Die zerstörende Kraft des geistlichen Missbrauchs: Der Klassiker – 18 Auflagen in den USA!
Von David Johnson und Jeff VanVonderen
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Über dieses E-Book
Als die Publikation 1991 in den USA erschien, gehörten Johnson & VanVonderen zu den ersten, die dieses brisante Thema öffentlich machten. Ihr Buch wurde zu einem Klassiker, der seither ungezählten Menschen geholfen hat. 18 Auflagen und Übersetzungen in viele Sprachen belegen das.
Die Autoren lehren fachkundig und illustrieren ihre Ausführungen mit ungezählten praktischen Beispielen. Hier sind echte Seelsorger am Werk.
Zuerst beschreiben Johnson & VanVonderen die verschiedenen Arten geistlichen Missbrauchs. Dann nehmen sie Menschen unter die Lupe, die solche Taten begehen. Ihr Buch schließt mit wertvollen Kapiteln über Heilung nach geistlichem Missbrauch.
Darum sollten christliche Älteste, Leiter und Pastoren dieses Buch lesen, damit sie erkennen, wie schädlich es wirkt, wenn Christentum auf das Einhalten äußerer Verhaltensregeln reduziert wird. Missbrauchte Menschen sollten es lesen, damit sie realisieren, was mit ihnen geschehen ist und wie sie durch die Gnade Gottes wieder heil werden können. Schließlich sollten sich Eltern und Erzieher mit der Thematik befassen, denn auch in christlichen Häusern und Einrichtungen geschieht mancher fromm verbrämte Missbrauch.
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Buchvorschau
Die zerstörende Kraft des geistlichen Missbrauchs - David Johnson
David Johnson und Jeff VanVonderen
Die zerstörende Kraft des geistlichen Missbrauchs
Christlicher Mediendienst Hünfeld GmbH
Titel der Originalausgabe: The Subtle Power of Spiritual Abuse
© 1991 by David Johnson und Jeff VanVonderen
Published by Bethany House Publishers
6820 Auto Club Road
Minneapolis, Minnesota 55438
© 2016 der deutschen Ausgabe
by Christlicher Mediendienst Hünfeld GmbH (CMD)
Christlicher Mediendienst Hünfeld GmbH – CMD
Postfach 1322
D-36082 Hünfeld
Tel: (0 66 52) 91 81 87
Fax: (0 66 52) 91 81 89
e-Mail: mail@mediendienst.org
Internet: www.mediendienst.org
ISBN: 978–3–945973–01–1
ISBN des Buchs: 978–3–945973–00–4
Die Bibelstellen wurden der Einheitsübersetzung entnommen.
Übersetzung: Eva Weyandt
Redaktionelle Überarbeitung: Wilfried Plock, Hünfeld
Umschlaggestaltung + Satz: Oleksandr Hudym, Berlin
E-Book-Erstellung: Digital Design Deubler, Neckargemünd
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des CMD-Verlages.
Dieses Buch ist den müden und schwer beladenen,
aber von Gott geliebten Menschen gewidmet,
die aufgrund von geistlichem Missbrauch
zu der Überzeugung gekommen sind,
dass die Gute Nachricht zu einer schlechten geworden ist.
David Johnson ist seit mehr als zehn Jahren Pastor der Church of the Open Door (Gemeinde der offenen Tür) in Crystal, Minnesota. Unter seiner Führung ist die Gemeinde von einhundert Mitgliedern auf mehr als 5.000 angewachsen. Er hat am Bethel College studiert und eine theologische Ausbildung am Bethel Seminary und der Trinity Evangelieal Divinity Sehool absolviert. In Amerika ist er ein gefragter Prediger.
Jeff VanVonderen ist Autor verschiedener Bücher (u. a. »Familien – von Gott getragen«), hält Vorträge über Themen wie »Das Wohlergehen von Gemeinde und Familie«. Er ist Pastor und Familienberater der Church of the Open Door in Crystal, Minnesota. Außerdem ist er Direktor des Damaseus Inc., ein auf Familien ausgerichtetes Erholungszentrum, und lehrt am Bethel College.
