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Meine Schuld 15 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 15 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Meine Schuld 15 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret
Ebook171 pages2 hours

Meine Schuld 15 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret

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About this ebook

Meine Schuld

Alle 14 Tage neu!

Diese Storys gehen wirklich jedem unter die Haut!

Viele packende Erlebnisse und berührende Familiendramen,
spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Menschen wie du und ich berichten schonungslos offen und direkt aus ihrem Alltag. Kein Thema ist tabu!

Geschichte 1

"10 Jahre jünger und ein Weltenbummler. Das ist doch kein Mann für mich."
Die Liebe meines Lebens habe ich versehentlich mit dem Auto aufs Korn genommen. Sonst hätte ich Darius mit Sicherheit niemals kennen gelernt. Denn wir führten zwei absolut unterschiedliche Leben. Konnte denn eine Beziehung zwischen einer Versicherungsmaklerin und einem Weltenbummler funktionieren?
Er war zehn Jahre jünger als ich, und als ich ihn das erste Mal sah, machte er gerade einen Vorwärtssalto über den Lenker seines Fahrrads, kam auf beiden Füßen zum Stehen und schien nicht einmal wütend zu sein.
Ich stürzte aus meinem Auto. "Um Himmels willen!", rief ich. "Wie konnte das passieren?"
"Gute Frage", sagte er ironisch. "Haben Sie Ihre Brille vergessen, oder…"
"Es tut mir so leid", stammelte ich ununterbrochen.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJun 27, 2017
ISBN9783740919528
Meine Schuld 15 – Romanzeitschrift: Was Frauen Berichten: Schonungslos – Indiskret

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    Book preview

    Meine Schuld 15 – Romanzeitschrift - Martin Kelter Verlag

    Meine Schuld – 15 – Was Frauen berichten: Schonungslos - indiskret

    Inhalt

    Geschichte 1

    Geschichte 2

    Geschichte 3

    Geschichte 4

    Geschichte 5

    Geschichte 6

    Geschichte 7

    Geschichte 8

    Geschichte 9

    Geschichte 10

    Geschichte 11

    Geschichte 12

    Geschichte 13

    Meine Schuld

    – 15–

    Was Frauen berichten: Schonungslos - indiskret

    Diverse Autoren

    Geschichte 1

    Aus meinem Tagebuch

    Roman von Anja W. (45)

    »10 Jahre jünger und ein Weltenbummler. Das ist doch kein Mann für mich.«

    Die Liebe meines Lebens habe ich versehentlich mit dem Auto aufs Korn genommen. Sonst hätte ich Darius mit Sicherheit niemals kennen gelernt. Denn wir führten zwei absolut unterschiedliche Leben. Konnte denn eine Beziehung zwischen einer Versicherungsmaklerin und einem Weltenbummler funktionieren?

    Er war zehn Jahre jünger als ich, und als ich ihn das erste Mal sah, machte er gerade einen Vorwärtssalto über den Lenker seines Fahrrads, kam auf beiden Füßen zum Stehen und schien nicht einmal wütend zu sein.

    Ich stürzte aus meinem Auto. »Um Himmels willen!«, rief ich. »Wie konnte das passieren?«

    »Gute Frage«, sagte er ironisch. »Haben Sie Ihre Brille vergessen, oder…«

    »Es tut mir so leid«, stammelte ich ununterbrochen.

    Wieso hatte ich diesen Radfahrer übersehen? Ausgerechnet ich, die immer pflichtbewusst über die Schulter schaute, die ständig alle Eventualitäten und Fehler der anderen einkalkulierte. Beim Autofahren und auch sonst im Leben. Versicherungskauffrau mit Leib und Seele, das war ich, es gab nichts Wichtigeres, als sich abzusichern.

