Weltbeweger: Jesus - wer ist dieser Mensch?
Von John Ortberg
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Über dieses E-Book
Sein Wirken prägte Gesellschaft, Kunst, Wissenschaft, Politik und Bildung - bis heute. Aber auch Begriffe wie Menschenwürde, Mitleid, Vergebung und Hoffnung erhielten durch ihn entscheidende Bedeutung. Meisterhaft gelingt es Ortberg, das Vermächtnis dieses unvergleichlichen Weltbewegers auf den Punkt zu bringen.
Übrigens: John Ortberg ist mehrmals wöchentlich mit seiner Predigtreihe im TV zu sehen. Und zwar auf ERF 1. Nähere Termine unter erf.de
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Buchvorschau
Weltbeweger - John Ortberg
John Ortberg
Weltbeweger
Jesus – wer ist dieser Mensch?
Aus dem Englischen übersetzt
von Elke Wiemer
Gerth_Medien_sw.tifÜber den Autor
John Ortberg ist einer der Pastoren der Menlo Park Presbyterian-Gemeinde in Menlo Park, Kalifornien. Bei ihm vereinen sich erstaunlich tief gehende Einsichten mit einer klaren Verständlichkeit und einem ansteckenden Sinn für Humor. Kein Wunder, dass seine Bücher regelmäßig zu Bestsellern werden.
Zurzeit auf Deutsch von ihm erhältlich: „Das Leben, nach dem du dich sehnst, „Jeder ist normal, bis du ihn kennenlernst
, „Abenteuer Alltag, „Glaube & Zweifel
und „ICH – einzigartich".
Inhalt
Vorwort
Danksagung
Kapitel 1: Der Mann, der einfach nicht von der Bildfläche verschwinden will
Kapitel 2: Das Ende der Menschenwürde
Kapitel 3: Eine Menschheitsrevolution
Kapitel 4: Was Frauen wollen
Kapitel 5: Ein unangesehener Gastdozent
Kapitel 6: Jesus war kein bedeutender Mensch
Kapitel 7: Hilf deinen Freunden, strafe deine Feinde
Kapitel 8: Es gibt Dinge, die dem Kaiser nicht zustehen
Kapitel 9: Gutes Leben oder guter Mensch?
Kapitel 10: Und die Welt ist doch klein
Kapitel 11: Eine altmodische Sache namens Ehe
Kapitel 12: Einmalig in der Kunstgeschichte
Kapitel 13: Freitag
Kapitel 14: Samstag
Kapitel 15: Sonntag
Schlusswort: Ein unfassbarer Gedanke
Quellenangaben
Vorwort
Es wurde schon so viel über Jesus geschrieben, dass man sich unwillkürlich fragt, was es denn noch zu sagen gibt. Mein Vater war presbyterianischer Prediger und mein Großvater auch. Daher habe ich Jesus schon früh kennengelernt. Aber als ich als Mitglied der Presbyterianischen Kirche Menlo Park John Ortbergs Predigt mit dem Titel „Wer ist dieser Mensch? hörte, drehte ich mich zu meiner Cousine um (die ebenfalls Tochter eines presbyterianischen Predigers ist) und sagte zu ihr: „So habe ich das noch nie gesehen.
Zum Glück gibt es Pastoren, denen es gelingt, die Geschichte von Jesus Christus auf immer neue Weise zu vermitteln. Denn sie erzählen sie in einer Sprache, die sie in unseren modernen, schwierigen Zeiten lebendig werden lässt. In „Weltbeweger" belegt John Ortberg eindrücklich, welchen Einfluss Jesus auf die Geschichte und das menschliche Miteinander hat.
