Innovation durch Exploration: Innovationsanstöße zum Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) durch offenes Explorieren und Experimentieren in Technologielaboren, Kreativ- und Innovationsräumen
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About this ebook
In diesem sechsten Band der Reihe "InnovationLab Arbeitsberichte" der Salzburg Research Forschungsgesellschaft werden die Ergebnisse von Recherchen über, Besuchen bei und Interviews mit Verantwortlichen über IoT-Labore und Kreativräume, Fablabs, Makerspaces und Hackathons zusammengetragen. Exploration, also das konkrete Erkunden und Ausprobieren der IoT-Technologie erscheint dabei als wesentliches Prinzip aller Aktivitäten: Die Kernidee liegt darin, das Internet der Dinge und seine Werkzeuge selbst in die Hand zu nehmen, um neuartige Ideen und Lösungen zu entwickeln.
Sandra Schön
Dr. Sandra Schön ist Erziehungswissenschaftlerin, forscht bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft zu innovativen Formen des Lernens und des Arbeitens mit dem Web und leitet beim BIMS e.V. unregelmäßig medienpädagogische Projekte. Ihr Fokus liegt auf Technologien, Materialien und Werkzeugen, die unkompliziert und kostenfrei nutzbar sowie im besten Fall offen zugänglich sind - allem voran offene Bildungsressourcen. Details unter: http://sandra-schoen.de
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Book preview
Innovation durch Exploration - Sandra Schön
Vorwort
Das „Internet der Dinge wird heutzutage als sogenannter „Treiber
zur Hervorbringung von Innovationen gehandelt. Es soll das Hervorbringen gänzlich neuer Produkte und Dienstleistungen, aber auch schrittweise Verbesserungen in Prozessen und Abläufen bringen. Von Seiten der angewandten Innovationsforschung waren wir neugierig und stellen uns die Fragen:
Wie können in einem neuen, sich rasch verbreitenden Technologiegebiet, dem sogenannten „Internet der Dinge, Ideen und Innovation entwickelt werden? Wie gut und systematisch wird dazu in all den Kreativ- und Innovationsräume bzw. in den Technologielaboren gearbeitet? Wie können diese Ideen potentiellen Nutzerinnen und Lead-Usern auch mit Hilfe von physischen Prototypen „be-greifbar
gemacht werden?
Bei den Recherchen in zwei Forschungsprojekten der Salzburg Research Forschungsgesellschaft haben wir Technologiewerkstätten, Prototyp-Labs und Kreativräume besucht, Expertinnen und Experten interviewt und im Web recherchiert, welche Räume, Tools und Methoden in diesen Innovationsräumen zum Einsatz kommen.
„Exploration" heißt aus unser Sicht das Zauberwort: Es geht darum, etwas auszuprobieren – und d. h. ganz praktisch mit den neuen Technologien selbst aktiv und sensorisch ganzheitlich zu arbeiten und deren innewohnende Logik und Eigenschaften zu erfassen Das dabei gewonnene Wissen und Können fördert ungewöhnliche Kombinationen und Sichtweisen und ermöglicht dadurch Innovation. Wenn Sie nun also in diesem Band blättern und lesen, dann vergessen Sie nicht: Die Kernidee liegt darin, das Internet der Dinge und seine Werkzeuge dann tatsächlich auch selbst in Hand zu nehmen.
Ganz herzlich möchten wir uns bei den vielen Innovationsräumen bedanken, die uns vielfach ergänzende Angaben schickten. Unser besonderer Dank gilt unseren Partnern im Labs4SME-Projekt für die Unterstützung, inbesondere Michael Kohlegger und dem Team von ECIPA Scarl.
Viel Vergnügen beim Lesen und viele gute Einsichten wünschen wir Ihnen dabei!
