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Texaner-Treck: Die großen Western 200
Texaner-Treck: Die großen Western 200
Texaner-Treck: Die großen Western 200
Ebook120 pages1 hour

Texaner-Treck: Die großen Western 200

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About this ebook

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

»Hol euch der Teufel!«


Callengher hörte den Vater wutentbrannt brüllen.


Draußen krachten Schüsse, gellten Schreie.


Die wilde Horde tobte um das Ranchhaus.


Callenghers Vater stürmte zur Tür und trat sie auf. Blei schlug herein. Japsend warf sich der alte Rancher hin und riß die Henry hoch. Zum Zielen blieb kaum Zeit. Blindlings drückte er ab und repetierte.


»Dad«, schrie Callengher, »weg von der Tür…«


Kugeln zertrümmerten die Fenster, prasselten in den dunklen Raum. Callengher duckte sich, blickte zum anderen Fenster und sah, wie sich Jimmy Jonas auf die Knie warf.


Draußen dröhnten unbeschlagene Hufe, stoben Reiter mit flatternden langen Haaren über den Hof.


Mündungsfeuer flammten wie Gewitterleuchten. Immer wieder wieherten Pferde.


Fluchend rollte sich Callenghers Vater zur Seite und stieß gegen die Tür. Durchdringend kreischten die zundertrockenen Türangeln.


Wieder schoß der Rancher.


Callengher ruckte hoch, hob die Volcanic Rifle und feuerte. Blitzschnell repetierte er nach jedem Schuß.


Plötzlich sah Callengher den Anführer der wilden Horde. Aufwallender Staub und Pulverrauch hüllten den unheimlichen Reiter ein. Drohend ragte die riesige Büffelhaube aus den Schwaden.


Callengher schoß, die Kriegshaube platzte auseinander. Wie ein Spuk verschwand der Comanche.


Markerschütternde Schreie überdeckten das Krachen der Schüsse. Krieger sprangen wie schwarze Panther von den gut abgerichteten Mustangs und versuchten, in das Haus einzudringen.


»Dad!«


Geduckt rannte Callengher an Jimmy Jonas vorbei, der zum erstenmal in seinem jungen Leben dem Tod in die Augen sah und sich verbissen wehrte. Er hielt stand – wie eine Ein-Mann-Bastion.


Callengher erreichte den Vater. Sekundenlang stand er breitbeinig über ihn. Dann packte er ihn an den Schultern und riß ihn sofort von der Tür.


Beide stürzten aus der tödlichen
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJun 6, 2017
ISBN9783740918965
Texaner-Treck: Die großen Western 200

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    Texaner-Treck - U.H. Wilken

    Die grossen Western – 200 – Texaner-Treck

    Die grossen Western

    – 200–

    Texaner-Treck

    U. H. Wilken

    »Hol euch der Teufel!«

    Callengher hörte den Vater wutentbrannt brüllen.

    Draußen krachten Schüsse, gellten Schreie.

    Die wilde Horde tobte um das Ranchhaus.

    Callenghers Vater stürmte zur Tür und trat sie auf. Blei schlug herein. Japsend warf sich der alte Rancher hin und riß die Henry hoch. Zum Zielen blieb kaum Zeit. Blindlings drückte er ab und repetierte.

    »Dad«, schrie Callengher, »weg von der Tür…«

    Kugeln zertrümmerten die Fenster, prasselten in den dunklen Raum. Callengher duckte sich, blickte zum anderen Fenster und sah, wie sich Jimmy Jonas auf die Knie warf.

    Draußen dröhnten unbeschlagene Hufe, stoben Reiter mit flatternden langen Haaren über den Hof.

    Mündungsfeuer flammten wie Gewitterleuchten. Immer wieder wieherten Pferde.

    Fluchend rollte sich Callenghers Vater zur Seite und stieß gegen die Tür. Durchdringend kreischten die zundertrockenen Türangeln.

    Wieder schoß der Rancher.

    Callengher ruckte hoch, hob die Volcanic Rifle und feuerte. Blitzschnell repetierte er nach jedem Schuß.

    Plötzlich sah Callengher den Anführer der wilden Horde. Aufwallender Staub und Pulverrauch hüllten den unheimlichen Reiter ein. Drohend ragte die riesige Büffelhaube aus den Schwaden.

