Er rettete ein kleines Mädchen: Mami 1882 – Familienroman
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»Ich will aber mit Papa Drachen steigen lassen!«
Konstantin stampfte mit dem Fuß auf und blitzte seine Mutter wütend an. Im Moment hatte er eine ausgesprochene Trotzphase. Konstanze seufzte. Ihr Leben war kompliziert genug, aber sie bemühte sich, ruhig zu bleiben.
»Mein Schatz, Papa hat keine Zeit, das weißt du. Er wird dich mitnehmen, sobald er es einrichten kann. Und daran ist nichts zu ändern.«
»Aber der fremde Mann ist bestimmt nicht nett!«
»Doch, Konstantin, er ist sehr nett. Und du wirst mir das jetzt nicht verderben. Wenn du nicht mitgehen willst, dann bringe ich dich zu Markus.«
»Markus hat keine Zeit. Er muß mit seiner Mutter Schuhe kaufen gehen«, gab Konstantin triumphierend zurück.
»Na gut, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als mitzukommen. Wir gehen ins Café, da kannst du dir ein Stück Torte aussuchen.«
»Ich mag keine Torte.«
Das kam jedoch schon weniger überzeugend. Konstanze beendete die Diskussion, indem sie ihren Sohn in sein Zimmer schickte. Er sollte sich einen anderen Pullover anziehen. Maulend stapfte er hinaus.
Gott sei Dank. Konstanze hatte wirklich Bedenken gehabt, ob sie den vierjährigen Konstantin dazu bringen konnte, sie zu ihrem Treffen mit Jens zu begleiten. Sie hatte ihm von Jens erzählt, aber von Anfang an war er ablehnend gewesen. Komisch, ob er spürte, daß es ihr ernst war mit Jens?
Es wäre schon, wenn sie endlich wieder ein eigenes Leben führen könnte. Oder war es undankbar, so zu empfinden? Julia war ihre Rettung gewesen, als sie Konstantin erwartete und Sebastian sich von ihr getrennt hatte. Julia, seine Schwester, hatte ihr angeboten, bei
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Er rettete ein kleines Mädchen - Annette Mansdorf
Mami
– 1882–
Er rettete ein kleines Mädchen
Sophie hat großes Glück gehabt
Annette Mansdorf
»Ich will aber mit Papa Drachen steigen lassen!«
Konstantin stampfte mit dem Fuß auf und blitzte seine Mutter wütend an. Im Moment hatte er eine ausgesprochene Trotzphase. Konstanze seufzte. Ihr Leben war kompliziert genug, aber sie bemühte sich, ruhig zu bleiben.
»Mein Schatz, Papa hat keine Zeit, das weißt du. Er wird dich mitnehmen, sobald er es einrichten kann. Und daran ist nichts zu ändern.«
»Aber der fremde Mann ist bestimmt nicht nett!«
»Doch, Konstantin, er ist sehr nett. Und du wirst mir das jetzt nicht verderben. Wenn du nicht mitgehen willst, dann bringe ich dich zu Markus.«
»Markus hat keine Zeit. Er muß mit seiner Mutter Schuhe kaufen gehen«, gab Konstantin triumphierend zurück.
»Na gut, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als mitzukommen. Wir gehen ins Café, da kannst du dir ein Stück Torte aussuchen.«
»Ich mag keine Torte.«
Das kam jedoch schon weniger überzeugend. Konstanze beendete die Diskussion, indem sie ihren Sohn in sein Zimmer schickte. Er sollte sich einen anderen Pullover anziehen. Maulend stapfte er hinaus.
Gott sei Dank. Konstanze hatte wirklich Bedenken gehabt, ob sie den vierjährigen Konstantin dazu bringen konnte, sie zu ihrem Treffen mit Jens zu begleiten. Sie hatte ihm von Jens erzählt, aber von Anfang an war er ablehnend gewesen. Komisch, ob er spürte, daß es ihr ernst war mit Jens?
Es wäre schon, wenn sie endlich wieder ein eigenes Leben führen könnte. Oder war es undankbar, so zu empfinden? Julia war ihre Rettung gewesen, als sie Konstantin erwartete und Sebastian sich von ihr getrennt hatte. Julia, seine Schwester, hatte ihr angeboten, bei ihr in dem großen Haus zu leben, sich um den Haushalt zu kümmern und das Baby auf diese Weise in einer geborgenen Atmosphäre aufwachsen zu lassen. Damals hatte Konstanze auch noch die Hoffnung gehabt, daß Sebastian sich eines Tages wieder ihr zuwenden würde. Oftmals hatte es so ausgesehen, aber letztendlich war er einfach nicht dazu bereit gewesen, die Verantwortung für eine Familie zu übernehmen. Wie lange hatte sie darunter gelitten? Nicht mehr daran denken.
