111 Orte in Umbrien, die man gesehen haben muss: Reiseführer
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Book preview
111 Orte in Umbrien, die man gesehen haben muss - Fabrizio Ardito
111 Orte in Umbrien, die man gesehen haben muss
Fabrizio Ardito
emons: Verlag
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2017
Alle Rechte vorbehalten
Texte: Fabrizio Ardito
Fotografien: © Fabrizio Ardito, außer:
Der Monte Cucco (Ort 82) © Alessandro De Rossi;
Die rote Kartoffel (Ort 31) und Der Park von Colfiorito (Ort 30) © Alfiero Pepponi;
Die Abtei von Sant'Eutizio (Ort 76) © mauritius images/MARKA/Alamy
Die Statue des Brunnens (Ort 65) © Fabrizio Ardito mit freundlicher Genehmigung der Galleria Nazionale dell'Umbria
© Covermotiv: depositphoto.com/lifeonwhite
Gestaltung: Emons Verlag
Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL
ISBN 978-3-96041-307-3
E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de
Inhalt
Vorwort
1_Die Villa Cahen | Allerona
Der Herrensitz im Wald
2_Der Palazzo Venturelli | Amelia
Antike Schätze der Unterwelt
3_Die Abtei San Benedetto al Subasio | Assisi
Die Fische des heiligen Franziskus
4_Der Eremo delle Carceri | Assisi
Ein altehrwürdiger Baum
5_Der Franziskusweg | Assisi
Der Jakobsweg Umbriens
6_Das Grabmal des Johann von Brienne | Assisi
Vom Heiligen Land nach Assisi
7_Das Haus des Properz | Assisi
Römische Fresken im unterirdischen Garten
8_Das Nun Spa | Assisi
Schwimmen im Theaterrund
9_Der versteinerte Wald | Avigliano Umbro
Eine Ur-Zeitreise
10_Das römische Theater | Bevagna
Satelliten-Zauber
11_Das Teatro Torti | Bevagna
Gusseiserne Leichtigkeit
12_Der Eremo di San Pietro in Vigneto | Biscina
Spiritualität des Orients
13_Die Wasser des Clitunno | Campello Sul Clitunno
Der Quell der Poeten
14_Das Münster | Cascia
Die Zwillingslöwen
15_Die Ebene von Castelluccio | Castelluccio di Norcia
Im Tal der Feen
16_Der See von Pilatus | Castelluccio di Norcia
An den Ufern des Hexensabbats
17_Die Abtei der Heiligen Felice und Mauro | Castel San Felice
Zwei Heilige, eine Amme, ein Schatz
18_Die Bohne | Castiglione del Lago
Die Hülsenfrucht der Etrusker
19_Die Ausgrabungsstätte | Cesi
Stonehenge an der Via Flaminia?
20_Der Giardino dei Lauri | Città della Pieve
Die Fabrik der Moderne
21_Die Keller von Corgna | Città della Pieve
Geheimnisse der Unterwelt
22_Der Krokus von Pietro Perugino | Città della Pieve
Die Farben des Safrans
23_Die Abtei von Petroia | Città di Castello
Die heimtückischen Sirenen des Mittelalters
24_Der Mazzafegato | Città di Castello
Wurstwaren für Genießer
25_Der Reliquienschrein | Città di Castello
Die Legende vom Drachen
26_Die städtische Pinakothek | Città di Castello
Der Geist von Laura
27_Der Wehrturm | Città di Castello
Ein Labyrinth unter dem Garten
28_Die Roveja | Civita di Cascia
Samen mit langer Geschichte
29_Das Museum Ovo Pinto | Civitella del Lago
Es ist Ostern, raus mit den Pinseln!