Vor allem erinnert uns dieses Buch daran, dass Christus ein echter Revolutionär war. Die zusammenfassende Aussage des Apostels Paulus über den christlichen Glauben schlug in der damaligen Zeit ein wie ein Blitz: „Denn durch den Glauben an Jesus Christus seid ihr nun alle zu Kindern Gottes geworden. … Jetzt ist es nicht mehr wichtig, ob ihr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen seid: In Christus seid ihr alle eins." Bis dahin bestimmte der Status bei der Geburt das Leben eines Menschen bis zu seinem Tod. Aber mit dem Kommen von Christus, der selbst auf seine göttlichen Vorrechte verzichtete, um als hilfloses Kind auf unsere Welt zu kommen und wie ein gemeiner Verbrecher zu sterben, war ein für alle Mal klar, dass jedes Leben in Gottes Augen wertvoll ist. Aus diesem Glaubenssatz leitet sich die in unserer Verfassung verankerte Gleichberechtigung aller Menschen ab.
Zahlreiche biblische Berichte veranschaulichen, dass Jesus Christus diese Dinge nicht nur gesagt, sondern auch gelebt hat. Er aß mit gesellschaftlichen Außenseitern, berührte die Unreinen, nahm Frauen in den Kreis seiner Jünger auf, offenbarte sich diesen „Bürgern zweiter Klasse" nach seiner Auferstehung und wies die Heuchler zurecht, die in ihrem religiösen Eifer den Buchstaben des Gesetzes genau befolgten, sich aber nicht um ihre Mitmenschen kümmerten. Letzten Endes weigerte er sich, sich selbst vor dem Tod zu retten, um die Prophezeiung von der Auferstehung zu erfüllen und dadurch die ganze Menschheit zu retten.
Seine Nachfolger begannen in der Folgezeit, ebenso zu handeln, und das alles in der Überzeugung, dass jedes menschliche Leben kostbar ist. Die Gemeinschaft der Gläubigen, die Christen genannt wurden, kümmerte sich um Kranke und Behinderte, baute Krankenhäuser, setzte sich für die allgemeine und die universitäre Schulbildung ein und half den Armen in weit entfernten Ländern, „denn sie werden die ganze Erde besitzen".
John Ortberg zeigt, dass seit jenem schicksalsträchtigen Sonntag vor so langer Zeit nichts an unserem menschlichen Dasein mehr so ist wie vorher. Wir sagen mit Johann Sebastian Bach: „Gott helfe mir (wie er am Anfang seiner Werke schrieb). Und wir erfreuen uns an dem Glauben, dass Gott auf unsere Gebete antwortet. Aber allzu oft vergessen wir zu sagen: „Gott allein die Ehre
, wie Bach es am Ende seiner großartigen Werke tat.
Die wahre Stärke dieses Buches liegt in der Erforschung des zentralen Widerspruchs unseres Glaubens: Wenn wir Jesus nachfolgen, dann bedeutet das nicht, es immer leicht zu haben. Bei Nachfolge geht es um die Einladung, auch unangenehme Dinge zu tun, wenn wir tatsächlich nach seinem Vorbild leben wollen: „Meine Feinde lieben? – „Meinen Besitz den Armen geben und das Kreuz auf mich nehmen?
– „Sterben, um zu leben?"
Jesus wird uns in diesem Buch als eine komplexe Persönlichkeit mit einer aufwühlenden Lehre beschrieben. Manchmal ist er „sauer" auf die, die ihn nicht verstehen, oft nimmt er seine Jünger hart ran, und doch ist er barmherzig mit denen, die in Not sind. Am Ende dieses Buches wollen wir ihn besser kennenlernen.
Mit „Weltbeweger – Wer ist dieser Mensch?" gibt John Ortberg denen, die bereits glauben, und denen, die sich nicht ganz sicher sind, einige triftige Gründe, nach Antworten zu suchen. Und er erinnert uns daran, dass wir uns auch wirklich auf die Suche begeben sollten, denn diese Frage ist die wichtigste Frage überhaupt.
Condoleezza Rice
ehem. US-Außenministerin
Danksagung
Das Neue Testament berichtet von zehn Aussätzigen, die von Jesus geheilt wurden; nur einer von ihnen kam zurück, um sich zu bedanken, und das war ausgerechnet ein Samariter. Mit dieser einen Geschichte wurde der Menschheit auf unvergessliche Art und Weise vermittelt, was es heißt, Mitgefühl mit den Notleidenden zu haben, die Ausgestoßenen nicht auszuschließen, und wie schön Dankbarkeit sein kann.
