professor für Dogmatik, 1989-1999 Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 1999 nach Rom berufen, 2001 zum Kardinal erhoben, bis 2010 Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.
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Book preview
Seid fröhlich in der Hoffnung - Walter Kasper
Walter Kardinal Kasper
Seid fröhlich in der Hoffnung
Ermutigung zum Christsein
Herausgegeben von George Augustin
HV-Signet_sw_Mac.eps© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2017
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart
Umschlagmotiv: © KNA-Bild / Wolfgang Radtke
E-Book-Erstellung: de·te·pe, Aalen
ISBN Print 978-3-451-37916-1
ISBN E-Book 978-3-451-81180-7
Für die Freunde und Weggefährten von Kardinal Walter Kasper sowie die Priester und Diakone, denen er das Weihesakrament gespendet hat.
George Augustin
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Der Lebensweg Walter Kaspers
1933–1957: Student, Seminarist und Priester
1958–1989: Priester und Professor
1989–1999: Bischof von Rottenburg-Stuttgart
1999–2010: Kurienkardinal
2010 – heute: Kardinal im »Unruhestand«
I. Die Botschaft von der Liebe Gottes
Gott für uns
Der dreieine Gott
Der Gott Jesu Christi, der Gott der Bibel
Gottes Offenbarung in Jesus Christus
Der Gott der Barmherzigkeit
II. Der Glaube an Jesus Christus
Ecce homo!
Die Person Jesu Christi
Das Werk Jesu Christi
Einzigartigkeit und Universalität Jesu Christi
Neue Zugänge der Christologie
Geschenk der göttlichen Liebe
Christus, das Ursakrament Gottes
Christus, das Licht der Völker
Die Reich-Gottes-Verkündigung Jesu
III. Der Heilige Geist, der uns lebendig macht
Gottes Geist mitten in der Welt
Gottes Geist in unserem Leben
Gottes Geist in der Kirche
Gottes Geist in Schöpfung und Geschichte
Gottes Geist und Eschatologie
Lebendige Kirche schließt auch den Konflikt ein
IV. Der Mensch vor Gott
Freiheit und Erlösung
Das Geheimnis des Menschen
Jenseits des Fortschrittglaubens
Neuzeitliche Krise als Chance
Agape im Herzen der Realität
Heilige Zeichen
V. Die Kirche als Ort der Gegenwart Gottes
Die Kirche als Sakrament
Die Kirche als Haus der Weisheit
Hoffnung auf ein neues Pfingsten
Die Kirche als Sakrament der Barmherzigkeit
Die Liturgie des himmlischen Jerusalem
Gemeinschaft der Heiligen
VI. Einheit der Gläubigen in Jesus Christus
Jesus Christus, Gottes endgültiges Wort
Ökumene und Spiritualität
Einheit in versöhnter Verschiedenheit
Mission und Ökumene
Zukunft der Ökumene
VII. Die Hoffnung, zu der wir berufen sind
Christlicher Humor
Das Böse und Eschatologie
Hoffnung in Jesus Christus
Sakramentale Zeichen
Quellenverzeichnis
Danksagung
Vorwort
Am 6. April 2017 feiert Kardinal Walter Kasper sein Diamantenes Priesterjubiläum. Als Festgabe haben wir zu diesem Anlass einige markante Gedanken zusammengestellt, um sein theologisches und spirituelles Denken einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Gott ist die alles bestimmende Wirklichkeit und die Mitte unseres Denkens und Tuns. Ihn als Ausgangspunkt und Ziel des menschlichen Lebens immer wieder zu thematisieren und auf erfrischende Weise neu zu bezeugen und zu verkünden ist die dringendste Aufgabe der Kirche in unserer Zeit, in der die Gottvergessenheit zu einer Alltagserfahrung geworden ist.
Nur von Gott her und auf Gott hin ist das Menschsein zu verstehen. In der Kraft Gottes kann der Mensch sein Leben beglückend und gelingend gestalten.
Der christliche Glaube verkündet Gott als unendliche Liebe und Barmherzigkeit. Diese Liebe ist in einzigartiger Weise ein für alle Mal in Jesus Christus leibhaftig erschienen. Jesus Christus als wahren Gott und wahren Menschen zu bekennen und in seine Nachfolge einzutreten ist die Berufung und Sendung der Christen. Es ist der bleibende Auftrag der Kirche, Erlösung und Heil in Jesus Christus universal zu verkünden. Kirche ist das berufene Zeichen und Werkzeug für die Weiterführung der Sendung Jesu Christi in unserer Welt.