    Er erhob leichten Widerspruch, alles mit ihm sei in Ordnung, aber ich manövrierte ihn trotzdem wenige Schritte weiter zu einem Imbiss mit Stühlen und Tischen. »Für alle Fälle«, sagte ich, »vielleicht stehen Sie ja unter Schock.«

    Ich bestellte Wasser, Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen, setzte mich dann zu ihm. Im nächsten Moment begann ich zu zittern, der Schweiß brach mir aus.

    »Tief durchatmen«, sagte dieser fremde Mensch. »Ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung.«

    Ja, ich selbst stand unter Schock. Und er hatte das anscheinend noch vor mir begriffen. Wieder und wieder sah ich ihn von seinem Fahrrad abheben, sah die elegante Drehung in der Luft, die Sicherheit, mit der er zum Stehen kam.

    »Sie müssen gut trainiert sein«, sagte ich, und er lächelte.

    Lange saßen wir mitten in der Sonne, der Kaffee war abgestanden, die Plastikstühle waren unbequem, aber nichts davon spielte eine Rolle angesichts dieses Vorfalls. Und bald schon ging es um alles andere als um einen gerade noch verhinderten schrecklichen Unfall. Es ging um seine Reisen, es ging um Freiheit, es ging um Lebensfreude, und die ganze Zeit duzte er mich einfach.

    Meinen Beruf als Versicherungsmaklerin quittierte er mit erstauntem Gesichtsausdruck, was er selbst beruflich machte, brachte ich nicht in Erfahrung. Am Ende dieses Beisammenseins lud er mich ein, ihn zu besuchen.

    »Ich heiße Darius«, sagte er und kritzelte Telefonnummer und Adresse auf einen Zettel. »Ruf einfach an, wenn du in der Nähe bist. Wir können auf meiner Terrasse Kaffee trinken, und ich zeig dir mein Haus.«

    Nach wie vor leicht betäubt, fand ich mich kurz darauf in meinem Auto wieder. Was für eine eigenartige Begegnung. Bereichernd, fremd, aufwühlend. Ich dankte dem Himmel, weil alles so glimpflich abgelaufen war, setzte den Blinker und fädelte mich in den Verkehr ein. Meine Pflichten riefen. Laut und deutlich und zahlreich.

    *

    Ich führte mein Versicherungsbüro seit fünfzehn Jahren. Von Beginn an war ich auf Erfolgskurs, und das verdankte ich meiner Disziplin. Und seit mein Sohn erwachsen war, seine eigenen Wege ging, hatte ich umso mehr Zeit für meine Arbeit. Von Jochen, seinem Vater, hatte ich mich scheiden lassen, unsere Ehe war eintönig gewesen, aber ich hatte mir wenig Gedanken darüber gemacht, wie es dazu kommen konnte. Verlässlich war er, selbst ehrgeizig, dem Jungen ein guter Vater, ansonsten hatte es zwischen uns keine großen Gefühle gegeben.

    Es war mein freier Nachmittag. Dienstag, seit Jahren hielt ich daran fest, so konnten sich alle, vor allem meine Angestellten, darauf einstellen. Ich pflegte an diesem Tag Erledigungen oder Besuche bei meinen betagten Eltern zu machen, und meistens waren diese Nachmittage schon auf Wochen im Voraus durchgeplant. Ohne Planung ging alles den Bach runter, mein unerschütterliches Credo.

    Gut eine Woche lag Darius’ Salto zurück, ich war auf dem Weg zu meinen Eltern, als ich feststellte, dass ich nur wenige Straßen von seinem Zuhause entfernt war. Vielleicht schaute ich einfach mal, wie er wohnte, ohne zu klingeln selbstverständlich. Zeit für eine Hausbesichtigung hatte ich ohnehin nicht.

    Ich hatte ihn eigentlich schon fast wieder vergessen. Gewundert hatte ich mich nur über merkwürdige Fragen, die mich seit diesem Beinahe-Unfall bedrängten. Fragen nach dem Scheitern meiner Ehe. Fragen, ob ich eigentlich auch den Rest meines Lebens ohne intensive Freundschaften auskommen wollte. Fragen danach, ob mein Sohn glücklich war. Und jedes Mal hatte ich dann aufgescheucht den Kopf geschüttelt und mich schnellstens in mein tagtägliches Pensum vertieft.