30_Der Park von Colfiorito | Colfiorito
Ein Tümpel inmitten der Berge
31_Die rote Kartoffel | Colfiorito
Gnocchi aus den Bergen
32_Das Keramikmuseum | Deruta
Ein echter Glücksfund
33_Die Krypta von Santo Stefano | Ferentillo
Das Geheimnis der Mumien
34_Der kosmische Magnet | Foligno
Das Riesenskelett aus dem All
35_Der Palazzo Trinci | Foligno
Fresken und Hexameter
36_Die Via dei Molini | Foligno
Entlang der Wasserwege durch die Stadt
37_Der Brunnen des Bargello | Gubbio
Der Club der Verrückten
38_Die Wasserfälle der Marmore | Marmore
Ein sehr feuchtes Belvedere
39_Die Katakomben | Massa Martana
Unergründliche Geheimnisse in der Finsternis
40_Das Theater | Monte Castello di Vibio
Harmonien in Miniatur
41_Die Kellerei Tabarrini | Montefalco
Ein Wein der Welt
42_Das Kloster des heiligen Fortunato | Montefalco
Benozzo Gozzoli und das Heilige Land
43_Die Scarzuola | Montegiove
Die Idealstadt von Tomaso Buzzi
44_Die Einsiedelei der heiligen Cecilia | Montelovesco
Die Selige der Kinder
45_Das Kloster des heiligen Franziskus | Monteluco
Das Schweigen des Eremiten
46_Der Ponte Cardona | Narni
Der Mittelpunkt Italiens
47_Das Sacro Speco | Narni
Wasser zu Wein
48_Der Untergrund von San Domenico | Narni
Auf den Spuren des Verurteilten
49_Die Rieselfelder | Norcia
Wo das Gras immer grünt
50_Der Trüffel-Moscatelli | Norcia
Norciner seit Generationen
51_Die Gelateria Pasqualetti | Orvieto
Das Lieblingseis der New Yorker
52_Die Höhle | Orvieto
Der Wald aus grauer Vorzeit
53_Die Kirche von San Domenico | Orvieto
Eine Göttin wird zur Madonna
54_Die Seilbahn | Orvieto
Eine Straßenbahn, die mit Wasser fährt
55_Die Werkstatt Michelangeli | Orvieto
Ein Zoo aus Weichholz
56_Das Antiquarium | Otricoli
Betrüger im alten Rom
57_Die Einsiedelei Santa Maria Giacobbe | Pale
Die Legende des Heiligen Grals
58_Die ewige Krippe | Penna in Teverina
Meisterwerke in Miniatur
59_Der Chocolatier | Perugia
Süße Experimente
60_Der etruskische Brunnen | Perugia
23 Jahrhunderte Geschichte
61_Die Gewürzhandlung | Perugia
Das Paradies der Düfte
62_Die Kapelle des heiligen Rings | Perugia
Ein Glaube, 14 Schlüssel
63_Die Konditorei Sandri | Perugia
Aus dem Engadin an den Corso Vannucci
64_Die Minimetrò | Perugia
Die kleinste U-Bahn der Welt
65_Die Nationalgalerie | Perugia
Der verschwundene Brunnen
66_Das Oratorium | Perugia
Die Geheimnisse der Bruderschaft
67_San Bevignate | Perugia
Die Tempelritter
68_San Constanzo | Perugia
Der augenzwinkernde Heilige
69_Das Studio Moretti Caselli | Perugia
Die Kunst des Lichts im Glas
70_Das unterirdische Gewölbe | Perugia
Das Haus der Toten
71_Die Unterwelt der Kathedrale | Perugia
Ein Spaziergang durch Etrurien
72_Die Weberei | Perugia
Der Webstuhl der Frauen
73_Der Fluss Nera | Piediluco
Spaß und Sport für Süßwasser-Freunde
74_Das Glasmuseum | Piegaro
Die Kunst der Glasbläser
75_Pieve de' Saddi | Pietralunga
Eine Pilgerherberge in Umbrien
76_Die Abtei | Preci
Gebet und Skalpell
77_Das Fischereimuseum | San Feliciano
Vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang
78_Fondazione Archeologia Arborea | San Lorenzo di Lerchi
Die Obstbäume aus fernen Zeiten
79_Das Hanfmuseum | Sant'Anatolia di Narco
Eine Pflanze aus fernen Landen
80_Die Sella von San Venanzo | San Venanzo
Ein Schinken mit Schutzmarke
81_Die Pfarrei | Sellano
Der Eremit als Orthopäde
82_Der Monte Cucco | Sigillo
Vom Winde verweht
83_Solomeo | Solomeo
Der Ort des Kaschmirs
84_Die Mühle der Buccilli | Spello
Das Mehl der Großväter
85_Das römische Aquädukt | Spello
Spaziergang mit Aussicht
86_Die Eisenbahnlinie | Spoleto
Mit dem Rad oder zu Fuß auf den Spuren der Eisenbahn
87_Die Kirche des heiligen Petrus | Spoleto
Das Abwiegen der Seelen
88_Der Ponte delle Torri | Spoleto
Gespenster in schwindelerregender Höhe
89_Das römische Amphitheater | Spoleto
Licht und Schatten
90_Der Forno Martinelli | Strettura
Das beste Brot Umbriens
91_Die Kellerei Madonna del Latte | Sugano
Im Weinkeller mit den Etruskern
92_Die Auferstehung | Terni
Rettung für alle!