Die hier zusammengestellten theologischen und spirituellen Texte behandeln die Botschaft von der Liebe Gottes, den Glauben an Jesus Christus und an den lebendig machenden Geist, die Fragen des Menschseins vor Gott, der Kirche als Ort der Gegenwart Gottes, der Einheit der Gläubigen in Jesus Christus und der Hoffnung, zu der wir berufen sind.
Mögen diese ermutigenden und inspirierenden theologischen und geistlichen Gedanken einen Einblick in das Denken von Kardinal Walter Kasper geben und Anregung sein für eine weitere Beschäftigung mit seinen Schriften.
Vallendar, am Fest des hl. Vinzenz Pallotti 2017
George Augustin
Der Lebensweg Walter Kaspers
Am Dienstag, den 12. März 2013 zog Kardinal Walter Kasper gemeinsam mit 114 anderen wahlberechtigten Kardinälen in das Vatikanische Gästehaus Santa Marta ein, um am Konklave teilzunehmen, das nach dem unerwarteten Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. einen Nachfolger im Petrusdienst wählen sollte. Der Kardinal trug einige Exemplare des Buches Misericordia, der spanischen Übersetzung seines Werkes Barmherzigkeit, mitsich, die er kurz zuvorvom Verlagerhalten hatte. Gegenüber dem ihm zugewiesenen Zimmer war der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, einquartiert. Kardinal Kasper kannte ihn von Besuchen in Buenos Aires. Als er ihn vor seiner Zimmertür stehen sah, überreichte er ihm spontan eines der Exemplare. Am 13. März wurde Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt und nahm den Namen Franziskus an.
Die Zeit des Konklaves war sehr kurz. Kardinal Kasper wusste nicht, ob Kardinal Bergoglio auch nur einen Blick in Misericordia werfen konnte. Am 17. März sah er das erste Angelus-Gebet des neuen Papstes im Fernsehen. Der Papst pries in seiner Ansprache das Buch über die Barmherzigkeit und seinen Verfasser: Kardinal Kasper sei »ein hervorragender Theologe, ein tüchtiger Theologe«, das Buch über die Barmherzigkeit »habe ihm sehr gut getan«.
Drei Tage zuvor hatte sich Kardinal Kasper in einem Interview mit der Schwäbischen Zeitung ebenfalls sehr lobend über Papst Franziskus geäußert: »Kardinal Bergoglio war von Anfang an mein Kandidat; vom Beginn des Konklaves an habe ich für ihn gestimmt. Er steht für einen neuen Aufbruch in der Kirche, für eine demütige und brüderliche Kirche, die für die Menschen da ist, eine Kirche, die zu ihrer Quelle, dem Evangelium, zurückkehrt.«
Kardinal Kasper, der am 5. März 2013 80 Jahre alt geworden ist und am 6. April 2017 sein 60. Priesterjubiläum feiert, nahm an, dass er nach der Papstwahl seinen Ruhestand verbringen und vielleicht noch einige Artikel oder Bücher schreiben und Vorträge halten könnte. Bald jedoch stellte er fest, dass Papst Franziskus mit seinen Überraschungen noch nicht am Ende war. Ende 2013 bat der Papst Kardinal Kasper um ein Referat zum Thema Ehe und Familie beim Konsistorium der Kardinäle am 20. Februar 2014. Das Referat wurde später unter dem Titel Das Evangelium von der Familie veröffentlicht und hat eine rege Diskussion ausgelöst. Der Papst lud Kardinal Kasper ein, an den Bischofssynoden zur Frage von Ehe und Familie im Oktober 2014 und im Oktober 2015 teilzunehmen.
Im Jahr 2008 veröffentlichte Walter Kasper aus Anlass seines 75. Geburtstages einen autobiographischen Interviewband mit Daniel Deckers unter dem Titel Wo das Herz des Glaubens schlägt. In dem Band führt er aus, dass sich dieser Buchtitel auf den lebendigen Glauben vieler Menschen bezieht, denen er als Bischof von Rottenburg-Stuttgart, bei seinen Reisen zu den jungen Kirchen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas sowie im Dienst der Ökumene auch außerhalb der katholischen Kirche begegnet ist. Bei diesen Begegnungen wurde er angerührt vom »Herz des Glaubens«, das bei so vielen Menschen schlägt.
»Ich durfte ein wenig teilhaben an den Freuden und Leiden der Kirche in der Welt. Ein wenig durften unsere Diözese und die Kirche in Deutschland da und dort helfen, Hoffnung und Licht in die Welt zu bringen. Ich bin dankbar, erfahren zu haben, wo und wie das Herz des Glaubens schlägt.« Auch in seinem bereits nach seiner Emeritierung geschrieben Werk Katholische Kirche. Wesen, Wirklichkeit Sendung (2011) hat Kardinal Kasper nochmals ausführlich über den inneren Zusammenhang seines Lebens mit seinem theologischen Werk Rechenschaft gegeben.
