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Roter Stahl: Sowjetische Panzer und Gefechtsfahrzeuge des Kalten Krieges
Roter Stahl: Sowjetische Panzer und Gefechtsfahrzeuge des Kalten Krieges
Roter Stahl: Sowjetische Panzer und Gefechtsfahrzeuge des Kalten Krieges
Ebook204 pages1 hour

Roter Stahl: Sowjetische Panzer und Gefechtsfahrzeuge des Kalten Krieges

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About this ebook

Der Kalte Krieg heizte nie an, stand trotzdem die Sowjetunion im diesem Fall bereit. Dieses Nachschlagewerk bietet nähere Angaben über 73 wichtige sowjetische Gefechtsfahrzeuge, dazu gehören nicht nur der „Baby Carriage“ 2P26, ein leichtes Fahrzeug wie einen Jeep mit vier montierten Panzerabwehrraketen, sondern auch der leichte Kampfpanzer T-80U, der mit hochentwickelter Panzerung und elektronischen Gegenmaßnahmen ausgestattet wird. Dieses Buch ist mit 61 Bilder und Zeichnungen illustriert. Der Zugriff auf einer Webgalerie mit zusätzlichen Bildern ist im Kauf eingeschlossen.

LanguageDeutsch
Release dateAug 1, 2017
Roter Stahl: Sowjetische Panzer und Gefechtsfahrzeuge des Kalten Krieges
Author

Russell Phillips

Russell Phillips writes military history and RPG books. Born and brought up in a mining village in South Yorkshire, they have lived and worked in South Yorkshire, Lincolnshire, Cumbria and Staffordshire. Russell has always had a deep interest in history and conflicts all over the world, and enjoys sharing their knowledge with others through clear, factual accounts which shine a light on events of the past. Their articles have been published in Miniature Wargames, Wargames Illustrated, The Wargames Website, and the Society of Twentieth Century Wargamers' Journal. They have been interviewed on WW2TV, BBC Radio Stoke, The WW2 Podcast, and Cold War Conversations. They currently live in Stoke-on-Trent with their wife and two children.

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    Book preview

    Roter Stahl - Russell Phillips

    Roter Stahl: Sowjetische Panzer und Gefechtsfahrzeuge des Kalten Krieges

    Originaltext Urheberrecht 2013 Russell Phillips.

    Übersetzung Urheberrecht 2014 Russell Phillips und Sam Townshend.

    Alle Rechte sind vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, verteilt, oder in irgendeiner Form oder auf irgendeiner Weise elektronisch oder mechanisch (einschließlich Fotokopierung und Aufzeichnen) übertragen werden, außer in den Fällen der kurzen in kritischen Überprüfungen enthaltenen Zitate und sonstiger nicht kommerziellen Zwecke unter Wahrung des Urheberrechts. Anträge auf Genehmigung darf an den Verlag gerichtet werden, markiert: „Zu Händen von: Koordinator der Genehmigungen" an der folgenden Adresse.

    Shilka Publishing

    Apt 2049

    Chynoweth House

    Trevissome Park

    Truro

    TR4 8UN

    www.shilka.co.uk

    Bestellangaben:

    Absatzmenge. Sonderrabatte verfügbar für Absatzmenge durch Gesellschaften und Verbände unter anderem. Bitte treten Sie in Kontakt mit der „Abteilung von Sonderverkäufe" bei obiger Adresse.

    Foto auf dem Titelbild von Dmitry A. Mottl. Foto auf der Rückseite von Vitaly V. Kuzmin. Die beiden Bilder sind über Wikimedia Commons und werden unter der Creative-Commons-Lizenz (Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen) lizenziert. Vollständige Einzelheiten davon sind hier verfügbar: CreativeCommons.org (auf Englisch) http://de.creativecommons.org/ (auf Deutsch).

    Einleitung

    Im Buch der Kriegsführung heißt Regel Nummer eins auf Seite eins: „Marschiere nicht gegen Moskau". Viele haben dies versucht, unter ihnen Napoleon und Hitler. Aber es ist aussichtslos.

    - 1. Viscount Montgomery von Alamein, britischer Feldmarshall

    Der Beginn und das Ende des Kalten Krieges sind nicht eindeutig zu bestimmen. Für die Zwecke dieses Buch wird die Dauer vom Ende des Zweiten Weltkrieges (in der Sowjetunion als der ‚Große Vaterländische Krieg‘ bekannt) bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 definiert.

