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Raum 51 Heißwind und Eiswind
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Ebook124 pages51 minutes

Raum 51 Heißwind und Eiswind

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About this ebook

Das Lied von den wechselnden Winden
Tages sind es die heißen Winde. Sie entsaugen dem Land jedwede Feuchtigkeit. Nachts sind es die kalten, antarktischen Winde.
Es gibt, wie in den meisten Bildern der langen Reise, sehr viel Melancholie. Das erste Bild im ersten Raum zum Beispiel heißt: Die Traurigen summen ihre Lieder.
Sterben ist Fakt
Du wirst sterben. Keine Lüge wird dich retten, und kein Glaube wird dir helfen. Sterben ist kein gestreiftes, vermutetes Wissen. Sterben ist Fakt. Du stirbst, und nichts wird der helfen, und nichts von dir bleiben.
In den Zeiten der Not
Erinnerungen an den kühlen Norden, an Regen und Pappel, Weiden und Espenlaub. Du musst sehr alt werden, um den Wert deiner Kindheit zu erkennen.
Heißwind und Eiswind
Die Tiere sterben in Scharen, und niemand ist, welcher sich ihrer erbarmt. Nur die Aasfresser haben eine gute Zeit. Sie haben blutige Schnauzen, und sie fressen sich fett.
Heißwind und Eiswind bringen auch Eremias und Babuun in ein große Not. Insbesondere Eremias scheint die Kontrolle über sein Denken und Tun zu verlieren. Er tanzt und singt, und verschüttet die Reste des Wassers.
Der Sinn auf das Sein bezogen
Der Mensch gibt seinem Leben, seinem Tun, seinem Fühlen und Denken usw. einen Sinn, welcher auf sein kurzes Leben bezogen ist, auf die Gegenwart oder auf eine nahe Zukunft. Das wird sich ändern. Weit Zurückliegendes und die ferne Zukunft werden wichtig.
Von allen Trieben befreit
Immer wieder wirst du in die weiten Felder des animalischen Seins abgedrängt. Instinkte und Triebe trieben und treiben dich weg vom losgelösten Denken. Sie treiben und drängen dich hin zum Tier. Die Menschen sollten das Tier überwinden. Kann das gelingen? Eher wohl nicht. Angst, Flucht, Angriff, Fortpflanzung, Hunger und Durst ... alles wird wohl so bleiben, wie es ist.
Erinnerungen an den Ursprung
Manchmal ist mir, also ob ich eine Erinnerung an den Ursprung der Welt in mir trage, daran, wie es am Beginn der Welten war, am Anfang unseres Universums zum Beispiel.
Ich glaube, dass jedes Teilchen dieser Welt, bis hinunter in den subatomaren Bereich, eine Erinnerung an seinen Ursprung besitzt. Woher sonst sollten sie wissen, was sie zu tun und zu lassen haben.
Bezogen auf das Ganze ist es eine Art Teilerinnerung. Beim Entstehen komplexer Strukturen ergänzen sich diese Erinnerungen, sie nähern sich einem wahrheitsgemäßen Bild von der Entstehung aller Dinge.
LanguageDeutsch
PublisherTWENTYSIX
Release dateNov 29, 2017
ISBN9783740738136
Raum 51 Heißwind und Eiswind
Author

Jürgen Timm

Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari. Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken. Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt. Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.

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    Book preview

    Raum 51 Heißwind und Eiswind - Jürgen Timm

    Titelbild:

    Henryk Żychowski: Dobczyce 2005 – Computergrafik.-

    Licensed under the Creative Commons Attribution 3.0 Unported license. -

    Upload via Wikimedia.Commons.-

    Verzeichnis der Bilder

    Vorspiel

    Raum 51.1 Das Lied von den wechselnden Winden

    Bild 1 Die Traurigen summen ihre Lieder

    Bild 2 Zur Freiheit, zur Freiheit

    Bild 3 Die Sonne tanzt in meinem Hirn

    Bild 4 Die Trampelpfade wilder Tiere

    Bild 5 Trockenzeiten sind furchtbare Zeiten

    Bild 6 Gott aber kümmerte es nicht

    Bild 7 Die heißen und die kalten Winde

    Bild 8 Ein Wanderer in den Dünen

    Bild 9 Flammenumlodert

    Bild 10 Denn das wissen alle Tiere

    Raum 51.2 Sterben ist Fakt

    Bild 1 Am Ende wartet, immer, der Tod

    Bild 2 Das war der Schwarze Milan

    Bild 3 Kein gestreiftes, vermutliches Wissen

    Bild 4 Und wärst du es nicht

    Bild 5 Sterben ist Fakt

    Bild 6 Nur der Denkende stirbt

    Bild 7 An dieser Seite feilte er und feilschte

    Bild 8 Herr, wende das Sterben

    Bild 9 Anfang und Ende

    Raum 52.3 In den Zeiten der Not

    Bild 1 Trockenzeiten sind furchtbare Zeiten

    Bild 2 Leuchtspuren

    Bild 3 Manchmal verlor er den Faden

    Bild 4 Das Weinen des Kindes versiegte

    Bild 5 In den Zeiten der Not

    Raum 52.4 Heißwind und Eiswind

    Bild 1 Die roten und die blauen Winde

    Bild 2 Gott, der Herrherrherr

    Bild 3 Leichenodeur

    Bild 4 Längst Vernarbtes bricht auf

    Bild 5 Verstummt sind Schnauben und das Brausen

    Bild 6 Nichts und niemand hat eine Wahl

    Bild 7 Hüter des Wassers

    Bild 8 Doch nur, wer die Sprache der Stummen versteht

    NS 51 Nachspann

    NS51.1 Der Sinn auf das Sein bezogen

    NS51.2 Von allen Trieben befreit

    NS51.3 Erinnerungen an den Ursprung

    NS51.4 Das immense Wissen der Völker und Kulturen

    Inhaltliches, Organisatorisches

    Allgemeines

    Konzeptionelles

    Stichwörter

    Die Bilder

    Nachspann

    Rechtschreibung und Korrekturen

    Produktwerbung

    Biographisches

    Aktuelles

    Stand der Arbeiten

    Vorspiel

    Die roten und die blauen Winde

    Wie das Wechselfieber kamen die heißen Winde, in wechselnden Schüben.

    In wechselnden Intensitäten kamen sie, und in wechselnden Gluten… glühende, glutende, wütende Winde.

    Und immer waren sie gnadenlos.

    Glühende Winde umloderten Eremias, versenkten Haut und Darunterliegendes… Gewebe, Fetzen und Fleisch.

    Die Winde kamen in wechselnden Farben, und in wechselnden Hitzen. In Streifen und Fahnen überstrichen sie den wehrlosen Leib.

    Rote Winde, Blutwinde, Heißwinde, Glutwinde, und Wutwinde, überstrichen die Savanne… den Leib der Savanne, und den Leib des Eremias.

    Natürlich, es gab die gegenteiligen Winde auch, die kalten Winde, die kalten, blauen Winde, die aus dem Süden, aus der Antarktis.

    Diese, die kalten Winde, schütteten Kälte und Eis über Land und Leib… über die verbrannte Erde, über den verbrannten Leib…

    welcher Leib darob erschauerte, erschauderte und erzitterte.

    Die kalten Winde. Das waren die Frostwinde, auch Eiswinde genannt. Sie schürten die kalte Seite des Fiebers.

    Die heißen Winde waren von violetter Farbe, von hellem und dunklem Rot. Rothauch, Rotheiß, oder auch Tothauch heißen die.

    Und es gab nichts, dahinein Eremias sich hätte verbergen können.

    Hände vor dem Gesicht, das war alles.

    Hände vor dem Gesicht jedoch schützten nicht, nicht genug.

    Zu Asche wird dein Leib zerbrennen, zu Asche, Eremias. Nichts wird bleiben, nur etwas Asche.

    Eremias, nur etwas Asche, sonst nichts.

    Raum 51.1 Das Lied von den wechselnden Winden

    Bild 1 Die Traurigen summen ihre Lieder

    Erinnerungen kommen hoch

    Eremias, etwas Leises murmelnd:

    Erinnerungen und Vergangenheiten… Stücke und Fetzen einer fernen Zeit… wehen, treiben, trudeln und fallen in die Gegenwart.

    Eremias, etwas Leises murmelnd:

    Bilder, Episoden der Vergangenheit… Du nimmst sie auf und betastest sie.

    In wechselnden Deutlichkeiten steigen die Bilder auf… in wechselnden Intensitäten, alte Bilder, lächelnde Bilder…

    oder solche voll des Hasses… oder was sonst, voller Liebe und Resignation.

    Liebe und Resignation sind immer dabei.

    Die Traurigen summen ihre Lieder

    Eremias, summte ein leises Lied, nur etwas für die eigenen Ohren.

    Das leise Lied des Eremias:

    Liedchen stumm ist, wenn ich summ es, fühl ich auch, des stummen Liedchens leisen Hauch.

    Babuun vernahm es trotzdem:

    Eremias, du bist so leise. Tu bitte lauter singen!

    Eremias, blieb leise:

    Die Zunge wiegt, die Zunge liegt, so schwer im ausgedörrten Rachen.

    Babuun, vernahm es trotzdem:

    Eremias, du bist so leise. Tu bitte lauter singen!

    Sind kleine, leise Lieder

    Eremias lachte ein leises, verlorenes Lachen: Die Traurigen summen ihre Lieder. Sie schließen die Augen und singen leise… nur

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