1933–1957: Student, Seminarist und Priester
Walter Kasper wurde am 5. März 1933 in Heidenheim an der Brenz geboren, auf der schwäbischen Ostalb, nicht weit von Stuttgart entfernt. Am selben Tag fand die letzte demokratische Wahl der Weimarer Republik statt. Die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde die stärkste Partei im Berliner Reichstag und Adolf Hitler kam somit an die Macht, worüber Kaspers Eltern Franz Josef (geb. 1901) und Theresia (geb. 1902) sehr besorgt waren. In den folgenden Jahren folgten auf den Sohn noch zwei weitere Kinder, die Schwestern Hildegard (geb. 1935) und Ingeborg (geb. 1938).
Die Kinderjahre in Burgberg, einem Dorf bei Heidenheim, waren glücklich. Weil der Vater als Lehrer zugleich den Kirchenchor zu leiten und die Orgel zu spielen hatte, gehört zu den frühesten Kindheitserinnerungen von Walter Kasper, wie er während des Gottesdienstes neben seinem Vater auf dem Orgelbock sitzt. 1938 wurde der Vater versetzt und die Familie zog nach Wäschenbeuren bei Stuttgart, am Fuß des Hohenstaufen, dem Ursprungsort des gleichnamigen mittelalterlichen Kaisergeschlechts. Das hat die Phantasie des Jungen mächtig angeregt. Noch mehr aber zog ihn der nahe gelegene Marienwallfahrtsort auf dem Hohen Rechberg an, auf den er dann später als Bischof und Kardinal oft und gern zurückkehrte.
Eine Hitlerjungen-Uniform anzuziehen hatte ihm seine Mutter untersagt und sich damit, was nicht einfach und damals sogar gefährlich war, auch durchgesetzt. An einem damals sehr einfachen Radio, einem »Volksempfänger« verfolgte er die Nachrichten. »Ich habe Hitlers Stimme noch heute im Ohr – eine schrecklich hasserfüllte Stimme.« Die Fronten waren dem Jungen völlig klar. »Du bist katholisch, du bist gegen Hitler.«
Der Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 brachte für die Familie eine einschneidende Veränderung. Der Vater wurde zur Wehrmacht (Flugabwehr) eingezogen. In den folgenden sechs Jahren konnte er seine Familie nur bei gelegentlichen kurzen Urlaubsbesuchen sehen. Im Frühjahr 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus der er Ende Dezember entlassen wurde. Großteils auf Kohlenzügen gelangte er von Hamburg durch das zerbombte Deutschland nach Wäschenbeuren. Dort hatte die Familie die Zerstörung ihres Dorfes beim Einmarsch der Alliierten glücklicherweise heil überlebt.
Bald zog die Familie in die Heimat des Vaters, in die nahe der Alpen und des Bodensees gelegene alte Reichsstadt Wangen im Allgäu. Das Bergwandern ist Walter Kasper seither ans Herz gewachsen. Unter großen Opfern haben die Eltern 1950 in Wangen ein eigenes Haus gebaut, in dem heute noch der Schwager Roman lebt, während die Schwester Ingeborg 2016 verstarb. Das Haus wurde über die Jahre so ausgebaut, dass es auch für Walter und Hildegard im Urlaub Wohnmöglichkeit bietet und die Familie immer wieder zusammenführt.
Nach dem Ende der Nazi-Herrschaft und des Krieges litt die Familie wie viele Deutsche an Lebensmittelknappheit. Man musste zu bekannten Bauern »hamstern« gehen, und Walter Kasper hat als Schüler in den Sommerferien auch bei verwandten Bauern in der Landwirtschaft mitgeholfen. Er hat diese harten Zeiten nie vergessen.