93_Die Ferrovia | Terni
Mit der Eisenbahn durchs wilde Umbrien
94_Die Hydraulikpresse | Terni
Ein 12.000 Tonnen schweres Denkmal
95_Die Konditorei Pazzaglia | Terni
Die älteste Raststätte an der Flaminia
96_Der Luftschutzkeller | Terni
Stilles Warten
97_Die Apsis der Kathedrale | Todi
Vom Regolo und anderen Monstern
98_Die Käserei Montecristo | Todi
So schmeckt die Prüfung
99_Das Museum der Steine | Todi
Das magische Quadrat
100_Das Ristorante Umbria | Todi
VIPs und Panorama
101_Die römischen Zisternen | Todi
Unter dem Asphalt liegt die Geschichte
102_Die Schluchten | Todi
Der Grand Canyon des Tibers
103_Das Weinmuseum | Torgiano
Gastmahle der alten Zeit
104_Die Kirche von Pietrarossa | Trevi
Wunderwasser und Heilung von Unfruchtbarkeit
105_Das Museum der Olivenkultur | Trevi
»Einsamkeit, Steine, Sonne, Mist und Äxte«
106_San Pietro a Pettine | Trevi
Auf Trüffeljagd
107_Campo del Sole | Tuoro
Die Menhire am See
108_Die Isola Maggiore | Tuoro
Heilige und Spitzentücher
109_Das Schlachtfeld | Tuoro
Römer gegen Karthager
110_Die Kreuzabnahme | Umbertide
Das Kreuz mit der Legende
111_Das Atelier Marino Moretti | Viceno/Orvieto
Keramik aus dem Mittelalter
Bildteil
Übersichtskarten
Vorwort
Von allen Regionen Italiens weist Umbrien die größte Vielfalt an Landschaften, Lebensräumen und Panoramen auf. Ein kleiner, nie gewöhnlicher Landstrich, der von den schneebedeckten Gipfeln des Apennins bis zu den Ufern des Trasimenischen Sees reicht, von den Hügeln der silberfarbenen Olivenhaine in dunkle Wälder mündet und am Lauf seiner zahlreichen Flüsse zu rasten scheint. Ein Kompendium der Schönheiten Mittelitaliens und all dessen, was seine Vorzüge ausmacht: Lebensart und die Meisterwerke der Vergangenheit, das gemächliche Tempo und die Kunst, eine Landschaft zu bewahren, die der Mensch seit Jahrtausenden prägt.
In seinen Städten Perugia und Orvieto, Terni, Todi und Foligno kann man lebendige Geschichte mit Händen greifen, aber auch die vielen kleinen faszinierenden Städte und Borghi bewahren wie zu Zeiten des Italiens der Kommunen stolz ihre Bräuche und historischen (sowie gastronomischen) Besonderheiten.
Um die zinnenbewehrten Stadtmauern und altehrwürdigen Basiliken herum findet man eine naturbelassene Landschaft mit Parks und Schutzgebieten (vom Monte Cucco bis zum Fluss Nera, von Colfiorito bis zum Sibillini-Gebirge) sowie eine ständig wachsende Zahl von Outdoor-Hotspots vor. Nicht zufällig ist Umbrien eng mit der Figur des heiligen Franziskus verknüpft, dessen Predigten den Respekt gegenüber Mutter Natur ausdrückten, die uns umgibt.