DANK
Besonderer Dank von Jeff VanVonderen
An meine Mutter, Beverly VanVonderen Nyberg. Sie hat trotz ihres sehr strengen religiösen Umfelds an meinen persönlichen Kämpfen immer großen Anteil genommen und mich bedingungslos geliebt und angenommen.
Besonderer Dank von David Johnson
An meinen Vater, William Johnson, der mir durch sein Leben gezeigt hat, was Gnade ist, und mir den Weg zu Jesus als meiner einzigen Hoffnung gewiesen hat. Für mich ist er ein Vorbild in dem Bemühen, Gott den Menschen näherzubringen.
Meiner Frau Bonnie möchte ich danken, dass sie mich kennt und liebt, für ihre Geduld und Unterstützung in diesem Projekt.
Meinen Kindern Aundrea, Erica, Caleb und Kristopher, dass sie mich immer wieder »nach Hause« gebracht haben.
Anmerkung der Autoren
Wie Sie beim Lesen dieses Buches sicherlich bemerken werden, weisen wir immer wieder darauf hin, dass die Probleme und Themen, mit denen dieses Buch sich beschäftigt, mit Vorsicht zu behandeln sind. Bitte nehmen Sie diesen Hinweis ernst. Unser Ziel ist es, den Lesern – Opfern wie Tätern – zu helfen, geistliche Manipulation und falsche geistliche Autorität innerhalb einer Gemeinde zu erkennen und zu vermeiden.
Vielleicht werden einige von Ihnen, die Sie dieses Buch lesen, zum ersten Mal in der Lage sein, schmerzliche Gefühle zu erkennen, die tief in Ihnen verschlossen sind. Andere werden vielleicht Gefühle und Wahrnehmungen bestätigt finden, die Sie bereits seit langem erkannt haben, die Sie aber für abwegig und absurd gehalten haben. Machen Sie sich das bewusst. Sie können sich dem hingeben und brauchen nicht sofort zu reagieren. Sie können sich Zeit nehmen, die Prinzipien, die wir dargelegt haben, zu verstehen und die Botschaft als Ganze zu erfassen. Wenn Sie aufgrund unserer Ausführungen zu dem Schluss kommen, dass Sie geistlich missbraucht wurden oder sich im Augenblick noch in einer solchen Situation befinden, brauchen Sie nicht nach dem Urheber Ihrer Situation auszuschlagen. Durch Schmerz oder Enttäuschung bedingte Reaktionen scheinen im Augenblick richtig und gut zu sein. Doch sehr häufig sind sie nicht konstruktiv; sie beeinträchtigen Ihre Glaubwürdigkeit und sind nicht selten Anlass zu weiterem Missbrauch. Nehmen Sie sich Zeit. Emotionale Heilung wird einsetzen, denn es gibt eine Heilung von geistlichem Missbrauch.
Und Sie können geistlichem Missbrauch angemessen und wirkungsvoll entgegentreten. Wenn Sie nicht in der Lage sind, dies sofort zu tun, dann können Sie mit einiger Hilfe und nach einer gewissen Zeit der Heilung schließlich mit neu gewonnenem Selbstvertrauen reagieren, einem Selbstvertrauen, das sich auf die Wahrheit des Wortes Gottes gründet, und mit einem Herzen, das durch die Liebe Gottes und seinen Geist erneuert worden ist. Und Sie brauchen sich später auch nicht für Ihre vielleicht überzogene Reaktion zu entschuldigen.
Inhaltsverzeichnis
Teil I – Geistlicher Missbrauch und seine Opfer
Einführung: Eine Botschaft, die aus dem Herzen kommt
1 »Helfen Sie mir …«
Anatomie geistlichen Missbrauchs
Was ist geistlicher Missbrauch?
Ist das Wort »Missbrauch« zu hart?
Dies ist keine »Hexenjagd«
Mit einem Auge die Freiheit im Blick behalten
2 Geistlicher Missbrauch ist nicht neu
Ein biblisches Porträt
Im Alten Testament
Im Neuen Testament
Wer sind heutzutage die »Täter«?