    Es war ein Riesengrundstück, wild, voller Baumbestand, von einem Haus weit und breit keine Spur. Ich stieg aus und sah mich vorsichtig um. Das konnte nur ein Irrtum sein. Vielleicht hatte er doch unter Schock gestanden und mir die falsche Adresse aufgeschrieben.

    »Anja!«, hörte ich plötzlich eine Stimme rufen, und im nächsten Moment war Darius mit seinem Fahrrad direkt vor meinen Füßen zum Stehen gekommen.

    »Es fängt an zu regnen«, sagte ich verwirrt. »Ich wollte gerade wieder fahren.«

    »Komm«, sagte er, »ich koche Kaffee oder Tee –, wie du magst. Drinnen ist es trocken.«

    Drinnen. Bevor ich sah, was er damit meinte, musste ich erst einmal diesen Acker überqueren. Ein völlig aufgeweichter Boden, keine Spur von einem Weg, meine Absätze versanken bei jedem Schritt tiefer im Matsch.

    »Besser, du ziehst sie aus«, riet Darius mir, aber ich tat so, als hätte ich seinen Vorschlag nicht gehört. Und dann sah ich das Haus.

    »Oh«, hauchte ich, »sagtest du nicht…«

    »Es ist ein fahrbares Haus«, erklärte er freundlich und schloss die Tür auf.

    »Das ist kein Haus, sondern ein Wohnmobil«, platzte ich heraus.

    Er grinste und lud mich mit einer Handbewegung ein. Ich weiß nicht mehr, was dann geschah. Ich weiß nicht mehr, wer zuerst nach dem anderen griff. Ich erinnere mich noch an seine Frage, ob ich nun lieber Tee oder Kaffee wolle und an den Gedanken, dass ich jetzt eigentlich auf dem Sofa meiner Eltern sitzen sollte und gar nicht wusste, wie ich mein Ausbleiben erklären konnte.

    *

    Unfassbar! Noch nie hatte ich so etwas erlebt. Keuchend rissen wir einander die Kleidung vom Leib, Küsse und zarte Bisse wurden zu einem einzigen Fest der Lippen und der Haut, und als er meine Brüste sanft streichelte, sie dann mit seinen Händen umschloss, verging ich vor Sehnsucht.

    Ihn in mir zu spüren, das war der einzige Gedanke, den ich noch denken konnte. Ich selbst, mein ganzer Körper war nichts mehr als nur dieser Gedanke, und ich lernte eine Seite an mir kennen, von der ich nichts geahnt hatte.

    Nach diesem Ereignis brachen sie endgültig durch, all diese Fragen. Seit Monaten hatte ich es gespürt. Ich lebte ein Leben, von dem ich nicht mehr wusste, ob es das meine war. Ich verkörperte Disziplin, Ziele, Ehrgeiz, ich gab alles dafür, meinen Angestellten ein unfehlbares Vorbild zu sein. Aber wer um alles in der Welt wäre ich eigentlich, ließe ich nur mein festgefügtes Leben los? Wer wäre ich, ließe ich all die Regeln fallen? Was blieb von mir, was machte mein Wesen aus, wer liebte und wurde geliebt?

    Ich hatte seit Jahren keinen Sex gehabt. Mit Jochen war es kaum noch zu intimen Begegnungen gekommen, und wenn doch, hoffte ich meistens, dass es schnell an mir vorbeizog. Eine Pflicht, mehr nicht.

    Und vorher? Wie war es früher? Es hatte ein Leben vor Jochen, vor Familiengründung und Karriere gegeben. Aber erinnern konnte ich mich nur schwer. Und wer war eigentlich Elke?