Und nun war da Jens. Sie hatte ihn in ihrem Goldschmiedekurs kennengelernt. Von Anfang an war er an ihr interessiert gewesen. Konstanze hatte sich Zeit gelassen, bevor sie seine erste Einladung angenommen hatte. Sie war nicht der Typ, der ständig auf Achse sein mußte. Aber ihre zunehmende Unzufriedenheit hatte ihr schließlich klargemacht, daß es so nicht weitergehen konnte. Es war schön hier im Haus, sie hatte Platz und viel Freiheit, um auch ihren Beruf als Grafikerin auszuüben. Alles perfekt. Aber eben nicht ihr eigener Haushalt. Manchmal ließ Julia sie spüren, wer hier das Sagen hatte, was mehr am Temperament der Kinderärztin lag als an ihrer Absicht, aufzutrumpfen. Ganz sicher merkte Julia das nicht einmal…
Jens machte keinen Hehl daraus, daß es ihm ernst war mit ihr. Auch Konstantin wollte er gern einschließen, denn es war ihm sicher klar, daß es gar nicht anders ging. Konstantin war für seine Mutter das Wichtigste. Sein Wohl ging über alles, auch über ihre eigenen Wünsche. Aber sie war fest entschlossen, sich durch seinen Trotz nicht ihre Chancen kaputtmachen zu lassen.
Sicher, Jens war nicht die himmelstürmende Liebe. Konstanze hatte das einmal erlebt – mit Sebastian. Sie würde solch einem Gefühl nicht mehr vertrauen, denn wohin hatte es sie letztendlich gebracht? Besser war es, mit dem Kopf an solche Dinge heranzugehen. Und sie mochte Jens wirklich gern, fügte sie ihren Gedanken fast trotzig hinzu.
Natürlich würde es kein entspannender Nachmittag werden, wenn Konstantin sich in den Kopf gesetzt hatte, Jens nicht zu mögen. Das war ihr klar. Hoffentlich konnte Jens damit umgehen…
»Konstantin? Bist du endlich fertig?«
Aus seinem Zimmer war kein Laut zu hören. Konstanze ging zu ihm und öffnete die Tür. Nichts. Konstantin war nicht da…
Sie ließ ihren Blick schweifen und entdeckte ein Stück von seinen Schuhen, das unter dem Bett hervorschaute.
»Komm raus, wir müssen gleich los. Laß diesen Quatsch.«
»Ich bin nicht da!«
Sie mußte lächeln. Konstantin war eigentlich ein wunderbares Kind, auch wenn er jetzt solche Zicken machte.
»Nein? Dann liegt da ein Schuh unter dem Bett. Gehört er da hin? Nein… Also…«
Sie begann daran zu ziehen. Kichernd kam er zum Vorschein.
»Du bist gar nicht drauf reingefallen!«
»Nein, ich habe nämlich Antennen, die ich ausfahren kann, um dich zu finden.«
»Echt? Wie die Außerirdischen?«
Er liebte alles, was mit Sciencefiction zu tun hatte. Sein Zimmer sah entsprechend aus. Überall Poster von diesen merkwürdigen Wesen aus Star Wars und anderen Filmen und Fernsehserien. Konstanze hatte zuerst Bedenken gehabt, ob er dafür nicht noch zu klein war, aber Sebastian hatte ihn in seiner Leidenschaft unterstützt – natürlich, er war selbst immer noch ein halbes Kind.
»Zeig mal.«
»Was?«
»Die Antennen.«
»Die sind unsichtbar. Was denkst du denn?«
»Na klar… hab’ ich nur vergessen.«
Konstanze nahm ihn kurz in den Arm und knuddelte ihn. Natürlich hatte er noch immer keinen anderen Pullover an. Sie half ihm und ging dann mit Konstantin ins Badezimmer, um ihm Hände und Gesicht zu waschen. Sie selbst war geschminkt, trug ein schönes, neues graues Kostüm und war mit ihrem Anblick zufrieden.
»So, Spatz, dann zieh den Anorak an. Wir müssen uns beeilen.«
Das Telefon klingelte. Konstanze nahm den Hörer ab und meldete sich, während sie mit der anderen Hand ihrem Sohn in den Anorak half.
»Hallo, Konny, hier ist Sebastian. Ich wollte Konstantin eigentlich zu einem Spaziergang mitnehmen…«
O Gott, ausgerechnet jetzt! Konstantin durfte das nicht wissen… Sie bestand darauf, ihn mitzunehmen, jetzt, heute.
»Tut mir leid, das geht leider nicht. Wir sind gerade im Weggehen.«
»Oh, gar nichts zu machen? Es ist so schönes Wetter…«
»Nein, nichts zu machen. Aber ein andermal gern. Ich muß auflegen, Sebastian tut…«
»Oh, ist das Papa? Ich will mit ihm sprechen!«
Natürlich. Dummerweise hatte sie Sebastians Namen genannt. Konstanze hätte sich ohrfeigen können. Mit schlechtem Gewissen legte sie schnell den Hörer auf. Später könnte sie ihrem Ex-Freund die Situation ja erklären.
»Er hatte keine Zeit mehr und wir auch nicht.«
»Ich will zu Papa!«
»Konstantin, jetzt nicht schon wieder. Du kannst ihn heute abend anrufen, einverstanden? Dann könnt ihr etwas ausmachen.«
Aber nicht, bevor ich mit ihm gesprochen habe… Konstantin durfte nicht wissen, daß sie eben verhindert hatte, was er sich wünschte.
Jens Veiland wartete bereits auf sie. Konstanze und ihr Sohn hatten sich um zehn Minuten verspätet, aber er stand lächelnd auf, um sie zu begrüßen. Konstanze war erleichtert, daß er nicht auch noch böse war. Es hätte die Situation noch angespannter gemacht. Ihr Sohn wirkte nämlich ausgesprochen unwirsch.
»Hallo, Konstanze. Fein, daß ihr da seid. Und du mußt Konstantin