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Meine Schuld 14 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 14 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 14 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Ebook157 pages1 hour

Meine Schuld 14 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret

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About this ebook

Meine Schuld

Alle 14 Tage neu!

Diese Storys gehen wirklich jedem unter die Haut!

Viele packende Erlebnisse und berührende Familiendramen,
spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Menschen wie du und ich berichten schonungslos offen und direkt aus ihrem Alltag. Kein Thema ist tabu!


Geschichte 1

"Am Strand sah ich meinen toten Mann wieder."
Ich dachte schon, ich würde den Verstand verlieren, als ich meinem toten Mann am Strand begegnete. Aber dieser Mann war keine Halluzination, er war aus Fleisch und Blut. Für seine Existenz musste es doch eine Erklärung geben!
Mein Anton war vor fünf Jahren bei einer Klettertour in den Alpen ums Leben gekommen. Er war ein leidenschaftlicher Bergsteiger gewesen. Wir wohnten damals in einem Ort in der Nähe von Garmisch. Anton hatte jede Möglichkeit genutzt, um seiner Leidenschaft zu frönen. Immer, wenn er zu einer Tour aufgebrochen war, hatte ich Angst um ihn gehabt. Aber Anton hatte sich sein Lieblingshobby nicht von mir ausreden lassen. Deshalb hatte ich ihn oft gebeten, wenigstens nicht allein zu gehen.
"Ich bin ein erfahrener Bergsteiger, Maja. Mir passiert schon nichts." Mit diesen Worten versuchte er immer mich zu beruhigen.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJun 13, 2017
ISBN9783740918927
Meine Schuld 14 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret

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    Book preview

    Meine Schuld 14 – Romanzeitschrift - Martin Kelter Verlag

    Meine Schuld – 14 – Was Frauen berichten: Schonungslos - Indiskret

    Inhalt

    Geschichte 1

    Geschichte 2

    Geschichte 3

    Geschichte 4

    Geschichte 5

    Geschichte 6

    Geschichte 7

    Geschichte 8

    Geschichte 9

    Geschichte 10

    Geschichte 11

    Geschichte 12

    Meine Schuld

    – 14–

    Was Frauen berichten: Schonungslos - Indiskret

    Diverse Autoren

    Geschichte 1

    Frauenschicksal

    Roman von Maja F. (32)

    »Am Strand sah ich meinen toten Mann wieder.«

    Ich dachte schon, ich würde den Verstand verlieren, als ich meinem toten Mann am Strand begegnete. Aber dieser Mann war keine Halluzination, er war aus Fleisch und Blut. Für seine Existenz musste es doch eine Erklärung geben!

    Mein Anton war vor fünf Jahren bei einer Klettertour in den Alpen ums Leben gekommen. Er war ein leidenschaftlicher Bergsteiger gewesen. Wir wohnten damals in einem Ort in der Nähe von Garmisch. Anton hatte jede Möglichkeit genutzt, um seiner Leidenschaft zu frönen. Immer, wenn er zu einer Tour aufgebrochen war, hatte ich Angst um ihn gehabt. Aber Anton hatte sich sein Lieblingshobby nicht von mir ausreden lassen. Deshalb hatte ich ihn oft gebeten, wenigstens nicht allein zu gehen.

    »Ich bin ein erfahrener Bergsteiger, Maja. Mir passiert schon nichts.« Mit diesen Worten versuchte er immer mich zu beruhigen.

    Aber dann war es doch passiert. Anton hatte einen Fehler gemacht und war abgestürzt. Als man ihn fand, kam jede Hilfe zu spät. Gerade mal dreißig Jahre alt war er geworden.

    Fast ein halbes Jahr hatte ich nach seinem tödlichen Unfall in einer psychiatrischen Klinik verbracht. Danach kehrte ich Bayern den Rücken. Ich war in Norddeutschland geboren. Also ging ich dorthin zurück. Ich wollte für den Rest meines Lebens nie mehr gezwungen sein, meinen Blick auf die Berge richten zu müssen.

    *

    Auf der Insel Rügen, wo eine Tante von mir lebte, fing ich noch einmal ganz von vorn an. Tante Nele war nicht mehr die Jüngste. Sie betrieb in Binz eine Urlauberpension. Sie war nie verheiratet gewesen und hatte auch keine Kinder. Ihre Bitte, sie bei der Arbeit zu unterstützen, war mir damals gerade recht gekommen. Ich hatte keine Sekunde gezögert und war zu ihr gezogen. Berufliche Erfahrung brachte ich mit. Ich war in einem Garmischer Hotel der gehobenen Klasse stellvertretende Chefin vom Housekeeping gewesen. Ich wusste, wie man dafür sorgt, dass sich die Urlauber in ihren lang ersehnten Ferien wohlfühlen.