Das hier ist also ein solcher „samaritischer Augenblick" – eine Gelegenheit, innezuhalten und einigen Menschen zu danken, denen ich Dank schulde. Ich bin meiner Gemeinde äußerst dankbar, dass sie es mir ermöglicht, mir die Zeit zum Schreiben zu nehmen. Dieses Buch ist stärker als die meisten anderen aus unserem Miteinander heraus entstanden, und ich bin dankbar für die unzähligen Gespräche und Rückmeldungen zu diesem Thema.
Glenn Lucke und das Team von Docent Research – ganz besonders Sharon Miller – waren eine unschätzbare Hilfe bei der Suche nach Quellen und Geschichten. Bei einem unvergesslichen Frühstück mit dem Geschichtswissenschaftler David Kennedy bei Bob und Dottie King (die ihr Haus auf großzügige Weise zur Verfügung gestellt haben) habe ich viel darüber gelernt, wie Historiker ihr Handwerk verstehen.
Mein Freund Gary Moon ist zum großen Teil dafür verantwortlich, dass dieses Buch gerade diesen roten Faden hat. Scot McKnight und Mark Nelson haben mir an einigen Weggabelungen wertvolle Ratschläge gegeben. Dallas Willard weist auf einzigartige Weise auf Jesus hin und hat mir in zahlreichen Gesprächen geholfen, im Meer der Menschheitsgeschichte das Kielwasser von Jesus zu entdecken.
Chuck Bergstrom und Rick Blackmon waren, wie immer, meine Resonanzkörper und Rückmelder, aber vor allem sind wir Freunde fürs Leben.
Linda Barker, mit der ich zusammenarbeite, ist eine große Bereicherung, sowohl was die Organisation als auch was die Kreativität angeht. Blues Baker ist nicht nur ein wunderbarer Freund, sondern auch ein Partner im Gemeindedienst. Es ist eine Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten. Nancy Duarte hat viel über die Botschaft dieses Buches nachgedacht und darüber, wie man sie überzeugend vermitteln kann. Man muss sich bloß in die Nähe der Duarte Group begeben und wird schon kreativer.
John Sloan war weitaus mehr als nur ein Lektor – er war Partner und Mit-Träumer und liebt Gedanken und Worte ebenso wie ich. Jim Ruark und Laura Weller haben mit Liebe und Sorgfalt an jedem Satz gefeilt.
Sealy und Curtis Yates sind auf halbem Weg dazugestoßen, und durch sie wurde die Reise viel fröhlicher und spannender.
Meine Tochter, Laura Turner, ist selbst eine begabte Autorin und war eine unermüdliche Quelle an Ideen und Rückmeldungen zu diesem Buch.
N.T. Wright hat mich so großzügig mit seinem Wissen, seinen Beobachtungen und seiner Ermutigung bedacht, dass ich mich veranlasst sehe, an dieser Stelle den altbekannten Hinweis einzufügen, dass er nicht für etwaige, noch vorhandene Fehler verantwortlich zeichnet, sondern mich vielmehr vor noch mehr Fehlern bewahrt hat.
Sam und Betsy Reeves haben mir großzügigerweise ihr Haus zum Schreiben zur Verfügung gestellt. Sam unterbricht mich aber oft, und so gehen viele der Fehler hier wahrscheinlich auf sein Konto.
Nancy nimmt nach fast dreißig Jahren Ehe immer noch Anteil an meinen Gedanken und am Schreiben.
Soli Deo gloria.
Kapitel 1
Der Mann, der einfach nicht von der Bildfläche verschwinden will
Am Tag nach Jesu Tod sah es so aus, als würde jede Spur, die er vielleicht in dieser Welt hinterlassen hatte, schnell wieder verschwunden sein. Aber stattdessen ist sein Einfluss auf die Menschheitsgeschichte unvergleichlich.
Und um diesen Einfluss geht es in diesem Buch. Wenn man sich ausgiebig mit den Fakten beschäftigt, stellt das auch heute noch jeden vernünftig denkenden Menschen – ganz gleich, welche Einstellung er zum Christentum hat – vor die Frage: „Wer war dieser Mensch?"