Dr. Sandra Schön M.A. und Dr. Mag. Veronika Hornung-Prähauser
InnovationLab | Salzburg Research Forschungsgesellschaft
Salzburg, im Oktober 2017
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Das Internet der Dinge als Innovationstreiber
Das Internet der Dinge: Neue Technologien, neue Produkte, Dienstleistungen und Prozesse
Innovationsentwicklung und das Internet der Dinge
Innovationsräume sowie Technologielabore als Räume für Innovationsentwicklung
Fragestellung und Vorgehen
Hintergrund
IoT-Innovation durch Exploration in Innovationsräumen
IoT-Labore und Makerspaces: Innovationsräume rund um das Internet der Dinge
Innovation durch Exploration: Systematisch „Ungewissheit" reduzieren und Potenziale erkennen
Beispiele für und Formen von Typologien von Innovationsräumen im Feld von IoT
Beispiele und Formen von Innovationsräumen im Feld von IoT
Typologisierungen von Innovationsräumen im Feld von IoT
IoT-Innovationsräume: Ausgewählte Räume
Überblick
Happylab Salzburg
FabLab der Technischen Universität Graz
Privacy & Sustainable Computing Lab (WU Wien)
IoT Demo Lab der Salzburg Research
Makerspace der Werkstätte Wattens
PoPlab (Italien)
JOSEPHS – Innovationslabor in Nürnberg
IoT-Innovationsräume: Ausgewählte Formate
Überblick
Global Service Jam
Hackathon des Palfinger Digitalisation Lab (Wien 2017)
Jugend hackt (Berlin 2016)
Bosch IoT Business Model Builder (Bilgeri et al. 2015)
Ideation
Vorbereitung
Evaluation
Werkzeuge und Anregungen für das Explorieren mit IoT
Werkzeuge zur Exploration mit IoT
Anregungen für Projekte für IoT-Anfänger/innen
Zur Gestaltung von Formaten zur IoT-Exploration für Einsteiger/innen
Branchenfokus: Auswahl des Themas und der Teilnehmer/innen
Phase 1: Neugier wecken – Umsetzungsbeispiele – Präsentation von Kuriosem und Neuem – Den Grundstein für ein IoT-Verständnis legen
Phase 2: Exploration – IoT selbst ausprobieren und ins Gespräch kommen
Phase 3: Ideen-Entwicklung
Phase 4: Prototyping
Ausblick
Literaturverzeichnis
EINLEITUNG
Das Internet der Dinge als Innovationstreiber
Technologietrends durchdringen und beeinflussen unser Alltagsleben immer stärker. Ein wesentlicher Trend ist das Internet der Dinge (engl. Internet of Things, kurz IoT) bei dem Sensoren, Mikroprozessoren und Aktoren über das Internet mit digitalen Services und Plattformen verbunden werden. Dies ermöglicht neuartige Szenarien der Echtzeitüberwachung, Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse und vorausschauendes Handeln durch Integration von künstlicher Intelligenz und Big Data. Das Internet der Dinge ermöglicht somit neuartige Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle.
Das Internet der Dinge wird vor allem in Hinblick auf Flexibilität und -effizienzsteigerungen in der industriellen Produktion sowie industrienahen Dienstleistungen („Industrie 4.0") diskutiert. Zahlreiche Innovationen und Innovationschancen für die herstellende Industrie sind somit mit dem Internet der Dinge verbunden: Zum Beispiel können Maschinen Informationen über ihren Status mit anderen Maschinen austauschen und so Ausfallzeiten verringert, Wartezeiten verkürzt und die Produktion menschengerechter geplant werden (Spath u.a., 2013).
Neben der Eignung für industrielle Produktion kann das IoT auch im persönlichen Alltag von Menschen Mehrwert durch die Verknüpfung von physischen Gegenständen mit seinen persönlichen Verhaltens- und Kommunikationsweisen bringen. Während sich solche neuen Dienste beispielsweise bereits im persönlichen Gesundheits- oder Einrichtungsbereich (smarte Uhren und Schuhe kombiniert mit persönlicher App zum Beobachten der Fitness und Gesundheit; Smart Home-Lösungen etc.) in der frühen Innovationsphase befinden, werden laufend weitere Anwendungsbereiche für diese Technik gesucht. Es wird prognostiziert, dass in nur drei Jahren die Anzahl solch verbundene Dinge auf mehr als 20 Milliarden anwachsen