Herzog Friedrich Paul Wilhelm von Württemberg: und sein Jagdschloss auf dem Hirschrain bei Bartholomä
By Heinz Bohn and Jan Ruben Haller
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Nachdem sich neue und interessante Dokumente und Aufzeichnungen gefunden haben, soll die Geschichte dieses Jagdschlosses und dessen Bewohner ausführlicher behandelt werden.
Es gibt verschiedene Vermutungen darüber, warum der Herzog sich ausgerechnet auf die abgelegene raue Lauterburger Heide zurückgezogen hatte. Es hielt sich lange das Gerücht, dass er sich dort vor seinen vielen Gläubigern versteckt hätte; zu beweisen ist das nicht. Seltsam ist es aber, dass sich in den persönlichen Dokumenten des Herzogs keinerlei Hinweise oder Andeutungen auf den Hirschrain finden. Als sich sein Bevollmächtigter Hofrat Schumacher 1848 um die Bereinigung der herzoglichen Schulden kümmerte, erfuhr er wohl nur durch Zufall von der Existenz dieses Jagdschlosses auf dem Hirschrain.
Heinz Bohn
Heinz Bohn, 1943 in Aalen geboren, lebt seit seiner Heirat 1966 in Essingen. Er befasst sich seit Jahrzehnten mit der Ortsgeschichte von Essingen, welche ab dem 15. Jahrhundert von der jüngeren Linie der Freiherren von Woellwarth geprägt wurde. In der Reihe >im ehemals woellwarthschen Essingen< erfolgten dazu bereits zahlreiche Veröffentlichungen.
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Book preview
Herzog Friedrich Paul Wilhelm von Württemberg - Heinz Bohn
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
Die Grundherrschaft von Woellwarth
Die Jagdgebiete auf dem Albuch
Wilderer aus Essingen im herzoglichen Jagdgebiet Irmannsweiler
1845 Feuersbrunst in Bartholomä
1846 Bau des Hauses durch Waldschütz Wilhelm Friedrich Kümmele
1847 Kauf durch Herzog Paul Wilhelm von Württemberg und Umbau zu einem Jagdschloss
Abschluss einer Mobiliarversicherung im Januar 1848 auf 900 Gulden
Erhöhung der Mobiliarversicherung im Juli 1848 auf 2.600 Gulden
Herzog Paul Wilhelm von Württemberg gerät in Geldnot
Bewohner des Jagdschlosses auf dem Hirschrain im Jahr 1849
Vermögensuntersuchung gegen den Herzog
Particular Inventar
Die beiden unehelichen Töchter Maria Elisabetha Jäger (später Louise) und Pauline Dermühl
Große Not im Jagdschloss auf dem Hirschrain - Pfleger Hettenbach und seine Pflegebefohlene Louise
Weiterer Lebensweg von Louise
Hirschrain als Treffpunkt zwischen dem Herzog, seinem ehelichen Sohn Maximilian und seinen beiden unehelichen Töchtern
Anzeige über Verkauf oder Verpachtung des Jagdschlosses im März 1855
1858 wird das Jagdschloss an Michael Wamsler verkauft
Neue Gebäudenummer Hirschrain 2
1979 wird der Hirschrain nach Bartholomä eingemeindet
Herzog Paul Wilhelm von Württemberg - Kurzbiografie
Der Forschungsreisende
Danksagung
Quellenverzeichnis
Herzog Friedrich Paul Wilhelm von Württemberg¹ und sein Jagdschloss auf dem Hirschrain bei Bartholomä
Lauterburg Gebäude Nr. 96, später Hirschrain 2,
heute Bartholomä, Hirschgasse 26
Vorbemerkung
In der Broschüre „Acht Burgen und Schlösser sowie ein Traumschloss in den ehemaligen woellwarthschen Orten Essingen und Lauterburg"² wurde auch das auf der ehemaligen Markung von Lauterburg stehende, fast vergessene Jagdschloss des Herzogs Paul Wilhelm von Württemberg³ kurz beschrieben.
Nachdem sich zwischenzeitlich neue und interessante Dokumente und Aufzeichnungen gefunden haben, soll das Jagdschloss auf dem ehemals den Freiherren von Woellwarth gehörenden Hirschrain nahe Bartholomä und dessen Bewohner ausführlicher behandelt werden.
Ob es sich bei diesem Besitz nun um ein richtiges Jagdschloss oder nur um ein Jagdhaus gehandelt hat, sei dahingestellt. Da zumindest bei den älteren Bewohnern von Lauterburg und Bartholomä noch heute das ehemalige „herzogliche Jagdschloss" bekannt ist, wird in diesem Beitrag auch dieser Begriff verwendet.
Es gibt verschiedene Vermutungen darüber, warum Herzog Paul von Württemberg seinen offiziellen Aufenthalt im Schloss zu Mergentheim verlassen und sich auf die abgeschiedene woellwarthsche Heide bei Bartholomä zurückgezogen hatte. Es hielt sich lange das Gerücht, dass sich der Herzog auf der abgelegenen rauen Alb vor seinen vielen Gläubigern versteckt hätte; beweisbar ist dies nicht. Seltsam aber ist, dass sich in den persönlichen Dokumenten des Herzogs keinerlei Hinweise oder Andeutungen auf den Hirschrain finden.
Als sein Bevollmächtigter Hofrat Schumacher sich 1848 um die Bereinigung der Schulden des Herzogs kümmerte, erfuhr er wohl nur durch Zufall von der Existenz dieses Hauses auf dem Hirschrain.
Die weit verbreitete Meinung, dass das Herzogenhaus in den 1930er Jahren abgerissen worden sei, ist nicht richtig. Das Haus wurde erst nach 1962 auf den Grundmauern des ehemaligen Herzogenhauses komplett umgebaut und modernisiert.
Die Grundherrschaft von Woellwarth
Die jüngere Linie der Freiherren von Woellwarth konnte im 15. und 16. Jahrhundert am Nordrand des Albuchs zwischen den Reichsstädten Gmünd und Aalen, der Fürstpropstei Ellwangen und der württembergischen Herrschaft Heidenheim ein Kleinstterritorium ausbilden, dessen Mittelpunkt bis zu ihrer Zerstörung im Jahre 1732 die Lauterburg war; danach wurde die Marktgemeinde Essingen Mittelpunkt und Verwaltungssitz des autonomen Kleinstaates innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In diesem dem Ritterkanton Kocher inkorporierten Herrschaftsbereich übten die Freiherren von Woellwarth, vom Reich ausgestattet mit dem Blutbann, Galgen und Stock, die hohe und niedere Gerichtsbarkeit aus. Seit der Reformation hatten sie auch die Kirchenhoheit inne; sie selbst unterstanden nur dem Kaiser.
Durch die Mediatisierung und Säkularisierung erlosch mit dem mittelalterlichen Römischen Reich auch die Reichsunmittelbarkeit und jahrhundertelange politische, grund- und gerichtsherrschaftliche Selbstständigkeit der Freiherren von Woellwarth; ihr Territorium wurde dem von Napoleon I. ab 1. Januar 1806 zum