Auf Ihren Reisen in Umbrien werden Sie zu jeder Jahreszeit viele wundersame und überraschende Dinge erleben: staubige Mumien und sehr appetitliche Linsen, Rippen furchtbarer Drachen und unwiderstehliches Eis. Man sollte Zeit mitbringen, um auf den kleinen Serpentinenstraßen, Pfaden und winzigen Bahngeleisen die vielen Orte, Museen und Handwerksläden einer Region zu entdecken, in der Kultur, Glaube, Geschichte und Traditionen seit jeher zusammenleben und sich vermischen.
Allerona
Zum Vollbild
1_Die Villa Cahen
Der Herrensitz im Wald
Inmitten von waldigen Hängen am Fluss Paglia verbirgt sich eine Überraschung. Die Villa della Selva – oder Villa Cahen, wie sie in Erinnerung an ihren Erbauer auch genannt wird – wurde um 1880 von einem reichen Finanzier aus Antwerpen angelegt. Nachdem er eine riesige Fläche in den Wäldern der Selva di Meana erworben und ein Schloss in der nahen Ortschaft Torre Alfina erbaut hatte, beschloss er, dass nun der Moment gekommen war, sich eine Wohnstatt zu errichten.
Der im Inneren eines weitläufigen Parks gelegene Bau ist ein Beispiel für den Liberty-Stil, die Architektur der Zeit, die am besten die Gemütsart und die Bestrebungen des Adels und der Bürgerlichkeit des neuen Staates Italien repräsentierte. Zwischen monumentalen Pflanzen und baumbestandenen Alleen erreicht man den Teil des Japanischen Gartens, der mit kleinen Wasserfällen und Brücken, heute ein wenig verfallen, immer noch den ursprünglichen Zustand erahnen lässt. Vom Belvedere des Gewächshauses, das neben dem zentralen Gebäude liegt, genießt man einen weiten Ausblick und kann in der Ferne die Silhouette des Felsens von Orvieto ausmachen, der den Horizont im Süden beschließt.
Info
Adresse Selva di Meana, 05011 Allerona, Tel. +39/075879091 | Anfahrt im Ort Allerona der SP50 Richtung Parco di Villalba folgen; wenn Sie links ein Holzschild mit der Aufschrift »Selva di Meana« sehen, biegen Sie kurz danach auf die Landstraße zu Ihrer Linken ab; nach circa drei Kilometern zweiter Abzweig nach links, den Schildern zur Villa Cahen folgen | Öffnungszeiten Der Park und der Garten sind jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. | Tipp Wenige Kilometer von der Villa entfernt befindet sich der Parco di Villalba (in der schönen Jahreszeit mit Bar und Speisenangebot, www.parcodivillalba.it), in dem die Besucher einen ähnlich langen Rundwanderweg an der Grenze zum Latium, der Toskana und Umbrien bewältigen können.
Nach dem Tode von Edouard Cahen ging die Villa an den Sohn Ugo über, der mit seinem Bruder im benachbarten Torre Alfina angeblich mit einem System aus Spiegeln kommunizierte. Für gelegentliche Treffen ließ er eine Straße in den Nachbarort bauen, die in das Tal hinunterführte, den Paglia über eine Eisenbrücke querte und am anderen Ende wieder aufstieg.
Die Umgebung der Villa gehört zum regionalen Landschaftsschutzgebiet (STINA). Hier können Wanderer auf dem »Rundweg der Selva di Meana« in circa fünf Stunden von der Abtei von Meana aus die Villa erreichen und von dort nach Allerona absteigen. Es gibt auch eine kürzere (und ausgeschilderte) Variante des Wanderwegs, die den Namen »Rundweg der Villa Cahen« trägt.
In der Nähe
Das Atelier Marino Moretti (8.48 km)
Die Kellerei Madonna del Latte (13.38 km)
Die Werkstatt Michelangeli (15.44 km)
Die Kirche von San Domenico (15.5 km)
Zur Online-Karte
Zum Kapitelanfang
Amelia
Zum Vollbild
2_Der Palazzo Venturelli
Antike Schätze der Unterwelt
zurück
Die uralte Stadt Amelia, die zunächst umbrisch, dann römisch war, hat eine angenehm ruhige Atmosphäre bewahrt, in der man sich der Welt entrückt fühlt.