    Das sowjetische Militär hatte eine tief verwurzelte Geheimhaltungskultur. Den russischen Soldaten wurden beispielsweise nicht die Bezeichnungen ihrer Fahrzeuge mitgeteilt. Während die meisten westlichen Armeen den Grundsatz vertraten, dass die Besatzung mit ihren eigenen Fahrzeugen vertraut sein sollte, meinte die sowjetische Armee, dass ein Soldat alle Panzer fahren und alle Kanonen schießen könnte, sobald er gelernt hatte, einen Panzer zu fahren oder ein Gewehr abzufeuern. Üblich war, dass eine Untergruppe der Fahrzeuge eines Truppenteiles für die Ausbildung bereitgestellt wurde, um die anderen Fahrzeuge in besserem Zustand zu erhalten. Falls ein Fahrzeug besonders geheim war, wurden die Soldaten auf einem anderen Fahrzeug ausgebildet und das geheime Fahrzeug blieb verborgen. In Kriegszeiten wurde den Soldaten dann eine kurze Zeit gegeben, um mit ihren Fahrzeugen vertraut zu werden.

    Sowjetische Waffensysteme gestalteten sich einfacher und kostengünstiger als die des Westens, weil im Zweiten Weltkrieg die Fabriken im Zuge des deutschen Angriffs überrannt wurden oder verlegt werden mussten. Einfache Waffen, die in großen Mengen hergestellt werden konnten, wurden während des Krieges aufgrund des Mangels an komplexen industriellen Verfahren bevorzugt. Die Planträger im Westen vermuteten, dass ein möglicher dritter Weltkrieg schnell zum Ende sein würde, aber im Osten wollte man auch nachdem dem Land beträchtlicher Schaden zugefügt wurde, in der Lage sein, die Produktion fortsetzen zu können. Im Vergleich zum Westen hatte bei sowjetischen Planern der Benutzerkomfort eine wesentlich niedrigere Priorität, obwohl diese sehr wichtig war. Die sowjetische Armee bestand vorwiegend aus kurzfristigen wehrpflichtigen Soldaten, die nur ein wenig bis gar kein Russisch sprechen oder lesen konnten. Es war deshalb sehr wichtig, dass die Waffensysteme stabil, einfach in der Anwendung und in der Wartung waren.

    In ähnlicher Weise waren die sowjetischen Taktiken viel einfacher als die des Westens. Es wäre leicht, diese einfache Taktik zu denunzieren, man sollte jedoch bedenken, dass diese auf den gewonnenen Erfahrungen im Kampf gegen eine kleinere, aber technisch überlegenere deutsche Armee im Zweiten Weltkrieg basierte. Im Falle eines weiteren Krieges in Europa stünde die große sowjetische Armee einer kleineren, technisch überlegeneren NATO Armee gegenüber.

    Die geneigte Panzerung wurde seit vielen Jahren von den Entwicklern sowjetischer Panzerfahrzeuge erfolgreich angewandt. 1937 begann die Entwicklung des geneigt gepanzerten T-34. Diese spezialisierte Panzerung erhöht nicht nur die horizontale Dicke sondern auch die allgemeine Wirksamkeit des Panzers. Die Wirksamkeit der Neigung wird nach der Formel Teff=T/Cos(x) berechnet. Dabei bezeichnet ‚T‘ die Dicke der Panzerung, ‚x‘ den Senkrechtabweichungswinkel und ‚Teff‘ die effektive Dicke. Nachstehend wird die Erhöhung der Wirksamkeit verschiedener Winkel angegeben:

    10°: 1,02

    20°: 1,06

    30°: 1,15

    40°: 1,31

    50°: 1,56

    60°: 2,00

    70°: 2,92

    80°: 5,76

    In dieser Auflistung und im weiteren Verlauf dieses Buches werden die Winkel der Panzerung in Grad zur Senkrechten angegeben. 0° bedeutet demnach die Senkrechte und 90° die Waagerechte. Zur Verdeutlichung der drastischen Auswirkung des Anstiegs des Winkels, wird die Wannenbugpanzerung des T-62 herangezogen. Die Panzerung ist 102 mm dick. Das Oberteil steht in einem Winkel von 60° zur Senkrechten und das Unterteil in einem Winkel von 54° zur Senkrechten. Die effektive Dicke des Oberteils ist 204 mm, also doppelt so dick als die tatsächliche Dicke des Stahls. Die effektive Dicke des Unterteils von 173,53 mm ist immer noch deutlich mehr als eine senkrechte Panzerung, aber bedeutend weniger als im Oberteil wegen eines Winkelunterschieds von 6°.

