Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 1
()
About this ebook
Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 1 umfasst:
Erster Gesang. Die Vandalen.
Zweiter Gesang. König Geiserich.
Dritter Gesang. Die Gottesgeißel.
Hermann Lingg
Hermann Lingg (1820-1905) gehörte dem Dichterkreis um König Max II. an und war ein berühmter bayerischer Epiker und Lyriker.
Read more from Hermann Lingg
Die Völkerwanderung: Band 3, Teil 3 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Völkerwanderung: Band 3, Teil 2 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Völkerwanderung: Band 3, Teil 1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Völkerwanderung: Band 1, Teil 1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Völkerwanderung: Band 2, Teil 2 Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Die Völkerwanderung
Related ebooks
Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 3 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Völkerwanderung: Band 1, Teil 3 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Völkerwanderung: Band 1, Teil 2 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAchilleis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSardor 2: Am See der Finsternis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSieben gegen Theben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsElsbeth von Küssaberg das Gotteli von St. Agnesen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAusgewählte Gedichte von Victor Hugo: Die inneren Stimmen: Oden + Balladen + Die Orientalen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVictor Hugo: Gedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesammelte Gedichte: 137 Titel in einem Band: Die inneren Stimmen: Oden + Balladen + Die Orientalen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Sieben gegen Theben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer große Traum Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFriedrich Schiller - Gesammelte Gedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsATTILA: Historischer Roman: Die Welt der Hunnen und die Kriegführung gegen Rom Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Jungfrau von Treiden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Göttliche Komödie: 4 Übersetzungen in einem Band Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie göttliche Komödie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Schutzflehenden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGöttliche Komödie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie göttliche Komödie: Reise durch die drei Reiche der Toten: Hölle, Läuterungsberg und Paradies (Mittelalterlicher Klassiker) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMacbeth Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAusgewählte Tragödien von Aischylos: Agamemnon + Die Perser + Der gefesselte Prometheus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGodekes Knecht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Göttliche Komödie - 4 deutsche Übersetzungen in einem Buch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNaturwissenschaftlich und Philosophische Schriften, Schülertexte und Gedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Abenteuer des Odysseus: Neu überarbeitet und mit einem Glossar versehen von Friedrich Stephan Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsParacelsus: Gesamtausgabe der Werke letzter Hand - Abteilung 1 - Band II - Romane I - Roman-Trilogie Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Poetry For You
Die schönsten Weihnachtslieder: Liedtexte, Noten und Akkorde Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBriefe an einen jungen Dichter Rating: 5 out of 5 stars5/5Gesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRainer Maria Rilke: Gesammelte Werke Rating: 5 out of 5 stars5/5Das Verlorene Paradies (Illustriert) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi: Maulana Rumis Orientalische Lyrik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsParzival: Gesamtausgabe der 16 Bücher Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIlias & Odyssee Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Blumen des Bösen - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Französisch) / Les fleurs du mal - Edition bilingue (français-allemand) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesammelte Werke: Gedichte + Erzählungen + Roman + Dramen + Schriften zu Kunst und Literatur: 845 Titel in einem Buch: Briefe an einen jungen Dichter + Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge + Die Sonette an Orpheus + Requiem + Das Marien-Leben + Duineser Elegien Requiem… Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGoethes Gedichte Rating: 4 out of 5 stars4/5Die Sinnsprüche Omar des Zeltmachers: Aus dem Persischen von Friedrich Rosen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRomantische Lieder Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNon-Stop Talking: Zitate, Sprüche und Aphorismen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMorgenstern - Gesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVater und Sohn Band 1: Bildgeschichten von Erich Ohser mit Versen von Inge Rosemann Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge Rating: 4 out of 5 stars4/5Maulana Rumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi (Orientalische Lyrik): Deutsche Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Narrenschiff (Gedicht des Mittelalters): Illustrierte Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi in Persisch und Deutsch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGedichte / Die Wupper: Hauptwerke von Else Lasker-Schüler Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related categories
Reviews for Die Völkerwanderung
0 ratings0 reviews
Book preview
Die Völkerwanderung - Hermann Lingg
Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 1
Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 1
Erster Gesang. Die Vandalen.
Zweiter Gesang. König Geiserich.
Dritter Gesang. Die Gottesgeißel.
Impressum
Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 1
Autor: Hermann Lingg
Nachdruck der Originalfassung (1866-1868, erschienen im Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart)
Erster Gesang. Die Vandalen.
Aëtius, edler Abkunft, hochgepriesen,
Patricier, Sieger in so mancher Schlacht,
Der Jahr für Jahr mit Reiten, Bogenschießen
Bei Hunnen und bei Gothen zugebracht,
Aëtius war vom Land der Nordlandsriesen
Nach Rom zurückgekehrt, und seine Macht,
Sein Ansehn ward durch wunderbare Sagen
Von jenem fernen Land noch mehr getragen.
Er brauche, hieß es, nur ein Wort zu sagen,
So stünd' sogleich ein Hunnenheer bereit,
Im Augenblicke für ihn loszuschlagen,
Denn jene Wilden gingen in den Streit
Zwar wie die Löwen, doch befall' ein Zagen
Die Kühnsten selbst, wenn Unterwürfigkeit
Ein Blick nur von Aëtius gebiete;
So scheu' des Geistes Uebermacht der Scythe.
