Liebe Fanatiker!: Gegen extreme Überzeugungen
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Können wir davon ausgehen, dass Gottes Wille gut ist? Existiert überhaupt ein vollkommenes Wesen? Sind das Böse und die zahlreichen Übel der Welt nicht Grund genug, um an der Existenz eines Gottes zu zweifeln? Woher stammt die Homophobie vieler Religionen? Lässt sich das Gute auch ohne Gott begründen? Können Ungläubige gute Menschen sein? Kann man einen Gott beleidigen? Fragen wie diese mahnen uns gleichermaßen, den Glauben zu überdenken und bescheiden zu bleiben.
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Book preview
Liebe Fanatiker! - Markus Tiedemann
Markus Tiedemann
Liebe Fanatiker!
Gegen extreme Überzeugungen
Alle Rechte vorbehalten • Societäts-Verlag
© 2016 Frankfurter Societäts-Medien GmbH
Satz: Julia Desch, Societäts-Verlag
Umschlaggestaltung: Julia Desch, Societäts-Verlag
E-Book: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt
ISBN 978-3-95542-230-1
Für Jascha und Lukas,
die diese Briefe
anonym während der
Konfirmationszeit erhielten.
Inhalt
Vorwort
Wer willst du sein?
Über die Existenz Gottes
Gibt es einen Gott oder gibt es keinen? (Teil 1)
Gibt es einen Gott oder gibt es keinen? (Teil 2)
Gibt es einen Gott oder gibt es keinen? (Teil 3)
Kann es einen Gott geben, obwohl die Menschen so viel Böses tun?
Kann es einen Gott geben, obwohl die Welt voller Übel ist?
Über Tod und Todesangst
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Muss ein Atheist Angst vor dem Tod haben?
Woher kommen die Höllenängste?
Über Glaube und Sexualität
Welche Probleme bereitet der Sündenfall?
Wieso gilt Sexualität oft als Sünde?
Wieso tun sich Religionen so schwer mit der Gleichberechtigung?
Woher kommt die Schwulenangst?
Über die Religionen und das Gute
Ist Gottes Wille gut?
Ist es gut, religiöse Pflichten und Rituale zu befolgen?
Erziehen Religionen zum blinden Gehorsam?
Kann ein Krieg „heilig" sein?
Ist ein Gottesstaat wünschenswert?
Wie weit reicht das Recht auf Religionsfreiheit?
Wie unterscheiden sich Religion, Kultur und Tradition?
Über Religion, Meinungsfreiheit und Rechtsstaat
Kann man auf die Interpretation der heiligen Schriften verzichten?
Kann man Gott beleidigen?
Ist die Einschränkung von Religionsfreiheit und kultureller Traditionen eine Form des Rassismus?
Ist Toleranz gegenüber Religionen eine Selbstverständlichkeit?
Wieso muss man die Knabenbeschneidung theoretisch ablehnen und kann sie dennoch tolerieren?
Wie viel Konkurrenz müssen Religionen ertragen?
Über Atheismus und Ethik
Kann ein Atheist ein guter Mensch sein?
Kann es eine Ethik ohne Gott geben? - Tugend
Kann es eine Ethik ohne Gott geben? – Das Glück der Mehrheit
Kann es eine Ethik ohne Gott geben? – Die Pflicht der Vernunft
Können die Menschenrechte ohne Religionen begründet werden?
Über Religion und Lebensqualität
Hat die Religion einen ethischen Mehrwert?
Kann ein Mensch gläubig sein, ohne einer Religion anzugehören?
Sollte man sich einer Religionsgemeinschaft anschließen?
Bildnachweis
Der Autor
Wer willst du sein?
Lieber Fanatiker!
In unseren Tagen wird viel über den Stellenwert der Religion gestritten. Vielleicht fühlst du dich dadurch gestört, beleidigt oder provoziert. Vielleicht gehörst du zu jenen, die am liebsten alle Kritik an den Religionen verbieten würden. Vielleicht gehörst du zu jenen, die gern alle Religionen abschaffen würden. Wir, die Freidenker der letzten Jahrtausende, haben daher beschlossen, dir einige Briefe zu schreiben. In ihnen versuchen wir zu beschreiben, was uns beim Thema Religion so durch den Kopf geht. Natürlich hoffen wir, dass auch du deine Freude an diesen Gedanken hast. In jedem Fall kannst du uns besser kennenlernen.
Sinn und Wert der Religionen sind nicht leicht zu bewerten. Nur wenige Menschen haben ihren Glauben frei gewählt. Die Mehrheit schließt sich einer Religion an, weil das in ihren Familien schon immer so gemacht wird, weil Tradition eben Tradition ist. Allerdings ist das ein ziemlich schlechtes Argument. Philosophen sprechen in diesem Zusammenhang gern von einem Naturalistischen Fehlschluss. Nur weil etwas schon immer so gemacht wurde, folgt daraus nicht, dass es auch so sein sollte. Auch Sklaverei hat eine lange Tradition. Folgt daraus etwa, dass man Sklaverei betreiben sollte?
Nicht Wenige fügen sich in die religiöse Tradition, weil sie auf eine Feier, viele Geschenke und einen Geldsegen hoffen. Nichts gegen Geschenke, aber dieses Leitmotiv verdirbt den Charakter! Wer ohne Geschenke keinen Grund sieht, sich mit Religion und Glauben zu beschäftigen, der sollte es lieber bleiben lassen. Anderenfalls bringt er sich vor allem eines bei: werde käuflich!
Allerdings gibt es auch viele Menschen, die sich ernsthaft mit ihrem Glauben oder Nicht-Glauben auseinandersetzen wollen und die sich für die religiösen Traditionen ihrer Gemeinschaft interessieren. Wenn es sich um eine ergebnisoffene Beschäftigung handelt, die auch unangenehmen Fragen nicht aus dem Wege geht, so verdient diese Grundhaltung einigen Respekt.
Im Grunde bestehen nur fünf Möglichkeiten, sich zur Religion zu verhalten:
Du kannst ein Dogmatiker werden. Dann bist du jemand, der die kritische Überprüfung seiner Glaubenssätze ablehnt und nicht bereit ist, kritische Einwände zu diskutieren. Genaugenommen erteilt sich der Dogmatiker selbst ein Denkverbot. Was