    Ich hielt mein Auto an einer roten Ampel. Elke. Von meinen Eltern kam ich, und meine Mutter hatte mich gedankenverloren angesehen. »Du wirst Elke immer ähnlicher«, hatte sie gemurmelt, und ich war nicht weiter darauf eingegangen. Sie wurde alt, Anzeichen für eine leichte Demenz zeigten sich in letzter Zeit. »Deine Augen…«, hatte sie noch stirnrunzelnd hinzugefügt. Ja, meine Augen. Sie leuchteten in einem satten, strahlenden Blau, seit ich mich Darius hingegeben hatte.

    Elke. Ich spürte, wie sich etwas in mir regte. Ganz leise, kaum zu durchdringen, und als es hinter mir hupte, sah ich, dass die Ampel längst auf Grün gesprungen war. Sehnsucht nach Darius überkam mich. Vielleicht war er zu Hause. Vielleicht hatte er Zeit.

    Mein Hoffen wurde nicht nur belohnt, sondern weit übertroffen. Und nur zu gern kam ich seiner Bitte nach, ihn bald wieder zu besuchen. Der erste Sonntag kam, den ich bei ihm verbrachte, die erste Nacht folgte bald. Ich war verliebt. Ich war verliebt wie nie.

    *

    Der Vagabund und die Ordnungsfetischistin. Anfangs machte ich mir über unsere Unterschiedlichkeit nicht die geringsten Gedanken. Seit meiner Kindheit hatten meine Füße nicht mehr das Vergnügen genossen, nackt durch Matsch oder einfach durch den Wald zu laufen, und als ich mich das erste Mal im Garten mit kaltem Wasser aus einem Schlauch abspritzte, statt die vorhandene Dusche zu benutzen, war es, als würde ich mein ganzes festgelegtes Leben in den Erdboden spülen, wo es sich verwandelte und dann als pure Lebensfreude durch meine Glieder strömte.

    Immer öfter ertappte ich mich bei Tagträumereien. Beim Einschlafen, an meinem Schreibtisch, manchmal sogar bei Besprechungen. Ein zärtliches Glitzern in Darius’ Augen, wenn er mich betrachtete, eine Regung in seinem Gesicht, die mir tief ins Herz fuhr.

    Zu sehen, wie er mir im Supermarkt durch die Weiten der Gänge entgegenkam, mich erblickte, wie er dann sein Lächeln lächelte, zu wissen, dass dieses Lächeln allein mir galt, zu spüren, wie sein Anblick mich innerlich leuchten ließ, oder mich an einen Satz zu erinnern, wie: »Möchtest du morgen Rühreier zum Frühstück?«

    Kleine, banale Begebenheiten, die für niemanden etwas Besonderes darstellten und die mich für Tage wärmten und mit Liebe einhüllten.

    »In zwei Monaten breche ich auf«, sagte er eines Morgens, als wir beide noch engumschlungen in seinem Bett lagen.

    Ich schreckte hoch. »Aber das geht nicht!«, entfuhr es mir.

    Er hatte es mir längst angekündigt. Sein fahrbares Haus brauchte er, um seiner Abenteuerlust ungehindert nachgehen zu können. Seit vielen Jahren lebte er sein Vagabundenleben. Immer wieder suchte er seine Heimat auf, blieb eine Weile an irgendeinem Ort in Deutschland, arbeitete, sparte Geld, bis das Fernweh ihn übermannte und er aufbrach.

    »Komm mit«, sagte er plötzlich, und ich sah die inzwischen schon vertraute und so männliche Entschlossenheit in seinen Zügen.

    Aufrecht saß ich im Bett. »Du bist von allen guten Geistern verlassen«, sagte ich tonlos.

    »Ach ja?«, gab er zurück und sah mich offen an.

    »Ich bin zehn Jahre älter als du.« Das war einfach das erstbeste Argument, das mir einfiel, und natürlich zerpflückte

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