Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (IV): Brigade Cerrini
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Ergänzt werden die Berichte durch Ausführungen zur Truppenorganisation und -formation sowie einer Ordre de Bataille.
Ähnlich wie Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (IV)
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Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (IV) - Books on Demand
Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1813
Heft 35
Abb. 01 Faksimile Deckblatt Akte 11339 Nr. 257
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Die sächsischen Truppen im Feldzug 1806
Die Organisation und Formierung
3.1 Ein mobiles Grenadier-Bataillon
3.1.1 Die Infanterie
3.1.2 Die Regiments-Artillerie
3.2 Eine mobile 4pfd. Granat-Batterie
3.3 Organisations- u. Formierungsvorschriften
3.3.1 Infanterie
3.3.2 Artillerie
Die Berichte
Teil I Generalmajor von Cerrini
Teil II Grenadier-Bataillon von Thiollaz
Teil III Grenadier-Bataillon von Lecoq
Teil IV Grenadier-Bataillon von Lichtenhayn
Teil V Grenadier-Bataillon von Metzsch
Teil VI Grenadier-Bataillon von Hund
Teil VII 4pfd. Granat-Batterie Tüllmann
Quellen
Bestand 11339 Generalstab (Generaloberkommando)
02. Feldzüge, Mobilmachungen, Exekutionen
02.01. Mobilmachungen
02.02. Feldzüge
02.03. Exekutionen, Okkupationen
02.04. Politische Ereignisse
Findadresse (Bestand 11 339) für die verwendeten Originalquellen im online-Portal der sächsischen Archive (www.archiv.sachsen.de)
1. Einleitung
Das Verhalten der Chursächsischen Truppen im Feldzug von 1806 ist im Werk Albert Montbés¹ über diesen Gegenstand ausführlich beschrieben.
Eine Hauptquelle Montbés waren die von höchster Stelle für den Zeitraum vom 08. Oktober bis zur Wiedereinrückung in die Standquartiere angeforderten Berichte² der jeweiligen Einheiten.
Die Berichte wurden fast ausschließlich noch im Jahre 1806 verfasst und stellen somit die Niederschriften sehr frischer Erinnerungen dar.
Erfreulicherweise ist ein großer Teil dieser Berichte im Hauptstaatsarchiv in Dresden noch vorhanden³.
Eine weitere Quelle Montbés waren wahrscheinlich die Tagebücher der Regimenter, die neben verschiedenen Berichten – die zum Teil von der Endversion abwichen – der zur Berichterstattung aufgeforderten Offiziere auch die Schreiben an die anfordernde Stelle und weitere Details (u.a. die ausführlichen Verlustlisten der Kompanien) enthalten. Von diesen Tagebüchern hat sich im Bestand des HStA Dresden bisher nur das des Regiments Churfürst auffinden lassen.
In diesem und den weiteren Heften sollen die von Montbé genutzten Quellen zugänglich gemacht werden, enthalten sie doch eine Fülle von Details, die in einem Gesamtwerk – wie z.B. dem Montbé‘schen – keine Berücksichtigung finden können.
Ergänzt werden diese Quellen mit den zum besseren Gesamtverständnis notwendigen Ausführungen zur Ordre de Bataille, den Truppenorganisationen und - formationen.
Dem interessierten Leser wünsche ich eine spannende Lektüre.
Leipzig im November 2017
Jörg Titze
¹ A. von Montbé Die Chursächsischen Truppen im Feldzuge 1806
² Nach dem Befehl des kommandierenden Generalleutnants von Zezschwitz vom 04.11.1806 hatte jeder Offizier, der ein eigenes Kommando in diesem Feldzug geführt hatte, einen Bericht über seine und seines unterhabenden Kommandos Tätigkeiten in diesem Feldzug einzureichen. Form- und Inhaltsvorgaben scheinen nicht gemacht worden zu sein.