»Schlangenbrut«
Reißende Wölfe
Der Kampf des Paulus
Gesetzlichkeit
Ein unterschwelliger Vorwurf
Leiter, die der Herde dienen und sie beschützen
Schlussfolgerung
3 Missbrauchte Christen
Opfer geistlichen Missbrauchs haben vor allem in den folgenden Bereichen Schwierigkeiten
Sie haben ein verzerrtes Bild von Gott
Sie können über Gebühr mit geistlicher Leistung beschäftigt sein
Ein verzerrtes Selbstbild von sich als Christ
Geistliche Autorität macht Ihnen vielleicht zu schaffen
Sie haben vielleicht Schwierigkeiten mit der Gnade
Sie haben vielleicht Schwierigkeiten mit persönlicher Verantwortung
Sie sind vielleicht lebensuntüchtig
Vielleicht fällt es Ihnen schwer, den Missbrauch einzugestehen
Vielleicht fällt es Ihnen schwer zu vertrauen
Schlussfolgerung
4 Missbrauch hat Wegbereiter
»Erlernte Kraftlosigkeit«
Beziehungen, die Opfer vorprogrammieren
1. Ausdrückliche Beschämung
2. Konzentration auf richtiges Verhalten
3. Manipulation
4. Götzendienerei
5. Sehr starke Beschäftigung mit Fehlern und Schuldzuweisung
6. Verschleierte Wirklichkeit
7. Unausgewogene Wechselbeziehungen
Schlussfolgerung
5 Ein System identifizieren, das Missbrauch betreibt
1. Machtstellung
2. Allzu große Betonung des Verhaltens
3. Unausgesprochene Regeln
Die »Kann-nicht-sprechen-Regel«
4. Mangelnde Ausgewogenheit
Extremer Objektivismus
Extremer Subjektivismus
6 Wenn Sie nicht gehen können
5. Schizophrener Wirklichkeitsbezug
Menschen in ihrem Verletztsein gefangenhalten
6. Unangebrachte Loyalität
»Wir allein haben recht«
Einschüchterungstaktik
Demütigung
Geheimniskrämerei
Schlussfolgerung
7 Missbrauch der Bibel
Den Boden bereiten
Falsche Anwendung des Gesetzes Gottes
Warum hat Gott dann das Gesetz gegeben?
Lernen, wie man es »macht«, ein Christ zu sein
Selbstverleugnen
Geben
Einheit und Frieden in der Gemeinde
Gemeindezucht
Schlussfolgerung
8 Wenn Opfer immer wieder zu Opfern werden
Niemals Widerstand leisten
Ihr Frauen, seid untertan – selbst, wenn es euch umbringt
Vergeben Sie einfach
Sich nie an öffentliche Behörden wenden
Lass die Vergangenheit ruhen
Schlussfolgerung
Teil II – Missbrauch betreibenden Leiter und warum sie gefangen sind
Einführung: Jesus und die religiösen Leiter
9 »Weil ich der Pastor bin, darum!«
Falsche Autorität
Eine Einstellung, die zornig macht
Authentizität
Den Zauberer sehen
Schlussfolgerung
10 »Du kannst mir vertrauen …«
Das Doppelleben falscher geistlicher Führer
Welches ist unsere einzige Hoffnung?
Doppelzüngiges Reden
Eine Frage kann nie richtig formuliert sein
11 Image ist alles
Geistliche »Show«
Der Ehrenplatz
Ich möchte Ihnen Edythe vorstellen
Den Ehrenplatz einfordern
Wirkliche Leiter
Achten Sie auf diese »Merkmale«
12 Mücken aussieben und Kamele schlucken
Verkehrte geistliche Einstellung
Von Mücken und Kamelen
»Els Bells«
Zwei bezeichnende Beispiele
Das Böse in Musikform
Den Gesetzen des Landes gehorchen
Ein wirklicher Freudentanz
13 Die Last der Religion
Heftige Reaktionen
Was ist mit dem Volk?