Hat man die Stadtmauer aus Zyklopenmauerwerk hinter sich gebracht und den Palazzo del Comune, das Rathaus, erreicht, stößt man auf eine römische Zisterne, die unterhalb der Piazza Matteotti ruht. Aber die unterirdischen Wunder der Altstadt erschöpfen sich damit noch nicht: Talabwärts weist das Straßenschild Via Civitavecchia darauf hin, dass wir uns im ältesten Teil des Ortes befinden.
Info
Adresse Via Pomponia 30, 05022 Amelia, Tel. +39/0744983809 oder +39/3468150292, www.palazzoventurelli.com | Anfahrt von Narni über die SS205 Richtung Via Nocicchia nach Amelia, circa 12 Kilometer | Öffnungszeiten Besichtigung auf Anfrage | Tipp Unterhalb der nahen Piazza Matteotti befinden sich die Räume von zehn imposanten römischen Zisternen, die winters Sa, So und an Feiertagen, im Sommer zusätzlich Do und Fr geöffnet sind. Weitere Informationen unter www.sistemamuseo.it, Tel. +39/0744978436.
Unter den Gebäuden, die die Straße zum Markt und zur Porta del Sole säumen, fällt der Palazzo Venturelli auf, der in der Renaissance aus der Zusammenlegung zweier Bauten entstand und auf Resten einer Domus Romana steht. Die Parallelstraße heißt Via Pomponia (wahrscheinlich der Name einer hier ansässigen adligen römischen Familie) und führt zum Palazzo, die Eingänge zu den Kellern jedoch, die sich auf die ältesten römischen Strukturen stützen, liegen in der Via Civitavecchia, mehr als ein Stockwerk tiefer als der heutige Straßenverlauf. Steigt man die Treppe hinab, erschließt sich ein weiter, feuchter Raum, der vom Weiß und den Intarsien eines Mosaiks aus dem 2. Jahrhundert vor Christus erhellt wird, das durch Zufall während der Arbeiten zur Beseitigung der Fässer und des im Laufe der Jahrzehnte aufgehäuften Unrats gefunden wurde.
Aus der Form des Raums und dem Muster des Mosaiks konnten die Archäologen schließen, dass es sich um den Fußboden eines offenen Atriums oder eines typischen Hofes handelt, wie er in den prächtigen Anwesen der römischen Aristokratie üblich war. Die Gens Pomponia, die ihre Abstammung vom Sohn des sagenhaften Königs Numa Pompilius ableitete, gehörte zur ältesten und exklusivsten Nobilität Roms.
Heute ist das Gebäude Sitz einer eleganten Residenz, seine Weinkeller beherbergen ein Wein- und Mosaikenmuseum.
In der Nähe
Die ewige Krippe (8.58 km)
Der Untergrund von San Domenico (8.92 km)
Der Ponte Cardona (11.81 km)
Der versteinerte Wald (13.1 km)
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Zum Kapitelanfang
Assisi
Zum Vollbild
3_Die Abtei San Benedetto al Subasio
Die Fische des heiligen Franziskus
zurück
Ohne die imposante grüne Wand des Monte Subasio, die Assisi von Süden her überlagert, wäre die Stadt nicht dieselbe. Das Massiv, das oberhalb der Wälder in eine karge Hochebene ausläuft, war immer schon ein Ort tiefer Spiritualität.
Die wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Abtei San Benedetto al Subasio wurde vor dem schicksalsschweren Jahr 1000 gegründet und dominiert den Gipfel mit einem herrlichen Blick auf das Tal Valle Umbra. 1210 kam der heilige Franziskus in Begleitung seiner Mönchsbrüder an der Abtei an, um den Abt (Makkabäus oder Teobaldo, so genau weiß man das nicht) zu bitten, die kleine, damals verfallene Kapelle Porziuncola nutzen zu dürfen, die