³ Aktenbestand 11 339 Feldzug 1806
2. Die sächsischen Truppen im Feldzug von 1806
Zum besseren Verständnis ist nachfolgend die Zuteilung sächsischer Truppen zu den preußischen Großverbänden aufgeführt:
Kombiniertes preußisch-sächsischen Korps
Preuß. Generalleutnant Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen
Division der Avantgarde
preuß. Generalleutnant Prinz Ludwig von Preußen
Generalmajor von Bevilaqua
preuß. Regiment v.Müffling No.49 2 Bataillone
preuß. 6pfd. Batterie Riemann
Generalmajor von Trützschler
2.Division des Linken Flügels
Generalleutnant von Niesemeuschel
Generalmajor von Burgsdorff
Generalmajor von Dyherrn
Generalleutnant von Kochtitzky
Generalleutnant von Polenz
preuß. Füsilierbataillon Boguslawski
preuß. ½ reitende Batterie Studnitz
Division der Reserve
pr. Generalleutnant von Prittwitz
Generalmajor von Cerrini
pr. Generalmajor von Krafft
preuß. Reitende Batterie Hahn
Seitenkorps
preuß. Generalmajor von Tauenzien
Generalmajor von Schönberg
Allerding ist diese Ordre de Bataille nicht mehr als eine organisatorische Momentaufnahme und keine festgefügte und erprobte Einteilung. Es trafen noch am 09.10. – als Folge der permanenten Direktionsveränderungen – Truppen bei ihren Verbänden ein, auch waren – als ein weiteres Beispiel – bei der Division Niesemeuschel alle drei Brigade-Generäle am 09.10. noch nicht eingeteilt.
Der sächsische Quartiermeisterstab⁴ fungierte auch genau nur als solcher (er fertigte also Marschrouten aus, kümmerte sich um Quartiere und Verpflegung) und überließ sämtliche Operationsplanungen dem preußischen Generalstab.
Jeder preußische Korpskommandeur hielt sich für befugt über sächsische Truppen zu verfügen, ohne die zwingend gebotene Rücksprache mit dem kommandierenden sächsischen General zu nehmen⁵.
In den höheren preußischen Kommandoeinrichtungen sah man die sächsischen Truppen als Hilfsvölker, die man – unbekümmert der zwangsläufig eintretenden Folgen – von der Versorgung abschneiden, von den Mobilmachungsplätzen vertreiben und bei jeder Gelegenheit gegenüber den preußischen Truppen zurücksetzten konnte. Dies hinderte die preußischen Oberkommandierenden jedoch nicht daran, die Folgen dieses Verhaltens den Sachsen anzulasten.
Die inneren Zustände in der sächsischen Armee waren von denen in der preußischen nicht sonderlich verschieden.
⁴ Quartiermeister Major v.Egidy, Quartiermeister-Leutnant Ltn. Lehmann, Generalstabs-Wagenmeister Hptm. v.Bosse, 8 Ingenieure (Hptm. Henry; Leutnants Obenaus, Ulrich und Aster; Tranchee-Sergeanten Fischer, Kohler, Horrer, v.Brauchitzsch); Verpflegung Geheimer Kriegsrat v.Watzdorf; Medizin Generalstabs-Medicus Dr. Raschig.
⁵ z.B. zog der General Rüchel das 2.Bataillon des Regiments Clemens ohne Rücksprache zum Garnisonsdienst nach Erfurt, ein Vorgang, dem er sich bei einem 2.Bataillon eines preußischen Regiments wohl schwerlich getraut hätte.
3. Die Organisation und Formierung
3.1 Ein mobiles Grenadier-Bataillon
3.1.1 Die Infanterie
Ein Grenadier-Bataillon hatte folgenden Bestand:
Beim Stab:
1 Stabsoffizier
1 Adjutant
2 Mann gesamt
Bei 4 Kompanien
4 Capitäns
7 Leutnants
12 Sergeanten
4 Fouriers
4 Chirurgen
32 Corporals
12 Tambours
8 Pfeiffer
8 Zimmerleute
600 Grenadiers
691 Mann gesamt
In Summe 693 Mann.
Die zwei Grenadier-Kompanien eines Regiments formierten bei der Mobilmachung mit den 2 Kompanien eines anderen Regiments ein Grenadier-Bataillon zu 4 Kompanien. Die Kompanie rangierte dreigliedrig in 50 Rotten, das Bataillon somit in 200 Rotten.
Das Grenadier-Bataillon zu 4 Kompanien rangierte vom rechten zum linken Flügel wie folgt:
1ste Grenadier-Kompanie älteres Regiment
2te Grenadier-Kompanie älteres Regiment Fahnenploton
2te Grenadier-Kompanie jüngeres Regiment
1ste Grenadier-Kompanie jüngeres Regiment
Das Bataillon zerfiel in einen rechten und einen linken Flügel. Die Mitte des Bataillons bildete das Fahnenploton, welches aus zwei Offizieren und 8 Unteroffizieren bestand.