Schlussfolgerung
14 »Zugang nicht gestattet«
Die Tür vor Gottes Herrschaft verschließen
Menschen ködern
Eine unvergleichliche Pilgerfahrt
Jesus reagiert
15 Die »Gute Nachricht« weitergeben
Die »Gute Nachricht« weitergeben – oder »Menschen rekrutieren«?
Zur Religion bekehrt
Der Proselyt des Tors
Der Proselyt der Gerechtigkeit
»Ich halte zu Paulus, ich zu Apollos«
Meine erste große Überraschung – alles andere als glücklich
Schlussfolgerung
16 Menschen werden »verschlungen«
Eine »verschlungene« Kindheit
Rollentausch
»Verschlingen« geschieht auf unterschiedliche Weise
Auch kleine Schafe werden »verschlungen«
Schlussfolgerung
Teil I – Heilung nach geistlichem Missbrauch
Wiederherstellung
17 Wie man einer geistlichen Falle entgehen kann
»Gute« Fallen
Geistliche Fallen
Wie wir zur »Beute« werden
Merkmale des geistlichen Missbrauch betreibenden Systems (die Falle)
1. Machtanspruch
2. Sehr stark verhaltensorientiert
3. Unausgesprochene Regeln
4. Fehlendes Gleichgewicht
5. Geistliche Schizophrenie
6. Unangebrachte Loyalität
7. Code des Schweigens
Täuschung
Religiöse »Abhängigkeit«
Schlussfolgerung
18 Den Geist erneuern
Das ist »Lawman«!
Kein Test
Ein Problem von Anfang an …
… und auf dem ganzen Weg
Schäm dich!
Die falsche Antwort
Eine überraschende Wendung
Unser Denken auf das richten, was Gott von uns möchte
Schlussfolgerung
19 Die richtige Blickrichtung zurückbekommen
Einige mögliche Erklärungen
Wenn die Gemeinde als ein Leib handelt
Unsere Aufgabe
Gott liebt uns sehr:
Er ist verschwenderisch mit seiner Gnade:
Er hilft uns zu stehen:
Man kann ihm vertrauen:
Wir sind vollkommen neu gemacht worden:
Wir sind auserwählt:
In seinen Augen sind wir schuldlos:
Was ihm gehört, hat er uns geschenkt:
Gott trägt uns nichts nach:
Ihm sind unsere Kämpfe und Nöte kein Problem:
Wir brauchen das, was er getan hat, nicht zu verbessern:
Wenn wir versagen, tritt Jesus für uns ein:
Lernen, wieder ganz neu zu leben
Im Einklang mit Christus leben
Wie wir Leben bekommen
20 Eine Reaktion – Flucht
Wie entscheidet man?
Hat die Gnade wirklich eine Chance?
Unterstützen Sie, was Ihnen nicht gefällt?
Was macht man mit einer solchen Antwort?
Und wenn Sie im Recht sind?
Können Sie bleiben und trotzdem gesund bleiben?
Können Sie sich Ihre eigenen Grenzen setzen und sich daran halten?
Können Sie glauben, dass Gott die Gemeinde mehr liebt als Sie?
Ist es möglich, dass das System vielleicht sterben sollte?
Versuchen Sie, dem System zu helfen, obwohl Sie erschöpft sind?
Sind Sie in der Lage, auf die Stimme der Vernunft zu hören?
Wissen Sie wirklich, wo Sie säen sollen?