Ein Wink, und wie dem Lenker seine Pferde
Gehorchten tausend Stämme seinem Halt;
Auch war Aëtius mächtiger Geberde,
Von schönem Antlitz, ragender Gestalt.
Ein Mann der That und Großer dieser Erde
Besaß er auch zugleich die Allgewalt
Der vom Gewicht der That getragnen Rede
Im Schmeicheln wie beim Ruf zu Kampf und Fehde.
Obgleich er einst mit einem der Verschwörer
Im Feld gestanden gegen Reich und Thron,
So galt doch bald bei Heer und Volk kein höh'rer,
Kein theurer Held als er, und halb mit Hohn
Begann er zu Placidia: »Den Empörer
Sieh hier, Tod wäre sein verdienter Lohn;
Sieh reuig ihn zu deinen Füßen knieen,
O sprich es aus, du habest mir verziehen!«
Placidia auf den Thron gestützt, im Glanze
Der höchsten Würde, fühlte nie wie jetzt
Die Dornen unter dem verdächt'gen Kranze
Der Schmeichelei und zögerte verletzt:
»Biegt endlich, biegt sich diese stolze Lanze? –
Und welche Bürgschaft,« fragte sie zuletzt,
»Wenn wir verzeihen, bietest du der Krone?«
Aëtius sprach hierauf mit stolzem Tone:
»Es wird dein Heil sein! Keiner von mir lernte
Die Rom bedrohende Gefahr wie ich;
Die lange Frist, die mich von Haus entfernte,
Ward meine Lehrerin, und lehrte mich
Den Stahl zu schärfen, eh' es kommt zur Ernte.« –
»Verziehn sei Jedem, der nur einmal wich,«
Entgegnete Placidia, »doch die Treue,
Die niemals wankt, steht höher als die Reue.«
»Wird eine solche Treue noch gefunden?«
Erhob Aëtius sich und sah umher.
»Sie lebt uns,« sprach Placidia unumwunden,
In Bonifacius!« »Ha nur ewig der!« –
Rief wild Aëtius – »eh ein Jahr entschwunden,
So überführ' ich ihn.« – »Das möchte schwer,«
Warf ihm Placidia ein, »dem Satan fallen.«
»Er sucht ihn,« rief Aëtius, »ihn vor allen.
Du hast ihn überhäuft mit Glück und Gnade,
Du hast ihn über Afrika gesetzt,
Und an dem paradiesischen Gestade
Gebeut er wie ein Perserkönig jetzt.«
»Ach!« rief Placidia schmerzlich aus, »wie schade,
Daß so der Neid dich stolzen Mann verhetzt,
Daß du vor unsrem Thron es konntest wagen,
Den Treuesten der Treuen anzuklagen.«
»Er fällt,« rief Jener, »dieß mein Haupt zum Pfande.
Wir wissen, jedes Schwert hat seinen Preis,
Und Jeden ein Versucher an dem Bande,
Womit er ewig ihn zu fesseln weiß.«
Er sprach's und bog nach sanftem Widerstande
Auf ihre Hand die Lippen stürmisch heiß,
Dann schritt er weg, schwang sich vor Ehrgeiz sprühend
Aufs Pferd und ritt hinweg voll Hoffnung glühend.
So kam er bald, versunken in Gedanken,
In rauhes Waldgebirg, auf einmal brach
Ein Stein vom Pfad, der donnernd durch die Ranken
Vor ihm zum Abgrund flog. Aëtius sprach:
»Der stürzt und bringt mich nicht einmal zum Wanken,«
Und sah dem Felsstück in die Tiefe nach,
Und seine Seele las mit kühnem Blicke
Aus diesem Zeichen künftige Geschicke.
Aus einmal schien durchs Dickicht und Gerölle
Von wo der Fels hinabgebrochen war,
Ein Dämon aufgestiegen aus der Hölle,
Ein Unhold aus Gehennas finstrer Schaar.
»Ha!« rief Aëtius, »fordert schon die Zölle
Der Abgrund und die Nacht?« »Ich, ja fürwahr,
Ich such' dich,« sprach der Dunkle, »dich zu mahnen;
Kennst du den Verimod noch, den Alanen?
Weißt du noch, welchen Dienst ich dir erwiesen.
Als du bei Hunnen lebtest vielgeehrt,
Daß ich dein Meister war im Bogenschießen?
Das Roß der Steppe tummeln dich gelehrt?
Du wolltest mir dafür den Sinn erschließen
Für eure Sprache, die den Geist bewehrt,
Und die durch bloße Worte Größ'res schaffen,
Und mehr bezwingen kann als hundert Waffen.
Du gingst, so daß ich dich nicht wieder schaute,
So plötzlich gingst du von den Hunnen fort;
Doch nie vergaß ich dein und jener Laute.«
»Und wie,« fiel ihm Aëtius ins Wort –
»Wie kamst du hieher?« »Mich betraute
An dich ein Volk von Carthagenas Port,
Mich senden die Vandalen, daß du richtest,
Und ihre Zwiste mit den Gothen schlichtest.
Denn stürmend von den südlichen Gebirgen
Gönnt uns der Gothe nicht die Friedensruh',
Wir tödten uns beständig, wir erwürgen,
Ja wir vernichten uns einander, du
Hab' Friede mit uns Allen, du nimm Bürgen,
Und von uns Allen Ruhm und Preis dazu;
Was du befiehlst, soll gelten, soll uns Allen,
Dem einen