Im Feld wurden die Bataillone in 4 Divisionen⁶, welche vom rechten zum linken Flügel mit 1ster, 2ter, 3ter und 4ter Division bezeichnet wurden, formiert.
Die Divisonen wurden wiederum jeweils in 2 Halb-Divisionen geteilt, die vom rechten zum linken Flügel mit 1ster, 2ter, 3ter … bis 8ter Halb-Division bezeichnet wurden.
Hatten die Halb-Divisionen 20 Rotten und mehr, dann wurden sie nochmals in 2 Plotons geteilt, die dann – vom rechten Flügel beginnend – mit 1stem, 2tem, 3tem … bis 16ten Ploton bezeichnet wurden.
Unabhängig davon, ob die halben Divisionen Plotons formieren konnten oder nicht, zerfielen diese in Sektionen, die nicht weniger als 4 und nicht mehr als 6 Rotten haben sollten. Die Rottenanzahl in den Sektionen sollte dabei so egal wie möglich sein.
Jede Kompanie stellte 1 Unteroffizier und 10 Mann als Schützen, die je Bataillon von einen Schützen-Offizier befehligt wurden und die leichte Infanterie darstellten.
Jeder Grenadier oder Musketier führte in seiner Patronentasche 60 Schuss.
3.1.2 Die Regiments-Artillerie
Jedem Grenadier- und Musketier-Bataillon waren zwei leichte 4pfd. Kanonen beigegeben.
Zur Besetzung der Regimentsgeschütze wurden Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften vom Artillerie-Korps zu den Regimentern kommandiert, wobei die Artilleristen detachementsweise von mehreren Kompanien gegeben wurden. Die Knechte und Pferde kamen erst mit der Mobilmachung zu den Detachements.
Der Bestand der Artillerie eines Grenadier-Bataillons betrug:
1 Offizier
2 Unteroffiziere
20 Mann von der Artillerie
1 Schirrmeister
9 Knechte
19 Pferde von der Roßpartei.
2 Stück leichte 4-Pfünder
2 Stück 4pfd. Munitions- und Requisitenwagen
1 Infanterie-Patronenwagen
Jeder leichte 4-Pfünder führte 40 Kugel- und 10 Kartätschschuss in seinem Protzwagen. Hierzu kamen in jedem 4pfd. Munitions- und Requisitenwagen noch 80 Kugel und 20 Kartätschschuss.
Der zweispännige Infanterie-Patronenwagen führte 480 Dutzend Flintenpatronen und 1.000 Flintsteine. Der leichte 4-Pfünder wog insgesamt 1.060 kg, der 4pfd. Munitions- und Requisitenwagen 1.200 kg.
3.2 Eine mobile 4pfd. Granatbatterie
Eine Feld-Fußbatterie wurde generell aus 8 Geschützen formiert. Dabei kamen entweder 2 Wurfgeschütze auf 6 Kanonen oder 2 Kanonen auf 6 Wurfgeschütze.
Die Artilleristen zu einer Batterie wurden detachmentsweise von verschiedenen Kompanien gegeben. Die Knechte und Pferde kamen erst mit der Mobilmachung zu den Batterien.
Eine mobile Batterie bestand generell aus:
Dazu kamen die zur Bespannung notwendigen Knechte und Pferde.
Bei einer 4pfd. Granat-Batterie waren dies 51 Knechte
und 102 Pferde, die an Material bespannten:
2 Stück schwere 4pfd. Kanonen
6 Stück 4pfd. Granatstücke
2 Stück 4pfd. Munitons- und Requisitenwagen
6 Stück 4pfd. Granatwagen
3 Stück Decken- oder Requisitenwagen
3 Stück Fouragewagen
1 Stück Proviantwagen
Kanonen und Fouragewagen wurden sechsspännig, alle anderen Fahrzeuge aber vierspännig gefahren.
Die Artilleristen waren am unbespannten Geschütz einexerziert. Ein Exerzieren mit der bespannten Batterie hatten nur wenige Artilleristen mit gemacht. Die Knechte, die erst mit der