Die Ikonographie des Weiblichen: Ikonographische Formen der massenmedialen Repräsentation und Konstruktion der femme nouvelle am Beispiel der Kodak-Werbekampagnen in anglo-amerikanischen Printmedien des 20. Jahrhunderts
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Nadja Maria Köffler
Nadja M. Köffler, Mag., PhD, studiert(e) Bildungswissenschaften, Medienwissenschaften, Translationswissenschaften und Kultursoziologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und forscht(e) zu interkulturellen und medienethischen Themen an der Concordia University (Kanada), der Hebrew University (Israel), dem Beit Berl College (Israel), der KU University (Südkorea), der Cheoungiu University (Südkorea) sowie der Caistor Yarborough School (England). Als promovierte Bildungswissenschaftlerin arbeitet sie seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) an der School of Education Innsbruck mit besonderem Forschungsfokus auf Fragen der Medienethik und Bild-Epistemologie in formalen Bildungskontexten. Seit 2016 leitet Nadja Köffler das wissenschaftliche Filmprojekt Spondeo - Lost Oahts in Academia, welches sich mit den Möglichkeiten und Formen der Visualisierung von tabuisierten Themen in akademischen Kontexten auseinandersetzt. Im Herbst 2017 rief sie das Artistic Research Projekt nightmode ins Leben, das einen fotografisch-visuellen Blick auf die Late-night Culture österreichischer Universitäten wirft. Aktuell beschäftigt sie sich mit den ikonographischen Formen der massenmedialen Konstruktion von Differenz sowie Nähe-Distanzverhältnissen in pädagogischen Kontexten.
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Die Ikonographie des Weiblichen - Nadja Maria Köffler
Ikonographische Formen
der massenmedialen Repräsentation
und Konstruktion der femme nouvelle
am Beispiel der Kodak-Werbekampagnen
in anglo-amerikanischen Printmedien
des 20. Jahrhunderts
„wissen_schaffen_für_jedermann_jedefrau"
Nadja M. Köffler, Mag., PhD, studiert(e) Bildungswissenschaften, Medienwissenschaften, Translationswissenschaften und Kultursoziologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und forscht(e) zu interkulturellen und medienethischen Themen an der Concordia University (Kanada), der Hebrew University (Israel), dem Beit Berl College (Israel), der KU University (Südkorea), der Cheoungiu University (Südkorea) sowie der Caistor Yarborough School (England). Als promovierte Bildungswissenschaftlerin arbeitet sie seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) an der School of Education Innsbruck mit besonderem Forschungsfokus auf Fragen der Medienethik und Bild-Epistemologie in formalen Bildungskontexten. Seit 2016 leitet Nadja Köffler das wissenschaftliche Filmprojekt Spondeo – Lost Oahts in Academia, welches sich mit den Möglichkeiten und Formen der Visualisierung von tabuisierten Themen in akademischen Kontexten auseinandersetzt. Im Herbst 2017 rief sie das Artistic Research Projekt nightmode ins Leben, das einen fotografisch-visuellen Bick auf die Late-night Culture österreichischer Universitäten wirft. Aktuell beschäftigt sie sich mit den ikonographischen Formen der massenmedialen Konstruktion von Differenz sowie Nähe-Distanzverhältnissen in pädagogischen Kontexten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Thematische Hinführung
Zum Phänomen der femme nouvelle Historische Entwicklungen eines ‚andersartigen‘ Frauenbildes
Das Kodak Girl und die massenmediale Inszenierung weiblicher Emanzipation
Gedanken zur Analyse von Medienbildern im Kontext der feministischen Geschlechterforschung
Untersuchungsdesign
Auswahl des Bildkorpus
Bildkorpus im Überblick
Analyseschritte nach Horst Niesyto
Beispielanalyse „Golfausflug"
Ergebnisse: Weiblichkeitsbilder zwischen Tradition und Moderne
Einzelporträtierung des Kodak Girls auf Reisen ohne männliches Sujet
Darstellung des Kodak Girls mit männlichem Sujet
Darstellung des Kodak Girls im Kreise der Familie
Zusammenfassung und Conclusio
Literaturverzeichnis
Quellenangaben zu den Werbeanzeigen
Vorwort
Blickpositionen – Vom Betrachten und Betrachtet werden
von Nadja M. Köffler & Thomas Sojer
Frauen und Fotografie verbindet eine besondere Beziehung. Obwohl die neue Kunst, die Lichtmalerei, als technische Errungenschaft eine traditionelle Männerdomäne betraf, bewiesen Frauen seit der ersten Stunde nicht nur vor der Kamera Talent und Können. Constance Fox Talbot spielte eine Schlüsselrolle in den allerersten fotografischen Pionierarbeiten der 1830er Jahre. Die Geschichtsbücher stellten sie dennoch in den Schatten ihres Ehemanns Henry Fox Talbot (vgl. Rosenblum 2010, S. 40). Selbiges gilt für eine Bekannte des Hauses Talbot, Anna Atkins. Ihre Fotografien erschienen als erster Fotoband der Geschichte in gedruckter Ausführung (vgl. ebd., S. 41). Mitte des 19. Jahrhunderts fand sich schon über ein Dutzend weltweit bekannter Fotografinnen, wobei sich Wien als Zentrum der weiblichen Fotografie herauskristallisierte. Die Wienerinnen Dora Kallmus, Trude Fleischmann, Margaret Michaelis-Sachs und Claire Beck Loos verband eines: sie waren blutjung, provokant und jüdisch (vgl. ebd., S. 90). Die Zahl professioneller Fotografinnen war erwartungsgemäß geringer als die ihrer männlichen Berufskollegen, umso bemerkenswerter erweist sich deshalb ihre gesellschaftliche Präsenz. Während Frauenwahlrecht und Hochschulzugang noch als futuristische Utopien in Schriften früher Frauenrechtlerinnen belächelt wurden, war aktive weibliche Teilnahme innerhalb fotografischer Gesellschaften keine Seltenheit. Das sogenannte ‚Trio‘, Caroline, Henrietta und Isabell Nevill, die drei Töchter des Earl of Abergavenny, präsentierten beispielsweise 1854 ihre Architekturfotografie von Kent in der London Photographic Society (vgl. ebd., S. 45). Wenig überraschend war dabei, dass das Privileg selbst zu fotografieren der sozialen Oberschicht vorbehalten war. 1889 kam es schließlich zur Wende. George Eastman entwickelte die neue Technologie des Rollfilms, der erstmals die Möglichkeit bot, mehrere Bilder hintereinander zu machen.
Zudem hatte er die zündende Marktidee, Fotografinnen und Fotografen vom lästigen und aufwendigen Prozess des Entwickelns und Abziehens zu befreien und diesen vom Hersteller übernehmen zu lassen. Damit waren die Bedingungen geschaffen, die Kunst der Lichtmalerei für die Mittelklasse zu öffnen und Fotografie wurde zum gesellschaftlichen Breitenphänomen (vgl. Brayer 2006, S. 66). In einer thematischen Hinführung wird erläutert, wie Eastman die besondere