Lied für die geistlich Missbrauchten
21 Eine zweite Reaktion – Kampf
Entscheiden Sie, wem Sie dienen wollen
Seien Sie klug im Kampf
Bereiten Sie sich auf Widerstand vor
Sagen Sie auch weiterhin die Wahrheit
Sie müssen Ihren Feind kennen
Halten Sie sich an den Hirten
Unordnung ist nicht per se schlecht
Gehen Sie gegen den Sauerteig an
Sie müssen wissen, wie ein gesundes geistliches System funktioniert
Verantwortung und Autorität
Schlussfolgerung
Nachwort
Der Wunsch, uns bei sich zu haben
Unser eigener Wille
Teil I
Geistlicher Missbrauch und seine Opfer
Einführung
Eine Botschaft, die aus dem Herzen kommt
David Johnson:
Auf den Anblick der ungewöhnlichen Frau, die am Ende des Gottesdienstes zum Gebet nach vorne kam, war ich nicht vorbereitet. Ihre Augen blickten müde, besorgt. Doch vor allem sah ich Angst darin. Und als sie zu sprechen begann, wurde mir klar, dass sie tatsächlich Angst hatte – und zwar vor mir!
Sofort fragte ich mich, was ich gesagt oder getan hatte, dass sie sich vor diesem einfachen Schritt so sehr fürchtete. Im Laufe unserer Unterhaltung wurde mir jedoch klar, dass sie nicht vor mir persönlich Angst hatte, sondern vor dem, was ich repräsentierte. Ich war Pastor, eine Autoritätsperson. Und nicht nur irgendeine Autorität, ich war eine geistliche Autorität, ein »Repräsentant Gottes«. Sie hatte große Furcht vor solchen Repräsentanten, und zu mir zum Gebet zu kommen, war für sie ein sehr schwerer und mutiger Schritt.
Als ich später über unsere Begegnung nachdachte, wurde mir klar, dass sie alle Merkmale eines Opfers von Missbrauch trug. Es handelte sich jedoch nicht um einen sexuellen, körperlichen oder emotionalen Missbrauch; ihr Missbrauch war geistlicher Natur. Dies ist vermutlich ein sehr viel ernsteres Problem, weil diese Art von Missbrauch in vielen Bereichen als »Tabu« gilt.
Im Umfeld ihres christlichen Elternhauses und ihrer evangelischen Gemeinde war diese Frau durch eine Verzerrung des Evangeliums beschämt, manipuliert und niedergedrückt worden. Obwohl Jesus mit der »Guten Nachricht« gekommen ist, um uns alle frei zu machen, war sie von anderen Christen gedrängt worden, noch härter daran zu arbeiten, ein »guter Christ« zu werden. Missglückten ihre Versuche, wurde sie als undiszipliniert und unwillig verurteilt – vielleicht unterstellte man ihr sogar, sie sei nicht gerettet. Dann bemühte sie sich noch stärker, alles zu tun, was vorgeschrieben war: Sie las häufiger in der Bibel, betete mehr, spendete noch mehr Geld. Schließlich war sie so ausgelaugt, dass sie bei mir Hilfe suchte. Doch mittlerweile war sie sicher, dass auch ich sie verurteilen würde. Sie brachte es fast nicht über sich, Hilfe bei einer »geistlichen Autorität« zu suchen. Die Gute Nachricht war zu einer schlechten Nachricht geworden; die Botschaft des Lebens war so verdreht worden, dass diese Frau beinahe innerlich zerbrochen war.
Die Folge für sie war, dass der Begriff der Gnade vollkommen in den Hintergrund gedrängt worden war und sie sich in der Gemeinde nicht mehr sicher fühlte. Als Pastor stand ich an der Stelle dessen, der ihre Seele verwundet hatte.
In den mehr als zehn Jahren als Pastor der Church of the Open Door habe ich mich bemüht, die Gnade Gottes als unsere einzige Hoffnung auf ein Leben mit Gott, das uns innerlich stark macht, zu predigen. Gott wendet sich den Zerbrochenen zu, tröstet die Trauernden und sättigt die Hungernden. Immer wieder werden wir mit der frommen Regelbeachtung der pharisäischen Gesetzlichkeit konfrontiert. Wir erleben, dass verletzte Menschen Heilung erfahren – und religiöse Menschen darüber zornig werden.