Es gibt viele Gründe, weshalb er in historischen Aufzählungen fehlt. Der offensichtlichste Grund ist vielleicht die Art und Weise, wie er gelebt hat. Jesus hat seine Botschaft nicht laut und nachweislich verbreitet, wie ein politischer oder militärischer Führer. Er argumentierte nicht, dass die Geschichte schon zeigen würde, dass sein Glaube für alle Zukunft überlegen sein würde. Er hat seinen Jüngern nicht eröffnet: „Hier sind die Beweise für meine Göttlichkeit … Wenn ihr sie annehmt, werde ich euch annehmen."
Wenn jemand gestorben ist, lässt der Einfluss dieser Person auf die Welt normalerweise sofort nach. Während ich dieses Buch schreibe, gedenkt die Welt des gerade verstorbenen Innovators der IT-Branche, Steve Jobs. Irgendjemand witzelte, noch vor zehn Jahren hätten wir einen Bob Hope, einen Johnny Cash und einen Steve Jobs gehabt; jetzt hätten wir weder Jobs noch Cash noch Hope. Aber Jesus hat das, was üblicherweise geschieht, auf den Kopf gestellt, wie er auch vieles andere auf den Kopf gestellt hat. Der Einfluss von Jesus war hundert Jahre nach seinem Tod größer als zu seinen Lebzeiten; nach fünfhundert Jahren war er noch größer, und nach eintausend Jahren bildete sein Vermächtnis die Grundlage für weite Teile Europas. Nach zweitausend Jahren hat er mehr Nachfolger an mehr Orten auf dieser Welt als je zuvor. Ob das Vermächtnis einer Person über deren Lebenszeit hinaus Bestand haben wird, zeigt sich gewöhnlich bei ihrem Tod. Als Alexander der Große, Julius Cäsar, Napoleon, Sokrates oder Mohammed starben, hatten sie alle einen gewaltigen Ruf. Als Jesus starb, schien es, als sei sein Auftrag gescheitert und seine winzige Bewegung am Ende. Wenn es eine Auszeichnung für den „wahrscheinlichsten Posthum-Erfolg" gäbe, so wäre Jesus der Allerletzte auf der Liste der möglichen Kandidaten gewesen.
Sein Leben und seine Lehre brachten Menschen einfach dazu, ihm nachzufolgen. Er schrieb Geschichte, indem er ganz unten anfing, Liebe und Annahme verbreitete und jedem die Freiheit ließ, darauf zu reagieren. Er stand ganz bewusst auf Kriegsfuß mit Rom, wo man ihn einfach wie eine lästige Mücke zerquetscht hätte. Und er wurde zerquetscht.
Und doch …
Jesu Vorstellung von einem guten Leben verfolgt die Menschen weiter und fordert sie heraus. Sein Einfluss durchzieht die Geschichte wie ein Kometenschweif den Himmel. Er inspiriert und motiviert Künstler, Wissenschaftler, Regierungen, Mediziner und Lehrende. Er hat die Menschen gelehrt, was Würde, Mitgefühl, Vergebung und Hoffnung sind.
Wie der britische Autor G.K. Chesterton es einmal treffend formulierte: Seit er auf die Erde kam, „reicht es nicht mehr zu sagen, Gott ist im Himmel, und auf der Erde ist alles in Ordnung; denn es geht das Gerücht um, Gott habe seinen Himmel verlassen, um die Erde in Ordnung zu bringen"¹.
Jesus ist die berühmteste Persönlichkeit der Geschichte. Sein Einfluss in dieser Welt ist ungeheuer groß und keineswegs zufällig.
Berühmte Persönlichkeiten haben so manches Mal versucht, sich ihre Unsterblichkeit zu sichern, indem sie Städte nach sich benannten. In der Antike wimmelte es von Städten, die zum Gedächtnis an Alexander Alexandria oder nach den römischen Kaisern Cäsarea genannt wurden. Als Jesus auf der Erde lebte, hatte er kein festes Zuhause. Und doch lebe ich he