Einsatzstellenorientierung
Von Jörg Thöne
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Buchvorschau
Einsatzstellenorientierung - Jörg Thöne
Literatur- und Quellenverzeichnis
[7]Vorwort
»MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY! Hier Angriffstrupp HLF 1, befinden uns im 3. OG auf der rechten Seite, mein Truppmann ist kollabiert, benötige dringend Unterstützung, MAYDAY, ENDE.«
Gerade bei Brandeinsätzen in Gebäuden sind Feuerwehreinsatzkräfte enormen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Es müssen die passenden Ausrüstungsgegenstände mitgenommen, Gefahren beurteilt und die befohlenen Aufgaben in möglichst kurzer Zeit erledigt werden. Da kann es schon mal zu einer gewissen Orientierungslosigkeit bei den im Innenangriff eingesetzten Kräften kommen.
Angefangen bei der ersteintreffenden Führungskraft, die vier Phasen der Erkundung durchführt, um sich in kürzester Zeit einen Eindruck vom Gefährdungspotenzial für Menschen, Tiere, Umwelt und Sachwerte zu verschaffen. Als Resultat daraus wird ein Gefahrenschwerpunkt definiert, um dann in der Planungsphase mögliche Angriffs- und/oder Rettungswege auszuwählen und über weitere Kräfte mit den dazugehörigen Bereitstellungsräumen zu entscheiden.
Spätestens in der Phase der Befehlsgebung muss sich der Einheitsführer über die Bezeichnung der verschiedenen Seiten oder Sektoren Gedanken machen. Zielführend ist dabei sicherlich eine für alle am Einsatz beteiligten Kräfte verständliche Wahl der Bezeichnungen. Genauso wie die Auswahl eines Orientierungspunktes, wie zum Beispiel dem Haus- oder Kellereingang. Besonders brisant wird es dann bei einem Atemschutznotfall, von dem beispielhaft der obige Funkspruch rührt.
Ein in Not geratener Atemschutztrupp ist laut Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 7 »Atemschutz« verpflichtet, bei einem Notfall eine qualifizierte Mayday-Meldung abzugeben. Diese Meldung sollte die Trupp-Bezeichnung, die Notlage und den aktuellen Aufenthaltsort beinhalten. In dem obigen Beispiel wird das 3. OG und die rechte Seite angegeben.
Folgende Fragen können sich hieraus ergeben:
Meint der Meldende das 3. OG oder das 3. Geschoss? (3. Geschoss = 2. OG)
Wo ist die gemeldete rechte Seite? Von welchem Orientierungspunkt geht der Meldende aus?
Ist eine Orientierungslosigkeit bzw. Fehleinschätzung des eigenen Ortes aufgrund der extremen Lage und Stresssituation möglich?
[8]Ist die Orientierung und Erreichbarkeit des verunfallten Trupps über die Schlauchleitung möglich? Wenn ja, ist der Angriffsweg über die Schlauchleitung sinnvoll?
Ist eine Rettung über tragbare Leitern oder Hubrettungsfahrzeuge möglich?
Wurde eine Dokumentation der Angriffswege und örtlichen Lagemeldungen über die Atemschutzüberwachung durchgeführt?
»Die Feuerwehr hat bei ihren Einsätzen die Aufgabe, auf der Basis meist lückenhafter Informationen, eine oder gleichzeitig mehrere Gefahren zu bekämpfen.« (FwDV 100)
Die Problematik der verschiedenen Bezeichnungen von Gebäudeseiten/-sektoren, fehlender gemeinsamer Orientierungspunkte und häufig fehlender Lagekarten begleitet die Feuerwehr bei fast allen Einsatzstellen, wenn Gebäude involviert sind.
Insbesondere bei hohen Gebäuden sind einheitliche Begriffe von großer Bedeutung, damit Missverständnisse zwischen dem Einsatzleiter und seinen Einheitsführern in der Kommunikation vermieden werden. So kann es beispielsweise bei unterschiedlichen Geländeniveaus zwischen zwei Gebäudeseiten zu beträchtlichen Höhendifferenzen kommen. Dadurch ist ein Geschoss z. B. auf der einen Seite im 3. OG und auf der anderen Seite im 1. OG zu finden (Bild 1).
Bild 1 Niveauunterschiede (Grafik: DREHLEITER.info) [zurück]
Die angeführten Beispiele zeigen, dass in Sachen Kommunikation noch Handlungsbedarf bei den Feuerwehren besteht. Ein Blick in die USA eröffnet hier vielfältige Möglichkeiten. Dort wird bei vielen Fire Departments die Benennung von Gebäudeseiten in alphabetischer Reihenfolge im Uhrzeigersinn realisiert. Mit einer einheitlichen Ausbildung und Vorgehensweise wird nachhaltig die Orientierung an der Einsatzstelle verbessert. Die Vorteile liegen auf der Hand:
schnelle Reaktion auf dynamische Lageänderungen,
unmittelbare und zielgerichtete Umsetzung von Einsatzbefehlen,
einfache Definierung von Gefahrenschwerpunkten und Einsatzabschnitten,
verbesserte Lokalisierung von Trupps im Innenangriff.
Das vorliegende Werk richtet sein Augenmerk auch auf die Kommunikation und zeigt Möglichkeiten zur Implementierung von kommunikativen Standards auf. Der Autor machte Erfahrungen an diversen Einsatzstellen, bei denen in der Nachbesprechung immer wieder die Kommunikation als nicht optimal beurteilt wurde. Hier wurden vor allem ortsbezogene Einsatzaufträge sehr häufig falsch verstanden. Als Folge daraus [9]konnte ein primäres Einsatzziel nur zeitverzögert erreicht werden. Zeit die Leben kosten kann!
[11]1 Rechtsgrundlagen
1.1 Brandschutzgesetze
Die Brandschutzgesetze der Länder regeln die Abwehr von Gefahren durch Brände sowie die Hilfeleistung bei Unglücksfällen und bei Notständen. Die Gesetze beschreiben die Zuständigkeiten der Gemeinden und Landkreise sowie des Landes. Brandschutz und Hilfeleistung obliegen im Regelfall den Gemeinden und Landkreisen als Aufgaben des eigenen Wirkungskreises. In den Landesgesetzen sind auch Regelungen über den Vorbeugenden Brandschutz getroffen.
Um eine effiziente Gefahrenabwehr bei Bränden zu gewährleisten, sollten der Vorbeugende und abwehrende Brandschutz eng zusammenarbeiten.
Die Auseinandersetzung mit den Aufsichtsbehörden oder Brandschutzdienststellen von Seiten der Freiwilligen Feuerwehr ist für die Verantwortlichen des abwehrenden Brandschutzes nicht immer einfach. Brandschutzprüfer aus den jeweiligen Freiwilligen Feuerwehren sind hier gute »Verbindungsbeamte«, die Kommunikations- und Informationswege stark verkürzen und Praxisaspekte in ein Genehmigungsverfahren einbringen. Bauliche und organisatorische Veränderungen an Objekten im Einsatzgebiet betreffen letztendlich die Einsatzkräfte, die