Doch diese eine Frau hat mir die Augen dafür geöffnet, welche Auswirkungen diese ungesunden Vorstellungen von einem »geistlichen Leben« auf Männer, Frauen und Kinder haben können. Christus hat uns zur Freiheit und zur Ruhe berufen (Hebr&nbps;4), doch leider werden die leidenden, sich abmühenden Menschen nur selten ermutigt, Heilung zu suchen, indem sie sich in der Gnade Gottes ausruhen. Im Gegenteil, sie werden aufgefordert, noch härter für ihre Erlösung zu arbeiten. Und wenn die »Formeln und Regeln« in Frage gestellt werden, fühlen sich die geistlichen Autoritätspersonen bedroht. Um eine bestimmte Doktrin oder ihre eigene Position zu schützen, weisen sie die Menschen ab, die bei ihnen Hilfe suchen.
Was ich darin erkenne, kann ich nicht ignorieren. Ich sehe die Symptome einer Krankheit, für die ich endlich einen Namen gefunden habe: geistlicher Missbrauch.
Es war bestimmt kein Zufall, dass ich gerade zu der Zeit, als diese Frau zu mir kam, über Matthäus, Kapitel 23 predigte: das Kapitel, in dem Jesus die Kennzeichen und den Einfluss von falschen geistlichen Führern aufzeigt, und in dem er von seinem Auftrag spricht, ihre Opfer zu schützen. Da ich das Wort Gottes auslege, bin ich beständig auf der Suche nach Beispielen, um die Aussagen der Bibel zu verdeutlichen. Durch diese Begegnung gab Gott mir eine sichtbare Hilfe, die Menschen zu erkennen, für die Jesus sich einsetzt. In diesem Sinne wurde das Wort Fleisch und der Begriff des geistlichen Missbrauchs in mir lebendig.
Sicherlich werden sich einige an dem Begriff »geistlicher Missbrauch« stören, doch ich glaube, dass diese Krankheit weiter verbreitet ist, als wir für möglich halten. Darum habe ich mich entschieden, dieses Buch zu schreiben. Ich wünsche mir, dass sowohl »Opfer« als auch »Täter« durch dieses Buch Hilfe und Heilung finden.
Jeff VanVonderen:
Frank wurde von einem Therapeuten einer christlichen Klinik an mich überwiesen. Seine Beziehung zu Gott schien zu stagnieren, und der Therapeut war der Meinung, ich könnte ihm vielleicht helfen. Man erzählte mir, dass Frank nur sehr ungern bereit sei, mit einem Pastor zu sprechen, dass er jedoch zu einer, maximal zu zwei Sitzungen kommen würde.
Als Frank zu unserer Verabredung erschien, begrüßte ich ihn und stellte fest, dass er mir nur sehr widerwillig die Hand gab.
Wir gingen zu meinem Arbeitszimmer, und Frank schien von einer unsichtbaren Schranke aufgehalten zu werden. Er blieb stehen und konnte mir nicht in mein Büro folgen.
Es dauerte tatsächlich mehr als eine Viertelstunde, bis er den Raum betreten konnte. Im Laufe der folgenden zwei Jahre erzählte Frank mir eine Geschichte unglaublichen geistlichen Fehlverhaltens.
Er hatte unterschiedliche Formen des Missbrauchs erlebt, von Vernachlässigung bis hin zu offenem körperlichen und sexuellen Missbrauch. Als ob dies noch nicht genug gewesen wäre, wurde er über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren hinweg von mehreren Pastoren und christlichen Therapeuten, bei denen er Hilfe suchte, gedemütigt, manipuliert und auch sexuell missbraucht.
Als Therapeut bringe ich in dieses Buch einen anderen Aspekt des geistlichen Missbrauchs ein. Dave Johnson, mein Kollege in der Church of the Open Door, schreibt über Probleme des falschen Denkens im Bereich der geistlichen Autorität und Lehre. Ich beschäftige mich vorwiegend mit den Fällen, in denen der falsche Umgang mit Christen, die emotionale und geistliche Heilung suchten, weiteren Schaden angerichtet hat.