Heimat bot damals das Leben in der Familie und in der Kirche. Sie waren der Lebensraum und die Stützen in den ersten Lebensjahren Walter Kaspers. »Die Grundkenntnisse über den Glauben und die christlichen Grundgebete lernten wir ganz selbstverständlich zu Hause. Es gehörte einfach dazu, morgens und abends gemeinsam zu beten, am Sonntag, auch an vielen Werktagen, zur Kirche zu gehen; am Sonntagnachmittag gehörte auch die Andacht in der Kirche dazu. Das geschah ohne Murren, es war einfach schön so.«
»Dass die Familie die Keimzelle der Gesellschaft ist, ist für mich nicht nur eine abstrakte Behauptung. 1945 war die Familie die einzige Institution, die hielt und an die man sich halten konnte. Es waren vor allem die Frauen, welche während und unmittelbar nach dem Krieg das Leben aufrechterhielten, während die Männer im Krieg oder in Kriegsgefangenschaft waren.«
Das kirchliche Leben bewegte sich ganz in dem vor dem Konzil üblichen traditionellen Stil, den Walter Kasper in keiner Weise als belastend oder einengend empfand. Ganz im Gegenteil, er fühlte sich im kirchlichen Leben und im Kirchenjahr zu Hause. Er erinnert sich noch heute gerne nicht nur an das Gebet in der Familie und die lateinischen Gottesdienste, denen er schon bald mit dem »Schott«, der deutsche Übersetzung des Messbuchs, den er zur ersten Kommunion geschenkt bekam, folgen konnte, sondern ebenso an die Prozessionen und Wallfahrten:
»Besonders schön war’s im Winter. Abends wurden in der Familie die vertrauten Advents- und Weihnachtslieder gesungen, später, als wir älter waren, mit Violin- und Klavierbegleitung. … Maiandachten waren etwas ganz Wichtiges und vor allem Schönes, zu dem man gerne hingegangen ist. Ebenso die Rorate-Messen mit Kerzenlicht in der Adventszeit. Über die allsonntägliche Andacht nachmittags um zwei Uhr brauchte man gar nicht erst zu diskutieren. Immer wieder Wallfahrten auf den Hohen Rechberg und einige Mal auch zu dem Marienwallfahrtsort Schönenberg bei Ellwangen und an das Grab des leider noch immer nicht selig gesprochenen, aber vom Volk längst als Seliger verehrten guten Pater Philipp Jeningen, eines heiligmäßigen Volksmissionars aus dem 17. Jahrhundert, dem viele Gebetserhörungen zugeschrieben werden.«
Schon früh wurde sich Kasper seiner Berufung zum Priestertum bewusst. Er schreibt: »Ich kann mich nicht an ein bestimmtes Ereignis erinnern, an dem sich dieser Gedanke erstmals meldete; er wurde mir auch nicht durch andere, etwa die Eltern, nahegelegt oder gar aufgedrängt. Er kam aus mir selbst in einem Alter, wo man in kindlicher Phantasie so manches werden möchte. Er war mir sozusagen in die Seele gelegt.«
Er trat 1948 in das Knabenseminar in Ehingen an der Donau ein, wo er 1952 das Abitur ablegte. Neben Religion waren Latein und deutsche Literatur seine Lieblingsfächer, dazu kamen Griechisch und Französisch. In der Freizeit verschlang er die damals verbreitete katholische Dichtung: Reinhold Schneider, Werner Bergengrün, Gertrud von Le Fort. In Ehingen trat er der katholischen Jugendbewegung Bund Neudeutschland bei, deren Motto die »neue Lebensgestaltung in Christus« war. Romano Guardinis Der Herr wurde ihm zu einer wegweisenden Lektüre. Im Bund Neudeutschland konnte er erste Führungsaufgaben wahrnehmen; er nahm teil an Zeltlagern, Fahrten und Tagungen, die ihn über die engere Heimat hinausführten.
Bei einem Bischofsbesuch in seiner Heimatgemeinde begegnete er dem Bischof von Rottenburg, Johannes Baptista Sproll, der die Nazis in den 1920er- und 1930er-Jahren auf der Kanzel und bei großen Glaubenskundgebungen öffentlich scharf kritisiert hatte und deshalb 1938 aus seiner Diözese ausgewiesen wurde. Er steht in dieser bis heute als »Bekennerbischof« in hohem Ansehen. Bischof Sprolls Nachfolger, Bischof Carl Joseph Leiprecht, der nach dem Krieg über 200 neue Kirchen einweihte, begegnete Walter Kasper innerhalb des Bund Neudeutschland. Er hat Kaspers weiteren Weg sehr gefördert. Nach seinem Abitur konnte er im Frühjahr 1952 mit einer Gruppe Gleichaltriger des Bund Neudeutschland erstmalsRom besuchen, wo der Gruppe als Höhepunkt eine Privataudienz bei Papst Pius XII. ermöglicht wurde. Dieser stand damals in Deutschland in höchstem Ansehen.
Nach dem Abitur begann Kasper 1952 mit dem Studium der Philosophie und der Theologie an der Universität Tübingen und lebte, mit Ausnahme eines Freisemesters 1954 in München, im Tübinger Wilhelmsstift, dem Diözesan-Konvikt für Priesteramtskandidaten. Nach einer Preisarbeit über Thomas von Aquin tauchte er in die Theologie der Katholischen Tübinger Schule des 19. Jahrhunderts ein. Besonders sein Lehrer Josef Rupert Geiselmann sowie Heinrich Fries und der Pastoraltheologe Franz X. Arnold führten ihn ein in das Werk des bedeutendsten Tübinger Theologen, Johann Adam Möhler (1796–1838). Seine Schriften wirkten im 19.