    Callengher schoß, die Kriegshaube platzte auseinander. Wie ein Spuk verschwand der Comanche.

    Markerschütternde Schreie überdeckten das Krachen der Schüsse. Krieger sprangen wie schwarze Panther von den gut abgerichteten Mustangs und versuchten, in das Haus einzudringen.

    »Dad!«

    Geduckt rannte Callengher an Jimmy Jonas vorbei, der zum erstenmal in seinem jungen Leben dem Tod in die Augen sah und sich verbissen wehrte. Er hielt stand – wie eine Ein-Mann-Bastion.

    Callengher erreichte den Vater. Sekundenlang stand er breitbeinig über ihn. Dann packte er ihn an den Schultern und riß ihn sofort von der Tür.

    Beide stürzten aus der tödlichen Schußbahn und polterten gegen den alten Röhrenofen. Ruß stiebte auf.

    »Was ist, Dad?« rief Callengher besorgt. »Hat’s dich erwischt?«

    »Nein! Meine alten Knochen sind in Ordnung! Ich – die Tür, Call…!«

    Jäh stand einer der Angreifer auf der Türschwelle, hob sich von dem Mond ab und stieß einen Schrei aus.

    Das Gewehr in seinen Händen richtete sich auf Jimmy Jonas, der deutlich unterhalb des Fensters zu sehen war.

    Callengher reagierte kaltblütig. Er war schneller als der Krieger. Sein Schuß trieb den Comanchen auf den Hof zurück.

    Fluchend kam Callenghers Vater hoch.

    »Die Comanchen sind zähe Teufel! Wir müssen sie vom Haus wegtreiben, Junge!«

    Er wollte wieder zur Tür.

    Unsanft stieß Callengher den Vater zurück.

    »Du bleibst, verdammt! Mach jetzt keine Zicken, Dad! Wir bleiben im Haus, das ist die einzige Chance!«

    Doch sein Vater war ein sturer Texaner, der sich nichts sagen ließ. Wütend schwang er die Henry, hielt sie wie einen Knüppel.

    Jimmy Jonas ließ sich vom Gerangel zwischen Vater und Sohn ablenken. Nur sekundenlang gab er sich am Fenster eine Blöße und lud dabei das Gewehr nach.

    Das genügte dem indianischen Scharfschützen drüben beim Stall.

    Getroffen brach Jimmy zusammen, fiel auf Patronenhülsen und Glassplitter.

    Der Rancher stand wie erstarrt.

    Callengher warf sich herum und lief zu Jimmy Jonas.

    Draußen wurde es schlagartig still.

    Nirgendwo rieben die weichen Sohlen hochgeschnürter Mokassinstiefel durch den abgekühlten Sand.

    Raschelnd bewegten sich die Vorhänge im schwachen Wind. Glassplitter fielen aus den zertrümmerten Fensterscheiben.

    Dann hörte Callengher das dumpfe Pochen, das sich mehr und mehr entfernte. Das konnten nur trappelnde Hufe sein.

    Die Comanchen zogen sich zurück…

    Jimmy stöhnte.

    Sofort kniete Callengher neben den Jüngling nieder und tastete nach der Wunde.

    Hinten im Raum atmete Callenghers Vater schwer, stapfte an die Tür und blickte vorsichtig auf den Hof.

    »Sie sind weg«, sagte er, immer noch höchst argwöhnisch und entschlossen zum Kampf. »Noch nicht mal die paar Rinder haben sie mitgenommen…«

    »Vergiß die verdammten Rinder! Jimmy hat’s erwischt!«

    Mit erdhaft schweren Schritten näherte sich der alte Texaner dem jungen Ranchhelfer. Gebeugt blieb er stehen und stützte sich auf die Henry. Mondschein fiel durch das Fenster und auf sein zerfurchtes Gesicht. Rasselnd atmete er ein.

    »Schwer?« fragte er mit brüchig klingender Stimme.

    »Weiß ich noch nicht. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen, Dad. Ohne Doc hat er keine Chance, fürchte ich.«

    »Woher sollen wir jetzt ’nen Arzt bekommen, Junge?«

    Callengher blickte ernst auf.