Dave und ich arbeiten bereits seit mehr als zehn Jahren gemeinsam in der Church of the Open Door in Minneapolis. In dieser Zeit haben wir viele tiefverletzte Menschen kennengelernt. Doch erst vor kurzem haben wir die Ursache für viele dieser Wunden herausgefunden. Vorher konnten wir sie nicht in Worte fassen. Heute ist uns klar, dass wir den größten Teil unserer Zeit und Kraft dafür aufgewendet haben, die Wunden eines geistlichen Missbrauchs zu heilen. Dave und ich sehen die dringende Notwendigkeit, ganz bewusst in der Gemeinde von geistlichem Missbrauch zu sprechen, weil viele andere beschlossen haben, darüber zu schweigen.
Wenn ein Mensch einem anderen körperlichen Schaden zufügt, dann sprechen wir von körperlichem Missbrauch. Einen anderen emotional zu schädigen, ist emotionaler Missbrauch. Gehirnwäsche ist eine Umschreibung für psychologischen Missbrauch. Geistlicher Missbrauch ist, wenn jemand durch den Umgang mit einem anderen geistlichen Schaden nimmt. Die weitreichende Folge davon ist eine Störung seiner Beziehung zu Gott – sofern er überhaupt in der Lage ist, eine Beziehung zu Gott aufzubauen. In diesem Buch werden wir darüber sprechen, wie das vor sich gehen kann, und denen Hilfe anbieten, die diese Form des Missbrauchs erlebt haben.
Wir schreiben dieses Buch, weil wir helfen, nicht weil wir verurteilen wollen. Uns beiden ist wichtig, dass unsere Absichten richtig verstanden werden.
1. Wir wollen den geschädigten Menschen Linderung und Befreiung bringen. Doch diejenigen, die sich ihrer so lange unterdrückten Wut, Traurigkeit oder Trauer stellen, werden Schmerz empfinden. Das bedauern wir sehr.
2. Es ist nicht unsere Absicht, dass Erkenntnisse, die aus dem Lesen dieses Buch gewonnen werden, dazu verwendet werden, einem anderen Menschen Schaden zuzufügen oder ihn zu zerstören – nicht einmal Menschen, die geistlichen Missbrauch ausüben. Wir gehen davon aus, dass viele dieser Menschen selbst getäuscht worden sind. Nur wenn jemand seine Sünde nicht zugibt, sollten weitere Schritte unternommen werden. Bitte gehen Sie sorgfältig mit diesem Material um.
Dieses Buch enthält viele Beispiele, und wir danken denen, die uns ihre Erlebnisse erzählt haben, damit andere Hilfe erfahren können. Einige der Beispiele wurden wiedergegeben, wie sie sich abgespielt haben, andere sind in den Einzelheiten ein wenig abgeändert worden, um die Anonymität der Menschen zu wahren, gleichzeitig jedoch die Hauptaussage der Geschichte wiedergeben zu können.
Unser Anliegen ist es, den Opfern geistlichen Missbrauchs zu sagen: Wir haben die Botschaft Ihres Herzens verstanden. Gott hat nie gewollt, dass Sie in seinem Namen missbraucht werden. Er steht immer auf Ihrer Seite (vgl. Röm 8).
Möge dieses Buch Ihnen helfen; eine neue, gesunde Beziehung zu Gott zu finden!
Das Phänomen des geistlichen Missbrauchs ist tatsächlich in der Gemeinde Christi zu finden. Diejenigen, die geistlichen Missbrauch an anderen ausüben, sind in ihren ungesunden Glaubensüberzeugungen genauso gefangen wie die, die sich bewusst oder unbewusst missbrauchen lassen.
Was ist geistlicher Missbrauch?
Wie geschieht er? Sind Sie ein Opfer?