    Es war inzwischen über vier Jahre her, dass ich umgezogen war. Ich hatte mich in Binz prima eingelebt. Ich kam mit den Einheimischen gut zurecht. Obwohl ich nach der Arbeit ziemlich zurückgezogen lebte, hatte ich schnell einige Freundinnen gefunden. Von Männern hielt ich mich jedoch fern. Nach Antons Tod hatte ich zu viel durchmachen müssen. Ich hatte ganz einfach Angst davor, mich noch einmal zu verlieben.

    Tante Nele wollte davon allerdings nichts hören. »Angst, Schmerz und auch der Tod gehören nun mal zum Leben dazu. Genau wie die Liebe und das Glück. Maja! Du bist erst Anfang dreißig. Du kannst eine neue Liebe finden und wieder glücklich werden. Du könntest Kinder bekommen und eine Familie gründen. Willst du darauf wirklich verzichten?«, lag sie mir wieder einmal in den Ohren.

    »Ach, Tantchen! Wenn das alles nur so einfach wäre. Ich kann diese leidvolle Zeit nicht vergessen. Ich kann Anton nicht vergessen. Und ich glaube auch nicht, dass ich noch einmal einen Mann so lieben könnte wie ihn«, seufzte ich.

    »Du sollst Anton ja auch nicht vergessen. Du wirst sein Andenken tief in deinem Herzen für immer bewahren. Aber das allein wärmt dich nicht in der Nacht. Du brauchst wieder jemanden, an den du dich kuscheln kannst. Bei dem du dich geborgen fühlst«, dozierte sie.

    »Das musst du gerade sagen. Die Frau, die niemals geheiratet hat«, ereiferte ich mich.

    »Das heißt aber nicht, dass ich nie geliebt habe. Und es bedeutet auch nicht, dass ich nicht weiß, wie schmerzvoll es ist, wenn sich der Traum vom Glück nicht erfüllt«, entgegnete sie.

    Daraufhin sah ich sie mit großen Augen an. »Du warst verliebt? Wenn das so war, dann hast du aber ein riesiges Geheimnis daraus gemacht. Ich bin mir sicher, dass nicht mal Mama davon wusste. Warum nicht?«, wollte ich gespannt von ihr wissen.

    »Weil die große Liebe meines Lebens eine Frau war«, erwiderte sie prompt.

    »Wie bitte? Du… du warst in eine Frau verliebt?«, krächzte ich.

    »Ja. Nur war damals die Zeit für gleichgeschlechtliche Liebe noch nicht reif. Bente und ich waren aber unsterblich ineinander verliebt. Wir verbrachten jede freie Minute zusammen. Lieben durften wir uns jedoch nur klammheimlich. Es ging sogar über einen längeren Zeitraum gut. Doch dann erwischte uns ihr Vater im Pferdestall. Er hat sie windelweich geprügelt und anschließend zu seiner Schwester nach Dänemark gebracht. Und mir hat er schlimme Dinge angedroht, bevor er mich von seinem Hof gejagt hat. Ich habe nicht mal den Versuch gewagt, Bente wiederzusehen, so viel Angst hatte ich vor ihrem Vater«, sprudelte es aus Tante Nele heraus.

    Ich fühlte mich wie geplättet. Mit einer derartigen Offenbarung hätte ich nie und nimmer gerechnet.

    »Ich konnte Bente nie vergessen. Sie hat mir alles bedeutet. Es hat ewig gedauert, bis der Schmerz über ihren Verlust nachließ. Viele Jahre später erhielt ich einen Brief von ihr. Sie lebte schon lange in Amerika, war verheiratet und hatte zwei Kinder zur Welt gebracht. Aber glücklich geworden war sie nicht. Sie warnte mich in ihrem Brief eindringlich davor, den gleichen Fehler zu begehen. Aber Männer spielten in meinem Leben einfach keine Rolle. Den Mut, mich öffentlich zu einer Frau zu bekennen, hätte ich nach so vielen Jahren sicher aufgebracht. Doch statt nach einer neuen Liebe zu suchen, hatte ich mich wie eine Auster verschlossen. Ich trauerte immer noch Bente nach. O Kleines! Das war genauso falsch wie ihre Hochzeit mit einem Mann. Wir beide haben unser Leben lang gelitten. Ich möchte nicht, dass es dir ebenso ergeht. Es ist noch nicht zu spät für dich, Maja. Du musst dich einfach nur für eine neue Liebe öffnen. Das ist die beste Medizin gegen Herzschmerz«, redete sie auf mich ein.

    *

    Nach dem Gespräch mit Tante Nele verließ ich völlig durcheinander das Haus. Ich brauchte frische Luft. Ich musste das eben Gehörte erst einmal verarbeiten. Und ich musste über mein eigenes Leben nachdenken!