    »Das weißt du so gut wie ich. Von den Yankees!«

    »Nein!« Der Rancher bäumte sich auf. »Niemals hol ich ’nen Doc von diesen Hundesöhnen! Kein Yankee kommt mir auf den Hof!«

    »Auch nicht ein Arzt, Dad? Es geht um Jimmy! Die Yankees holen sich die Ranch sowieso – die Rinder, das Futter, die Vorräte. Und ein paar Pferde! Es ist vorbei mit Texas, Dad!«

    »Ich will davon nichts hören, klar? Hilf du dem Jungen – du kannst das! Du warst Sergeant. Danach warst du ’ne Zeit drüben in Mexiko. Da hast du viel gelernt. Du schaffst es, Callengher! Mach dich dran, Junge – ich geh kurz mal raus.«

    »Hilf mir erst mal, Jimmy auf das Bett zu legen.«

    »Glaub nur nicht, mir ist der Junge gleichgültig«, schnaufte der Vater, während er gemeinsam mit Callengher den Bewußtlosen in den Nebenraum trug. »Ich hab’ Jimmy ebenso gern wie dich. Und ich weiß, daß du ihn wieder auf die Beine bekommst, auch ohne Yankeedoc!« Grollend fügte er hinzu: »Auch ein Yankeedoc ist für mich ein Feind.«

    Behutsam legten sie Jimmy auf das Bett. Callengher zog sein Messer und trennte die Hemdbrust des Jungen auf.

    »Die Kugel hat die Schulter durchschlagen, Dad. Ich muß die Wunde mit Whisky reinigen und verbinden, dann hört die Blutung auf – hoffentlich. Bring mir die Flasche, Dad.«

    Der Vater holte sie und wandte sich ab.

    »Die Comanchen haben noch nicht aufgegeben, Dad. Sie haben sich nur zurückgezogen. Ich nehme an, daß Kavallerie sie verscheucht hat, wahrscheinlich eine Schwadron Nordstaatler. Davon ziehen jetzt Hunderte durch Texas.«

    Der Vater nickte nur, ging in den Wohnraum und klemmte sich die Henry und Jimmys Gewehr unter den Arm.

    Langsam verließ er das Haus.

    Er wußte, daß dieser Überfall erst der Anfang war. Bald würde die Hölle über die kleine Ranch kommen.

    Der Bürgerkrieg war vorbei, doch es gab keinen wirklichen Frieden. Die Nordstaatler fielen in Texas ein, plünderten, ließen das Land immer mehr ausbluten.

    Auf dem Hof lag fast ein Dutzend Comanchen, aber unter den Toten war der Anführer der Mordbande nicht zu finden. Tafoya hatte es mal wieder geschafft, dem Tod zu entgehen. Teile der zertrümmerten Büffelhaube lagen verstreut zwischen den Toten.

    Drüben im weiten Stangenkorral murrten die Longhorns. Unruhig drängten sich im großen Stall die Pferde.

    Lautlos wie riesige schwarze Schwingen huschten die Schatten herantreibender Wolken über das weite Land. Der Himmel bezog sich immer mehr, die Nacht umgab die Ranch mit einem grauen Mantel.

    Irgendwo klagten Kojoten.

    Im Schlafraum des Ranchhauses flackerten Talglichter.

    Callengher wollte Jimmy Jonas durchbringen. Das war sein Ziel, so daß er alles um sich herum vergaß.

    Draußen wachte der Vater.

    Plötzlich begann es zu regnen, erst schwach, daß es kaum zu spüren war. Es war ein feuchter Hauch, der sich belebend auf das rauhe Gesicht des Ranchers legte.

    Regen!

    Er bedeutete Rettung für die Rinder, für das dürstende Land!

    *

    Im Morgengrauen kam Kavallerie.

    Phantomgleich tauchten die Soldaten in rauchgeschwärzten Uniformen auf. Im rasselnden Trab näherten sie sich in Doppelreihe der Ranch.

    Das unbeirrbare Heranrücken der Schwardron verriet dem Rancher, daß sein Besitz das Ziel der Kavallerie war.

    Der Anblick der Nordstaatler ließ den alten Texaner wie einen bissigen Kettenhund knurren. Callenghers Vater hatte für die Yankees nichts übrig.

    Was war das für eine Zeit der Schmach und Erniedrigung! Die Yankees kamen als Eroberer und belegten jeden Rancher und Farmer mit Zwangsabgaben. Sie machten stolze Männer bettelarm und krank an der Seele.

    Mit krächzender Stimme rief der Rancher nach dem Sohn. Für ihn war der längst

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