    Durch Kampferfahrungen in Afghanistan traten einige Defizite der Fahrzeugentwicklung auf. Die sowjetische Armee war für einen umfassenden westeuropäischen oder chinesischen Krieg ausgerüstet und weniger für die Bekämpfung eines Aufstands in einer Gebirgslandschaft wie Afghanistan. Die Besatzungen der Fahrzeuge erfuhren Probleme bei der Bekämpfung höher liegender Angriffsziele aufgrund des begrenzten Höhenwinkels der Waffen. Diese Erfahrung führte zur Entwicklung eines größeren Höhenwinkels bei späteren Fahrzeugen, um Angriffszielen auf Anhöhen entgegenzutreten. Die Fahrzeuge konnten dann auch eingesetzt werden, um Hubschrauber und Bodenkampfflugzeuge zu bekämpfen.

    Panzer

    Sie müssen angreifen um zu gewinnen. Sie müssen unerwartet und entschieden vorrücken. Dafür wird ein Fahrzeug gebraucht, das zur Zerstörung des Feinds überall fahren kann, vorzugsweise ohne dabei selbst beschädigt zu werden. Der Panzer ist das einzige Fahrzeug, das Bewegung mit Feuerkraft und Panzerung verknüpft.

    - Viktor Suworow

    Die in der Kriegszeit erfolgte Entwicklung des T-34/85 wurde von vielen als die beste Panzerform des Zweiten Weltkrieges angesehen. Der T34/85 wurde bis zu den sechziger Jahren im Kriegsdienst der sowjetischen Armee eingesetzt, trotz der Entwicklung neuer Panzer mit größeren leistungsstärkeren Kanonen. Einige sowjetische Satellitenstaaten nutzten diese Panzer auch noch lange danach. Der T-44 wurde Ende 1944 als eine Verbesserung des T-34 eingeführt. Dieser litt unter gewissen Kinderkrankheiten und wurde daher nur als Kleinserie hergestellt, bildete jedoch die Grundlage für den späteren T-54.

    Chruschtschow bevorzugte Raketen vor Kanonen. Ende der fünfziger Jahre erteilte er den Auftrag, die Entwicklung von Panzern mit Raketen statt Kanonen zu untersuchen. Trotz verbreiteten Widerspruchs gegen diese Idee wurden die Arbeiten fortgesetzt und führten letztendlich zur Entwicklung von Panzerabwehrraketen wie die 9M112 Kobra (NATO-Codename: AT-8 Songster), die von einer Kanone ausgeschossen werden konnten.

    In der Zeit des Kalten Krieges wurden viele sowjetische Panzer exportiert, insbesondere der T-54 und der T-55, die an die Staaten des Warschauer Pakts sowie an andere Länder geliefert wurden. Ein Vergleich der Wirksamkeit der exportierten Panzer mit westlichen Panzern muss mit Vorsicht genossen werden. Die exportierten Panzermodelle, insbesondere wenn sie an nicht-kommunistische Länder geliefert wurden, erfüllten nicht immer die Norm der inländischen Panzer. Das Aufnahmeland wählte manchmal auch billigere, vor Ort hergestellte Munition, statt diese von der Sowjetunion zu beziehen. Irakische Panzer vom Typ T-72 (unter Verwendung lokal produzierter Karosserien) konnten während des ersten Golfkrieges sogar auf geringe Entfernung westlichen Panzern nichts anhaben. Es wurde geschätzt, dass die sowjetische Munition in einer Entfernung von 1-2 km durchschlagen könnte. Die Panzerung der exportierten Modelle des T-72 war außerdem weniger leistungsfähig als die der inländischen Panzer.

    Es ist interessant, festzuhalten, dass die sowjetische Armee bis Mitte der siebziger Jahre drei weitgehend gleichartige Panzer herstellte:

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