    Wie von selbst trugen mich meine Füße zum Strand. Ich rannte am Wasser entlang, ließ mir den Wind ins Gesicht blasen, powerte mich völlig aus. Irgendwann, als ich keine Kraft mehr zum Weiterlaufen besaß, sank ich in den Sand. Es war eisig kalt an diesem Tag. Aber für derartige Gefühle war kein Platz in meinem Inneren.

    Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich sehnte mich nach Anton. Und dann, wie durch einen Schleier, sah ich plötzlich ganz verschwommen einen Mann näherkommen. Er steuerte direkt auf mich zu. Offenbar war er durch mein lautes Weinen auf mich aufmerksam geworden. Ich drehte mich in die andere Richtung. Er sollte mich in Ruhe lassen. Ich konnte jetzt keine Gesellschaft gebrauchen.

    »Hallo, geht es Ihnen gut?«, hörte ich ihn hinter meinem Rücken fragen.

    »Ja. Gehen Sie weiter«, schluchzte ich.

    »Sind Sie sicher, dass Sie keine Hilfe brauchen?«, kam es von ihm zurück.

    »Gehen Sie!«, fauchte ich.

    »Okay. Ist ja schon gut«, sagte er.

    Dann hörte ich, wie er im Sand davon stapfte. Um mich zu versichern, dass er auch wirklich verschwand, blickte ich ihm nach. Ich hatte mir die Tränen aus den Augen gewischt und sah jetzt klarer. Im selben Moment traf es mich auch schon wie ein Schlag.

    Nicht nur die Gangart des Mannes irritierte mich. Auch seine Statur. Die breiten Schultern, die schmalen Hüften, die sportlich durchtrainierten Oberschenkel, die sich unter dem eng anliegenden Stoff seines Laufanzuges abzeichneten. Außerdem hatte der Mann schwarzes Haar, welches sich bis in seinen Nacken hinein ringelte. Für einen Augenblick erstarrte ich. Der Fremde hatte eine so große Ähnlichkeit mit Anton, dass es beängstigend war. Ich glaubte an eine Sinnestäuschung, zweifelte an meinem Verstand. Und doch…

    »Anton«, kam es wie von selbst über meine Lippen.

    Aber der Mann reagierte nicht. Meine Aufregung steigerte sich. Ich wusste nicht, ob ich wach war oder träumte. Ich kniff die Augen zusammen. Öffnete sie wieder. Er war noch da.

    »Anton!«, stieß ich noch einmal fast hysterisch hervor.

    »Meinen Sie mich? Ich heiße aber nicht Anton. Mein Name ist Paul«, hörte ich ihn sagen, während er sich zu mir umdrehte.

    Im selben Moment durchzuckte mich ein heißer Blitz. In meinen Ohren begann es heftig zu rauschen. Und vor meinen Augen tanzten Sterne. Mir wurde übel. Es war genau wie damals, als mir die Männer von der Bergrettung mitteilten, dass mein Mann tödlich verunglückt war.

    »Anton«, hauchte ich noch einmal. Dann wurde mir endgültig schwarz vor Augen.

    *

    Als ich wieder zu mir kam, lag ich in Tante Neles Wohnzimmer auf der Couch. Sie hockte neben mir und hielt meine Hand. Hinter ihr erblickte ich – Anton! Sofort schloss ich wieder meine Augen. Hatte ich mich so sehr in meine Trauer hineingesteigert, dass ich wirklich wahnsinnig wurde?

    »Ich danke Ihnen, dass Sie meine Nichte nach Hause gebracht haben, Herr…«

    »Nennen Sie mich einfach Paul. Ich hasse Förmlichkeiten«, sagte er.

    »Ähm… Paul. Ich glaube, es ist besser, wenn… Sie jetzt gehen«, stammelte Tante Nele.

    »Entschuldigen Sie, Frau Hinrichs! Bevor ich gehe, hätte ich noch eine Frage. Ihre Nichte ist ohnmächtig geworden, als sie mein Gesicht erblickte. Und Ihnen ist bei meinem Anblick der Mund offen stehen geblieben. Können Sie mir das bitte erklären? Ich meine, ich sehe doch nicht gerade aus wie eine Bestie, oder?«, scherzte er.

    »Nein, das nicht. Aber Sie haben eine fatale Ähnlichkeit mit dem verstorbenen Mann meiner Nichte. Das hat sie wohl total aus der Bahn geworfen und auch mich einigermaßen schockiert«, erklärte Tante Nele.

    Ich hörte zwar, was gesprochen wurde, war aber nicht imstande, meine Augen zu öffnen. Ich zitterte am ganzen Leib und spürte, wie sich ein neuer Weinkrampf ankündigte.

    »Bitte gehen Sie, Paul! Meine Nichte braucht jetzt Ruhe«,

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