1 »Helfen Sie mir …«
Jeri saß im Büro eines christlichen Beraters und erklärte, sie sei verzweifelt und hätte den Eindruck, sie würde verrückt werden. »Entweder das«, sagte sie trocken, »oder ich stehe vor einem großen Durchbruch in meinem geistlichen Wachstum.«
»Das sind aber zwei vollkommen entgegengesetzte Dinge«, bemerkte der Seelsorger. »Wie kommen Sie zu dieser Schlussfolgerung?« »Nun«, begann sie, »vor einigen Monaten ging ich zu meinem Pastor, weil ich so deprimiert war. Er legte sofort den Finger auf mein Grundproblem, doch anscheinend kann ich nichts dagegen tun.«
»Das Grundproblem …«, wiederholte der Berater. »Welches ist das?« Jeri senkte den Blick. »Ich schätze, ich bin an allem selbst schuld. Mein Pastor sagt, ich würde mich gegen Gott auflehnen.«
Was folgte, war die unglückliche und nur zu häufig vorkommende Geschichte: In Jeris Gemeinde wird gelehrt, dass die Bibel das Wort Gottes und damit der Maßstab ist, nach dem wir leben sollen. Doch für diese Gemeinde sind die in der Bibel dargelegten Regeln nicht eine Richtlinie für unser Leben, sondern nur, wenn wir sie befolgen, werden wir von Gott angenommen. Als Jeri ihren Pastor um Hilfe bat, nannte er ihr als »Rezept« einige Bibelstellen, die Gott loben. Sie sollte sie auswendig lernen und sich immer wieder vorsagen. Auf diese Weise würden ihre Gedanken von sich selbst abgelenkt und auf Gott ausgerichtet. Die Depression würde verschwinden, wenn sie ihre sündige Ichbezogenheit überwinden würde.
Jeri hatte den Vorschlag des Pastors ausprobiert, ihre Depression jedoch nicht überwinden können. Im Gegenteil, körperliche Probleme kamen dazu. Außerdem, so vertraute sie ihrem Pastor an, sei die Beziehung zu ihrem Mann im Augenblick gestört, weil er die Verantwortung für ihre beiden Teenager nicht mit ihr teilte, die anfingen, ziemliche Probleme zu machen.
»Wie hat der Pastor reagiert, als Sie ihm sagten, dass sein Rezept Ihnen nicht geholfen hat?«
»Das war der Moment, in dem er die Bombe auf mich geworfen hat«, gestand Jeri. Dem Seelsorger war ihre Wortwahl nicht entgangen – die Zerstörung, die dadurch zum Ausdruck kam – und fragte: »Welche ‚Bombe‘?«
Der Pastor hatte ihr gesagt: »Die Tatsache, dass Sie meinen Rat nicht annehmen, sondern alle diese Einwände erheben und andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, hat mir klargemacht, Jeri, dass Ihr Grundproblem geistlicher, nicht körperlicher oder emotionaler Natur ist. Als Sie mir erzählt haben, dass Sie mit Ihrem Mann streiten, anstatt sich ihm unterzuordnen und Gott zu vertrauen, fand ich meinen Verdacht bestätigt.« Er schloss, die anderen Probleme – ihre Depression, die körperlichen Beschwerden, die gestörte Beziehung zu ihrem Mann und ihre rebellierenden Teenager – seien die Folge ihrer Unfähigkeit, sich Gott und seinem Wort ganz unterzuordnen.
Jeri hatte versucht, Einwände zu erheben. »Ich habe ihm gesagt, dass ich mich von ihm verurteilt fühlte, dass ich den Eindruck hätte, ich brauchte eine andere Art von Hilfe.«
»Was passierte?« hakte der Seelsorger nach.
»Das machte alles nur noch schlimmer. Mein Pastor lächelte und sagte, ich sei nicht bereit, seinen Rat anzunehmen – auch das würde ihm bestätigen, dass er recht hätte. Er sagte: ‚Jeri, Sie müssen Ihre Auflehnung gegen Gott bereuen. Dann werden auch alle diese nebensächlichen Probleme verschwinden.‘«
»Das ist aber ein sehr hartes Urteil gegen Sie«, bemerkte der Seelsorger. »Was halten Sie davon?«
Tränen traten in ihre Augen, und Jeri wischte sie mit einem Taschentuch fort. Nervös mit ihrem Taschentuch spielend, antwortete sie: »Ich fühle mich wie ein Käfer, der auf einem Stück Karton festgesteckt worden ist.